Quantcast
Channel: Lu-Glidz
Viewing all 2182 articles
Browse latest View live

Coupe Icare 2017 - Messesplitter (2)

$
0
0
Teil 2 der losen Serie zu den Produktpräsentationen und Ankündigungen diverser Hersteller beim Coupe Icare im französischen St. Hilaire.

Der Plan der Messestände beim Coupe Icare 2017. Ein Klick ins
Bild öffnet eine größere Darstellung. // Quelle: Coupe Icare
BGD
Bruce Goldsmith Design setzt auch auf den Leichttrend. Vom Low-B Epic gibt es jetzt die Leichtversion Echo.
Der EN-C Cure heißt in seiner leichten Fassung Lynx. Beide Modelle kommen in der Größe M jeweils auf rund 4 kg Gewicht.

Gradient
Die Tschechen bieten den EN-C Aspen 6 nun auch in einer Leichtversion als Aspen 6 light an. Die Kappe setzt auf einen Materialmix, der aktuell offenbar zum neuen Standard bei Leichtschirmen gehört: 32 Gramm Skytex Tuch von Porcher vorne im Obersegel, der Rest aus 27 Gramm Skytex.
In Kürze soll zudem der neue Mid-B Golden 5 auf den Markt kommen. Im Vergleich zum Golden 4 weist er einen reduziertem Leinensatz (weniger Leinenansatzpunkte) auf – durch den Einsatz von Doppeldiagonalen (Gradient spricht vom DD-System).

Neo
Die kleine französische Marke zeigt das Liegegurtzeug Suspender und als Neuigkeit auch eine daran angelehnte Leichtversion namens Stay Up. Eine Besonderheit ist der sogenannte Koroyd-Protektor, der trotz seiner kleinen Bauhöhe erstaunlich gute Dämpfungswerte erzielt, basierend auf integrierten schock-absorbierenden Röhrchenstrukturen.

Das Transformer zeigt die elegante Formensprache
des Designers Cyprian Koren. // Quelle: Sky
Sky
Schirmneuigkeiten gibt es bei Sky hauptsächlich im Motorschirmbereich, unter anderem mit dem Vollreflexprofil-Schirm Zorro. Ansonsten renoviert die Marke ihre Gurtzeugpalette. Dabei werden zunehmend die Ideen und die klare Formensprache des Designers Cyprian Koren manifest.
Zum Bergsteigerrucksack Crux, der ein Schlaufengurtzeug integriert (wobei der Rucksack nicht gewendet wird), gibt es jetzt einen formschlüssig anklippbaren Airbag.
Transformer heißt ein neues, schlank und kompakt gebautes Liegegurtzeug.
Daneben gibt es vom Leicht-Liegegurt Skylighter die neueste Version Skylighter 3.

Skytraxx
Der Instrumentenhersteller Skytraxx bietet für seine Varios Skytraxx 2.0 plus und Skytraxx 3.0 künftig Fanet+ und Flarm an. Fanet+ ist ein neuer Funkstandard, über den Instrumente verschiedener Piloten im Flug untereinander oder auch mit Bodenstationen kommunizieren können, um z.B. Positionsmeldungen oder Windmesswerte auszutauschen. Zugleich werden entsprechend ausgerüstete Varios dann auch ein integriertes passives Flarm besitzen. Damit können Segelflieger, Hubschrauber und kleinere Motormaschinen, die einen entsprechenden Flarm-Empfänger in ihrem Cockpit besitzen, automatisch auf den nahen Gleitschirmpiloten und dessen Position hingewiesen werden.

Triple Seven:
Die Slowenen setzen weiter auf die Strategie, von jedem Modell auch eine Leichtversion zu bringen. Konsequenterweise zeigen sie vom Mid-B Knight die Leichtversion K-light.
Die Queen 2 (EN-C) soll nun Anfang 2018 erscheinen (eigentlich war sie schon für 2017 angekündigt). Mit dem letzten Proto, der auch beim Gleitwinkelfliegen in St. Hilaire teilnahm, sind die Valic-Brüder offenbar zufrieden. Auch von diesem Schirm wird es eine Leichtversion Q-light geben, die nochmals rund 1,2 kg an Gewicht einsparen soll.
Daneben tüftelt Triple Seven weiter an einem CCC-Schirm, der allerdings nur dann auf den Markt kommen soll, wenn er die Wettbewerber in der Leistung übertrifft. Zudem ist noch ein Single Skin in der Pipeline – angeblich mit einem neuen Ansatz im Segelaufbau und der Leinenanlenkung.


Coupe Icare 2017 - Messesplitter (3)

$
0
0
Teil 3 der losen Serie zu den Produktpräsentationen und Ankündigungen diverser Hersteller beim Coupe Icare im französischen St. Hilaire.

Airdesign
Rise 3 heißt der neue High-B-Schirm von Airdesign, der mittlerweile in fünf Größen für einen Gewichtsbereich von 50-125 kg zertifiziert ist. Da der Rise 3 bereits in der "Normalversion" so viel bzw. wenig wiegt wie der Vorgänger Rise 2 in der Superlight-Variante, wird es vom Rise 3 keine eigene Leichtversion geben.
Ansonsten sind der Vita 2 und Vita 2 Superlight nun für Motor zugelassen (DGAC). Den EN-D Hero gibt es optional mit stabileren Aramid-Tragegurten, zudem bietet Airdesign einen Retter in Square-Round-Bauweise, den Donut.

Flymaster
Der portugiesische Instrumentenhersteller zeigte sein neues einfaches Vario LS, das zwar kein GPS, aber ein sehr sensibles und im Sound frei einstellbares Variometer besitzt.
Daneben gibt es die Top-Geräte Live SD und GPS SD jetzt in der Variante 3G, d.h. ihre Verbindung zum Mobilfunknetz funktioniert weltweit auch im UMTS-Standard.

Ein Racing-Gurtzeug mit Windschutzscheibe: Genie Race 4.
// Quelle: Facebook, xcmag
Gin
Die südkoreanische Marke setzt mit dem Racing-Gurtzeug Genie Race 4 neue Akzente. Es ist besonders schmal und stromlinienförmig gebaut. Der Lufteinlass, um die große Heckflosse aufzublasen, ist vorne in der Beinsack-Nase integriert. Zudem kann über dem Cockpit optional ein Windschutz aus Plexiglas eingesetzt werden. Dieser dient als eine Art Spoiler, der die Strömung über den Piloten lenken soll. Darunter ist eine Frontrettung mit seitlichem Griff integriert (s. Bild).
Bei Gleitschirmen gab es von Gin nur Ankündigungen. So ist ein neuer EN-C namens Bonanza in der Entwicklung, der die viel gelobten Qualitäten des EN-B Explorer auch in der höheren Klasse erfliegbar machen soll. Zudem ist für 2018  ein neuer Low-B-Schirm geplant als Nachfolger des Atlas.

Kortel
Der französische Gurtzeugspezialist präsentierte sein neues Wettbewerbs-Liegegurtzeug Kanibal Race II. Es weist u.a. zwei große Rettungsfächer auf, die im Rücken des Piloten untergebracht sind (vor einer großen Heckflosse). Der Protektor kombiniert Airbag mit Schaumstoff. Mit 7,1 kg Gewicht soll es etwas leichter sein als vergleichbare "Renn-Zigarren".

Nova
(Als ergänzende News zu den Messesplittern 1): 
Für 2018 ist ein neuer Sportklasse-Schirm als XC-Flügel geplant, der zwischen Mentor 5 und Triton 3 angesiedelt ist. Das Modell soll Sector heißen, trotz 67 Zellen recht leicht gebaut sein und eine moderate Streckung von 5,9 besitzen. Zudem sind Nachfolger der Ion- und Prion-Baureihe in der Entwicklung.

Ozone
Die Franzosen hatten an ihrem Stand wenig zu zeigen, aber viel anzukündigen. So soll in den nächsten Monaten der Alpina 3 als Leichtversion des Delta 3 erscheinen. 
Im High-B-Sektor kommt der Rush 5, der einige technische Entwicklungen von Zeno und Delta 3 in diese Klasse überträgt.
Wisp heißt ein neuer Tandem, der bei 38 m² Fläche nur knapp 4,5 kg auf die Waage bringen und damit für alle Hike-and-Fly Enthusiasten erste Wahl werden soll. Das Packmaß entspricht angeblich dem eines Soloschirmes.
Daneben wird es auch als "klassischen" Tandem-Schirm den neuen Magnum 3 geben, den man grundsätzlich in Custom-Farben ohne Aufpreis bestellen kann.
In der Gurtzeugpalette kommen neu das Schulungsgurtzeug Halo und das Intermediate-Gurtzeug Quest hinzu. Beide besitzen einen 17cm Schaumstoffprotektor.

Syride
Vom französischen Instrumentenhersteller ist mittlerweile das SYS'Evolution auf dem Markt. Dieses GPS-Vario besitzt wie ein Kobo ein im Tageslicht bestens ablesbares, schwarz-weißes ePaper-Display. Darauf läuft eine eigens programmierte Software, unter anderem mit einer ungewöhnlichen 3D-Geländedarstellung auf Basis von weltweiten Topo-Daten.

Coupe Icare 2017 - Messesplitter (4)

$
0
0
Teil 4 der losen Serie zu den Produktpräsentationen und Ankündigungen diverser Hersteller beim Coupe Icare im französischen St. Hilaire.

Das Farbdesign "blue" des neuen Cumeo, der Leicht-Variante des Chili 4.
// Quelle: Skywalk
Skywalk
Cumeo heißt die neue leichte Variante des High-B Chili 4, die in allen Größen jeweils etwas mehr als 1 kg weniger wiegt ist als die Standardversion. 
Als zweiten neuen Leichtschirm bietet Skywalk den Masala 3 als EN-A, bei dem beim Gewicht stets eine drei vor dem Komma steht. 
Daneben gibt es ein neues Tandemmodell, Join't 4, in den Größen 38 und 41.
Fürs allgemeine Publikum erhältlich ist mittlerweile der Siegerschirm der diesjährigen X-Alps, der X-Alps 3 (EN-D). Ebenso das zugehörige ultraleichte Liegegurtzeug Range X-Alps 2. Davon gibt es eine auf 50 Exemplare limitierte Sonderedition RangeX-Alps 2 athlete version im originalen X-Alps-Setup mit aufblasbarem Protektor. Die Standardversion, etwas verstärkt, aber mit gleicher Geometrie, wird knapp 300 Gramm schwerer sein.


Apco
Die israelische Marke hat eine leichtere Variante des eh schon leichten Wettbewerbs-Liegegurtzeugs Swift entwickelt. Hauptunterschied zum künftig Swift Racing genannten Original ist neben weiter reduziertem Gewicht der Verzicht auf das im Beinsack integrierte zweite Retterfach. Der Name der simpleren Variante lautet Swift Sport.
Den neuen Vista 4 (EN-B) wird es sowohl in einer Normal- wie einer Leichtversion geben. Das heißt: Auch bei Apco, deren Schirme einst mit schwerem Gelvenor-Tuch auf lange Haltbarkeit gebaut waren, will man sich dem Leicht-Trend nicht weiter verschließen. Eine Besonderheit ist, dass Apco den Schirm von Größe zu Größe nicht einfach skaliert, sondern auch die Zellenzahl verändert – von 49 Zellen der Größe XS bis 54 Zellen bei der Größe L.
2018 soll  noch ein neuer High-B-Schirm fertig werden.
In der Luft über St. Hilaire bereits zu sehen war Apcos neuer Single-Skin-Hybride, über den Lu-Glidz kürzlich berichtete. Wann das Konzept marktreif ist, blieb weiter unklar.

Dudek
Den EN-B Optic 2 gibt es neuerdings als Leichtversion Optic 2 light. Mit einem Tuchmix aus 32er und 27er Skytex von Porcher kommt die Größe 26 damit auf ein Gewicht von knapp über 4 kg. Auch vom aktuellen EN-C gibt es mittlerweile eine leichte Variante: Colt 2 light.
Zudem arbeitet Dudek an einem eigenen Single Skin namens V-King, bei dem Diagonalen helfen, nicht mehr jede Rippe aufhängen zu müssen und so Leinenmeter zu sparen.

Icaro
Unterhalb des Gravis hat Icaro noch einen weiteren EN-B platziert, den Pandion. Er ist der Nachfolger des Instinct TE, stellt aber eine komplett neue Konstruktion dar.

Independence / Skyman
Die beiden Marken der Fly Market GmbH von Stefan Kurrle verstärken ihre Präsenz bei den Single Skins. Den Sir Edmund (Skyman) bzw. den nahezu baugleichen Tensing (Independence) wird es bald als Tandemversion mit unter 3 kg Gewicht geben. Zudem ist ein noch simplerer Single Skin mit EN-A-Einstufung geplant, der Grashopper.
Bei Independence ist  ein neuer EN-A als Nachfolger des Pioneer in Arbeit. Von Skyman bekommt der EN-A The Rock in 2018 eine Neuauflage.
Das neue Independence-Wendegurtzeug  Looping besitzt eine doppelte Haut, d.h. Rucksackhülle und Airbaghülle sind voneinander getrennt. Beschädigungen des Rucksacks beim Transport können so nicht die Wirksamkeit des Airbags beeinträchtigen.

ITV
Die Schirme dieser französischen Marke sind kaum auf dem deutschsprachigen Markt zu finden. Neuestes Produkt ist der EN-A Boxer 2, den es auch mit trimmbaren Motortragegurten gibt. Daneben hat ITV neu auch einen Kreuzkappenrettungsschirm im Programm. Der Dragonähnelt vom Aufbau her stark den Cross-Modellen von Independence.

Nervures
Die französische Traditionsmarke, die als eine der ersten auf konsequenten Leichtbau setzte, kündigte für 2018 den neuen EN-B Spantik 2 an.

Sol
Die brasilianische Marke zelebrierte in St. Hilaire ihr 20-jähriges Bestehen. Präsentiert wurden als Neuheiten der Mid-B Atmus 2 sowie der Tandem Kuat 2
Daneben soll bald der erste echte Leichtschirm der Marke auf den Markt kommen: der Cyclos One (EN-B). Letztere Entwicklung zeigt, das Sol nicht mehr nur hauptsächlich für den heimischen Markt Schirme in eher schwerer Qualität produziert, sondern auch verstärkt Europa ins Visier nimmt, wo dem Leichttrend am heftigsten gehuldigt wird.
Bei den Gurtzeugen bietet Sol mit dem X-Light 2 ein neues Liegegurtzeug der 4-kg-Klasse. Zudem gibt es noch ein nur rund 400 Gramm schweres Schlaufengurtzeug Mountain X-Treme.
Sol hat jetzt auch eine eigene Variante der Kreuzkappe als Rettungsschirm im Programm, die Squad light.

Stodeus
Der französische Vario-Hersteller hat sein kleines Solarvario leBipBipüberarbeitet. Das leBipBip+ besitzt einen lauteren und klareren Ton als das Vorgängermodell, zudem ist die Ansprache bzw. Reaktivität des Varios nun einstellbar. Der Ton lässt sich  abstellen bzw. durch eine rein optische Anzeige per blinkender LED ersetzen.

UP
Der EN-A-Schirm Ascent 3 bekommt im Frühjahr 2018 einen Nachfolger, den Ascent 4. UP hat dabei etwas an der Leistungsschraube gedreht. Der neue Schirm hat u.a. etwas weniger Leinenwiderstand und Miniribs, zudem wiegt er rund 0,5 kg weniger.

Windtech
Die spanische Marke zeigte im Schirmbereich den neuen EN-B Bali 2 sowie den EN-A Honey 2. Zudem bietet Wintech jetzt auch einen Square-Round-Rettungsschirm namens Cube

Erster RAST-Schirm im Safety-Class-Test

$
0
0
Nach längerer Pause hat der DHV wieder einen Safety-Class-Test veröffentlicht. Neben dem Swing Arcus RS wurden der BGD Epic und der Icaro Gravis geprüft. 

Ein Testpilot nimmt den Swing Arcus RS hart ran. // Quelle: DHV
Manche Piloten hatten sich schon gefragt, wo denn weitere Safety-Class-Tests des DHV bleiben. Nach hoher Schlagzahl in den vergangenen Jahren hatte der Verband 2017 noch keine weiteren Testergebnisse veröffentlicht. Jetzt sind drei aktuelle EN-B-Modelle vom Sicherheitsreferat bis an die Grenzen der EN-Normklapper rangenommen worden:



Für Überraschung und Diskussionen dürfte die Safety-Class-Note 4 des Arcus RS sorgen. Swing stellt für diesen Schirm eine hohe passive Sicherheit dank des RAST-Systems als besonderes Merkmal heraus. Die mit Ventilen bestückte "Schottwand" im Schirm soll große Klapper im Flug verhindern oder deutlich abmildern. Allerdings wurden für den Safety-Class-Test die Klapper gezielt auch so gezogen, dass sie über die RAST-Bruchlinie hinausgehen. Dann reagierte der Schirm nicht immer so, wie man es von einem Low-B erwarten würde.

Es stellt sich die Frage, ob und wie oft der Arcus RS in freier Wildbahn tatsächlich über die eingebaute RAST-Grenze hinweg klappen könnte (zumal ein Pilot durch aktives Fliegen die versteifende Wirkung des RAST noch deutlich verstärken kann).

Der DHV scheint selbst mit der Einordnung dieses Ergebnisses etwas unsicher zu sein. So heißt es in den "Bemerkungen" zum Test: "Der Schirm zeigte eine große Bandbreite an Reaktionen auf seitliche Einklapper von super-gutmütig bis anspruchsvoll. Das RAST-System ist in der Simulation spürbar, lässt sich aber dennoch umgehen. Die Wirkungsweise ist in Simulationen schwer zu beurteilen. Hier wird nur der zukünftige Realeinsatz die tatsächlichen Vor- und Nachteile zeigen."

Versehentliches Quick-Out

$
0
0
Durch Fehlbedienung eines Quickout-Karabiners ist ein Tandem kurz nach dem Start abgestürzt. Der Vorfall zeigt, dass man sich an Sicherheitsregeln halten sollte. 

Kurz nach der Fehlauslösung des Karabiners.
// Quelle: Youtube, Screenshot
Es geschah vor wenigen Tagen in Spanien: Da startet ein Pilot mit dem Tandem. Kinder rufen ihrer Mutter, die im Passagiergurt sitzt, noch fröhlich hinterher. Doch nur wenige Sekunden später, als der Pilot sich richtig in sein Gurtzeug setzen will, stützt er sich mit der Hand an der Spreize und dem Karabiner ab. Dabei löst er versehentlich den Quickout, gibt einen Tragegurt frei, und das Gespann stürzt, nur noch an der linken Schirmhälfte hängend, zu Boden. Medienberichten zufolge überlebten Pilot und Passagierin den Absturz, erlitten allerdings mehrfache Knochenbrüche.

Der Vorfall sorgt abermals auf Facebook und in Online-Foren für Diskussionen rund um das Thema Quickout-Karabiner. Kürzlich war ein anderer Tandemunfall, ebenfalls in Spanien, fälschlicherweise mit dem Versagen eines Quickouts in Verbindung gebracht worden (Lu-Glidz berichtete).

Im aktuellen Fall ist das Lösen des Quickouts offensichtlich. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es die Folge einer Nachlässigkeit des Piloten. Dieser hatte den Quickout entweder nicht richtig montiert, nicht korrekt eingesetzt oder nicht korrekt gesichert.

Wer mit Quickout-Karabinern fliegt, sollte sich bewusst sein, dass er damit eine Technik einsetzt, die zwar als vielfach bewährt und ausgereift gilt, die aber keinen 100-prozentigen Schutz vor Fehlbedienungen bietet. Zum Startcheck sollte stets auch die gründliche Kontrolle gehören, ob die Karabiner korrekt montiert, korrekt geschlossen und auch korrekt gesichert sind.

Im vergangenen Dezember hatte Finsterwalder-Charly als Hersteller der Quickout-Karabiner aufgrund eines anderen Falles einer Fehlbedienung einen Sicherheitshinweis veröffentlicht. Darin hieß es unter anderem:
"Da leider nicht alle Piloten realisieren, dass insbesondere in der Luftfahrt die Nichtbeachtung von Bedienungsanleitungen gefährlich sein kann, weisen wir hier nochmals darauf hin. Die Bedienungsanleitung des Quickout Karabiners kann auf unserer Homepage jederzeit unter Downloads heruntergeladen werden."

Hier ein Video des Absturzes auf Youtube:



Coupe Icare 2017 - Messesplitter (5)

$
0
0
Teil 5 der losen Serie zu den Produktpräsentationen und Ankündigungen diverser Hersteller beim Coupe Icare im französischen St. Hilaire. 

Luc Armant beim Interview. // Quelle: Youtube, Ziad Bassil
Nachdem ich in den vorhergehenden Teilen der Serie schon die wichtigsten News zusammengefasst habe, folgen hier noch ein paar Videos mit Hersteller-Interviews.

Die Videos stammen von Ziad Bassil, der sich mit seinem Blog Dust of the Universe, auf dem er Tests und interessante Leistungsvergleiche von Schirmen veröffentlicht, einen Namen in der Gleitschirmszene gemacht hat.

Die Interviews sind in englischer Sprache und bieten zum Teil noch tiefergehende Detail-Infos zu einigen der "Messesplitter", darunter Hinweise auf laufende Entwicklungen eines CCC-Schirmes von UP, Pläne für ein wettbewerb-orientiertes Gurtzeug bei Advance und einen Nachfolger des Mantra 6 von Ozone, der möglicherweise nicht mehr Mantra heißen wird.


Gespräch mit Arne Wehrlin von Skywalk (Video):



Gespräch mit Kilian Bardey von UP (Video):



Gespräch mit Luc Armant von Ozone (Video):



Gespräch mit Valery Chapuis von Advance (Video):



Hinweis: Auf dem Blog von Ziad Bassil sind zudem noch zwei weitere Interviews zu finden, allerdings nur in schriftlicher Form: Das erste mit den Valic-Brüdern von Tripleseven, das zweite mit Hannes Papesh über dessen neue Marke Phi.

Buteo - der erste Phantom-Konkurrent

$
0
0
Seit der Premiere des Nova Phantom mit 99 Zellen herrschte Spannung, ob weitere Gleitschirmhersteller ins Premium-Segment einsteigen. Icaro steht kurz davor.  

Mit dem Buteo will Icaro im High-B-Bereich neue
Leistungsakzente setzen. // Quelle: Icaro
Icaro plant in den nächsten Monaten einen High-B-Schirm auf den Markt zu bringen, dessen Bau- und Leistungsdaten die üblichen Kategorien sprengen dürfte. Der Schirm namens Buteo (lat. Bussard) weist 82 Zellen auf, wobei 80 dieser Zellen in der Eintrittskante nochmals mit kurzen Mini-Rippen unterteilt sind. In der Frontansicht wirkt der Schirm damit wie ein 160-Zeller. Die zusätzliche Versteifung der Nase soll deutliche Leistungsvorteile im beschleunigten Flug bringen.

Der Kopf hinter dem Buteo-Projekt ist Icaros Entwicklungsleiter Benjamin Hörburger. "Ich träume schon etwas länger von Wettkampf-B-Schirmen", sagt er. Vor Jahren war er an der Konstruktion des Zweileiners Core 2 von Swing beteiligt. Diesem Schirm wird nachgesagt, ein sehr überschaubares Extremflugverhalten gehabt zu haben.

Bei der Entwicklung des Mid-B Gravis von Icaro machte Benjamin Hörburger die Erfahrung, welche Leistungssprünge durch Mini-Ribs in der Eintrittskante möglich sind. So entstand die Idee, dieses Grundkonzept einmal auf die Spitze zu treiben.

Der Buteo wird das gleiche Profil und das gleiche Zwei-Stammleinen-Setup wie der Gravis besitzen, dabei aber mit etwas mehr Streckung, doppelter Grundzellenzahl und doppelter Front-Minirippen-Zahl aufwarten. Dort wo beim Gravis jeweils zwei Zellen per Diagonalen abgespannt sind, kommt der Buteo konsequent mit einer Vier-Zell-Überspannung daher.

Die genauen technischen Daten sind noch nicht abschließend festgelegt, da der Schirm noch keine Zulassung besitzt. Doch die Entwicklung ist weit genug fortgeschritten, dass Icaro zumindest die Ankündigung des Buteo nicht mehr zurück hält. Wenn keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten auftreten, soll der Schirm im Frühjahr 2018 verfügbar sein.

Ein Prototyp des Buteo bei einem extremen
Test-Manöver. An der Front sind gut die
Vierzell-Überspannung plus die eingesetzten
Miniribs in Zellmitte zu erkennen.
// Quelle: Facebook, B. Hörburger
Geplant sind zwei Versionen. Der "normale" Buteo soll komplett aus 32er-Skytex von Porcher gebaut werden. Daneben ist noch eine exklusive Leichtvariante vorgesehen. Für diesen Buteo light soll möglicherweise ein neues, besonders leichtes Hightech-Tuch eingesetzt werden.

Über den möglichen Preis des Buteo ist von Icaro noch nichts zu erfahren. Produktionstechnisch soll der Schirm etwas einfacher zu realisieren sein als Novas Phantom. Der Phantom besitzt immerhin 19 Zellen mehr und vor allem ein sehr filigranes Innenleben mit Hunderten von Streifendiagonalen, die zum Teil durch benachbarte Rippen hindurchgefädelt werden müssen. Das neue Hightech-Tuch dürfte die Kosten des Buteo light allerdings seinerseits etwas nach oben treiben. Sowohl mit Blick auf Preis und Leistung sollte dieser Schirm auch seinen Platz im Premium-Segment finden.

Totgesagte leben länger

$
0
0
Flytec wurde im vergangenen Jahr von Naviter aufgekauft. Vom Deal ausgenommen war das Vario Connect-1. Es erscheint jetzt in überarbeiteter Form als P1 der Marke Volirium. 

Das Volirium P1.
// Quelle: Volirium
Das Connect-1 sollte ursprünglich das Top-Vario von Flytec werden. Doch die Entwicklung von Hard- und Software zog sich so lange hin, dass das Gerät schließlich als "work-in-progress" auf den Markt kam.  Wegen nicht erfüllter Erwartungen wurde es in der Gleitschirmszene bald abgeschrieben bevor es richtig durchstarten konnte.

Die Entwickler allerdings sind von dem Konzept immer noch überzeugt. Unter dem neuen Markennamen Volirium wollen sie aus dem Connect-1 noch eine Erfolgsgeschichte machen. In leicht überarbeiteter Form – mit verbessertem Touch-Sensor, einem lauteren Vario sowie einem genaueren GPS-Chip – bringen sie das Gerät jetzt als Volirium P1 auf den Markt.

Die Entwicklung der Software ist immer noch nicht ganz abgeschlossen. Manche besonderen Features wie beispielsweise ein automatisches Update von Luftraumdaten per WIFI-Verbindung soll erst in kommenden Versionen realisiert werden. Doch die meisten wichtigen Funktionen wie XC- und Race-Routen-Optimierung sind mittlerweile implementiert (s. P1 Software-Stand).


Druck mir die Kugel

$
0
0
Gleitschirmbremsgriffe lassen sich mit Kunststoffkugeln überm Wirbel "pimpen". Die Kugeln bieten eine angenehme Griff-Alternative. Jetzt gibt es sie auch zum Selberdrucken. 

Die Bremskugeln von Abgeflogen.info werden über die Bremswirbel
geschoben, ohne diese zu blockieren. // Quelle: abgeflogen.info
Es gibt Hersteller wie Dudek, da gehören Griffkugeln an den Bremsgriffen zum Standard. Sie eröffnen zusätzliche Griffmöglichkeiten, um so zwischenzeitlich die Finger etwas zu entspannen.

Solche Kugeln lassen sich freilich auch bei anderen Bremsgriffen relativ einfach nachrüsten. Beim Shop von Abgeflogen.info beispielsweise gibt es das Paar für 8,90 Euro.

Warum aber bestellen, wenn man es auch selber machen kann? Zumindest wer Zugriff auf einen 3D-Drucker hat, kann sich solche Kugeln ganz nach Belieben ausdrucken lassen.

Auf der Seite Thingiverse, einer Fundquelle für alle möglichen Designs von 3D-gedruckten Gadgets, hat ein Nutzer die Formdaten für Gleitschirm-Griffkugeln eingestellt. Das Besondere an diesem Design ist, dass die Kugeln sogar montiert werden können, ohne dafür die Bremsleinenknoten öffnen zu müssen.

Ob sich das zwingend als Vorteil erweist, bleibt freilich dahingestellt. Da die Griffposition mit den Kugeln typischerweise ein paar Zentimeter nach oben rutscht, könnten sich manche Piloten genötigt fühlen, die Bremsen dennoch neu zu knoten, um wieder die gewohnte Zughöhe zu erreichen.

Groundhandling Couture

$
0
0
Das Berliner Label Stoffrausch bietet Mode für Flieger, darunter eine Weste speziell fürs Groundhandling. Was seltsam klingt, erweist sich als funktional und durchdacht. 

Die Weste "Martini" hält den Oberkörper warm und schützt vor
allem den Nacken vor Windzug – mit einer extra großen Kapuze,
die sogar über den Helm passt. // Foto: Lu-Glidz
"Hey Lucian, mit Deiner Kapuze überm Helm siehst Du aus wie ein Alien". So schallte es neulich über den Hang, als ich beim Groundhandling ein besonderes Kleidungsstück testete. "Martini" heißt die Weste, die der Berliner Gleitschirmflieger und Modedesigner Dominik Muun für sein Label Stoffrausch entwickelt hat.

Gedacht ist sie weniger als modisches Accessoire, sondern vor allem als funktionelles Kleidungsstück, das man am besten beim Groundhandling trägt. Und dazu gehört eine besonders groß geschnittene Kapuze, die man über den Helm ziehen kann, um den kalten Wind vom Nacken fern zu halten.

Wer des öfteren auch bei stärkerem Wind zum Groundhandling geht, ob an der Küste oder im Inland, kennt das Problem: Die Arbeit mit und gegen den Schirm bei steifer Brise bringt den Körper schnell auf Temperaturen, bei denen man zu schwitzen beginnt. Der Schweiß wiederum wirkt kühlend, und das vor allem an Stellen, die blank dem Wind ausgesetzt sind. Der Nacken beispielsweise wird dann schnell zur unterkühlten Problemzone. Muskelschmerzen und Steifigkeit rund um den Schultergürtel sind nicht selten die Folge einer ausgiebigen Groundhandlingsession.

Den Schirm im Blick, aber kein kühler Wind
im Nacken. // Foto: Lu-Glidz
Was kann man da tun? Dominik kam aus eigener, leidvoller Erfahrung auf die Idee, eine spezielle Weste aus winddichtem, aber atmungsaktivem Outdoor-Stoff zu designen: Die Arme bleiben frei, so dass der Hitzestau – wie sonst bei einer Windjacke – gar nicht erst auftreten kann. Besonders groß geschnittene Armöffnungen sorgen für viel Bewegungsfreiheit. Um den Nacken vor Zug zu schützen, weist "Martini" einen extra hoch geschnittenen und mit Gummikordel bei Bedarf  dicht abschließenden Kragen auf. Alternativ bzw. zusätzlich kann man auch eine weite (abnehmbare) Kapuze über den Helm ziehen. Der Hals bleibt dann frei, aber die Zugluft von hinten gegen den Nacken wird ausgesperrt.

In der Praxis erweist sich die Weste als funktional und gut durchdacht. Nach mehreren Groundhandling-Sessions damit muss ich zugestehen, dass "Martini" die intensiven Schirmspiele am Boden durchaus angenehmer macht. Vor allem die Helmkapuze empfand ich als einen echten Gewinn, weil sie einen Nackenschutz ohne Hitzestau bietet. Dabei ist sie so geschnitten, dass sie niemals das Sichtfeld stört und auch sonst nicht behindert.

Hilfreich sind auch vier Fronttaschen an der Weste, zwei davon mit Reißverschluss z.B. fürs Handy, wenn es darum geht, die wichtigsten persönlichen Utensilien bei solchen Vorhaben sicher am Mann zu tragen.

Abseits des Sports würde ich die Weste als eher weniger attraktiv beschreiben. Der Schnitt mit weiten Armlöchern und schmalen Schulterträgern wirkt nicht besonders elegant. Doch das ist in diesem Fall auch nicht der Zweck.

Ein Slip für Fliegerträume.
// Quelle: Stoffrausch.com
Stoffrausch bietet auf seiner Homepage unter "Flywear" noch ein paar andere Designerstücke speziell für Gleitschirmpiloten:  darunter einen Kapuzen-Pulli (Kapuze auch Helm-tauglich) oder Hosen aus stabilem Sweat-Stoff, die vom Look her auch zu anderen Gelegenheiten passen. Alles wird fair und lokal in Berlin produziert.

Besonders gefallen haben mir die Slips "Dom Ate" aus Biobaumwolle mit aufgedruckten Wolken. Dominik Muun behauptet gar (im Scherz), dass man damit ein besonderes Gefühl für die Thermik bekommen würde.

Die Slips eignen sich als nette Geschenkidee für Flieger. Die Kosten der Weste liegen mit 239 Euro wiederum in Regionen, bei denen manche Piloten vielleicht schon zurückschrecken werden. Wer freilich als Küstenflieger viel Groundhandling betreibt und das Problem der verkühlten Nackensteife bereits schmerzhaft und wiederkehrend erfahren hat, für den könnte sich eine solche Investition durchaus lohnen.

Teneriffa investiert in Gleitschirmfliegerei

$
0
0
Die Tourismusbehörde von Teneriffa hat Gleitschirmflieger als wichtiges Klientel erkannt und investiert in den Ausbau der Startplätze. 

Der Startplatz von Güimar in seiner künftigen Form (Fotomontage).
// Quelle: Ojovolador.com
Den Anfang macht der Startplatz von Güímar. Dieser soll gesichert, planiert und hergerichtet werden, so dass dort besser gestartet werden kann. Dafür wird dort eine 150 Meter lange Rampe aufgeschüttet, die sich deutlich von der Zufahrtstraße abhebt. Die Rampe teilt sich in Vorbereitungs- und einen Startbereich auf. Dieser soll mit einem stoßdämpfenden und rutschfesten Belag ausgestattet werden. Für die Arbeiten sind 107.000 Euro an Investitionen vorgesehen. Der Umbau soll in vier Monaten abgeschlossen sein. Bis dahin bleibt der Startplatz offiziell gesperrt und darf nicht genutzt werden. Laut Plänen der Behörde sollen in Zukunft noch weitere Startplätze auf Teneriffa verschönert werden.

Probleme in Santa Pola
Nicht überall in Spanien sind die Gleitschirmflieger allerdings so willkommen. Am beliebten Küstenstartplatz von Santa Pola bei Alicante ist geplant, eine Begrenzungsmauer zu errichten. Sie wird einen großten Teil des bestehenden Startplatzes abriegeln. Das Starten sollte dort auf kleinerer Fläche zwar noch weiterhin möglich sein, doch die einfache und regelmäßig genutzte Toplandemöglichkeit würde extrem eingeschränkt. Der Grund für den Mauerbau liegt offenbar darin, dass sich die Bewohner der direkt angrenzenden Siedlung immer wieder über rücksichtslose Piloten beschweren, die dicht über ihre Grundstücke fliegen und auch abgesperrte Wege durch die Siedlung nehmen, um zum Startplatz zu gelangen, obwohl es einen offiziellen Zuweg abseits der Häuser gibt.



Lex Robé ist XC-Contest Weltmeister

$
0
0
Der Österreicher Lex Robé erflog sich mit großen Flügen in Brasilien und Rekord-Dreiecken vom Stoderzinken aus Platz eins in der Weltwertung von XContest und WXC.

Lex Robé in seinem Element. // Foto: Lex Robé
2015 hatte Lex Robé schon einmal mit 2181 Punkten ganz oben im Weltranking des XContest gestanden. In der Saison 2017 stellte er sogar einen Punkterekord auf. 2520 Punkte mit sechs Flügen, das erreichte noch kein Pilot vor ihm. Der Zweitplatzierte im XContest, der Schweizer Kevin Philipp, summierte 2338 Punkte. Der Portugiese Carlos Lopes kam mit 2270 Punkten auf Platz drei.

Im Ranking des WXC der FAI sind Philipp und Lopes allerdings nicht aufgeführt (warum auch immer). Dort stehen zwei weitere Österreicher, Alois Resinger und Markus Eder, auf den Rängen zwei und drei – allerdings mit einer geringeren Punktezahl.

Der Blick in die Platzierungen zeigt einmal mehr die große Bedeutung von Brasilien als Rekord-Streckenflug-Eldorado. Auf den ersten fünf Plätzen im XContest 2017 stehen Piloten, die alle ihre punktbesten Flüge in der Region um Quixadá machten. Lex Robé ragt dabei heraus, weil er zudem zeigte, dass man auch mit Alpenflügen ähnlich punktereiche Ergebnisse erzielen kann.


Schweizer Team eröffnet Rekordjagd 2018
Aktuell wird übrigens schon wieder zur Jagd nach neuen Streckenrekorden in Brasilien geblasen. Unter anderem ist eine Gruppe von sechs Top-Piloten der Swiss-League vor Ort, darunter Chrigel Maurer. Sie hoffen darauf, bei passenden Wetterbedingungen die Marke von 500 km zu knacken und vielleicht sogar den Weltrekord von 572 km zu überbieten, den drei Brasilianer im vergangenen Jahr aufstellten. Auch den bislang weitesten Flug eines Schweizers gilt es zu schlagen. 2016 flog Kevin Philipp in Quixadá 420 km.

Das Team nutzt eine Abrollwinde, um je nach Wind und Wetter den besten Startplatz und die passenden Wolkenstraßen so flexibel wie möglich ansteuern zu können.

Santa Polas No-Flight-Zone

$
0
0
Der Mauerbau am beliebten Startplatz Santa Pola bei Alicante ist erst einmal aufgeschoben. Zum Deal gehört allerdings ein Flugverbot vor den Häusern der Siedlung.

Der Startplatz von Santa Pola mit der neu ausgehandelten
No-Flight-Zone. // Quelle: Gleitschirmdrachenforum, V. Göldner
Am Startplatz Santa Pola sollte eine Mauer gebaut werden, welche einen Großteil der Startfläche abgesperrt hätte (Lu-Glidz berichtete). Sicheres Toplanden wäre dann dort kaum noch möglich gewesen. Verhandlungen lokaler Piloten mit den Anwohnern (die nicht alle gut auf die Piloten zu sprechen sind) haben aber ergeben, dass die Mauer erst einmal nicht gezogen wird. Als Gegenleistung sollen die Piloten nicht mehr vor und über den Häusern links vom Startplatz fliegen.

Ob sich diese Regel angesichts der Beliebtheit des Startplatzes und des deshalb sehr internationalen Publikums wird durchsetzen lassen, bleibt dahin gestellt. Doch gerade deswegen sollten alle Gastpiloten darauf achten und auch andere Flieger darüber informieren.



Auf Rekordjagd

$
0
0
An verschiedenen Stellen des Globus ist wieder das Rekordfieber ausgebrochen. Zum Beispiel Brasilien, Chile und Indien. 

Sebastian Huber schwer eingemummelt über dem Himalaya.
// Quelle: Facebook
Stefan Bocks (Boxi) und Sebastian (Basti) Huber fliegen derzeit den Himalaya entlang. Wenn ihr Plan aufgeht, wollen sie es innerhalb von sechs Wochen von Ladakh in Indien bis nach Pokhara in Nepal schaffen. Es wäre eine Strecke von rund 1200 km und damit eines der längsten Hike-and-Fly-Abenteuer der Gleitschirmgeschichte. Auf jeden Fall ist es eines der wildesten. Bei einem der Flüge stiegen die beiden schon auf über 7000m MSL. Wer mehr über das Projekt erfahren will, kann die Berichte auf dem Blog von Boxi lesen und die aktuelle Position im Livetracking verfolgen.


Jenseits der 500er Marke
Derweil versucht eine Gruppe von Schweizer Piloten den aktuell bei 572 km liegenden Streckenweltrekord in Brasilien zu brechen. Zumindest die 500er Marke haben sie schon geknackt. Chrigel Maurer flog am 14. Oktober auf 515 km, das ist neuer Schweizer Rekord. Um tatsächlich die Weltrekordmarke überbieten zu können, hoffen die Piloten aber in den nächsten Tagen auf mehr Wind. Sie wollen sogar strategisch denkend windschwache Flüge lieber früher abbrechen, um die Chance auf einen Neustart direkt am folgenden Tag zu haben. Bei einer Rückholung von mehr als 400 km ist ein weiterer Flug am nächsten Tag kaum möglich. Auch von dieser Pilotengruppe gibt es ein Livetracking.


Längster Out-and-Return in Chile
Beim Rückflug nach Iquique an der chilenischen
Küste. // Quelle: XContest, J. Wieczorek
Chiles Küste lockt Piloten für eine andere Disziplin: das Streckensoaring. Hier hat der Pole Jaroslaw Wieczorek jetzt ein besonderes Kunststück vollbracht. Von Iquique aus flog er erst weit in den Süden und dann die gleiche Strecke wieder nach Norden. Am Ende hatte er 177 km auf der Uhr. Das ist out-and-return-Rekord in Chile.

Das Besondere an diesem Flug ist, dass er nur bei ganz bestimmten Windbedingungen gelingen kann. Jaroslaw hat nach nach eigenen Angaben sehr lange darauf gewartet. Normalerweise erlauben die Küstenwinde im Tagesverlauf nur ausgedehnte one-way-Flüge, typischerweise von Süd nach Nord.




Sicherheitsmitteilung: Gin Yeti Cross

$
0
0
Gin hat für seinen Rettungsschirm Gin Yeti Cross eine Sicherheitsmitteilung herausgegeben. Offenbar sind die Leinen im Originalpack nicht immer ordnungsgemäß verstaut.

Die Gin Yeti Cross wurde zeitweilig ab Werk offenbar nicht
korrekt gepackt. // Quelle: Gin
Es geht um die Gin Yeti Cross in den Größen S, M und L aus dem Produktionszeitraum Juli 2016 bis Februar 2017. In der Sicherheitsmitteilung auf der Homepage des DHV heißt es:

"Routinemäßige Qualitätskontrollen haben ein mögliches Problem bei einer Yeti Cross Rettung gezeigt. Unregelmäßigkeiten bei der Verpackung der Leinen lassen nicht ausschließen, dass die effiziente und schnelle Öffnung beeinflusst wird.
Als Vorsichtsmaßnahme empfiehlt GIN Gliders, dass jede Yeti Cross Rettung mit dem Herstellungsdatum zwischen Juli 2016 und Februar 2017, die noch nicht neu gepackt wurde, vor dem nächsten Flug überprüft wird. Alle Piloten, die von dieser Sicherheitsmitteilung betroffen sind, sollten zunächst einen GIN Gliders Händler in Ihrem Land kontaktieren."

Beim DHV finden sich weitere Hinweise zum Vorgehen.


Die Sache mit dem Sonnenstand

$
0
0
Aktuell steht die Sonne in Mitteleuropa nur halb so hoch wie zur Sommersonnenwende. Das hat in mehrfacher Hinsicht Einfluss auf die Thermikentwicklung.

Am längsten Tag des Jahre geht die Sonne in der Mitte Deutschlands
nicht im Osten, sondern Nordosten auf.
// Quelle: sonnenverlauf.de
Da die Erde eine sich drehende Kugel ist und die Erdachse schräg steht, ändert sich auch der Einstrahlwinkel der Sonne sowohl im Tages- wie im Jahresverlauf. Nehmen wir als Beispiel das Stubaital. Während dort die Sonne zur Sommersonnenwende (21. Juni) am Mittag rund 66 Grad hoch am Himmel steht, erreicht sie aktuell nur 33 Grad. Zur Wintersonnenwende (21. Dezember) werden es am Tiefpunkt nur knapp 20 Grad sein.

Interessant sind solche Betrachtungen für die Thermikentwicklung. Denn Thermik entsteht – wenn man den Einfluss des Untergrundes erst einmal außer Acht lässt – am besten dort, wo die Sonne senkrecht auf den Untergrund fällt. Senkrecht hieße 90 Grad. Zur Sommersonnenwende werden mittags im Stubaital also Berghänge, die eine Neigung von 24 Grad besitzen, am stärksten beschienen. Aktuell wären es Hänge, die schon eine Neigung von mindestens 57 Grad besitzen. Und zur Wintersonnenwende wären mit >70° fast senkrechte Wände jene Stellen, die ideal zur Sonne stehen.

Solche Zusammenhänge sollte man durchaus berücksichtigen, wenn man sich auf die Thermiksuche macht. Manche Spots, die im Sommer prächtig funktionieren, liefern jetzt im Herbst kaum noch nutzbares Steigen, weil der Sonneneinfallswinkel nicht mehr optimal ist.

In der Jahreszeit der tiefstehenden Sonne gilt, dass man vor allem an steileren Flanken noch gute Thermik finden wird. Allerdings gibt es da eine Einschränkung: An steilen Flanken fällt es der Luft schwerer, ein großes Warmluftpolster auszubilden. Denn je steiler der Untergrund, desto eher wird die Warmluft daran hochkriechen wie an einem Kerzendocht und schnell ablösen, noch bevor sie einen großen Temperaturvorsprung zur Umgebungsluft erreicht hat. Die Thermiken sind dann in der Regel schwach, vor allem aber eng begrenzt.

Der Trick ist hier, den Kompromiss zu finden – und der heißt: Waldflächen auf mittelsteilen Hängen. In Wäldern stehen die Bäume senkrecht und bieten ihrerseits eine gute Heizfläche für die Sonne. Gerade jetzt im Herbst, wenn die Bäume das Wasser aus dem Laub ziehen und oberflächlich abtrocknen, bildet sich um Bäume herum ein schönes Warmluftpolster. Ein mittelsteiler Hang darunter bewirkt wiederum, dass die Warmluft nicht gleich nach oben verpufft, sondern langsam den Hang hinaufkriechen kann. Manche bewaldeten Hänge werden gerade in dieser Jahreszeit ihre thermische Höchstleistung vollbringen. Allerdings sollten die Hänge bestenfalls auch nach Süden oder Südwesten ausgerichtet sein, um eine ausreichend lange Aufheizzeit zu garantieren.

Im Sommer kann man durchaus an reinen Osthängen am Morgen Thermik finden. Im Stubaital steht die Sonne am 21. Juni erst gegen 9 Uhr, also rund 3,5 Stunden nach Sonnenaufgang, genau im Osten. Wollte man der Sonne aktuell die gleiche Vorheizzeit (3,5 h) zugestehen, dann dürfte man erst um 11 Uhr an einem Südost-Hang starten. Ende Dezember wäre es fast schon 12 Uhr, bevor man sich nun am Südhang in die Luft schwingt (bei den Zeiten ist Sommer- und Winterzeit berücksichtigt!).

Tipp: Wer sich ein wenig mehr mit dem Sonnenstand im Tages- und Jahresverlauf beschäftigen will, dem empfehle ich die Internetseite www.sonnenverlauf.de. Dort kann man seinen Standort auf einer Karte frei verschieben und sich die verschiedensten Variablen wie Sonnenauf- und -untergang, Sonnenhöhe etc. für frei wählbare Zeiten und Daten anzeigen lassen.


In eigener Sache: Hast Du aus diesem Beitrag etwas gelernt? Unterstütze Lu-Glidz als Förderer!

Houston, wir haben kein Problem

$
0
0

Mit dem Gleitschirm bis zum Mond fliegen? Das Foto suggeriert diese Kunst, zeigt aber nur: Wenn ein Gleitschirmpilot hoch über Erde fliegt und mit einer potenten Zoom-Linse eingefangen wird, können sich sehr interessante Perspektiven auftun. Diese hier ergab sich kürzlich bei einem Sicherheitstraining von Dani Loritz (X-Dreamfly) am Garda-See, während der Pilot in den Manöverraum flog.
// Quelle: Facebook, Dani Loritz

Die Leichtigkeit des Seins

$
0
0
Jean-Baptiste Chandelier als Pilot liefert gemeinsam mit Filmemachern wie Tristan Shu immer wieder phantasievolle Gleitschirmvideos. "Weightless" ist ihr neuestes Meisterwerk.

Canyon-Surfen bei Canoa Quebrada in Brasilien.
// Quelle: Youtube, Screenshot
Jean-Baptiste Chandelier zeigte schon in früheren Filmen seine besondere Kunst, mit dem Gleitschirm immer knapp über das Gelände zu schrappen, so als wären die Gesetze der Schwerkraft für ihn zumindest teilweise außer Kraft gesetzt.

Sein neuester Film "Weightless" zeigt diese Leichtigkeit des Seins in Perfektion. Wobei das Video nicht nur durch seine Flug-, sondern auch durch die Schnitttechnik und eine perfekte Symbiose mit den Rhythmen der Musik neue Maßstäbe setzt.

So lässig und mit genialen Schnitten ist noch kein Pilot durch die Landschaften gehüpft – von der Küste Brasiliens in den französischen Schnee, von den Azoren nach Südafrika. Absolut Sehenswert!


Die EPC findet nicht statt

$
0
0
Guido Reusch wollte die European Paragliding Convention (EPC) als neuartige Gleitschirmmesse fürs Fachpublikum etablieren. Doch daraus wird vorerst nichts.

Das Logo des EPC. // Quelle: epc.aero
Vom 2. bis 4. Februar 2018 sollte die EPC im Veranstaltungs-Zentrum des Europaparks Rust die Tore öffnen (Lu-Glidz berichtete). Geplant war ein Mischkonzept aus Ausstellung und Fachkongress, auf dem die Branche sich auch mal intensiver über Trends und technische Themen austauschen können sollte. Doch offenbar haben sich nicht genug Aussteller gefunden, um dieses Konzept sinnvoll und rentabel in die Tat umzusetzen. Die EPC wird 2018 nicht stattfinden.

Einer der Gründe, warum das Interesse zu wünschen übrig ließ, dürfte der gewählte Termin gewesen sein. Dieser stand in starker Konkurrenz zu anderen Events: Mitte Januar findet die traditionsreiche Thermikmesse statt, 2018 erstmals sogar als zweitägige Veranstaltung in den Messehallen Stuttgart. Vielen Herstellern wird es da wenig sinnvoll erschienen sein, sich gleich zwei Wochen später ein weiteres Mal auf der EPC zu präsentieren. Zumal Anfang März auch noch der Stubai-Cup ansteht.

Das Aus der EPC hatte sich schon länger angedeutet. Mit großem Schwung im Frühjahr 2017 gestartet, waren seit Mai keine Neuigkeiten mehr auf der EPC-Homepage oder der zugehörigen Facebook-Seite erschienen.

Anfang September hatte Guido Reusch noch die Hoffnung geäußert, durch persönliche Gespräche beim Coupe Icare weitere Aussteller zu gewinnen. Doch auch dort war die Resonanz offenbar nicht ausreichend, um das Projekt durchzuziehen.

Flymaster startet Buddy-Funktion

$
0
0
Flymaster-Varios mit Livetracking-Fähigkeiten können neuerdings auch die Position anderer Flieger anzeigen. Allerdings funktioniert das nur im Flymaster-Kosmos.

Ein Flymaster SD zeigt die Position
der Buddies. Diese sind hier als Dreieck
(CR, fliegend) bzw. als Punkt (NU,
gelandet) dargestellt. Die eigene
Position ist durch die Flugspur
und den Pfeil markiert.
// Quelle: Flymaster
Viele Flymaster-GPS-Varios können bereits die eigene Position an einen Livetracking-Server funken. In der neuesten Software-Version (ab V 1.07) für diese Geräte hat Flymaster nun auch einen Rückkanal integriert. Die Daten von bis zu zehn anderen Piloten, die ihren Flug ebenfalls per Flymaster tracken, können nun auf dem eigenen Gerät dargestellt werden. Der portugiesische Hersteller nennt das die Buddy-Funktion (pdf).

Interessant ist das für Piloten, die gerne gemeinsam mit anderen auf Strecke gehen. Selbst wenn man sich in der Luft aus den Augen verliert, kann man sich die aktuelle Position und Höhe seiner "Buddies" anzeigen lassen. Das geht auch in der Kartendarstellung. Hier werden die anderen als kleine Symbole plus Kürzel aus zwei Buchstaben eingeblendet, dazu die aktuelle Flughöhe.

Allerdings funktioniert die maschinelle Beobachtung der Buddies nur, wenn diese ebenfalls ein dafür taugliches Flymaster-Gerät nutzen. Zudem müssen sich beide Piloten jeweils gegenseitig als Buddies eingetragen haben, sonst bleiben die Daten gesperrt.

Neben Flymaster arbeiten auch andere Vario- und App-Hersteller an vergleichbaren Buddy-Funktionen. Skytraxx beispielsweise will mit seiner Fanet-Funknetz-Technologie auch den sogenannten Schwarmflug unterstützten. Beliebte Apps wie XC-Track bieten neuerdings ebenso ein Buddy-Tracking, basierend auf dem eigenen Livetracking-Server.

Vielleicht wird es ja irgendwann eine systemübergreifende Lösung geben. Da nicht alle Piloten mit denselben Geräten fliegen, wäre ein unabhängiges Protokoll sicher eine interessante Entwicklung.


Viewing all 2182 articles
Browse latest View live