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Schirmtest: Niviuk Ikuma

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Den Ikuma positioniert Niviuk als "B+" für Streckenflieger. Der Flügel glänzt mit einem feinen Thermikhandling und hoher Flugruhe. Nur beim Ohrenanlegen ist die Souveränität dahin. 
Der Ikuma hat eine Streckung von 5,7. Das typische Niviuk-Design betont die schlanke Silhouette.
Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Niviuk Ikuma habe ich in acht Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen rund um die Hohe Salve gewonnen. Geflogen bin ich den Ikuma in der Größe 25 (80-100 kg) mit rund 93 kg Startgewicht. Das Gurtzeug war ein Karpofly Extra Light (Liegegurtzeug). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise vom deutschen Niviuk-Importeur Turnpoint zur Verfügung gestellt.

Lange hatte Niviuk, ähnlich wie Advance, an der Philosophie "ein Schirm pro EN-Klasse" festgehalten. Doch angesichts des Erfolges anderer Marken mit ihren High-B-Schirmen zog auch Niviuk nach und platzierte den Ikuma zwischen die Modellreihen Hook (Mid-EN-B) und Artik (EN-C). Niviuk nennt diese neue Kategorie einfach "B+".
Die stärkere Leistungsorientierung wird schon beim ersten Auspacken schnell ersichtlich: Ein fast komplett unummantelter Leinensatz, jeweils nur zwei Stammleinen pro Seite und Ebene, 57 Zellen, Streckung 5,7 sind nur äußere Werte. Interessant sind bei Niviuk auch Detaillösungen, die so bei anderen Firmen nicht zu finden sind. Zum Beispiel wird die Shark-Nose von Stäbchen aus dem extrem knickunempfindlichen und formstabilen Metall Nitinol gestützt. Die Stabilos besitzen ein bis an den Rand aerodynamisch geformtes Profil. Beim Schirm kombiniert Niviuk Stoffe von Porcher im stärker belasteten Obersegel mit solchen von Dokdo im Untersegel. So wirkt vieles durchdacht und optimiert. Umso gespannter war ich auf die Eindrücke im Flug.

Zuviel Zug quittiert der Ikuma schnell einmal mit einem Brötchenstart:
Die Außenflügel steigen schneller als die Mitte. 
Starten: Der Ikuma ist ein sehr guter Starter, wenn man sich an ein paar Eigenheiten anpasst. Übermäßigen Zug auf den A-Gurten verträgt die Kappe nicht. Dann neigt sie dazu, die Ohren voraus steigen zu lassen und ein "Brötchen" zu formen. Dennoch will der Flügel beim Aufziehen ständig unter leichtem Zug gehalten werden, sonst fällt er gleich wieder zurück. Es gilt also, den Schirm zum einen betont bogenförmig auszulegen, und zum anderen dieses gesunde Mittelmaß an Zug zu finden. Da die A-Gurte nicht geteilt sind, kann es manchmal helfen, direkt in die inneren Leinen zu greifen. Ein wenig Groundhandling zum Eintunen vor dem ersten Bergstart kann hilfreich sein!
Wer den entsprechenden Dreh bzw. die passende Zugkraft einmal raus hat, der wird mit einer sehr spurstabil und sicher steigenden Kappe belohnt. Beim Vorwärtsstart ist es besonders ratsam, nach dem ersten Impuls in aller Ruhe abzuwarten, bis der Flügel über die gesamte Breite Spannung aufgebaut hat. Erst dann steigt er sehr konstant und tendiert auch nicht zum Überschießen.
Im Starkwind weiß der Ikuma zu gefallen. Er tendiert nicht dazu, mit jeder Böe aufsteigen zu wollen, sondern bleibt brav am Boden hocken. Beim Aufstieg kommt ihm seine Spurtreue zugute. Wer nicht unkontrolliert an den A-Gurten zerrt, läuft kaum Gefahr, ausgehebelt zu werden.

Die Leinen des Ikuma sind unummantelt. Nur an den
Leinenschlössern sind sie farblich gekennzeichnet.
Während der Aufziehphase reagiert der Ikuma nur verzögert auf Bremsimpulse oder die C-Gurt-Steuerung. Wer gerne auch mal ausgiebig groundhandelnd am Boden "spielt", der wird im Ikuma nicht den spaßigsten Spielkameraden finden. Dieser Flügel ist lieber hoch in der Luft, als am Boden verbogen zu werden.
Die Leinen lassen sich relativ gut sortieren. Mit nur zwei Stammleinen pro Seite sind es eh relativ wenige, die auch gut auseinanderfallen. Allein die Einfarbigkeit des nahezu komplett unummantelten Leinensatzes erschwert ein wenig die Übersicht. Besonders stört mich an solchen Leinen-Setups, dass die Stabilo-Leine nicht sofort eindeutig erkennbar ist. Das kurze rote Mantelstück am Leinenschloss (siehe Foto) bringt im Ernstfall eines Verhängers nicht viel, um schnell die richtige Leine zu finden.

Landen: Der Ikuma lässt sich so fein dosiert ausflairen wie nur wenige andere Schirme dieser Klasse.

Bremsen: rund 10 cm Vorlauf. Danach greift die Bremse sehr direkt, wenn auch anfangs nur mit einem sehr leichten Druck, der nach unten stetig ansteigt. Der Bremsweg bis zum Abriss ist erstaunlich lang, der im Normalflug benötigte Arbeitsbereich fällt im Klassenvergleich aber eher kurz aus. Hier hat der Ikuma schon fast den Charakter eines C-Schirmes, was sich in der Praxis als sehr angenehm erweist. Denn das ermöglicht ein sehr effizientes, ermüdungsfreies Pilotieren.

Kappenfeedback: Dies ist aus meiner Sicht die glanzvollste Seite des Ikuma. Ähnlich wie der Ozone Rush 4 weist die Kappe eine sehr homogene Spannungsverteilung und hohe Kohärenz auf. Sie liegt als Einheit in der Luft, ohne deswegen undifferenziert wie ein Brett zu wirken. Im Gegenteil. Sowohl über die Tragegurte wie über die Bremsen liefert der Ikuma eindeutige, aber unaufgeregte Rückmeldungen darüber, was in der Luft los ist. Da wirkt nichts zappelig oder nervös, und dennoch fühlt man sich als Pilot immer passend informiert. Ein sehr edler Charakter.

Gewichtssteuerung: Der Ikuma kann mit Gewichtsverlagerung geflogen werden, muss er aber nicht. Die Reaktionen der Kappe auf das Rollen des Piloten sind leicht verzögert.

Kurvenflug: Man kann den Ikuma getrost in die Kategorie der Flachdreher einordnen. Entsprechend setzt er Steuerimpulse etwas verzögert, dann aber mit ruhigem Durchzugswillen um. Der Flügel liegt sehr satt in den Kurven, muss aber zu jeder Änderung seiner Lage von neuem sanft überredet werden. Fliegen mit dem Ikuma ist, als spräche man mit einem vornehmen englischen Butler, der jeden Wunsch erfüllt, aber niemals in Hektik ausbricht: "Mehr rechts der Herr, ok, wie sie wünschen."
Wer es gewohnt ist, viel über die Außenbremse zu steuern, der wird sich beim Ikuma umgewöhnen müssen. Die Agilität kommt bei diesem Schirm nicht von außen. Vielmehr ist es sogar ratsam, den Schirm mit weitgehend offener Außenbremse zu fliegen. Der Flügel neigt nicht zum graben.
Wer im Normalflug etwas mehr Dynamik in den Kurven möchte, muss ein wenig tricksen: Kurz Anbremsen, um dann das leichte Vornicken für eine schnellere Kurveneinleitung zu nutzen. Sehr enges Kurven verlangt schon tieferen Nachdruck.

Der Ikuma im Gegenlicht zeigt sein komplexes Innenleben mit
gewichtsoptimierten Diagonalen, differenzierten Spannbändern.
Gut zu erkennen ist der profilierte Stabilo.
Thermikeigenschaften: Wie schon vom Grundcharakter des Kurvenflugs her zu vermuten, erweist sich der Ikuma nicht als der agilste Flügel in der Thermik. Doch seine Spur- und Kurventreue machen vieles von dem wett, was man vermissen könnte.
Auch beim Einflug in die Thermik zeigt der Ikuma eine gewisse englische Zurückhaltung. "Da wollen sie rein, der Herr, ok, wie sie wünschen." Die Kappe stellt sich nicht weit auf. Dennoch hat man das Gefühl, als müsse man ihr Zeit lassen, sich auf die neuen Strömungsverhältnisse im Aufwind einzustellen. Wer diese Ruhe akzeptiert und nicht versucht, aus dem Ikuma einen heißblütigen Araber zu machen, der wird mit einer sehr treu steigenden Kappe belohnt.

Gut gefallen hat mir das ruhige, aber ungeheuer differenzierte Anzeigen der Aufwindsituation. Wer sich auf die Sprache des Ikuma einlässt, wird den Flügel geradezu als Thermikflüsterer erleben. Das gilt auch im sehr schwachen Steigen. Die kleineren Nachteile des nicht ganz so direkten Handlings lassen sich damit hervorragend ausgleichen.
Licht und Schatten bringt die hohe Nickdämpfung des Ikuma mit sich. Wer aus der Thermik fällt, wird etwas mehr Zeit brauchen, um die Kurve zurück in den Aufwind einleiten zu können. Zugleich ermöglicht dieser Flügelcharakter freilich auch einen sehr smoothen Ritt in uneinheitlichen, zerrissenen Bärten. Gerade auf langen Streckenflügen kann sich das auszahlen, weil der Pilot mehr seiner Konzentration auf die Strecke als auf den Schirm verwenden kann.

Niviuk achtet auch auf kleine
Details: Selbst die kugelgelagerten
Rollen des Beschleunigers tragen
das Markenlogo.
Beschleuniger: Das Gaspedal ist beim Ikuma angenehm leicht zu treten und zu halten. Etwas verwunderlich ist der vergleichsweise geringe Geschwindigkeitszuwachs von gerade mal 10 km/h bis Max-Speed. Andere Highend-B-Geräte weisen typischerweise 3 bis 5 km/h mehr auf. Dass der Ikuma bei Fullspeed noch ein sehr gutes, nutzbares Gleiten zeigt, ist bei solchen Vorzeichen zu erwarten. Man fragt sich natürlich, warum der Flügel ein so kleines Geschwindigkeitsfenster aufweist. Vielleicht musste der Beschleunigerweg reduziert werden, um bei der Zulassung noch sauber als EN-B durchzukommen? (Das ist nur Spekulation!)

Vorteilhaft ist, dass der Flügel im gesamten Geschwindigkeitsbereich sehr stabil wirkt. Zudem ist der Beschleuniger schön differenziert einsetzbar. Ein erfahrener Pilot wird das zu nutzen wissen, um zum Beispiel das leichte Hängenbleiben beim Einflug in die Thermik zu überwinden und auch sonst das aktive Fliegen mit dem Beschleuniger zu pflegen.
Der Ikuma ist zwar mit C-Handles am Tragegurt ausgestattet, um im beschleunigten Flug Richtung und Nickbewegungen über Zug an der C-Ebene zu kontrollieren. Das funktioniert bei diesem Schirm auch gut, u.a. weil die C-Ebene oben noch eine kurze D-Gabel besitzt, wodurch eine größerer Teil des Hinterflügels sauber angelenkt wird. Für meinen Geschmack sitzen allerdings die C-Handles zu tief, ich würde sie nicht nutzen. Ich bevorzuge es, weiter oben direkt an den C-Gurten zu greifen. Damit habe ich ein direkteres Gefühl für den Flügel. Zudem kann man dann auch mit einem Finger nur die jeweils äußerste C-Leine ein klein wenig auslenken. Das reicht, um die Richtung zu kontrollieren, ohne das weitere Profil leistungsmindernd zu verbiegen.

Die Schmutzauslassöffnungen am Stabilo des Ikuma
sind nicht mit Klett verschlossen sondern immer frei.
Hier bekommen die schlagenden Ohren sogar einen Sinn:
Sie helfen, den eingesammelten Dreck aus dem Flügel
zu schleudern. 
Ohrenanlegen: Dies ist der wunde Punkt des Ikuma. Da der Flügel nur zwei Stammleinen pro Seite besitzt, klappen schon beim einfachen Ohrenanlegen erstaunlich große Flügelteile weg. Leider entlüften sie nicht sauber und legen sich auch nicht ruhig an die Leinen an. Vielmehr fangen die Außenflügel wild an zu schlagen. Bei meinen Testflügen war das so vehement, wie ich es bisher bei noch keinem anderen Tester erlebt habe. Da wurde ich als Pilot im (Liege-)Gurtzeug hin und hergeworfen und kam dabei in einen solchen Schlingerkurs, dass ich das Manöver immer wieder schnell beendete. Die Ohren müssen beim Ikuma aktiv mit deutlichen Bremsimpulsen aufgepumpt werden.
Im weiteren Testverlauf habe ich diverse Einleitungstechniken probiert (schnell, langsam, mit und ohne Beschleuniger, etc.), habe aber in keinem Fall die erhoffte Ruhe in die Ohren bekommen. In dieser Form halte ich das Manöver mit dem Ikuma für nicht sinnvoll nutzbar!

Niviuk selbst ist sich dieses Dilemmas wohl bewusst, denn im Handbuch des Ikuma wird auch empfohlen, die Ohren nicht mit den äußeren A- sondern durch Zug an den äußeren B-Leinen einzuholen, um ein ruhigeres Sinken zu erreichen. Tatsächlich bleiben die B-Ohren ruhig und glänzen mit guten Sinkwerten von über 4 m/s. Eine zufriedenstellend nutzbare Alternative für die Praxis stellen allerdings auch sie nicht dar. Denn zum einen ist der Zugwiderstand beim Einklappen sehr hoch. Es braucht schon Kraft, um die B-Leinen nach unten zu ziehen. Im starken Aufwind einer saugenden Wolke dürften manche Piloten Probleme haben, die Ohren erfolgreich zu ziehen. Zudem wollen die über B geklappten Außenflügel ständig von selbst wieder öffnen. Es herrscht also ein starker Zug an den Leinen, die dann kräftig an den haltenden Händen zerren und das Blut der Finger abschnüren. Für ein paar Sekunden gehalten erscheint das noch nicht störend. Doch bei einem länger dauernden Fluchtmanöver aus Aufwindbereichen unter einer saugenden Wolke hört der Spaß damit schnell auf.

Hinweis:Über die schlagenden Ohren des Ikuma wurde schon in Gleitschirmforen diskutiert. Dort gab es auch Berichte von Piloten, die angaben, selbst keine Probleme mit diesem Manöver zu haben. Vielleicht zeigt der Ikuma in anderen Schirmgrößen oder mit anderem Gewicht, Gurtzeug o.ä. geflogen tatsächlich einen anderen Charakter. Ich würde deshalb jedem Piloten, der sich für den Ikuma interessiert, anraten, bei einem Testflug bewusst das Ohrenanlegen mit A- wie mit B-Leinen zu probieren und für sich zu entscheiden, ob er mit den Anforderungen und gezeigten Reaktionen zurecht kommt. Zugleich würde ich den Ikuma nur solchen Piloten empfehlen, die Steilspiralen als alternatives Schnellabstiegsmanöver schon sicher beherrschen!
Auf Youtube ist ein Video eines Schweizer Piloten zu finden, der das Ohrenanlegen mit dem Ikuma zeigt und testet, einmal mit A-, einmal mit B-Leinen gezogen. Bei meinen Testflügen schlugen die A-Ohren übrigens deutlich stärker als im Video zu sehen.



Steilspirale: Anders als das Ohrenanlegen ist dieses Manöver mit dem Ikuma eine Freude! Die Einleitung erfolgt etwas verzögert. Der Ikuma lässt sich sogar hervorragend nur mit der Innenbremse in deutlichen Steilkurven mit ordentlichem Sinken halten, ohne brachial auf die Nase zu gehen. Zieht man dann noch ein klein wenig nach, kippt der Flügel mit der schon beschriebenen englischen Butlerruhe ab und zirkelt dann gut kontrollierbar gen Boden. Bei schon höheren Sinkwerten dreht die Kappe bei der Ausleitung allerdings deutlich nach. Man sollte eine aktive Spiral-Ausleitung beherrschen.

Frontklapper: nicht geflogen.

Seitenklapper: auch nicht geflogen. Anmerkung: Beim Klapperziehen am Boden war mir aufgefallen, dass der Ikuma dabei einen besonders ausgeprägten Vorbeschleunigungseffekt aufweist. Er sperrt sich lange gegen das Einklappen und zieht dann einen erstaunlich großen Flügelteil nach unten. Gepaart mit den schlagenden Erlebnissen beim Ohrenanlegen habe ich mich deshalb beim Ikuma entschieden, keine Klapper über Land zu ziehen. Das ist nicht als Kritik am Schirm zu verstehen! Im EN-Testprotokoll (hier für Größe 25, pdf) weist der Ikuma keine Auffälligkeiten auf. Und auch im Flug selbst hatte ich mit dem Ikuma selbst bei turbulenteren Bedingungen nicht den Ansatz eines Klappers.

Nicken: Der Ikuma ist sehr nickgedämpft. Er lässt sich über die Bremse nur schwer aufschaukeln. Ich selbst würde mir hier im Dienste des Handlings durchaus einen Ticken mehr Biss wünschen.

Rollen: Nur mit Gewicht lässt sich der Flügel gut aufschaukeln. Das geht am besten ohne Hektik, aber mit gutem Rhythmusgefühl. Nimmt man dann noch die Bremse hinzu, zeigt der Niviuk auch durchaus eine spaßige Seite.

Packen: Völlig unproblematisch. Die Nitinol-Stäbchen in der Eintrittskante erlauben fast jedes erdenkliche Krumpeln, ohne dem Piloten das krumm zu nehmen. Auch das Packmaß ist ansprechend klein und ist mit kleineren Rucksäcken kompatibel. Mit einem Gewicht um die 5 kg ist der Ikuma dann auch noch gut tragbar.

Der Ikuma zeigt ein hochwertiges Innenleben mit
Doppelnähten, unempfindlichen Nitinol-Stäbchen und
stabilen Zugverstärkungen an den Aufhängepunkten.
Qualität: Niviuk weiß mit einer allgemein guten Verarbeitung und ein paar exklusiven Lösungen in den Details zu gefallen. Dazu gehören u.a. die mit gebrandeten Beschleunigerrollen, die unempfindlichen Nitinol-Stäbchen in der Eintrittskante, ausreichend kräftige Magnete als Bremshalter am Tragegurt sowie sehr angenehm zu fassende Bremsgriffe. Lobenswert sind auch die dreieckigen Plastikklips in den Leinenschlössern. Während diese bei vielen anderen Firmen nur schwer einzusetzen sind, hat Niviuk hier eine beispielhafte Variante gefunden. Die Klips sind nicht als ein starres Stück gefertigt, sondern dreigeteilt. So lassen sie sich ohne Kraftaufwand in Position schieben und dann einfach durch Festklemmen des Mittelstücks arretieren.

Fazit: Mit dem Ikuma bietet Niviuk ein interessantes Schirmkonzept - wenn auch mit einem Haken. Sein edler, sehr spurtreuer Charakter beim Starten und in der Luft, seine unaufgeregt-sensible Eigenschaft als "Thermikflüsterer" lassen den Flügel als entspannt zu fliegende Streckenmaschine erscheinen. Hier kann der Schirm wirklich überzeugen! Für einen selbst ernannten "B+" wirkt die vergleichsweise niedrige Top-Speed gegenüber der Konkurrenz vielleicht etwas enttäuschend, wobei dieser Punkt letztendlich nur für Piloten mit XC-Rekordambitionen relevant sein sollte. Dass dann aber ein für die Thermikfliegerei in meinen Augen sicherheitsrelevantes Manöver wie das Ohrenanlegen so unakzeptabel schlagend (über A gezogen) oder als schwer zu halten (über B gezogen) daher kommt, wertet diesen Schirm leider ab. Dieses "leider" kommt übrigens von Herzen. Denn ohne dieses Manko würde ich den Ikuma vom Gesamteindruck her durchaus zu den aktuell gelungensten Vertretern der High-B-Klasse zählen. Einsteigern in die B-Klasse würde ich den Ikuma nicht empfehlen. Piloten sollten schon etwas mehr Erfahrung mit gestreckteren Flügeln mitbringen.

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X-Pyr 2016: Alles schon entschieden?

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Bei den X-Pyr 2016 zeigt sich das übliche Bild: Chrigel Maurer fliegt voran. Das Hauptfeld bleibt weit abgeschlagen. Der Ausgang erscheint schon vorbestimmt. 
Beim Einsetzen der Thermik an Tag 3 der X-Pyr lag Chrigel Maurer schon deutlich in Führung und schwang
sich auch als erster in die Luft. // Quelle: X-Pyr-Livetracking
Die Vor-Entscheidung war gewissermaßen schon am ersten Tag der X-Pyr 2016 gefallen. Das Favoritentrio Chrigel Maurer, Aaron Durogati und Stanislav Mayer schafften es, sich mit größtenteils gemeinsamen Flügen schon deutlich weiter nach Osten vorzuarbeiten, als der Rest des Feldes. Das gab ihnen am Tag 2 den entscheidenden Vorteil.

Während in den flacheren Westpyrenäen starker Wind das Fliegen erschwerte und die Thermik zerriss und verwehte, konnte das Führungstrio schon an der Grenze zu den thermisch ergiebigeren Hochpyrenäen starten. Es folgte wieder ein halber Tag gemeinsamen Fliegens, bis sich auch ihre Wege trennten und Chrigel Maurer seine ganze Klasse zeigte. Mayer und Durogati blieben zurück, immerhin mit Aussicht auf die weiteren Plätze auf dem Podest.

Am Ende von Tag 2, nach 190 km (Luftlinie) in der Luft, hatte Chrigel schon zwei Drittel der Gesamtstrecke zurückgelegt. Und während der Hauptpulk der Verfolger auch am dritten Tag mit erschwerten Bedingungen kämpfen muss, ist davon auszugehen, dass die Führenden ihren Vorsprung noch weiter ausbauen werden. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, dürfte die Zielankunft Chrigels für Tag 4 programmiert sein, während die meisten anderen Piloten gerade einmal die Hälfte der Strecke geschafft haben könnten. Echte Klassenunterschiede!

Für die Organisatoren der X-Pyr ist eine solche Dominanz kein Zuckerschlecken. Denn das zerrissene Feld erschwert die Betreuung und Berichterstattung - zumal die X-Pyr personell und finanziell bei weitem nicht mit der Helikopter- und Begleittrossschlacht der X-Alps mithalten können.

Das möglicherweise schnelle Ende des Rennens , das offiziell 24 Stunden nach der Zielankunft des ersten Piloten gestoppt wird, reduziert auch die medialen Vermarktungschancen. Profitieren kann davon letztendlich vor allem einer: Chrigel Maurer, der erwartungsgemäß einmal mehr seinen Ruf als Hike-and-Fly-Kaiseradler vom Adelboden untermauern dürfte.

Korrektur, 19.7.16, 14:50 Uhr: Das Rennen endet nicht automatisch 24 Stunden nach der Zielankunft des ersten, sondern laut Reglement offiziell am Abend des darauffolgenden Tages, aber frühestens am 23.7. Sollte Chrigel oder ein anderer tatsächlich schon am Mittwoch das Ziel erreichen, würde das Rennen also dennoch bis Samstag andauern. Ob dann allerdings noch viel Interesse für den Kampf der Abgeschlagenen herrschen wird?

X-Pyr 2016: And the winner is...

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Bei allen großen Hike-and-Fly Wettbewerben scheint ein Sieger programmiert: Chrigel Maurer. Auch bei den X-Pyr 2016 ließ er seinen Verfolgern keine Chance. 

Der einsame Sieger der X-Pyr 2016: Chrigel Maurer.
// Quelle: Facebook - Tobias Dimmler
Dieser Post ist im Grunde nur noch Vollzugerklärung für das, was sich schon seit 1,5 Tagen abzeichnete (s. X-Pyr 2016: Alles schon entschieden?). Chrigel Maurer hat wieder einmal bei einem Hike-and-Fly-Wettbewerb seine Konkurrenten deklassiert. Die diesjährigen X-Pyr schloss er in einer neuen Rekordzeit von 3 Tagen und 15 Minuten seit dem Start ab.

Noch vor Mittag erreichte er das Zieltor und das Ende der Zeitmessung über Port de la Selva. Zu diesem Zeitpunkt waren nur Stanislav Mayer und Aaron Durogati noch so im Rennen, dass man ihnen annähernd nachsagen könnte, Chrigel zumindest ein wenig unter Druck gesetzt zu haben. Alle weiteren Teilnehmer hatten nur die Hälfte der Strecke oder weniger zurückgelegt.

Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den X-Pyr: Als Chrigel Maurer
das Ziel erreicht, steckt das Hauptfeld noch in der ersten Hälfte
der Strecke fest.
Das Rennen läuft jetzt offiziell noch bis Samstag. Es bleibt aber abzuwarten, wie viele der Teams tatsächlich noch motiviert sind, so lange im Rennmodus weiterzumachen. So könnte es tatsächlich sein, dass am Ende nur noch Mayer und Durogati auch noch ihre Zielankunft feiern (können).

Chrigels X-Pyr-Rennen war nicht nur ein Beispiel höchster Flugkunst, sondern auch ein Lehrstück von Taktik und Motivation. Er schaffte es, seine Route so zu timen, dass er von besseren Wetterbedingungen profitierte, während seine Verfolger in einer Windfalle gefangen blieben. Und selbst heute, als ihm der Sieg kaum noch zu nehmen war, rannte er lieber in den noch kühleren Morgenstunden, anstatt gemütlich dem Ziel entgegen zu wandern.

In dieser Form und mit seiner noch weiter wachsenden Erfahrung dürfte Chrigel noch über Jahre hinaus die X-was-auch-immer-Rennen dominieren. Es sei denn, dieses Format wird ihm irgendwann langweilig.

Nächster Weltrekord: 329,5 km FAI-Dreieck

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Nur zehn Tage nach seinem sensationellen 306 km Dreiecksflug legte der Franzose Honorin Hamard noch einen drauf. Mit Ankündigung ist er zum nächsten Weltrekord geflogen.

Eigentlich hätten es 330 km werden sollen. Diesen Plan hatte Honorin Hamard noch am späten Vorabend zum 19. Juli auf Facebook angekündigt (später aber wieder gelöscht). Am Ende hat nur ganz wenig gefehlt.

Laut XContest-Rechnung kommt sein neues Rekord-FAI-Dreieck auf 329,5 km. Das reicht aber immer noch für mehrere, wenn auch noch inoffizielle Gleitschirm-Rekorde:

  • Das größte komplett geschlossene FAI-Dreieck der Welt. 
  • Das größte jemals in den Alpen geflogene FAI-Dreieck (damit ist Thomas Walder mit seinen 326 km vorerst entthront). 
  • Französischer Rekord. 
  • Die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem Dreieckskurs von über 200 km (29,66 km/h).

Schon nach seinem ersten 306-km-Rekordflug am 9. Juli hatte Honorin verkündet, dass auf dieser Route (mit Startpunkt am Col Agnel an der französisch-italienischen Grenze) auch 330 km möglich wären. Sein neuer, erfolgreicher Versuch vom 19.7., der in weiten Teilen die gleiche Streckenführung aufweist, konnte per Live-Tracking verfolgt werden. Zwischenzeitlich kam in sozialen Netzen sogar das Gerücht auf, Honorin hätte ein 339 km Dreieck geschlossen. Doch in der exakten Rechnung am Ende fiel es doch einen Ticken kleiner aus.

Der Pilot wird das sicher verschmerzen. Schließlich braucht man ja auch noch Ziele im Leben. Zu den 330 km schrieb Honorin in einem Kommentar zum Flug: "Next year". Da geht noch was!

Am gleichen Tag und vom gleichen Ort ist auch der Ozone-Konstrukteur Luc Armant zu einem "Flügelein" gestartet. Er konnte ein 305 km Dreieck schließen, das nicht nur seine persönliche Bestleistung darstellte, sondern ihm sicher auch aus einem anderen Grund in Erinnerung bleiben wird: Luc hatte an dem Tag Geburtstag.

Sicherheitsupdate für Gurtzeug Gin Gingo 3

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Besitzer des Gurtzeugs Gingo 3 von Gin müssen einen Schaumstoffkeil in ihr Retterfach einbauen, um eine sichere Rettungsauslösung zu garantieren.

Gins Einbauanleitung für den Schaumstoffkeil im
Retterfach des Gurtzeugs Gingo 3. // Quelle: Gin
Beim Gingo 3 ist es wiederholt zu Problemen mit der Auslösung des Rettungsschirms gekommen, weil sich die Retter im Container verkeilten. Gin hatte deshalb schon im März dieses Jahres eine Sicherheitsmitteilung veröffentlicht - mit dem Hinweis an die Piloten, den Verschluss des Innencontainers zu prüfen.

Jetzt hat Gin seine Sicherheitsmitteilung noch einmal ergänzt. Wer weiter mit seinem Gingo 3 in die Luft gehen möchte, muss vor dem nächsten Flug einen speziellen, dreieckigen Schaumstoffkeil im Retterfach montieren. Dieser soll verhindern, dass die Rettung beim Herausziehen sich noch im Fach so weit verdrehen kann, dass sie hängen bleibt.

Die Schaumstoffkeile für das Gingo 3 sollen kostenfrei bei den Gin-Händlern erhältlich sein. Eine Kompatibilitäts-Prüfung der Kombination Retter und Gurtzeug ist nach dem Einbau ist erforderlich.

VentuSky - ein Windyty-Klon mit eigener Note

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Der tschechische Meteo-Seite VentuSky bietet eine animierte Wetterkartendarstellung ähnlich wie Windyty. Doch dahinter steckt mehr als nur eine blanke Kopie.

Windyty hat sich in der Gleitschirmfliegerszene innerhalb kurzer Zeit einen Namen als hervorragend nutzbare Meteo-Quelle gemacht. Vor allem die animierte Darstellung der weltweiten Windströmungen in verschiedenen Höhenschichten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch hilfreich. Kein Wunder, dass dieses Format mittlerweile Nachahmer findet.

VentuSky heißt eine neue Meteoseite des tschechischen Wetterdienstleister InMeteo, die auf den ersten Blick wie ein Windyty-Klon daher kommt. Die zoombaren Karten mit bewegten Windspuren bieten nahezu die gleiche Optik und Nutzen. Ähnlich wie bei Windyty lassen sich auch andere Parameter wie Temperatur, Luftdruck, Niederschlag oder Bewölkung als dynamisches Overlay darstellen. Doch es gibt auch nützliche Unterschiede.

Zum einen stellt VentuSky global nicht nur das amerikanische GFS-Modell, sondern auch das deutsche Modell ICON und das kanadische GEM dar. Zwischen den Modellen lässt sich mit einem Mausklick hin und herschalten. So können schnell Unterschiede in den Prognosen erkannt werden. Der Vorteil: Je ähnlicher sich die Lösungen der Modelle sind, desto "sicherer" ist die jeweilige Prognose auch einzuschätzen.

Gut gelöst ist bei VentuSky auch die grafische Darstellung: Die Karten sind etwas klarer und übersichtlicher. Zudem lassen sich Wind- oder Temperaturwerte etc. nicht nur in Farbskalen, sondern auch mit einem direkt ablesbaren Zahlengitter über den Karten ablesen (muss man unter "Einstellungen" aktivieren). Das ermöglicht einen schnelleren Überblick.

VentuSky bietet zwei zusätzliche Parameter (zumindest beim GFS-Modell), die für die schnelle Flugwetterprognose interessant sein können. Die Darstellung von CAPE zeigt, wo in der Atmosphäre aktuell mehr Energie in Form von Wärme und Feuchtigkeit steckt, die sich vielleicht in Gewittern entladen könnte. Die Karten der Nullgradgrenze helfen abzuschätzen, in welchen Regionen besonders hochreichende Warmluft eingeflossen ist - was häufig eine späte Thermikauslöse bedeutet, oder ob man bei seinen Flügen im Frühjahr vielleicht doch die dicken Handschuhe einpacken sollte.

VentuSky kann für jeden Ort der Erde den aktuellen
Sonnen- und Mondstand anzeigen.
Gegenüber Windyty hat VentuSky allerdings auch ein paar Nachteile. So lassen sich in Windyty die Höhenwinde in einer feineren Abstufung aufrufen. Bei VentuSky folgt dem Bodenwind als nächste Höhenstufe gleich der Wind auf 850 hPa (1500m). Für Flachlandflieger fehlen da interessante Zwischeninfos. Gerade im Winterhalbjahr, wenn die konvektive Durchmischung der Atmosphäre häufig schon unterhalb der 1500m durch eine Inversion geblockt wird, ist es in den Mittelgebirgen wichtig, die Windwerte auf ca. 750m (925 hPa) zu checken, um den Turbulenzgrad der befliegbaren Luftmasse besser abschätzen zu können.

Der größte Vorteil von Windyty ist allerdings die Kombination mit Daten von Meteoblue. So lassen sich durch Klick in die Karten sehr schnell Punktprognosen (Meteogramme) dieser Schweizer Wetterseite aufrufen. Sie liefern einen noch besseren punktuellen Überblick. So etwas fehlt bei VentuSky.

Dafür bietet VentuSky wiederum ein Feature, das vor allem für Motorschirmpiloten interessant sein könnte: Klickt man in die Karte, wählt einen nahen Ort und dann im sich öffnenden Seitenfenster die Anzeige "Sonne und Mond", bekommt man die genauen Zeiten für Sonnenauf- und untergang angezeigt, ebenso den Sonnenstand in Winkelgrad über dem Horizont.

Letztendlich lässt sich nicht sagen, welches der beiden Angebote das grundsätzlich Bessere ist. Sowohl Windyty als auch VentuSky sind ähnlich funktionell und unterscheiden sich nur in Details. Es lohnt sich, beide mal zu auszuprobieren und auch zu beobachten, welche neuen Features vielleicht noch in Zukunft hinzukommen werden.

Wirbelhaftes im Zeitraffervideo

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Mike Olbinski hat das Fotografieren und Filmen von spannenden Wetterlagen zum Beruf gemacht. Seine Zeitraffer-Videos sind so kunstvoll wie lehrreich.
Große rotierende Superzellen können auch zu Tornados führen. // Quelle: Vimeo - Mike Olbinski, Screenshot



Es gibt Videos, die sind im besten Sinne "bildende" Kunst. Der US-Amerikaner Mike Olbinski beherrscht dieses Metier. Unwetter und Zeitraffer-Fotografie sind seine Leidenschaft. So wie er beides kombiniert, werden daraus sehenswerte Filme. Naturszenen, dramatisch genau geschnitten auf die Musik.

Sie zeigen nicht nur die Entwicklung von Gewitterstürmen als ästhetisch schöne Schauspiele. Die Bilder sind auch bestes Anschauungsmaterial, wenn es darum geht, sich typische Prozesse in der Atmosphäre vor Augen zu führen: Das Aufsteigen von Thermik, das konvektive Wolkenwachstum, das Einfließen von Luftmassen hin zum Zentrum eines Gewittertiefs, sich ergießende Kaltluftsturzbäche bei Starkregen, die von Böenwalzen aufgewirbelten Staubmassen, etc.

Es lohnt sich, solche Filme mehrmals anzuschauen und sein Augenmerk auf die vielen im Zeitraffer sichtbar gemachten Details zu richten. Zwar sollte angesichts solcher Wetterlagen kein Gleitschirmpilot mehr in der Luft sein. Doch die Kräfte, die sich hier im Extremen in der Luftbewegung offenbaren, sind auch, in abgeschwächter Form, an normalen Flugtagen am Werk. Solche Filme können helfen, das Vorstellungsvermögen der Piloten für das Geschehen in der Atmosphäre zu schulen.

Zwei der Werke Olbinskis sind hier besonders empfehlenswert. Es handelt sich um die Videos Vorticity und Monsoon II, beide auf Vimeo zu finden. Wer das technische Equipment dafür besitzt, dem sei empfohlen, sich die Werke auf einem großen Monitor in 2K oder gar 4K Auflösung anzuschauen!

Vorticity:


Monsoon II:

Monsoon II (4K) from Mike Olbinski on Vimeo.

Wie Windows 10 auch mit älteren Varios kommuniziert (2)

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Wer seinen Rechner auf Windows 10 umgestellt hat, steht vor dem Problem: Ältere Varios lassen sich nicht mehr auslesen. Mit dem passenden Adapter geht es trotzdem. 

Mit einem USB-Serial-Adapter Aten UC232A lassen sich auch
ältere Geräte mit serieller Schnittstelle erfolgreich mit Windows 10
verbinden. // Quelle: Aten
Vor vier Monaten hatte ich schon einmal zu diesem Thema gepostet. Damals präsentierte ich eine spezielle Lösung, mit der zumindest ältere Varios von Bräuniger und Flytec zu Windows 10 kompatibel gemacht werden können. Jüngst erreichte mich die Zuschrift eines Lesers, der mich auf eine allgemeine Lösung aufmerksam machte. Demnach gibt es ausgewählte USB-to-Serial Adapter auf dem Markt, für die mittlerweile auch passende Treiber für Windows 10 existieren.

Einer dieser Adapter, die tatsächlich funktionieren sollen, ist der Aten UC232A USB-Serial Converter. Dafür muss man sich von der Aten-Homepage die neueste Treibersoftware herunterladen und installieren.

Wichtig zu wissen: Der Aten UC232A ist schon länger auf dem Markt. Ältere Modelle hatten allerdings noch einen Chipsatz, der nicht kompatibel zu Windows 10 ist. Die Kompatibilität ist laut Aten nur gewährleistet, wenn an der dritten Stelle die Seriennummer keine Zahl, sondern ein Buchstabe (A, B, C, ...) steht.

Neue UC232A sind für 10-15 Euro im Elektronik-Versandhandel zu bekommen.


Antoine Girard fliegt über einen 8000er

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Der Broad Peak ist mit 8051 Meter der zwölfthöchste Berg der Erde. Der Franzose Antoine Girard soll bei einem Hike-and-Fly Solo-Abenteuer über den Gipfel geflogen sein.
Antoine Girards ungefähre Flugroute den Baltoro-Gletscher entlang ins Herz des Karakorum.
Der Broad Peak (8051 m) liegt etwas links außerhalb des Bildes. Das Foto stammt nicht von
Girard und gibt auch nicht die realen Flugbedingungen des Tages wieder. Es soll nur einen
Eindruck der Kulisse vermitteln. // Foto: Guilhem Vellut, CC-BY-SA-2.0, bearbeitet

Antoine Girard, hier bei seiner Durchquerung der
Südinsel Neuseelands im Frühjahr 2016.
// Quelle: Antoine Girard, Youtube-Screenshot
Antoine Girard liebt das Extreme. Der zweimalige X-Alps-Teilnehmer hatte erst im Frühjahr für Aufsehen gesorgt, als er gemeinsam mit Benoit Outers die Südinsel Neuseelands einmal komplett von Süd nach Nord und zurück rauf und wieder runter flog (Lu-Glidz berichtete). Am vergangenen Samstag, 23. Juli, stellte er seinen Mut und seine Flugkünste ein weiteres Mal eindrücklich unter Beweis. Im Rahmen einer dreiwöchigen Hike-and-Fly Solotour durch das Karakorum-Gebirge in Pakistan gelang ihm ein Flug, den man als so waghalsig wie beeindruckend ansehen kann.

Antoine Girard flog den Baltoro-Gletscher entlang ins Herz des Karakorum nach Concordia. So wird der Zusammenfluss des Baltoro- mit dem Godwin-Austen-Gletscher genannt. Es ist ein imposanter Ort, der von mehreren Achttausendern umgeben ist. Girard wagte den Talsprung an die Westflanke des Broad Peak, um dort aufzusoaren. Die Wolkenbasis soll an diesem Tag bei 6500 Meter gelegen haben. Doch im Hangaufwind stieg Girard noch höher und flog schließlich sogar über den Gipfel. Bergsteiger haben ihn dort gesehen.

Aufsoaren am Broad Peak: Der entscheidende Teil
des Fluges als Ausschnitt im Track des SPOT
Satelliten-Trackers von Antoine Girard.
Laut einem Bericht des XC-Mag, basierend auf Angaben des US-Abenteurers Brad Sanders, der in Pakistan lebt und mit Girard vor Ort Kontakt hatte, soll der Tracklog des Fluges eine maximale Höhe von 8127 Meter ausweisen. Damit wäre Antoine der erste Gleitschirmpilot, dem es gelungen ist, im Flug einen 8000er zu überhöhen.

Der Broad Peak war für Girard kein unbekanntes Gelände. 2008 hatte er den Berg bestiegen und war mit einem Gleitschirm dort gestartet. Sein Startplatz lag allerdings auf 7400 Metern noch etwas unterhalb des Gipfels.

Es ist zu erwarten, dass Girard bald auf seiner eigenen Homepage und seiner Facebook-Seiteüber dieses Abenteuer berichten wird.


Gurtschließen-Debakel (13): Weitere Lösungen

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Auch Independence und Woody Valley haben mittlerweile Lösungsvorschläge für ihre Gurtzeuge mit Finsterwalder T-Lock- und Click-Lock-Schließen erarbeitet.

Das Sicherungsband á la Independence.
// Quelle: Independence
Die Einschätzungen bzw. Philosophien der beiden Hersteller sind dabei durchaus andere.

Independence hält offenbar wenig von der Nachschleiflösung Finsterwalders, zumal damit die Nutzbarkeit der Gurtzeuge auch um maximal vier auf insgesamt maximal zehn Jahre verlängert wird. Die Gurtzeuge von Independence mit den entsprechenden Finsterwalder Schließen seien alle schon älteren Datums und teilweise nicht mehr auf dem aktuellen Sicherheitsstand (z.B. keine Herausfallsicherung), weshalb Independence schlicht als Nachrüstlösung empfiehlt: Kauft euch entweder ein neues Gurtzeug, oder sichert (bei den Modellen, wo das möglich ist) den Frontgurt zusätzlich mit einem passenden Gurtband. Letzteres kann man für 9 Euro bei Independence bestellen.

Woody Valley wiederum, bzw. dessen deutscher Importeur Turnpoint, bietet zwei Varianten an. Entweder man schickt sein Gurtzeug zu Turnpoint, wo die Schließen-Stecker überarbeitet werden, oder man bestellt ein kostenloses Reparaturset, mit dem man die Stecker zu Hause selbst austauschen kann. Das ist allerdings mit ein wenig Handarbeit, inklusive ein paar Nähstichen verbunden.

Letztlich sagt aber auch Turnpoint: "Beide Möglichlichkeiten erhöhen die Lebensdauer der (von der Sicherheitsmitteilung betroffenen) Gurtzeuge von den 4 Jahren, die sie aktuell haben, um 4 Jahre, aber nur bis zu einem maximalen Alter des Gurtzeugs von 10 Jahren (ab Stückprüfungsdatum des Gurtzeugs)."

Über kurz und gar nicht so lang steht den betroffenen Piloten also auch dort der Neukauf eines Gurtzeuges ins Haus.

Hinweis: Alle Beiträge zum Gurtschließen-Debakel zum nachlesen.

Türkische Turbulenzen

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Viele Jahre galt die Türkei als aufstrebendes Reiseziel für Gleitschirmpiloten. Doch angesichts der aktuellen politischen Lage im Land wendet sich auch die Paragleiter-Szene ab. 

Flattert die türkische Flagge nicht steif im Wind,
sondern hängt senkrecht nach unten, dann zeigt
 sie eine Symbolik, die Gleitschirmfliegerherzen eigentlich
höher schlagen müsste. Aus Halbmond und Stern
wird ein angedeuteter Paragleiter. 
In den vergangenen Jahren haben einige Regionen der Türkei viel dafür getan, die Infrastruktur fürs Gleitschirmfliegen zu schaffen oder zu verbessern und so viele Gleitschirmtouristen ins Land zu locken. Allen voran der Küsten-Spot Ölüdeniz mit dem überragenden Babadag als Startberg im Rücken lag in der Beliebtheitsskala typischer Herbstreiseziele weit oben. Doch der Stern der Türkei befindet sich im Sinkflug.

Wiederholte Anschläge, der Kampf gegen die Kurden im Osten, der nahe Syrienkonflikt ließen den Strom der Touristen schon im ersten Halbjahr 2016 deutlich dünner fließen. Seit dem vereitelten Militärputsch und den darauffolgenden "Säuberungsaktionen" Erdogans ist die Lage noch prekärer geworden.

In den Angeboten diverser Gleitschirmreiseveranstalter taucht die Türkei immer seltener auf, und wenn, dann immer häufiger mit einem Zusatz wie: "Aufgrund der angespannten politischen Lage werden wir die Türkei-Wochen dieses Jahr leider absagen." Sizilien, Griechenland, Südspanien werden als Alternativen angeführt. In den Planungen für 2017 spielt die Türkei eine noch geringere Rolle. Abwarten der weiteren Entwicklungen ist angesagt.

Für die Türken vor Ort, die mit Dienstleistungen rund ums Gleitschirmfliegern ihr Leben bestreiten, ist das bitter. Sie sind den politischen Wirrungen machtlos ausgesetzt. Ihnen bleiben nur freundliche, aber hilflos wirkende Appelle, wie zum Beispiel auf der Facebook-Seite der Ölüdeniz Air Games. Dort schreiben die Organisatoren Kadri Tuglu und Hakan Ates: "Dear Pilot friends: We can understand your hesitations about Turkey after the attempt of coup on 15th of june this year, but simply Turkey is much cleaner, safer and brighter than ever and Oludeniz is much sunnier for you all... especially in august, september, october and november..."

Wie viele werden sich davon überzeugen lassen? Die nächsten Air Games finden vom 11. bis 15. Oktober in Ölüdeniz statt. Wieviel weniger bunt wird es in diesem Jahr am Himmel über dem Babadag zugehen?

Ein kleiner Alptherm-Hack

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Austrocontrol bietet auf seiner Seite angemeldeten Nutzern Thermikvorhersagen für Österreich. Doch im Hintergrund lagern auch Infos über den Rest der Alpen.
Solche Thermik-Übersichten der gesamten Alpen gibt es auf der kostenpflichtigen Seite www.alpenflugwetter.com.
Hier sind zusätzlich die Kennnummern der Thermikregionen des Alptherm-Modells eingetragen.
// Quelle: alpenflugwetter.com - bearbeitet (Abgeflogen-Paragliding)

Seit Jahren bietet die österreichische Austrocontrol auf ihren Flugwetterseiten Thermikprognosen des Alptherm-Modells. Der Service ist kostenlos, man muss sich nur einmalig bei Austro-Control als Nutzer mit seiner Email registrieren lassen. So erhält man ein Passwort und Zugriff auf Vorhersagen der thermischen Entwicklung in den diversen Regionen der österreichischen Alpen.

Das Alptherm-Modell bietet aber im Grunde noch mehr. Denn es rechnet nicht nur für Österreich, sondern für den gesamten Alpenraum inklusive Süddeutschland. Wer den gesamten Überblick wie auf der Grafik oben erhalten will, muss dann allerdings einen kostenpflichtigen Dienst abonnieren. Das Gesamtangebot von Alptherm gibt es auf www.alpenflugwetter.com. Der Datenzugang pro Jahr kostet 87 € in Deutschland, 90 € in Österreich (der höhere Preis resultiert aus der höheren Mehrwertsteuer) sowie 120 SFr. für die Schweiz.

Grafik der Thermikentwicklung in der Region Haute Provence
gemäß des Alptherm-Modells. // Quelle: Austrocontrol
Wer auf die schöne Übersichtskarte verzichten kann und nur Thermikprognosen einzelner Alpenregionen anschauen will, der kommt freilich mit einem kleinen Trick und etwas Handarbeit auf die nicht ganz feine Art auch ohne Geldeinsatz zum Ziel: Auf dem Flugwetter-Server von Austrocontrol lagern nicht nur die Thermikgrafiken für Österreich, sondern des gesamten Alpenraumes. Wenn man die Kennnummern der jeweiligen Prognoseregionen kennt und in die passenden Direktlinks (URL) zu den Grafikdateien auf dem Server einsetzt, bekommt man auch diese angezeigt. Voraussetzung bleibt, dass man sich bei Austrocontrol mit seinem Passwort angemeldet hat.

Die entsprechenden Direktlinks haben folgendes Muster (die Regio-Kennnummern sind hier rot hervorgehoben und müssen für jede gewünschte Region entsprechend ersetzt werden):

Thermikentwicklung heute (hier als Beispiel die Region Schwarzwald):
https://www.austrocontrol.at/flugwetter/products/alptherm/Bilder/gg061.png

Thermikentwicklung morgen (hier als Beispiel die Haute Provence):
https://www.austrocontrol.at/flugwetter/products/alptherm/Morgen/gg295.png


Sogar die tabellarische Text-Anzeige der Thermikprognose des Alptherm-Modells lässt sich für jede Region mit ihrer Kennnummer aufrufen:

Thermiktabelle heute (hier als Beispiel die Region Oberpfälzer Wald):
https://www.austrocontrol.at/flugwetter/products/alptherm/Bilder/GGGG64?dummy

Thermiktabelle morgen (hier als Beispiel die Region Bozen):
https://www.austrocontrol.at/flugwetter/products/alptherm/Morgen/GGGG121?dummy


Hinweis: Dieser kleine Alptherm-Hack und die Übersichtskarte mit der Nummerierung der Thermikregionen ist nicht auf Lu-Glidz' Mist gewachsen. Die Infos dazu stammen aus dem Blog von Abgeflogen-Paragliding, zu dem es auch eine empfehlenswerte Facebook-Seite gibt. 

Flug über einen 8000er - der Beweis

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Mit seinem Flug über den Broad Peak in Pakistan hat Antoine Girard die Gleitschirmwelt in Staunen versetzt. Jetzt hat er ein Video und das igc-File des Fluges als Beweis vorgelegt.

Antoine Girard vor einigen der höchsten Gipfel des Karakorum (von links):
K2, Broad Peak und Gasherbrum 4. // Foto: Antoine Girard
Es war ein Abenteuer ohnegleichen. Drei Wochen lang solo im Biwakflug durch den Karakorum. Dabei hat Antoine Girard nach eigenen Angaben gleich mehrere Rekorde aufgestellt. Am 23. Juli, bei einem Flug über den Broad Peak (8051m), stieg er bis auf 8157 Meter. Das ist die höchste jemals in einem regulären Flug mit dem Gleitschirm erreichte Flughöhe. Zudem gibt Gerard an, mit einem Flug über 248 km die längste jemals geflogene Strecke in Pakistan realisiert zu haben.

Dokumentiert ist sein 8000er-Flug als igc-File, als Doarama-Animation und auch in einem kurzen Youtube-Video, das einige Momente des Überflugs des Broad Peak zeigt. Im Hintergrund des imposanten Panoramas vom "Dach der Welt" ist auch der K2 zu sehen, der mit 8611 Metern zweithöchste Berg der Erde - wenn auch etwas von Wolken verhangen.

Die Videobilder beenden eine Spekulation, wonach Antoine Girard den Flug gar ohne Sauerstoff absolviert haben könnte. Das ist nicht der Fall: Die Sauerstoffflasche und der Atemschlauch unter der Nase sind gut zu erkennen.

Hier das Video:


Wer den gesamten Flug am Baltoro-Gletscher entlang und über den Broad Peak nachvollziehen will, kann dies in dieser Doarama-Animation tun:

Thermikfliegen mit künstlicher Intelligenz

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US-Forscher haben mit lernfähigen Algorithmen den Thermikflug von Vögeln simuliert. Die Ergebnisse der Studie können auch Gleitschirmfliegern weiter helfen.
Ein Flug eines noch unerfahrenen (links) und eines schon erfahrenen Thermikfliegers (rechts) in der Simulation.
Grün ist jeweils der Start- und rot der Endpunkt. // Grafik: PNAS, Massimo Vergassola

Wie schaffen es Vögel, effizient in turbulenter Luft in der Thermik aufzusteigen und Strecken zu fliegen? Welche Informationen aus der Umwelt nutzen sie bei ihren Entscheidungen, ob und wie sie kreisen und wann sie besser geradeaus weiterfliegen sollen? Diese Fragen haben sich Forscher um den Physiker Massimo Vergassola von der University of California in San Diego gestellt. Antworten darauf haben sie mit einer aufwändigen Simulation gefunden. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen.

Die Forscher schrieben ein Computerprogramm, das zum einen eine konvektiv brodelnde, also turbulente Atmosphäre mit integrierten Thermikblasen simuliert. In dieses Umfeld entließen sie virtuelle Vögel, die in den Thermiken aufsteigen und möglichst lange fliegen sollten. Wie sie das anstellen, war nicht festgelegt. Vielmehr besaßen die Vögel einen Lernalgorithmus, der so programmiert war, dass erfolgreiche Handlungen eine positive Selbstverstärkung erfahren. "Reinforcement learning architecture", heißt das in der Fachsprache der sogenannten künstlichen Intelligenz. Handlungen, die anfangs nur zufällig geschehen, aber positive Ergebnisse wie etwa einen Höhengewinn liefern, werden mit jedem weiteren Flug verstärkt eingesetzt. So kristallisieren sich über viele "Trainingsflüge" in immer neuen atmosphärischen Bedingungen hinweg schließlich die erfolgversprechendsten Steuertechniken heraus.

Die virtuellen Vögel selbst hatten zwei sehr einfache Steuermöglichkeiten: Sie konnten den Anstellwinkel ihrer Flügel verändern und so langsamer und schneller fliegen, und zudem konnten sie ihre Schräglage beeinflussen. Interessant ist das, weil es im Grunde der Steuerung von Gleitschirmen entspricht und somit eine Übertragung der Ergebnisse erlaubt.

Als Sensoren für das Geschehen in der Luft standen den virtuellen Vögeln wiederum drei Messfühler zur Verfügung. Ein Höhenmesser, eine Art Gyroskop, mit dem sie erkennen konnten, welches Drehmoment die Turbulenzen der Luft auf sie ausüben, und ein empfindliches Thermometer (für kleinste Temperaturschwankungen). Übertragen auf die Gleitschirmfliegerei wären das ein Vario und ein Popometer (das Gefühl des Piloten für die Bewegungen seines Schirmes), während das Thermometer bisher nicht zum klassischen Instrumentarium gehört.

Interessanterweise ergab die Simulation im Lernergebnis der Vögel, dass ein Gefühl für die feinen Temperaturunterschiede der Luft so gut wie keine Vorteile beim Thermikfliegen bringt. Höhen- und Drehmomentmesser, also Vario und Popometer, reichen völlig aus, um aufzusteigen.

Lehren für die Thermikfliegerei

Die Vögel in der Simulation lernten tatsächlich sehr erfolgreich in der Thermik zu fliegen. Welchen Regeln sie dabei genau folgten, lässt sich aus so komplexen Algorithmen der künstlichen Intelligenz, die einem erfahrungsbasierten Lernen entsprechen, am Ende nur schwer herausfiltern. Einige sind freilich schon erkennbar, und sie entsprechen der üblichen Thermikfluglehre: In Aufwinden wird langsamer geflogen und gekreist, um Höhe zu machen; in Abwinden wird beschleunigt. Eingedreht wird entgegen dem durch eine Thermik ausgelösten Drehmoment des Flügels (wenn es den rechten Flügel hebt, dann flieg nach rechts...) etc.

Die Simulationen lieferten aber auch subtile neue Einblicke. Zum Beispiel zeigte sich, dass bei zunehmender Turbulenz der Atmosphäre das Einkreisen in Thermikblasen immer seltener tatsächlich Vorteile verspricht. Die virtuellen Vögel flogen in solchen Bedingungen "besser", wenn sie ihren Kurs beibehielten und auf Turbulenzen nur mit leichten Korrekturen der Ausrichtung und Geschwindigkeit reagierten. Je stärker die allgemeine Turbulenz, desto mehr lohnte es sich offenbar, nur noch in den stärksten Aufwindbereichen einzudrehen. Interessanterweise ist ein solcher Flugstil auch bei besonders effizienten Gleitschirmstreckenfliegern wie zum Beispiel Chrigel Maurer zu beobachten.

Die Forscher analysierten ihre Simulationsergebnisse noch unter einer weiteren Fragestellung? Führen selbstlernende Thermik- und Streckenflugalgorithmen am Ende zu einem Flugverhalten nach der Sollfahrttheorie von McReady? Hier zeigte sich wieder eine interessante Einsicht: Die virtuellen Vögel flogen mit ihrer erlernten Erfahrung am Ende nicht nach McReady, sondern konservativer, also etwas langsamer und auf etwas mehr Sicherheitshöhe bedacht. Unterm Strich führt ein solches Verhalten wohl doch noch häufiger zum Erfolg.

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Die Einser-Modelle (1): Wetter in Super-HD

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Seit einigen Monaten bieten Wetterdienste erstmals Meteo-Modelle mit nur einem Kilometer Maschenweite. Bringt das Vorteile für die Flugmeteorologie? Teil 1 einer kleinen Serie. 
Je feiner ein Wettermodell rechnet, desto besser wird der Wettereinfluss von Bergen und Tälern
darin deutlich. // Quelle: Kachelmannwetter.com 

Vor knapp zwei Jahren brachte der bekannte Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann eine neue Meteo-Seite im Internet an den Start. Auf Kachelmannwetter.com versprach er Wetterprognosen in zuvor nicht frei im Internet verfügbarer Qualität. Von Anfang an glänzte die Seite mit zeitlich und räumlich besonders hoch aufgelösten Regenradar- und Satellitenbildern. Doch der eigentliche Clou folgte dann vor einigen Monaten.

Kachelmannwetter führte für Mitteleuropa ein neues Wettermodell namens Super-HD ein. Dessen Besonderheit ist die extrem hohe Auflösung. Denn das räumliche Rechenraster beträgt 1x1 Kilometer, was etwa vier bis sieben Mal feiner ist als die bislang üblichen regionalen Meteomodelle. Etwa zur gleichen Zeit startete auch der Wetterdienst Meteo-Schweiz ein eigenes "Einser-Modell" namens Cosmo-1. Dessen Daten sind bisher allerdings nicht so frei im Internet verfügbar.

Höhere Auflösung erlaubt ein besseres Abbild der Geländeform, also von Bergen und Tälern im Modell, und ergibt deshalb genauere Prognosen. So sollte man zumindest erwarten. Doch aus Sicht der Flugmeteorologie muss das nicht zwangsläufig so sein! In einer kurzen Serie über die Einser-Modelle zeigt Lu-Glidz, warum manche Hoffnungen nicht unbedingt erfüllt werden (geplanter Teil 2 der Serie), aber auch, in welchen Punkten die neuen Angebote dennoch sehr nützlich sind (Teil 3).

Da sich die meisten Aussagen und Beispiele dieser Serie auf das Modell Super-HD beziehen, kommt in diesem Teil 1 erst einmal Jörg Kachelmann selbst zu Wort. Er beantwortet im Interview ein paar Fragen zu seinem neuen Meteo-Modell:


Jörg Kachelmann ist Geschäftsführer der
Kachelmannwetter GmbH.
// Quelle: Twitter, Kachelmann
Aus welchem globalen Wettermodell beziehen die Kachelmann-Meteomodelle HD mit 7 km und Super-HD mit 1 km Auflösung denn ihre Start- und Randbedingungen?
Jörg Kachelmann: Das HD-Modell entspricht dem Lokalmodell des Deutschen Wetterdienstes namens ICON-EU, welches in das Globalmodell ICON genestet ist. Unser eigenes Super-HD wird seinerseits vom ICON-EU angetrieben.

Auch Meteo Schweiz betreibt seit einigen Monaten ein eigenes Modell mit einem 1-km-Raster namens Cosmo-1. Worin liegen die Unterschiede zum Super-HD-Modell von Kachelmannwetter?
Kachelmann: Cosmo-1 und Super-HD verwenden zwar weitgehend ähnliche mathematische Gleichungen zur Beschreibung der atmosphärischen Prozesse. Aber es sind eigenständige Modelle, die unterschiedliche numerische Verfahren zur Lösung der Differentialgleichungen anwenden. Darüberhinaus verbleiben selbst auf einem 1-km-Modellgitter noch viele atmosphärische Prozesse unaufgelöst. Dazu gehören zum Beispiel kleinräumige Turbulenz, Strahlung und die Wolken- und Niederschlagsbildung. Diese sogenannten subskaligen Effekte verändern die großräumige Strömung und müssen in sogenannten Parametrisierungen physikalisch-empirisch berücksichtigt werden. Bei dieser Parametrisierung liegt traditionell der größte Unterschied zwischen Modellen vergleichbarer Gitterweite. Ein weiterer Unterschied ist der in der ersten Frage angesprochene Antrieb durch das Global- beziehungsweise Lokalmodell. (Anm.: Anders als Kachelmanns Super-HD, das auf der ICON-Modellkette basiert, bezieht Cosmo-1 seine Eingangsdaten aus dem europäischen Globalmodell ECMWF).

Meteomodelle mit höherer Auflösung tendieren dazu, bei manchen Wetterlagen schneller durch die Summe kleiner Fehler aus dem Ruder zu laufen als gröbere Modelle. Ab welchem Prognosezeitraum in die Zukunft wird denn die Qualität der Prognosen des Super-HD-Modells schlechter als die des HD-Modells?
Kachelmann: Hier kann man noch keine konkrete Aussage treffen, da wir noch keine Statistik über alle vier Jahreszeiten angesammelt haben. Erfahrungsgemäß gibt es keine klare Abgrenzung, ab welcher Vorhersagestunde welches Modell besser oder schlechter ist, zumindest nicht in den ersten 72 Stunden. Die potenziell höhere Qualität der 1-km-Prognosen zeigt sich vor allem bei kleinräumigen Ereignissen im Gebirge wie Föhn, Stauniederschlag, Talwinde, Hangwinde und Kaltluftseen. Vorteile gibt es auch bei der Prognose von Nebel, Kaltfronten und Schauer- und Gewitterlagen. Die Vor- und Nachteile eines höher aufgelösten Modells sind daher am ehesten wetterlagenabhängig und zeigen sich in der deutlichen größeren Qualität bei der Vorhersage für Solar- und Windparks, weil eben auch lokale Unterschiede korrekt erfasst und vorhergesagt werden.

Ein zentrales Thema für die Qualität der Super-HD-Vorhersagen ist die Datenassimilation, das heißt, die Übertragung von real gemessenen Daten in das Modell. Woher beziehen Sie die erforderlichen feinen Grunddaten zur Initialisierung der Modelläufe?
Kachelmann: Wir verwenden DWD-Analysen, die bereits einen Assimilationszyklus durchlaufen haben. Unsere hauseigene Datenassimilation in das SuperHD-Modell ist gerade in der Entwicklungsphase.

Für Flugwetterprognosen sind nicht nur der Bodenwind, sondern auch Höhenwinde auf Druckflächen wie 925, 850 oder 700 hPa interessant, was rund 800, 1500 und 3000 Meter Höhe entspricht. Diese sind bisher auf der Seite nicht zu finden. Wird Kachelmannwetter.com in Zukunft auch Grafiken zu solchen Parametern anbieten?
Kachelmann: Wir haben alle Rohdaten zur Verfügung und können theoretisch alle erdenklichen Parameter neben den erwähnten Standarddruckflächen auch auf weiteren Höhen anbieten. Diese werden dann aber voraussichtlich kundenspezifisch ausgeliefert, indem wir Interessenten an Spezialparametern direkt bedienen.

Das ist nicht das Ende von Soaringmeteo

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Die beliebte Thermikprognoseseite Soaringmeteo.ch wird zum Teil seit Wochen nicht mehr aktualisiert. Doch Sorgen über das Ende der Seite sind wohl unbegründet.

Die Karte mit den Prognosepunkten der Thermikanalysen
von Soaringmeteo.ch // Quelle: Soaringmeteo
Es ist wie so häufig bei Projekten, die von Enthusiasten in Eigenregie betrieben werden: Mit viel Zeit und viel Lust bringen sie tolle Angebote ins Netz. Doch wenn es mal an der Zeit oder der Lust hapert und technische Probleme hinzukommen, dann steht das ganze schnell auf tönernen Füßen.

Soaringmeteo ist aktuell so ein Fall. Seit drei Wochen wird die 6-Tage-Prognose der Thermikbedingungen (soarGFS), basierend auf dem GFS-Modell, nicht mehr aktualisiert. Warum, das war nirgendwo ersichtlich, und die Fliegergemeinde rätselte: Sollte das das stille Ende von Soaringmeteo sein?

Mitnichten. Es ist nur das klassische Zusammentreffen eines Serverausfalls mit dem Zeitmangel des Betreibers: Der Schweizer Jean Oberson, bisher der Kopf und Macher hinter Soaringmeteo, hat einen neuen Job, der ihn stark in Anspruch nimmt. Der Server für die GFS-Modellseite von Soaringmeteo steht nicht dort, wo er arbeitet, und aus der Distanz hat er keinen Zugriff. Schon führt ein vielleicht kleiner Fehler zu einer langen Ausfallzeit.

Die gute Nachricht: Soaringmeteo-GFS soll wiederkommen. Zum einen will Jean Oberson bei Gelegenheit in den nächsten Wochen den Server wieder reanimieren. Zum anderen hat sich mittlerweile eine Gruppe von meteo- und computerbegeisterten Gleitschirmfliegern um Stephane Citherlet gefunden, die das Projekt Soaringmeteo künftig gemeinsam weiterführen wollen, um Oberson zu entlasten. Bis alles neu aufgesetzt ist, könnte es aber noch ein paar Wochen dauern.

Bis dahin sind zumindest die Tagesprognosen der Thermikqualität (SoarWRF 2k), die Soaringmeteo für den Alpenraum rechnet, weiter präsent und aktuell.

Swing präsentiert RAST 2.0

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Swing experimentiert weiter mit Schottwänden zur Versteifung der hinteren Flügelteile von Gleitschirmen. RAST 2.0 soll vor allem in turbulenter Luft die Leistung erhöhen.

RAST 2.0: Eine Schottwand mit Rückschlagventilen aus Stoff.
Die Ventile schließen, wenn der Pilot ruckartig an den Bremsen
zieht und durch die so erzeugte Druckwelle den Ventilstoff
an Ober- und Untersegel drückt. // Quelle: Swing
RAST steht für Ram Air Section Technology und beschreibt eine Bauweise, bei der die Zellen der Schirme im Inneren durch Querwände aus Stoff in zwei Staudruck-Kompartimente eingeteilt werden. Was so eine Versteifung bringen soll, habe ich bereits in der Serie Leistungsdrang (13): Schottwände auf Lu-Glidz ausführlich beschrieben.

Erste Swing-Schirme mit RAST sind schon auf dem Markt. Der Mito (EN-A) und der Tandem Twin RS. Bei ihnen sollen die Schottwände vor allem das Startverhalten verbessern und die Dynamik von Klappern reduzieren.

Michael Nesler, Konstrukeur für Swing und Erfinder des RAST-Systems, experimentiert allerdings seit geraumer Zeit mit einer weiterentwickelten Variante der Schottwände in Prototypen für einen Hochleister.

Bei RAST 1.0 wie bei Mito und Twin RS sind die Schottwände nur recht uns links an den Profilen angenäht. Die Luft kann oben und unten weitgehend frei in beide Richtungen daran vorbei strömen. RAST 2.0 besitzt hingegen zusätzliche Stoffklappen an Ober- und Unterkante der Schottwände. Diese Klappen verhalten sich wie Rückschlagventile und können die Luft im hinteren Teil des Segel gefangen halten. Die Ventile schließen, wenn der Pilot schnell an den Bremsen zieht und durch die so erzeugte Druckwelle den Ventilstoff ans Ober- bzw. Untersegel drückt.

Durch die stärker geschlossene Schottwand bei RAST 2.0 wird der Gleitschirm durch die nicht mehr frei ausfließende Luft im hinteren Teil versteift. Seitenklapper sollen dadurch viel moderater ausfallen. Vor allem aber soll sich die Leistung und das Handling der Schirme in turbulenter Luft verbessern.

Weiche Stoffflügel ohne RAST werden durch Turbulenzen schnell verformt und gestaucht. Dadurch verändert sich ständig die Profilgüte, und die anliegende Strömung wird gestört. Die Leistung geht dann in den Keller. Bei RAST 2.0 mit Rückschlagventilen wird der aktive fliegende Pilot durch Bremsinputs die Ventile immer wieder schließen und damit den Innendruck des Schirmes hoch halten. Profilverformungen sind dann insgesamt deutlich reduziert (gepaart mit Stäbchen, die den Vorderflügel stützen). Die Schirme verlieren auch bei Turbulenzen weniger ihrer aerodynamischen Wirksamkeit, was sich sowohl auf die Gleitleistung als auch die Steuerbarkeit auswirkt. Mehr dazu berichtet Swing in seinem aktuellen Technologie-Newsletter zum RAST-System.

Der Bericht deuten allerdings auch an, wo Schwierigkeiten bei der Einführung von RAST 2.0 in den Markt liegen könnten. Zum einen wird mit diesem System die Klappersimulation gemäß den Vorgaben der EN-Norm erschwert. Große, flächentiefe Klapper bei solchen RAST-Schirmen zu erzeugen ist kaum möglich. Die neue Bauweise passt im Grunde nicht ins traditionelle Denkschema der EN. Wie solche Schirme künftig zugelassen werden können, ist noch eine offene Frage.

Eine zweite Hürde stellen die Piloten dar. Denn die werden sich an die neue Steuercharakteristik von Schirmen mit ventilbestückten Schottwänden gewöhnen müssen: den plötzlichen Steuerdruckanstieg, wenn die Ventile schließen; die deutlich härtere und direktere Kappe; ein anderes Abriss- und Fullstallverhalten, etc. Ob alle ein solches neues Gefühl - aus der Gewohnheit und der Erfahrung im Umgang mit herkömmlichen Gleitschirmen heraus - gutheißen und bereit sein werden, ihre Flugtechnik entsprechend weiter zu entwickeln?

Swing wird gut beraten sein, neue Schirme mit RAST 2.0 nur sehr behutsam und mit viel Aufklärungsarbeit im Markt einzuführen, um nicht schon im Frühstadium der vielversprechenden Technik einen Imageschaden durch negative Erfahrungsberichte von unvorbereiteten Piloten zu riskieren.

Wer wird Europameister 2016?

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Vom 8. bis 20. August findet im mazedonischen Krusevo die Gleitschirm-EM 2016 statt. Nicht alle Mannschaften sind in Bestbesetzung am Start.

Der Startplatz von Krushevo in Mazedonien. // Quelle: Airtribune
Gleitschirmfliegen ist zwar nicht olympisch, doch zumindest vom Zeitpunkt her fällt die Gleitschirm-EM in diesem Jahr mit Olympia zusammen. Knapp 150 Piloten aus 29 Ländern werden in den kommenden zehn Tagen in Mazedonien um den Titel fliegen.

Die Flugregion um Krusevo ist schon wettbewerbserprobt. Unter anderem fand dort 2014 ein erfolgreicher Paragliding World Cup statt. Krusevo bietet eine interessante Kombination aus Flachland- und Gebirgsfliegen, was bei entsprechendem Task-Setting einige spannende taktische Routenentscheidungen erwarten lässt.

Wer letztendlich Europameister wird, ist schwer vorherzusehen. Bei den Mannschaften ist ein Dreikampf zwischen den zuletzt regelmäßig starken Franzosen, Italienern und Deutschen zu erwarten. Die Schweizer sind etwas geschwächt am Start. Unter anderem fehlen der amtierende Schweizermeister Stefan Wyss, die Gebrüder Chrigel und Michael Maurer, sowie Stephan Morgenthaler, der 2014 den Weltcup in diesem Gebiet gewann. Bei den Österreichern ist Top-Scorer Helmut Eichholzer unfallbedingt nicht mit dabei.

Sollte das Wetter mitspielen, könnten bis zu zehn geflogene Tasks möglich sein (bei einem Pflichtruhetag nach 6 Rennen). Allerdings zeigte sich in den vergangenen Tagen, dass auch Mazedonien in diesem Sommer von heftigen Wetterereignissen mit stundenlangen Gewittern und Sturzregen nicht verschont bleibt. Zumindest für den Start des ersten offiziellen Durchgangs am Mittwoch deutet sich aber eine nutzbare Wetterlage an.

Wer das Geschehen der EM näher verfolgen möchte, der kann dafür die folgenden Links nutzen (werden noch ergänzt):

Offiziell:

Blogs:

Videos:

Wettervorschau und Temps für Krusevo:


Luftraumdaten der Schweiz - jetzt gratis

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Als Pilot kostenlos an aktuelle Luftraumdaten der Schweiz zu gelangen, war bisher kaum möglich. Jetzt gibt es komplette Datensätze inklusive Hindernisdatenbank auf Flyland.ch.

Die Luftraumdaten der Schweiz gibt es auch als kml-Datei
für Google Earth. // Quelle: Flyland.ch - Google Earth
Skyguide heißt die Schweizer Flugsicherung. Sie ist auch für das Erstellen und Aktualisieren von Luftraumdaten, inklusive von Hindernisdatenbanken wie Lifte etc. der Schweiz zuständig. Wer diese nutzen wollte, musste bisher zahlen. Doch das ist nun Geschichte.

Nach längeren Lobbygesprächen des Schweizer Gleitschirmverbandes mit Skyguide  hat die Flugsicherung verstanden, dass es insgesamt ein Sicherheitsgewinn darstellen würde, wenn Gleitschirmflieger - gerade auch die Gäste in der Schweiz - einen einfachen Zugriff auf die nötigen Daten bekämen.

Ab sofort sind die Schweizer Luftraumdaten inklusive Gefahrenzonen, Wildschutzzonen, Hindernissen etc. auf www.Flyland.ch frei zugänglich. Dort stehen sie im OpenAir-Format, als kml für Google Earth, aber auch in Formaten für GPS-Varios von Skytraxx und Flytec/Bräuniger zum Download bereit.

Das Neueste auf Lu-Glidz

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Seit der Layoutänderung von Lu-Glidz gab es gelegentlich Anmerkungen von Lesern, sie würden schwer die jeweils neuesten Posts finden. Dafür gibt es jetzt eine eigene Rubrik.

Unter dem Reiter "Das Neueste" sind fortan oben auf der Seite die jeweils vier neuesten Posts von Lu-Glidz zu finden. So können Leser schneller erkennen, ob sich auf der Seite etwas getan hat.

Wer ohne weiteres Zutun immer mit dem Neuesten von Lu-Glidz versorgt werden will, der kann auch ein Email-Abo abschließen. Üblicherweise werden einmal pro Tag gegen mittag die bis dahin neue erschienenen Posts der letzten 24 Stunden in einer Email zusammengefasst.

Eine andere Möglichkeit Lu-Glidz jeweils aktuell und chronologisch zu verfolgen, ist per RSS-Feed.

Wer auch frühere Posts chronologisch anschauen möchte, der kann dies über die Archivfunktion des Blogs tun. Das Archiv ist auf breiten Bildschirmen (PC) oben in der rechten Randspalte zu finden. Bei schmaleren Bildschirmen (Smartphones) rutscht dieser Block hinter die Themenrubriken weiter unten auf die Seite.

Alle diese Dienste sind wie immer bei Lu-Glidz werbefrei, kostenfrei und ohne Verpflichtung. Wem der Blog gefällt, wer ihn wertschätzt und die Arbeit daran unterstützen möchte, darf gerne einen freiwilligen Förderbeitrag leisten.

Dafür gibt es zum einen die Möglichkeit der Spende per Paypal. (Einfach die gewünschte Summe eintragen, oder auf einen der folgenden Kurzlinks klicken, um diese Spendensumme direkt eintragen zu lassen: 5, 10, 15, 20, 25, 50, 100.)

Wer keinen Zugang zu Paypal hat oder aus sonstigen Gründen eine klassische Banküberweisung bevorzugt, kann auch das tun. Eine bereits vorbereite und druckbare Überweisungsträgervorlage mit den entsprechenden Kontodaten kann hier als pdf heruntergeladen werden.


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