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Meteowissen: Dust Devil

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Im trockenen Sommer 2018 sind sie häufig in Erscheinung getreten: Dust Devil. Mit den kleinen, aber heftigen Wirbelwinden ist nicht zu spaßen. Aber wie entstehen sie überhaupt?

Ein Dusty auf einem Feld im Siegtal. Alle typischen Zutaten
sind präsent: Viel Sonne, trockener Boden, Rotor-Lage (hinter der
Baumreihe) und eine hindernisfreie Fläche zum Austoben.
// Foto: H.Schmitz
Es geschah kürzlich bei einem Windenschlepp im Westerwald: Den ganzen Tag schon brannte die Sonne auf die abgeernteten Felder neben der Schleppstrecke. Die Thermikblasen schossen hart in die Kappen der Piloten. Der Wind am Startplatz war sehr wechselhaft, mal schwach, um dann in thermischen Böen brüllend stark anzuschwellen. Eine Kunst, hier den passenden Startzeitpunkt zu erwischen, um halbwegs kontrolliert die Sicherheitshöhe zu erreichen.

Eine Pilotin wartete schon eine ganze Weile. Plötzlich rief einer: Achtung, Dust Devil! Auf dem Nachbarfeld türmte sich eine kleine Staubwolken wild kreisend empor, tanzte wie betrunken über den Boden, näherte sich der Schleppstrecke und bog dann doch zur Seite ab, schien sich gar aufzulösen. Gefahr gebannt?

Nichts wie los, dachte sich zumindest die Pilotin, gab die Kommandos "Fertig" und "Start". Doch kaum hatte sie abgehoben und war am Seil zehn Meter in der Luft, drehte sich ihr Schirm mit einem Mal schnell und wie von Geisterhand um 90 Grad nach links. Lockout-Position. Der Windenführer reagierte geistesgegenwärtig und nahm den Zug weg. Durchpendeln. Gegendrehen. Sekunden später stand die Pilotin am Boden. Unversehrt. Alles ging so schnell, dass sie nicht einmal realisiert hatte, in welcher Gefahr sie gerade noch geschwebt hatte. Die anderen Beobachter atmeten tief durch. Ein Lehrstück par excellence: Auch mit den unsichtbaren Randturbulenzen eines Dust Devils ist nicht zu spaßen!

Ein Dust Devil (fast ohne Staub) an einem Startplatz.
// Quelle: Youtube , bearbeitet
Erlebnisse wie diese dürfte es im extrem trockenen Sommer 2018 etliche gegeben haben. Dem DHV wurden mehrere schwere Unfälle gemeldet. Immer wieder war von unerwartet starken Turbulenzen in Bodennähe die Rede, möglicherweise auch Dust Devil. In den Foren häuften sich die Meldungen von Staubteufeln. Ein guter Grund, sich einmal etwas näher mit diesem besonderen Thermikphänomen zu beschäftigen.
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Jagd auf die 500+x

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Im Oktober und November pilgert die Weltelite der XC-Flieger nach Brasilien, um neue Rekorde aufzustellen. In diesem Jahr gibt es einen neuen Trend: Windenstart.

Auf Rekordjagd über dem Flachland von Brasilien.
// Quelle: Facebook, Marcelo Prieto
Quixadá und Tácima – das sind zwei Startplätze im Nordosten Brasiliens, die jahrelang die Herzen der XC-Freaks höher schlagen ließen. Von dort wurden immer wieder neue persönliche und allgemeine Rekorde geflogen. Der FAI-Weltrekord steht bei 562,4 km, geflogen im Oktober 2016 von Donizete Lemos, Rafael Saladini und Samuel Nascimento ab Tácima. Doch um diese Marke noch zu übertreffen, zeichnet sich ein Strategie-Wechsel ab.

Den Grundstein dafür hat ein Team von Spitzenpiloten der Swiss League gemeinsam mit dem Gleitschirm-Reiseveranstalter Andy Flühler (Fly-with-Andy) im vergangenen Jahr gelegt. Anstatt auf die schnell windverblasenen Hänge von Quixadá oder Tácima als Startplatz zu bauen, vertrauten sie auf eine Abrollwinde als Startmethode. Andy hatte die Erlaubnis erlangt, einen kleinen Provinzflugplatz bei Caicó, rund 250 km südöstlich von Quixadá, als Schleppstrecke nutzen zu dürfen. Der Vorteil: Bei entsprechend starkem Höhenwind sollten von Caicó aus durchaus Flüge weit über die 500 km möglich sein, ohne in "unlandbares" Gelände einfliegen zu müssen. Zumal an der Winde im Flachen noch bei Windverhältnissen gestartet werden kann, die in der Kompressionszone klassischer Starthügel nicht mehr sicher zu händeln wären.

Dass diese Strategie großes Potenzial hat, zeigte sich im vergangenen Jahr schon in der Flugausbeute. Im XContest stehen für 2017 ab Caicó allein sieben Flüge über 500 km in der Datenbank. Michael Sigel flog mit 534 km am weitesten und kam damit schon erstaunlich nah an den Weltrekord heran.


Konkurrenzsorgen

Kein Wunder, dass so etwas Begehrlichkeiten weckt. In diesem Jahr wird Fly-with-Andy gleich drei Wochen lang ein XC-Camp mit Windenschlepp in Caicó anbieten. "Am neuen Hotspot per Winde an die Basis", heißt es auf der Webseite. Allerdings drängen auch andere, lokale Veranstalter dort im gleichen Zeitraum auf die Rollbahn. Da beim Windenschlepp, anders als beim Hangstart, die Startfrequenz deutlich kleiner ausfällt, verschärft sich die Konkurrenz um den Startplatz, die Reihenfolge und das beste Startfenster.

Welche Blüten diese Entwicklung treibt, zeigt ein anderes Reiseangebot der Flight Connection Arlberg. Die FCA kooperiert mit vier brasilianischen Spitzen-Piloten, die in den letzten Jahren immer wieder gemeinsam Rekorde erflogen: Frankie Brown, Rafael Saladini, Samuel Nascimento und Marcelo Prieto. Diese wollen 2018 ebenfalls aus der Winde heraus auf die Jagd nach den 500+x gehen, wenn auch nicht von Caicó. Ihren geplanten Startort halten sie noch geheim, selbst die FCA-Organisatoren sind bisher nicht eingeweiht – um keine ungewollte Konkurrenz anzulocken.

Fest steht allerdings schon die Taktik: Es sollen immer zwei Piloten an zwei Winden parallel in den Himmel gezogen werden. Denn um richtig weit zu kommen, ist das Fliegen im Team eine enorme Erleichterung. Für die Brasilianer ist es dabei sogar Ehrensache, nach einem Rekordflug gemeinsam landen zu gehen.

Derzeit sind übrigens sowohl beim Caicó-Angebot von Fly-with-Andy wie beim Brasilien-XC der FCA noch Plätze frei.

Schirmtest: Phi Tenor

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Der Tenor von Phi ist so etwas wie eine getunte Phi Symphonia. Der Schirm glänzt im Klassenvergleich (low/mid B) mit einem gutem Durchzugsvermögen.
Der Phi Tenor hat eine imposante Eintrittkante: Front-Miniribs lassen die Zellen viel kleiner wirken,
als sie tatsächlich sind. // Fotos: Lu-Glidz

Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Phi Tenor habe ich in circa sechs Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen (kräftige Dürre-Thermik, Soaring, Starkwind am Boden) in der Eifel und im Westerwald gewonnen. Geflogen bin ich den Tenor in der Größe 21 (75-95 kg) mit rund 91 kg Startgewicht. Das Gurtzeug war ein Karpofly Extra Light (Liegegurtzeug). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise von Phi zur Verfügung gestellt.

Hannes Papesh versucht mit seiner neuen Marke Phi ganz eigene Akzente zu setzen. Für Aufsehen sorgte er schon mit der Symphonia, die nicht nur mit einem auffälligen Streifendesign aufwartet, sondern als EN-A eine Leistung und ein Handling bietet, wie es sonst eher bei Mid-B-Schirmen zu finden ist. Da macht es natürlich neugierig, wenn Papesh als nächstes einen EN-B Schirm lanciert, der vom Grundkonzept und den Grunddaten her der Symphonia entspricht, aber doch etwas mehr Leistung, Topspeed und Sportlichkeit bieten soll. Ist ihm das tatsächlich gelungen, und wie hat er das gemacht?
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Master Acro

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In seiner Video-Serie "Master Acro" bietet Pal Takats eine gelungene Einführung und hervorragendes Lehrmaterial rund um die Acro-Fliegerei.

Pal Takats erklärt den Unterschied von unterschiedlich gut
ausgeführten Fullstalls. // Quelle: Master Acro, Screenshot
Der Ungar Pal Takats ist heute so etwas wie der (junge) Grandseigneur der Acro-Szene. Er selbst fliegt keine großen Acro-Wettbewerbe mehr, ist dort nur noch als Beobachter und Punkterichter (z.B. beim Acro Game) tätig. Über ein Jahrzehnt lang hat er allerdings die Entwicklung der Acrofliegerei geprägt wie kaum ein anderer. Seine Webseite Justacro.com gilt als eine der wichtigsten Informationsquellen der Szene – mit vielen News, Manöverbeschreibung und Videos. Und jetzt schickt er sich an, sein Wissen in noch professionellerer Form weiterzugeben.

Master Acro nennt sich eine ganze Serie von Lehrvideos, mit denen Pal Takats allen Piloten, die das Acro-Fliegen neu erlernen oder ihre Techniken weiterentwickeln wollen, das nötige Rüstzeug an die Hand geben will. Für ihn ist das Projekt, in das er bislang schon vier Jahre Arbeit investierte, eine "Herzensangelegenheit". Er hofft gar, dass Master Acro zu einem Standardwerk für für die Acro-Piloten werden könnte, so wie das Thermikbuch von Burkhard Martens für die Streckenflieger. Der Unterschied dabei: Master Acro setzt erst einmal komplett auf Videos als Info-Medium. Eine spätere Edition des Wissens auch in Buchformat ist zwar schon angedacht, aber ein Erscheinen derzeit nicht absehbar.

Aktuell besteht Master Acro aus 21 Videos mit insgesamt fast vier Stunden Laufzeit. Zehn der Videos sind genaue Beschreibungen von Basismanövern wie Spirale, Sat, Fullstall, Wingover, Looping oder Helikopter. Im Rest behandelt Pal eher grundsätzliche Fragen: Welchen Schirm sollte man für den Einstieg ins Acrofliegen wählen? Welches Gurtzeug? Wie stellt man seine Bremsen ein und wie hält man sie am besten? Wie knüpft man sich "Free-Brakes"? Welche Bedeutung hat die "Manöverbox"? Worauf sollte man bei Retterwahl und beim Retterwurf achten? Etc.


Acro-Lernen mit dem Serienschirm

An oberste Stelle stellt Pal dabei die Sicherheit. Ganz bewusst empfiehlt er den Piloten, auf ihrem Weg zum Acroflieger nicht zu früh auf dynamischere Acro-Schirme zu wechseln. Die meisten Standardmanöver ließen sich auch mit einem Serienschirm hervorragend und vom Timing her sogar exakter erlernen, sagt er. Zum Beweis und als gutes Vorbild fliegt er in den Videos fast alle gezeigten Beispiele mit einem "normalen" EN-B, einem Ozone Rush 4, am oberen Ende des zugelassenen Gewichtsbereiches.

Pal Takats beim Tailslide. Die Grafik zeigt, wie
die angebremste Hinterkante eine tragende
Profilform ergibt. // Quelle: Master Acro
Die Videos sind aufwendig und in guter Qualität produziert. Sie liefern Bilder aus verschiedenen Perspektiven, teilweise in Split-Screen-Technik und mit erklärenden Grafiken. Der Zuschauer kann so genau verfolgen, wie Pal mit Bremsenstellung und  Körpergewichtsverlagerung arbeitet und wohin er seinen Blick jeweils richtet. Dabei geht er auch auf typische Fehler ein und wie man sie beheben kann.

Wie ein gutes Lehrbuch sind auch die Lehrvideos von Master Acro nichts, was man mit einmaligem Anschauen "am Stück" verarbeiten kann. Tatsächlich ist es empfehlenswert, sich einzelne Kapitel immer wieder vor Augen zu führen, wenn man die entsprechenden Manöver gerade selbst trainiert. Je mehr man die Bewegungsabläufe nachvollziehen kann, desto mehr wird man auch die vielen Detailinformationen aufnehmen und verstehen können, die Pal Takats immer wieder einstreut. Die Filme könnten auch gut als Begleitvideos zu Manöver-Besprechungen im Rahmen eines Sicherheitstrainings Verwendung finden. Zumal die Videos nicht aufeinander aufbauen, sondern jeweils in sich abgeschlossene Beschreibungen sind.

Nach Durchsicht aller Videos kann ich Master Acro uneingeschränkt empfehlen. Manch einer wird vielleicht beim Preis von 149 Euro kurz schlucken. Aber das ist dieses Material auch wert! Wer das Acrofliegen lernen will und dafür mal durchrechnet, wieviel Geld er für entsprechende Trainings, Anfahrten, Auffahrten etc. ausgibt, bekommt hier ein Füllhorn an wertvollen Infos, die ihn schneller weiterbringen können, und auf die er zudem immer wieder zurückgreifen kann.

Zudem will Pal Takats die Serie Master Acro in Zukunft mit zusätzlichen Manövervideos erweitern. Die Zugriffsrechte auf kommende Filme sind schon im Preis enthalten.


Vertrieb über Video on Demand

Etwas ungewöhnlich ist der Vertriebsweg. Master Acro gibt es bislang nicht als DVD, sondern nur online als Video on Demand auf der Plattform Vimeo. Die Sprache in den Filmen ist Englisch. In nächster Zeit sollen die Filme auch mit deutschen Untertiteln verfügbar sein.

Interessant sind viele der Inhalte von Master Acro übrigens auch für Nicht-Acro-Piloten bzw. solche, die vielleicht nur Steilspirale, Fullstall, Wingover und Sat beherrschen wollen. Für sie bietet Pal Takats auch zwei abgespeckte Pakete von Master Acro mit je rund 1,5 bzw. 2,5 Stunden Videomaterial an: "Safety First" und "Basic Skills", zu Preisen von 65,80 bzw. 104,50 Euro.

Ein Tipp: Der Streaming-Zugang zu Master Acro kann zwar direkt auf Vimeo gekauft werden. Doch wer die Serie über den Shop von Justacro.com bestellt, bekommt dort 10% Prozent Rabatt.

Hier noch als Einstimmung der offizielle Trailer zu Master Acro:




Lu-Glidz Academy

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Die hintergründigen Meteo-Erklärstücke auf Lu-Glidz haben eine große Fan-Gemeinde. Noch mehr davon gibt es in Vorträgen und Workshops – vielleicht bald auch in Deinem Club?

Piloten des DGC Siebengebirge lernen simple Wege
zu einer guten Flugwettervorhersage. // Foto: R. Weber
Dies ist ausnahmsweise mal ein bisschen Werbung auf Lu-Glidz, allerdings in eigener Sache:

Wie kann man Windy.com für eine gute Flugwetter-Vorhersage nutzen? Warum hat Thermik nicht nur etwas mit Temperatur-Unterschieden zu tun? Wie bestimmt die Topographie eines Geländes die tragenden Linien in der Luft? Warum macht die Thermik manchmal mittags Pause? Wie kann es Föhn selbst bei eher schwachen Druckdifferenzen geben? Wie liest man eigentlich Höhen-Wetterkarten?

Solche und ähnliche Fragen sind es, auf die man als wetter-interessierter Gleitschirmpilot immer wieder stößt, aber selten eine gut zu verstehende Antwort findet. Die Meteo-Schulungen während der Ausbildung behandeln zwar allgemeine Wetter-Theorie, doch die geht häufig an den spezifischen Bedürfnissen im Gleitschirm-Fliegerleben vorbei.

In meinen Posts unter der Rubrik "Meteo" auf Lu-Glidz widme ich mich immer wieder der Meteorologie speziell aus dem Blickwinkel eines Gleitschirmpiloten. Aus den Rückmeldungen zu den Texten wird deutlich, dass diese Einblicke ins praxisnahe Meteo-Geschehen für viele Leser wahre Augenöffner sind. Und doch bleiben immer wieder Fragen, gäbe es noch mehr zu diskutieren, wären weiterführende Infos erwünscht.

Am besten geht so etwas im direkten Austausch im Rahmen von Vorträgen oder Workshops. Diese biete ich auf Anfrage und in Kooperation mit Vereinen, Flugschulen oder anderen lokalen Veranstaltern an.

Wenn Du auch in Deiner Flieger-Community Bedarf für praxisnahe Meteo-Weiterbildung siehst, sprich mich einfach an (Kontaktdaten s. Impressum). Vom zweistündigen Abendvortrag bis zum ganztägigen Workshop ist im Rahmen einer "Lu-Glidz Academy" vieles möglich – und auch schon in diversen Clubs und Flugschulen erfolgreich erprobt.

Das Kleingedruckte: Eine Lu-Academy ist nicht kostenfrei, aber auch nicht unbezahlbar ;-) 

104 km FAI mit Single-Skin

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Der Südtiroler Kurt Eder hat mal wieder gezeigt, dass ein Single-Skin-Schirm zu deutlich mehr taugt als nur Abgleiter bei einer Hike-and-Fly-Tour.

Kurt Eder beim Start mit dem Single Skin am Speikboden.
// Quelle: XContest.org, K.Eder
Die passenden Thermik-Bedingungen und nicht zu viel Wind vorausgesetzt, kann ein Single Skin auch imposante Streckenflüge ermöglichen.

Vor drei Jahren hatte Kurt Eder schon einmal mit einem Skin von Niviuk ein 80 km FAI-Dreieck geschlossen. Damals noch mit einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 11 km/h.

Jetzt hat er nachgelegt und mit einem Niviuk Skin 2 sogar ein 104 km FAI-Dreiecküber die Berge rund um den Speikboden gezaubert.

Bemerkenswert ist dabei der Schnitt von fast 18 km/h. Da sage noch einer, Single Skins seien zu langsam. Wenn ein Könner mit Liegegurt samt langem Heckbürzel darunter hängt, ist dieses Schirmkonzept erstaunlich leistungsstark.

Der erste Tube-Single-Skin

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Vor sechs Jahren brachte Ozone den XXLite als ersten Single-Skin-Schirm auf den Markt. Der Nachfolger, XXLite 2, gewinnt mit einer staudruck-gefüllten Nase an Stabilität.

Der Ozone XXLite 2 besitzt einen staudruck-gefüllten Holm
an der Vorderkante des Profils. // Quelle: Ozone
2012 war der XXLite eine Sensation. Ein Schirm, der quasi nur aus Obersegel besteht und dennoch ganz leidlich fliegt (solange man nicht mit Gegenwind zu kämpfen hat). Damit startete Ozone die Ära der Single Skins. 

In den folgenden Jahren haben andere Hersteller das Konzept für ultraleichte Bergschirme aufgegriffen und weiterentwickelt. Niviuk mit dem Skin, Airdesign mit dem Ufo, Skyman mit dem Sir Edmund

Auffällig dabei: Diese Modelle besitzen, jeweils in unterschiedlicher Ausprägung, sogenannte Struts. Das sind einzelne Zellen, staudruck-gefüllt, die der schlabbrigen Oberhaut als Streben von vorne nach hinten zumindest ein bisschen mehr Steifigkeit und aerodynamische Güte in Turbulenzen geben sollen. Der Leistung und dem Handling tut das durchaus gut, wie sogar Streckenflüge von 100 km mittlerweile eindrücklich bewiesen haben. Allerdings ist der für die Aerodynamik wichtigste Teils des Profils nahe der Nase damit immer noch nicht auf voller Breite so abgestützt wie bei einem klassischen Gleitschirm.

Für dieses Problem hat Ozone beim neuen XXLite 2 eine Lösung gefunden. Die gesamte Vorderkante ist als luftgefüllter Holm ausgeführt, ähnlich wie bei einem Tube-Kite. Allerdings wird diese Tube nicht vor dem Start von Hand hart aufgepumpt, sondern füllt sich über Öffnungen wie bei den klassischen Zellen eines normalen Gleitschirms und hält dann durch den Staudruck ihre Form. Da aus dem Holm jederzeit durch die Öffnungen auch wieder Luft entweichen kann, kann der XXLite 2 genauso klappen wie ein klassischer Gleitschirm. Das Profil an der Vorderkante ist aber deutlich rigider als bei anderen Single Skins.

Der Vorteil davon, laut Ozone: Der XXLite 2 fliegt auch bei kleineren Anstellwinkeln noch stabil. Er kann deshalb besser beschleunigt werden und soll angeblich auch ein gutes Flare-Verhalten besitzen.

Ein ähnliches Konzept gibt es schon vom israelischen Hersteller Apco. Dessen Schirm namens Hybrid ist vorne ein klassischer Gleitschirm, während die hintere Segelhälfte als Single-Skin ausgeführt ist. Ozone hat diese Idee gewissermaßen auf den Staudruck-Holm in der Front reduziert. Das bringt einiges an Gewichtsersparnis. Der XXLite 2 in Größe 18 wiegt knapp 1,4 kg. Dabei Ozone verwendet mittlerweile auch leichtes 10-D-Tuch von Dominico, wie man es bisher nur von den Skyman-Schirmen her kennt.


Zulassung ein Politikum

Interessant an diesem Projekt ist die Zulassung. Der XXLite 2 ist ein EN-D. Diese Note bekam er aber nicht, weil er so extreme Reaktionen auf Klapper zeigt, sondern weil bei der Zulassung extra Faltleinen zum Einsatz kamen. In einem solchen Fall kennt die EN-Norm automatisch nur eine Note: D.

Die Faltleinen waren nötig, weil beim XXLite 2 die A- und B-Ebene am Schirm auf eine Stammleinenebene am Gurtzeug zusammenlaufen. Durch ziehen an diesen Leinen werden die Kräfte so breit in die Kappe eingeleitet, dass sich damit keine Klapper induzieren lassen. Das heißt, Klappertests würden ohne zusätzliche Faltleinen nicht funktionieren.

Pikanterweise besitzen auch die Single Skins von Skyman eine ganz ähnliche Abspannung (A+B zusammengefasst). Der Sir Edmund ist aber als EN-B zugelassen. Wie kann das sein?

Hier zeigt sich ein Politikum: Der Sir Edmund wurde bei der EAPR zugelassen, während der XXLite 2 von Air Turquoise getestet wurde. Beim Sir Edmund wurden die Faltleinen so angebracht, dass der Zug an der Kappe genau an den schon vorhandenen Aufhängungspunkten der A-Ebene eingeleitet wurde. Die EAPR nahm sich die "Interpretationsfreiheit", die Faltleinen in diesem Fall wie normale A-Leinen zu betrachten. Dadurch wurde es möglich, die Note B zu vergeben.

Dieser Fall hat übrigens für einige Verstimmung zwischen den Zertifizierungsstellen gesorgt. Denn nach der Einschätzung von Air Turquoise lässt die EN-Norm diese Interpretation nicht zu. Konsequenterweise bekam der XXLite 2 auch nur die Note D.

Gelöst wurde der Streit bis heute nicht. Wie schon häufiger in der Gleitschirm-Szene wächst einfach Gras darüber. Denn mittlerweile hat die EAPR das Geschäft mit den Gleitschirmzulassungen aufgegeben (Lu-Glidz berichtete). Es wird also spannend zu sehen, wo Skyman künftig seine Single Skins zulassen wird, und wie man dann den Kunden mögliche Diskrepanzen bei den Noten EN-B vs. EN-D erklärt.

Flyme goes Playstore

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Die Flugcomputer-App Flyme gibt es endlich auch offiziell im Google Playstore. Die neue Version 3.01 bietet übersichtlichere Karten und mehr Optionen für den Flüge-Export.

Drei Bildschirmansichten von Flyme: drehende Karte, Zentrierhilfe
und Flugroute. Die roten Punkte markieren bekannte
Thermikspots. // Quelle: Google Playstore, Flyme
Fünf Jahre lang bot Aljosa Cohn seine Android-App Flyme nur auf seiner eigenen Website XCGlobe zum Download an. Dafür musste man seinem Smartphone erlauben, Apps als apk-Dateien von Drittanbietern zu installieren. Viele Piloten nutzten dieses Angebot, doch wahrscheinlich hätten es auch deutlich mehr sein können, wenn Flyme direkt über den Playstore gesucht und installiert werden könnte. Das ist jetzt soweit. Ab der Version 3.01 der Software wird Flyme nun über den Playstore vertrieben, und auf dem gleichen Weg werden die Updates gepflegt.

Hinweis: Wer Flyme schon auf seinem Smartphone installiert hat, muss das Programm erst deinstallieren, bevor er die neueste Version aus dem Playstore aufspielen kann!

Im rund der Smartphone-Flugcomputer-Apps glänzt Flyme durch seine simple Struktur. Anders als z.B. bei den ebenfalls beliebten Apps XCTrack oder XCSoar sind die Grundeinstellungen und Darstellungen deutlich einfacher anzupassen. Der Nutzer muss nicht erst tief in den Einstellungen graben, um brauchbare Anzeigen zu erhalten. Auf dem aufgeräumten Bildschirm erscheinen eine Geländekarte (ist offline im Speicher) mit eingezeichneter Flugspur, Anzeigen für Geschwindigkeit, Höhe, Steigen, Windrichtung und -stärke, sowie die Entfernung zum nächsten gewählten Wegpunkt.

Einzigartig bei FlyMe ist eine hinterlegte Datenbank bekannter Thermikspots, die das XCGlobe-Team aus Tausenden von Flügen herausgefiltert hat. Diese potentiellen Thermiken werden in der Karte als rote Punkte angezeigt und können dem Flieger bei der Thermiksuche helfen. Hinzu kommt eine kleine 2D-Seitenansicht des Geländes, in die der aktuelle Flugpfad einzeichnet ist. So lässt sich schnell erkennen, in welcher Höhe man beim aktuellen Kurs nach einem Talsprung auf der anderen Seite ankommen dürfte oder ob es noch über den nächsten Grat reicht. Dort wird auch die Position von Lufträumen angezeigt.

FlyMe bietet noch weitere interessante Features: eine Zentrierhilfe in der Thermik; einen FAI-Dreiecksrechner, der auf der Karte zeigt, in welchem Sektor man seinen Wendepunkt setzen müsste, um das Dreieck zu schließen; Livetracking auf dem XCGlobe-Server. Zudem lässt sich nach der Landung der Flug als igc-Datei auf Streckenflug-Server wie XC-DHV hochladen.

Die neueste Version 3.01 wartet hier sogar mit einigen Neuerungen auf. Flüge lassen sich auch per Email verschicken oder als kml-Datei in Google-Earth anschauen. Zudem wurde die Kartendarstellung überarbeitet. Durch Schattierung der Höhenlinien wird die Geländeform auch auf weniger kontrastreichen Bildschirmen besser erkennbar.

Hinweis 2: Flyme gibt es nur für Android. Wer für Iphones (iOS) eine gute Flugcomputer-App sucht, der sollte einmal FlySkyHy testen.

Retter-Wurf per Airbag

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Ein französischer Gleitschirmpilot hat ein halbautomatisches Wurfsystem für den Notschirm entwickelt. Eine Art Airbag schiebt den Retter mit Schwung aus dem Container. 

Ein Test des Retter-Auswurfes per Airbag. Die Auslösung
erfolgt auf Knopfdruck. // Quelle: paragliding.tech
Jean Philippe Gallat ist eigentlich Arzt, sein Hobby ist Gleitschirmfliegen, und in seiner Freizeit macht er sich gerne Gedanken darüber, wie er die Welt verbessern könnte. So kam er auf die Idee ein System zu entwickeln, dass die Auslösung des Notschirmes aus einem Gurtzeug vereinfacht und vor allem beschleunigt.

Zuvor hatte er schon an einem Notschirm-Auswurf für Drohnen gearbeitet und dabei gezeigt: Ein passend geschneiderter Luftsack, der schlagartig mit CO2 aus einer Patrone gefüllt wird, kann den Innencontainer samt Retter mit einigem Schwung in den Luftraum befördern. Das gleiche Prinzip passte er auf ein Gleitschirmgurtzeug an. Die Technik stellt er auf der Website Paragliding.tech vor.
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Flugverbot rund um Salzburg

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Am 19. und 20. September 2018 ist in einem Umkreis von circa 56 km (30 NM) rund um Salzburg unter anderem das Gleitschirmfliegen offiziell verboten.

Ein Ausschnitt der Flugverbotszone um Salzburg. // Quelle: DFS
Das Flugverbot gilt grenzüberschreitend sowohl in Österreich als auch Deutschland. Das Verbot beginnt am 19.9. um 11 UTC (13 Uhr lokal) und endet am 20.9. um 18 UTC (20 Uhr lokal). Anlass für das vorübergehende Verbot ist das EU-Treffen der Staats- und Regierungschefs in Salzburg.

Unter das Verbot fallen einige Fluggebiete im Salzburger Land. Auf Bayerischer Seite sind Flugberge wie Kampenwand, Hochfelln und weitere betroffen.

Genauere Infos zum Verbot gibt es auf den Seiten des DHV des österreichischen Aeroclubs.

Eine Elektrowinde namens EWA

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Der Trend beim Windenschlepp geht hin zur Elektrowinde. Es gibt sogar Vereine, die in Eigenregie eine beeindruckende Lösung wie die EWA entwickeln.

Die Elektrowinde ist nicht nur leistungsstark, sondern auch schick.
// Quelle: Asslarer Gleitschirmflieger
Drei Jahre lang hat der Verein Asslarer Gleitschirmflieger mit Unterstützung von Sponsoren an seiner Elektrowinde EWA gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Denn die Doppeltrommelwinde EWA ist nicht auf einen Starkstromanschluss am Windengelände angewiesen, sondern ist autark. Sie bezieht ihre Energie aus zwei wiederaufladbaren Lithium-Eisenphosphat Akkublöcken mit einer Spannung von 96 Volt und einer rechnerischen Leistung von 19,2 kWh.

Die zwei großen Seiltrommeln werden jeweils über Magnetkupplungen und einem Zahnriemen-Antrieb mit einem zentralen 28-kW-Elektromotor verbunden. Der Seilauszug ist mechanisch gebremst, doch während des Schlepps wird dieser Widerstand ebenfalls magnetisch abgezogen.

60 bis 80 Schlepps sollen mit einer Akkuladung möglich sein – je nach Pilotengewicht, Windstärke und Außentemperatur. Die Winde ist sogar für den Schlepp eines UL-Segelflugzeugs zugelassen.

Mehr zu den Details stellen die Asslarer Gleitschirmflieger in einem Youtube-Video vor, das allerdings eher nur die technisch Interessierten reizen dürfte.



Coupe Icare 2018: Messesplitter (1)

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Beim Coupe Icare stellen die Hersteller der Gleitschirmszene traditionell viele Neuigkeiten vor. Lu-Glidz fasst auch 2018 wieder in einer kleinen Serie das Wichtigste zusammen.

Das Poster des Coupe Icare 2018.
// Quelle: coupe-icare.com
Der Coupe Icare im französischen St. Hilaire ist nicht nur berühmt für seine bunten Flugshows samt Verkleidungsfliegen. Das weltweit größte Treffen der Gleitschirmszene beinhaltet auch eine große Messe. In diesem Jahr findet sie vom 20. bis 23. September statt. 

Lu-Glidz liefert in einer offenen Reihe von Posts die wichtigsten News als "Messesplitter". Hier ein erster Schwung mit den wichtigsten Neuigkeiten im Bereich Gleitschirme und Gurtzeuge – nach Herstellern in alphabetischer Reihenfolge sortiert (ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Advance
Die Schweizer präsentieren den neuen High-B-Leichtschirm Xi. Dieser entspricht in vielen Grunddaten dem Iota 2, stellt aber doch eine eigene, gewichtsoptimierte Konstruktion dar (u.a. hat er zwei Zellen weniger, was auch einige Diagonalen im Innenleben einspart).
Passend dazu gibt es ab Herbst das Leicht-Liegegurtzeug Lightness 3. Es soll im Vergleich zum Lightness 2 etwas weniger kippelig sein, besitzt nun im Rücken einen SAS-Tec-Protektor, beim Beinsack kann man zwischen einer normalen und einer Leicht-Variante wählen, und am Cockpit lässt sich optional ein durchsichtiger Windabweiser montieren. Zum Lightness 3 gibt es den passenden Leicht-Rucksack Lightpack 3 (740 Gramm).

Aircross
Der EN-B U FLy 3 ist jetzt in vier Größen gemäß EN/LTF zugelassen. Zudem gibt es ihn als Motorschirm in sechs Größen gemäß DGAC.

Airdesign
Leichtschirme werden für Airdesign zunehmend zur Basis des Sortiments. So ist es logisch, dass auch der kommende EN-D namens Hawk gleich als solcher konzipiert ist. Der Schirm besteht komplett aus 27er-Tuch von Porcher mit optimierter Innenstruktur. Zudem ist es ein Zweileiner, womit sich der Trend hin zu dieser Abspannungsweise bei D-Schirmen fortsetzt.
Einem neuen Konzept folgt der Tandem Ride 3. Er besitzt ein sogenanntes Hochauftriebsprofil. Dadurch soll der Schirm mit kleinerer Fläche als üblich (39,5 m²) einen sehr großen Gewichtsbereich abdecken.
Daneben präsentiert Airdesign die bereits am Markt erhältlichen Modelle SuSi 3 (Bergschirm, EN-B bis EN-D je nach Größe und Belastung), Eazy 2 und Eazy 2 Superlight (EN-A) und Volt 3 (EN-C).

APCO
Die israelische Marke führt seinen neuen Hybrid vor, eine Mischung aus normalem Gleitschirm und Single Skin. Er besitzt bis zur halben Flächentiefe noch ein Untersegel.

Axis
Neu auf dem Markt ist der Venus SC, ein EN-C in Leichtbauweise und einer Streckung von 6,6. Er basiert auf dem Venus 4, der noch als EN-D zugelassen war.

BGD
Den High-B Punk gibt es jetzt auch als Leicht-Variante unter dem Namen Riot. Bereits auf dem Markt ist der neue Motorschirm Luna 2. Zudem hat BGD einen eigenen Schnellpacksack entwickelt, den es in drei Größen geben wird (für Mini-, Solo- und Tandem-Schirme).

Davinci Gliders
Die junge koreanische Marke Davinci Gliders zeigt u.a. den EN-D Zweileiner XChord. Er ist baugleich mit dem XCRacer Flow Paragliders.

Flow Paragliders
Der Brasilianer Felipe Rezende will mit seiner australischen Marke Flow Paragliders als nächstes eine CCC-Version des EN-D Zweileiners XCRacer zertifizieren lassen.

Gin Gliders 
Der koreanische Hersteller feiert sein 20-jährige Bestehen. Neu auf den Markt kommt bald der EN-C Bonanza 2. Dieser hat eine Streckung von 6,45, soll sich aber dennoch sehr einfach fliegen. (Der Bonanza 1 war einst das erste Schirmmodell von Gin Gliders.)
Das Wendegurtzeug Verso gibt es in dritter Auflage. Das Verso 3 soll gegenüber dem Vorgänger um einiges leichter sein, zudem wurden Protektor und Rucksack überarbeitet.
Die Gurtzeuge Yeti Xtrem 2 und Yeti Convertible 2, die es bisher nur einer Größe gab, werden nun auch in den Größen S und L produziert.
Bereits seit dem Sommer auf dem Markt sind der EN-B Atlas 2, der Tandem Fuse 2 und das Race-Liegegurtzeug Genie Race 4.

Gradient
Die Tschechen präsentieren einen Einsteiger-Acroflügel, den XStyle. Zudem ist der Tandem BiGolden 4 jetzt in zwei Größen verfügbar (für 100-190 bzw. 120-225 kg).

Icaro
Der neue EN-A von Icaro heißt Falco. Er soll laut Herstellerangaben leistungsmäßig an Mid-B-Schirme heranreichen und mit einem für die Klasse ansprechenden Handling aufwarten. Vier Größen werden den Gewichtsbereich 65-110 kg abdecken.
Xenus ist Icaros Freestyle-Schirm mit EN-B-Zulassung. Den gibt es bald auch in einer weiteren Größe (20,5 statt 22 m²) für leichtere Piloten (Zulassung: 65 bis 85 kg).
Bei Gurtzeugen bietet Icaro den neuen Allrounder Larus. Es basiert auf dem Woody Valley Haska 2 mit Spiralfeder-Airbag, ist aber mit Icaro-Designdetails aufgepeppt.
Xema ist wiederum ein Wendegurtzeug, gewissermaßen die Icaro-Version des Woody Valley Wani 2.

Independence
Independence bringt demnächst einen neuen Motorschirm mit Reflex-Profil.
Im Retter-Bereich sind jetzt der steuerbare, dreieckige Notschirm Trigon für die Gewichtsbereich 100 und 125 kg lieferbar.
Wakka heißt ein neues, besonders leichtes Allround-Schulungsgurtzeug.

Karpofly
Der tschechische Gurtzeughersteller präsentiert das Liegegurtzeug Fantom Extralight 3 mit aufblasbarem Protektor. Gegenüber dem Vorgänger-Modell wurde an Gewicht gespart, zudem ist das Cockpit jetzt in den Beinsack integriert und ragt nicht mehr weit auf.

Kortel
Das Wettbewerbs-Liegegurtzeug Kannibal Race II ist mittlerweile auf dem Markt. Zu den Features gehören: Die Aufhängung des Gurtzeugs ist in der Höhe einstellbar. Zudem besitzt es zwei Retterfächer und beidseitig eine Tasche für den Anti-G-Schirm.

Macpara
Die Marke von Konstrukteur Petr Recek präsentiert in St. Hilaire vier Neuheiten:
Progress 2 nennt sich ein neuer Schul- und Anfängerschirm. Colorado ist ein Motorschirm für fortgeschrittene Piloten.
Bei den Gurtzeugen gibt es ein neues, offenes Modell namens X-Dreamer.
Im Bereich Rettungen führt Macpara das Modell Houston ein. Es handelt sich um eine steuerbare Kreuzkappe.

Niviuk
Die Spanier nutzen den Coupe Icare traditionell, um die Neuigkeiten für das Jahr 2019 anzukündigen. Und davon gibt es einige. So kehrt Niviuk mit dem CCC-Schirm Icepeak Evox auf die Wettbewerbsbühne zurück.
Im Mid-B-Sektor kommt die fünfte Version der Hook-Serie als Hook 5 auf den Markt. Im Motorschirmbereich wird es neu den Link 2 und den sportlichen Qubik geben.
Auch bei den Gurtzeugen ergänzt Niviuk die Palette. Konvers 2 heißt ein neues Airbag-Wendegurtzeug. Daneben gibt es das Allround-Gurtzeug Makan mit Schaumstoffprotektor. Das Tandem-Passagiergurtzeug Watson ist ebenfalls als Wendegurtzeug ausgelegt.
Passend zum Coupe Icare hat Niviuk übrigens seiner Website einen Relaunch gegönnt.

Neo
Die französische Marke, die alle ihre Produkte direkt in Frankreich fertigt, nimmt sich der Kinder an und bietet das Passagiergurtzeug Babydoll für die Kleinen gleich in drei Größen an, und zwar für die Alterbereiche 3-6, 6-10 und 10-13 Jahre. Dazu gibt es auch gleich noch eine in den Längen angepasste Tandemspreize.
Relativ neu ist auch die leichte Rucksackserie LiteBag für Hike-and-Fly-Abenteuer. Die Größen variieren von 30 bis 90 Liter, bei einem Gewicht zwischen 500 und 750 Gramm. Als Stoff kommt dabei ein besonders stabiles Dyneema-Ripstop zum Einsatz.
Für die Ultraleicht-Gurtzeuge der String-Serie gibt es jetzt einen anschnallbaren String-Airbag.

Nova
Ventus heißt das neue Allround-Gurtzeug von Nova. Es ist keine Fortentwicklung des Altus, sonder eine eigene Konstruktion. Es besitzt einen gut komprimierbaren Schaumstoff-Protektor unter dem Sitz sowie einen dünnen SAS-Tec-Protektor als Schutz und Stütze im Rücken. Das Gewicht liegt zwischen 4,4 und 5,2 kg für die Größen S bis L.

Ozone
2012 führte Ozone mit dem ersten Single Skin XXLite eine neue Schirmkategorie ein. Jetzt gibt es die Neuauflage als XXLite 2. Anders als andere Hersteller setzt Ozone nicht auf Struts zur Längsversteifung der Kappe. Stattdessen ist an der Front ein staudruck-gefüllter Holm über die gesamte Spannweite verbaut. Der Schirm ist als EN-D zugelassen (wegen der Verwendung von Faltleinen), soll aber das Klappverhalten eines schulungstauglichen Schirmes besitzen.
Swift 5 heißt die neue Leichtversion der Rush 5, die in den nächsten Wochen auf den Markt kommt. Eine halbe EN-Klasse darunter folgt bald auch der Low-B Buzz Z6, der für Ende des Jahres angekündigt ist. Den Tandem Magnum 3 gibt es in den Größen 41 und 38.
Zudem schreibt Ozone seine Mantra-Serie fort. Der Mantra M7 wird ein Zeno-Ableger, allerdings immer noch als Dreileiner konstruiert. Er soll Anfang 2019 verfügbar sein.
Seine Gurtzeugpalette ergänzt Ozone um einen leichten Allrounder namens Quest und das überarbeitete Einsteigermodell Oxygen 2+.

Phi 
Die junge Marke von Ex-Nova-Konstrukteur Hannes Papesh hat einen erfolgreichen Start hingelegt. Kürzlich wurde schon der 1000. Schirm produziert. Zudem wird die Modellpalette immer größer. Neu im Programm ist der Tenor light (EN-B), der gegenüber dem Tenor mehr als ein Kilogramm an Gewicht einspart.
Der Basis des EN-A Sonata entstammt die Viola. Das ist ein Leicht-Bergschirm, den es sogar in acht Größen bis hinunter zu XXXXS (14m² proj., EN-C) geben soll. Die "normalen" Größen ab XS (18m² proj.) sind weiterhin als EN-A eingestuft.
Der erste Tandemschirm von Phi heißt Concerto. Er basiert auf dem Tenor und hat wie dieser Front-Minirippen, wodurch sich die Zellenzahl von 50 in der Eintrittskante quasi verdoppelt. Der Gewichtsbereich beträgt 120-240 kg.
Bis Ende des Jahres soll auch ein High-B namens Maestro fertig sein – "so es die Göttinnen wollen", wie Hannes Papesh anmerkt.

Skyman
Den Single Skin Sir Edmund gibt es jetzt mit größerer Streckung von 6 und reduziertem Leinensatz (durch Einsatz von Diagonalen an der Kappe) als Sir Edmund Race in den Größen 17 und 20. Gegenüber dem Sir Edmund soll die Leistung, das Geschwindigkeitsfenster und das Landeverhalten verbessert worden sein. Er ist ebenso als EN-B zugelassen.
Daneben präsentiert Skyman auf der Messe ein neues, leichtes Tandem-Pilotengurtzeug mit Airbag.
Das Liegegurtzeug X-Alps besitzt ein kurzes, aerodynamisches Rückenteil.

Skywalk
Der neue Tonka 2 XXS ist mit einer Fläche von 10m² projiziert der laut Skywalk weltweit kleinste, zugelassene Gleitschirm. Er kam zuletzt schon erfolgreich u.a. beim Red Bull Dolomitenmann zum Einsatz. (Den Tonka 2 gab es bereits in den Größen XS und S mit 12 bzw. 15 m² projiziert).
Arak heißt ein neuer Hike-and-Fly und XC-Schirm in Leichtbauweise, der Mitte Oktober auf den Markt kommen soll. Skywalk promotet ihn als "Multitool" mit großem Einsatzspektrum und legt den Schirm besonders bisherigen Arriba-Piloten ans Herz. Allerdings soll der Arak den Arriba nicht ersetzen.
Für 2019 plant Skywalk auch neue Gurtzeuge, bei denen der aufblasbare Permair-Protektor zum Einsatz kommt, der ursprünglich für das Leicht-Liegegurtzeug Range X-Alps 2 entwickelt wurde.

Sol
Die Brasilianer präsentieren das neue XC-Sitzgurtzeug AMX2 mit Beinstrecker. Besonderes Merkmal: Es besitzt zwei integrierte Fullsize-Retterfächer.
Im Schirmsektor gibt es einen neuen full-reflex Motorschirm namens Effect XT, der u.a. eine kombinierte Brems- und Wingtip-Steuerung bietet.

Supair
Die Franzosen bauen ihre Schirmpalette weiter aus. Neu ist der Step, ein High-B, bereits verfügbar in fünf Größen für 55-125 kg. Der Step wird komplett in Europa gefertigt.
Bei den Gurtzeugen gibt es zwei neue Liegegurt-Modelle: Das Delight 3 wiegt rund 3,7 kg. Es besitzt nur ein Minisitzbrett aus Karbon. Das Skypper 2 soll das neue Top-Modell werden – mit Sitzbrett, dickem Schaumstoffprotektor, versteifter Rückenpartie sowie großem Cockpit mit Platz für eine zweite Rettung.

Swing
Swing rückt mit seinem RAST-System (Ventil-Schottwand im Flügel) jetzt auch in die höheren EN-Klassen vor. Agera RS heißt ein neuer EN-C mit RAST. Anders als der Vorgänger Nexus soll er eher im High-C-Bereich angesiedelt sein. Wie schon der Nyos RS besitzt er Nitinol-Stäbchen in der Eintrittskante und besteht aus einem leichten, aber stabilen Tuch des japanischen Herstellers Sakai Ovex.
Zudem gibt es von Swing jetzt das Wendegurtzeug Connect Reverse 3 (auf der Grundlage des Woody Valley Wani, aber mit Deuter-Rucksacktragesystem). Als Zubehör wird ein aufschnallbares Helm-Netz angeboten.

Triple Seven
Als Neuvorstellung zeigen die Slowenen den Q-Light, die Leichtversion der Queen 2 (EN-C).
Ansonsten feilen die Valic-Brüder weiterhin an ihrem CCC-Wettkampfschirm Gambit. Für 2019 angekündigt ist auch ein neuer EN-D, der King 2.
Anfang nächsten Jahres soll zudem der erste Tandemschirm der Marke mit dem Namen Bishop erscheinen. Er wird, ungewöhnlich für Tandem-Schirme, eine echte Shark-Nose besitzen.
Ebenfalls in 2019 soll der Rook 3 kommen, der die innere Struktur der Queen 2 erbt und im Vergleich zum Rook 2 ein paar Zellen mehr spendiert bekommt, bei gleicher Streckung.

UP Paragliders
Von UP gibt es einen leichten Bergschirm mit EN-A, den Mana. Er ist in fünf Größen zwischen 18 und 27 m² zugelassen ist (je nach Beladung mit EN-A bis EN-C).
Zudem schickt UP als Fortentwicklung des EN-D Zweileiner Meru künftig auch wieder einen CCC-Schirm namens Guru ins Rennen. Der Prototyp hat unter dem Label Guru RFC (Ready for Certification) schon an zwei PWC teilgenommen und dabei gut abgeschnitten.
2019 soll ein neuer Leichtschirm im High-B-Bereich oberhalb des Lhotse kommen. Der Name ist noch nicht bekannt.
UP Square heißt eine neue Kreuzkappen-Rettung – ab Oktober in drei Größen für die Gewichtsbereiche bis 85, 100 und 120 kg verfügbar.

U-Turn
U-Turn kündigt für 2019 eine Neuauflage seines Low-B-Schirmes Infinity an. Den Infinity 5 wird es dann auch in einer Leichtversion mit dem Namen Obsession 5 geben.
Um schon Kinder an das Gleitschirmfliegen heranzuführen und erste Groundhandling-Erfahrungen sammeln zu lassen, hat U-Turn auf Basis des Emotion 3 einen passenden Mini-Schirm entwickelt. Der KidRock hat nur 12m² Fläche. "Schluss mit gelangweilten Pilotenkindern", heißt es in der Ankündigung.
Bei den Gurtzeugen kommt neu das Allround-Komfortgurtzeug RX4 mit Schaumstoffprotektor auf den Markt. Daneben präsentiert U-Turn das Acro- und Freestyle-Gurtzeug BlackJack mit zwei Retterfächern.

Die italienische Gurtzeugschmiede freut sich über die große Nachfrage nach dem Leicht-Liegegurtzeug GTO Light. Neu im Programm ist eine Kreuzkappen-Retterserie namens Quadro mit Rettern für die Gewichtsbereiche bis 100 und 115 kg. Die Quadro 100 light soll dabei im Gewicht knapp unter 1 kg bleiben.


Hinweis: Die nächste Folge der "Coupe Icare 2018: Messesplitter" wird Neuigkeiten im Bereich der Varios und Fluginstrumente vorstellen.


Wo Du schon mal hier bist…

… habe ich eine kleine Bitte. Lu-Glidz wird von immer mehr Piloten gelesen. Sie schätzen Vielfalt, Aktualität, Qualität und Unabhängigkeit der Posts. Im Gegensatz zu anderen Gleitschirm-Magazinen ist Lu-Glidz komplett werbefrei. Zugleich gibt es auch keine Abogebühren oder eine Paywall. Ich möchte Lu-Glidz auch in Zukunft so frei, unabhängig und offen halten wie möglich. Vielleicht verstehst Du, dass ich dafür Deine Unterstützung benötige. Ich stecke viel Zeit, Herzblut und auch Geld in Lu-Glidz. Ich tue das, weil ich glaube, dass meine Einblicke in die Gleitschirm-Szene auch anderen interessante Perspektiven öffnet – vielleicht auch Dir.

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Wohin mit Windy?

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Wer dem schlechten Wetter entfliehen will, braucht eine Idee, wo es denn besser sein könnte. Mit zwei Klicks bekommt man auf Windy.com einen schnellen Überblick.

Darstellung des akkumulierten Windes der nächsten zehn Tage.
Grün zeigt windschwache Zonen. // Quelle: windy.com
Die Meteoseite Windy.com hat eine neue Variable zu Darstellung in ihrer Auswahl: "Wind accumulation" zeigt für die nächsten 10 Tage im voraus jeweils die maximalen Wind- bzw. Böenwerte (ECMWF und GFS-Modell). Gedacht ist diese Funktion eigentlich dafür, die Zugbahnen von Stürmen anhand ihrer Böenspuren leicht nachvollziehen bzw. vorhersehen zu können. Doch sie kann auch einen weiteren Zweck erfüllen.

Wenn man zum Beispiel an einen Gleitschirmurlaub denkt und das Ziel flexibel an das Wetter anpassen will, so lohnt sich auch ein Blick auf diese Darstellung. Denn man erkennt sofort, in welchen Regionen mit viel Wind (typischerweise ein Zeichen für schlechteres und wechselhaftes Wetter) und wo mit schwachen Winden zu rechnen ist.

Darstellung der akkumulierten Regenmenge der nächsten zehn Tage.
Farblose (graue) Bereiche bleiben trocken. // Quelle: Windy.com
Kombiniert man das noch mit der Darstellung einer anderen akkumulierten Variable, der Regenmenge, und wählt hier ebenfalls 10 Tage für die Regensumme, kristallisieren sich schnell jene Regionen heraus, in die sich eine Reise lohnen könnte.

Wenig Wind und kein Regen ist zwar kein Garant dafür, dass dann dort auch gut geflogen werden kann. Aber diese Kombination steigert die potenzielle Flugausbeute enorm.

Wenn man nach diesem Schema aktuell schauen würde (s. Grafiken), dann wäre die Zielwahl für die nächsten zehn Tage recht eindeutig: Südfrankreich im Bereich der nördlichen Pyrenäen sowie das spanische Kernland und Südspanien böten sich an.

Natürlich bedeutet diese Darstellung nicht, dass es tatsächlich auch so kommen wird. Mittelfristprognosen kann man selten über 5 Tage hinaus vertrauen. Allerdings ist die Fehlerrate bezogen auf Abweichungen in der Großwetterlage nicht ganz so hoch. Wenn man dann noch die Ergebnisse von ECMWF und GFS vergleicht und diese zu ähnlichen Darstellungen kommen – zumindest was die Ecken mit dem "besseren" Wetter betrifft – dann ist das schon ein recht solides Fundament, auf das man bauen kann.

Die Unendlichkeit endet bei 612

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Der bulgarische Acro-Pilot Veso Ovcharov hat einen neuen Weltrekord im Infinity Tumbling aufgestellt. Der alte Rekord lag bei 568, der neue lautet 612.

Veso Ovcharov vor dem Absprung zum Flug, bei dem er einen
neuen Rekord im Infinity Tumbling aufstellte.
// Quelle: Facebook, Veso Ovcharov
Infinity Tumbling gilt als ein Königsmanöver der Acro-Fliegerei. Wer es schafft, genau senkrecht über seinem Schirm zu köpfeln und diesem dabei nicht den Schwung zu nehmen, der kann theoretisch ein Tumbling nach dem anderen machen, ohne jemals aufzuhören. Leider kommt irgendwann der Erdboden, weshalb man doch zuvor noch ausleiten sollte. Ausreichend Höhe vorausgesetzt, kommt aber doch eine enorme Zahl an Tumblings zusammen.

2012 hatte zuletzt der Spanier Horacio Llorens Fernandez einen Weltrekord in dieser Disziplin aufgestellt, als er 568 Kusselköppe in der Luft vollzog (Lu-Glidz berichtete). Jetzt hat der Bulgare Veso Ovcharoc einen draufgesetzt. Er ließ sich von einem Heißluftballon in große Höhen tragen, um von dort aus 612 Mal über seinen Schirm zu schwingen.

Ob eine solche, eigentlich recht eintönige Fleißarbeit noch Spaß macht, sei dahin gestellt. Mit allem drum und dran wie Spezialballon, Sauerstoffversorgung, Filmcrew etc. steckt zumindest sehr viel professionelle Vorbereitung dahinter. Und immerhin konnte Veso Ovcharov am Ende einen Weltrekord verbuchen – was vermutlich ganz im Sinne seines Sponsors sein dürfte, einem rot-bulligem Brausehersteller. Bald wird es sicher noch ein Video davon geben.

Coupe Icare 2018: Messesplitter (2)

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Beim Coupe Icare stellen die Hersteller der Gleitschirmszene traditionell viele Neuigkeiten vor. Der zweite Teil der kleinen Serie auf Lu-Glidz mit den nennenswerten News 2018.

Das Schirmdesign von Printed Wings zum Coupe Icare.
// Quelle: Printed Wings
AirG
Die Marke von Richard Gallon, eigentlich bekannt für ihre Acro-Schirme, arbeitet nun auch an einem Single Skin. In St. Hilaire waren Protos zu sehen.

Dudek
Auch von Dudek aus Polen gibt es einen Single Skin. Der Run&Fly, entworfen vom Franzosen Jean Baptiste Chandelier, soll mit 16m² der derzeit leichteste Gleitschirm der Welt sein. Offizielle Gewichtsangaben gibt es allerdings noch nicht. Eine Besonderheit: Während im vorderen Flügel jede "Zelle" mit Leinen abgespannt wird, ist es in der hinteren Flügelhälfte nur jede dritte. Das spart Stoff für die Rippen und die entsprechenden Leinen.

Flymaster
Die Portugiesen zeigen keine neuen Geräte, sind aber stolz auf ihre neue Livetracking-Plattform Livetrack360.com. Dort kann man Flüge parallel auf einer 2D-Karte und einer 3D-Ansicht verfolgen. Bei 1-Sekunden-Tracking-Intervall bietet das System sehr realistische Ansichten – nicht nur für Wettbewerbe.

Naviter
Die Slowenen hypen ihr neues Leichtvario, das Hyper. Es ist kleiner und leichter als das Oudie 4, hat aber den besser ablesbaren Farbbildschirm und einen Akku, der im Hike-and-Fly-Modus (nur Tracking) bis zu 30 Stunden durchhalten soll. Die Bedienung findet über Tasten und über den Bildschirm statt (funktioniert auch mit Handschuhen). Das Hyper ist seit ein paar Monaten erhältlich. Pünktlich zum Coupe Icare gibt es ein Software-Update, mit dem das Hyper nun u.a. einen XC-Strecken- und FAI-Dreiecksrechner integriert.

Printed Wings
Printed Wings hat eine Technik entwickelt, um komplette Gleitschirme (vor dem Vernähen) flächig zu bedrucken (Lu-Glidz berichtete). Bisher stand diese Option für Schirme der Marke Paramania zur Verfügung. Jüngst ist Printed Wings aber eine Kooperation mit SOL eingegangen. Beim Coupe Icare gab es als Hauptpreis einen Sol Cyclus One (bauglich: Aircross U Fly 3) im passenden Design zu gewinnen (s. Foto).

Sky
Die Tschechen von Sky erneuern in nächster Zeit ihre Gurtzeugpalette. Dazu zählen eine neue Version des leichten Liege-Gurtzeugs Skylighter 4, das Wendegurtzeug Reverse 5 und das Tandem-Passagiergurtzeug Pax.
Zudem kommt bald der Apollo 2 (EN-B) auf den Markt. Gegenüber dem Apollo 1 ist er etwas leichter geworden, die Fläche hat um rund 0,6 m² zugelegt, und die Streckung ist von 5,45 auf 5,59 gestiegen. Daneben wird auch ein neuer EN-A-Schulschirm eingeführt, der Aya.

Stodeus - leBipBip
Der Franzose Timothee Manaud präsentiert eine überarbeitete Version seines "sprechenden" GPS-Solarvarios: leGPSBip+. Gegenüber dem Vorgänger wurde die Akku-Kapazität erweitert. Das Gerät soll jetzt laut Herstellerangaben 20 Stunden ohne Sonne auskommen. Zudem gibt es eine neue Software, die durch Einbeziehung weiterer Sensoren das Vario reaktiver macht. Auch der GPS-Fix soll nun deutlich schneller gehen. Zudem lässt sich der Vario-Klang mit einem Online-Editor dem persönlichem Geschmack anpassen.
Die neue Software ist übrigens auch zur ersten Version des leGPSBip kompatibel. Ältere Geräte lassen sich damit zur Plus-Version aufwerten (bis auf den Akku).

XC Tracer
Der Schweizer Koni Schafroth treibt die Entwicklung seines hochpräzisen Solar-GPS-Varios mit Bluetooth-Anbindung für Smartphone-Apps weiter voran. Die neueste Version, die in den nächsten Monaten auf den Markt kommt, heißt XC Tracer II Flarm. Wie der Name schon sagt, integriert das Vario jetzt auch ein Kollisionswarngerät nach dem Flarm-Standard, wie es von vielen Segelfliegern, Rettungshubschraubern usw. genutzt wird. Dabei handelt es sich beim XC Tracer sogar um ein aktives Flarm. Das Gerät sendet nicht nur "passiv" seine eigene Position aus, um von anderen gesehen zu werden, sondern empfängt auch "aktiv" die Positionen umliegender Flarm-Nutzer. Zudem kann im Gerät eine offizielle Flarm-Hindernisdatenbank hinterlegt werden, um sich auch vor stehenden Hindernissen wie Seilbahnseilen, Stromleitungen etc. warnen zu lassen. (Hinweis: Für ein aktives Flarm und die Hindernisdatenbank muss eine jährliche Lizenz der Flarm-Entwickler gekauft werden, was zusätzliche Kosten bedeutet).


Neuer Landeplatz in Engelberg

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Im beliebten Schweizer Fluggebiet Brunni gab es ein Problem. Der Besitzer der Landewiese hatte den Nutzungvertrag mit den Brunnibahnen gekündigt. Doch jetzt ist eine Lösung gefunden: Ab 1. Oktober 2018 gibt es einen neuen offiziellen Landeplatz neben dem Sportplatz in Engelberg, knapp 300 Meter westlich des alten Landeplatzes. Von dort sind es auch nur fünf Minuten Fußweg bis zur Talstation. Alle Piloten sind aufgerufen, ab Oktober nur noch den neuen Landeplatz anzufliegen. // Quelle: paraworld.ch

Video: Wings of Kilimanjaro

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Der Kilimandscharo ist Afrikas höchstes Bergmassiv. Von dort zu fliegen, ist eine körperliche und logistische Herausforderung. Für manch einen Piloten aber auch ein Lebenstraum.

Start mit dem Tandem vom Kilimanjaro.
// Quelle: Youtube, Wings of Kilimanjaro
Wings of Kilimanjaro ist eine Organisation, die Flugexpeditionen auf diesen majestätischen Berg unternimmt – verbunden mit einer Idee: Die Teilnehmer können den eigenen Traum verwirklichen und dabei Gutes tun. Denn jeder Teilnehmer ist verpflichtet, Wings of Kilimanjaro neben den Unkosten für die Tour (mit Trägern, Permits für die Flugerlaubnis im Nationalpark etc.) auch eine vier- bis fünfstellige Summe für lokale Schul- und Umweltprojekte durch Spendenaktionen zur Verfügung zu stellen.

Die letzte große Expedition dieser Art fand 2016 statt. Dazu ist ein Dokumentationsfilm entstanden, der den Weg des professionellen Tandem-Piloten Chris Hunlow nachzeichnet. Chris erträumt sich den Flug vom Kilimandscharo als Gipfel seiner Fliegerkarriere. Mit vielen emotionalen Momenten schafft er das am Ende auch.

Der Film wiederum schafft es, sowohl diese persönliche Geschichte, als auch die allgemeine Faszination und die Schwierigkeiten einer solche Tour nachzuzeichnen. Seit kurzem ist er frei auf Youtube zu sehen.



Die nächste offizielle Expedition von Wings of Kilimanjaro ist für 2019 geplant.

Flug vom Mount Everest – vor 30 Jahren

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Ein geschichtsträchtiges Datum: Am 26. September 1988 ist der französische Extremsportler Jean Marc Boivin als erster Mensch mit dem Gleitschirm vom Mount Everest geflogen.

Jean Marc Boivin nach seinem Start am Mt. Everst
// Quelle: Ukhu Paragliding
Man mag es kaum für möglich halten, doch manche Glanztaten der Gleitschirmgeschichte ereigneten sich schon zu einer Zeit, da das Paragliding noch in seinen Kinderschuhen steckte. Am 26. September 1988 flog der französische Alpinist Jean Marc Boivin vom Mount Everest. Das war Hike-and-Fly in Extremform. Drei  Jahre zuvor war Boivin schon mit einem Drachen von einem Achttausender (Gasherbrum II) gestartet.

Jean Marc Boivin galt zu seiner Zeit als genialer, aber auch verrückter Alpinist. Im Grunde könnte er als der Urvater der Extremsportler modernen Red-Bull-Formats gelten – halt nur ohne Red Bull als Sponsor im Hintergrund. Dass er dann 1990 beim Base-Jumping am fast 1000 Meter hohen Angel Fall in Venezuela starb (vor laufenden Kameras), ist Teil seiner Legende.

Auf Youtube ist ein Video seines Starts am Mt Everest zu sehen.

Neue Wertungsfaktoren im XContest

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Ab der Saison 2019 werden in der allgemeinen Wertung des XContest weitgehend geschlossene Dreiecke mit einem höheren Faktor gewertet. 

In den vergangenen Jahren hatte sich gezeigt: Die Weltwertung des XContest wurde jeweils von Piloten dominiert, die im Oktober und November im brasilianischen Flachland lange One-Way-Streckenflüge absolvierten. Diese Einseitigkeit und quasi Vorentscheidung schon früh in der Saison ließ die Macher des XContest darüber grübeln: Sollten Flüge künftig mit anderen Faktoren gewertet werden, um für mehr Chancengleichheit zu sorgen?

Als Entscheidungshilfe starteten sie eine Umfrage auf Facebook, ob denn eine Anpassung überhaupt gewünscht sei. 434 Piloten gaben ihre Stimme ab. 58 Prozent davon stimmten für eine Änderung.

In den Kommentaren gab es auch viele Vorschläge, wie so etwas bewerkstelligt werden könnte. Am häufigsten wurde der Wunsch geäußert, Dreiecksflüge sollten noch Extra-Punkte zu bekommen, wenn sie tatsächlich geschlossen werden.

Dem folgt der XContest nun. Ab der Saison 2019 gibt es fünf statt drei Wertungstypen für XC-Flüge – mit den folgenden Faktoren:
  • Freier Flug über drei Wendepunkte: 1,0
  • Flaches Dreieck, bis auf mindestens 20% geschlossen: 1,2
  • Flaches Dreieck, bis auf mindestens 5% geschlossen: 1,4 (neu)
  • FAI-Dreieck, bis auf mindestens 20% geschlossen: 1,4
  • FAI-Dreieck, bis auf mindestens 5% geschlossen: 1,6 (neu)

"Bis auf mindestens X% geschlossen" bedeutet: Die Distanz zwischen Start und Ziel des Fluges darf maximal X% der gesamten Strecke betragen.


Luftraumsperre rund um Köln

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Anlässlich eines Besuches des türkischen Präsidenten Erdogan wird am kommenden Samstag, 29. September, der Luftraum rund um Köln großräumig für die meisten Flieger gesperrt.

In diesem Rahmen wird der Luftraum rund um Köln am
29. September gesperrt. // Quelle: DFS
Die Sperre gilt von 10 Uhr UTC (12 Uhr lokale Zeit) bis 22 Uhr UTC (24 Uhr lokal). In dieser Zeit  ist sämtlicher Flugverkehr, bis auf einige Ausnahmen, in einer Zone von 30 nautischen Meilen (56 km) rund um den Flughafen Köln Bonn verboten. Die Beschränkungen in der ED-R gelten auch für Gleitschirm- und Drachenflieger.

Die Sperrzone betrifft einige Fluggebiete in der Region, darunter die Nordhelle oder den Krausberg bei Dernau im Ahrtal, die bei der für Samstag prognostizierten Nordlage als Startberge hätten interessant sein können.

Genauere Details gibt es auf den Seiten des DHV als pdf mit einem Ausschnitt der ICAO-Karte sowie der Bekanntmachung der Deutschen Flugsicherung (DFS).

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