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DHV präsentiert Safety Class im Video

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Der DHV erklärt in zwei Youtube-Videos, warum er die Safety-Class-Tests für nötig hält, und wie diese in der Praxis durchgeführt werden.

Bei den Safety Class Tests werden Onboard- und Bodenvideos
mit Loggermessdaten zusammen geführt. // Quelle: DHV, Youtube
Der DHV sorgt mit seinen DHV Safety Tests immer wieder für Diskussionsstoff. Viel wird freilich auch diskutiert, weil viele Hersteller und Piloten die Zielrichtung der Tests wie auch die technische Durchführung nicht völlig verstanden haben oder verstehen wollen. Aus diesem Grund hat der DHV nun in seinem Youtube-Channel zwei Videos eingestellt, die beides auf einfache Weise erklären sollen:

In Teil 1 geht es um die Grundfrage: Warum hält der DHV die zusätzlichen Tests für nötig (gerade für wenig flugerfahrene Piloten, bei denen man nicht mit voll ausgebildeten, automatisierten Reaktionen und einem dämpfenden aktiven Flugstil rechnen kann)?

Teil 2 beschreibt dann den technischen Ablauf der Safety Tests. Deren Besonderheit gegenüber den klassischen EN-Tests besteht darin, dass mit speziellen Datenloggern gearbeitet wird, die Nickwinkel der Gleitschirme, G-Belastungen des Piloten, Höhenverluste nach Klappern etc. sehr genau erfassen können. Zudem werden die Manöver stets an der Obergrenze der von der EN-Norm vorgegebenen Grenzen geflogen und gewertet.

Bei den Videos handelt es sich um Eigenproduktionen des DHV. Man sollte nicht erwarten, dass sie eine kritische Auseinandersetzung über Sinn und Unsinn der Safety Class darstellen. Es ist eine Präsentation, keine Argumentation.

Teil 1:


Teil 2:

Das leichteste Motor-Trike der Welt

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Nur 49 Kilogramm wiegt ein von der Universität von Singapur entwickeltes Elektro-Trike für den Motorschirmflug. Die Besonderheit: zwei Propeller.

Aluminium, Carbonverbindungen, zwei Elektromotoren,
Lithium-Polymer-Akkus: Fertig ist das leichteste Trike der Welt.
// Quelle: National University of Singapore
Nach Angaben der Universität soll es sich um das leichteste Motor-Trike der Welt handeln. Der Rahmen besteht aus Aluminium und Kohlefaser. Das geringe Gewicht wird allerdings durch eine ungewöhnliche Motorisierung erreicht. Statt einem großen Propeller mit Verbrennungsmotor hinter dem Piloten besitzt dieses Trike zwei gegenläufige Propeller mit Elektromotor (8 KW, Direktantrieb). Da die Propeller nicht im Windschatten des Piloten platziert sind, sind sie deutlich effektiver. Hinter dem Piloten sind nur die Lithium-Polymer-Akkus eingebaut. Deren Leistung reicht allerdings bisher nur für einen 10-Minuten-Flug aus.

Wie das ganze in der Praxis aussieht, zeigt folgendes Youtube-Video:

Hannes Arch ist tot

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Der "Erfinder" der Redbull X-Alps, Hannes Arch, ist beim Absturz eines von ihm gesteuerten Hubschraubers in den Hohen Tauern ums Leben gekommen. 

Hannes Arch bei der Präsentation der Route der Redbull X-Alps 2015.
// Quelle: Redbull Content Pool - Leo Rosas
Es ist eine Nachricht, welche auch die Gleitschirmszene erschüttern dürfte. Denn Hannes Arch (48) war nicht irgend ein Pilot, sondern eine der prägenden Figuren der Szene. Er war es, der die Idee für das Konzept der Redbull X-Alps hatte und dieses Hike-and-Fly-Rennen entlang des gesamten Alpenbogens seit der Erstauflage 2003 ständig betreute und weiter entwickelte.

Indirekt beförderte Arch damit auch einen allgemeinen Trend, der die Gleitschirmwelt bis heute beflügelt: Es gibt immer leichteres Equipment, das sich besonders einfach auf die Berge tragen lässt.

Laut Medienberichten hatte Arch, der ein eigenes Lufttransportunternehmen besaß, mit einem Hubschrauber einen Versorgungsflug zu einer Berghütte selbst übernommen. Beim Rückflug von der Hütte kam es aus bisher unbekannter Ursache zum Absturz. Der Berghüttenwart, der als Passagier zugestiegen war, überlebte den Crash schwer verletzt.

Hannes Arch hatte nicht nur in der Gleischirmszene einen großen Namen. 2008 wurde er Motor-Kunstflug-Weltmeister mit den einmotorigen Propellermaschinen des Red Bull Air Race. Daneben machte er auch waghalsige Base-Jumps, unter anderem von der Eiger Nordwand und vom Matterhorn.

Laut einem Bericht des ORF soll Arch in einem Interview einmal gesagt haben: "Für mich ist das Schlimmste die Normalität zu leben. Und um hinaus zu brechen und motiviert zu leben und das Leben in seinen ganzen Zügen zu genießen, dann geht man in diese Richtungen. Ich kenne meine Grenzen, die werde ich nicht überschreiten."

Seine letzte Grenze hat Hannes Arch jetzt doch überschritten. Ruhe er in Frieden!

Tragischer Raubmord beim Hike-and-Fly

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Der X-Alps Teilnehmer und Nova-Teampilot Steve Nash ist bei einer Flugexpedition in der Mongolei ermordet worden.

Steve Nash, 1962-2016. // Quelle: Nova
Wenn man an die Gefahren von Flugabenteuern in einsamen Regionen fremder Länder denkt, kommen einem als erstes Verletzungen, Abstürze, Schlechtwettereinbrüche etc. in den Sinn. Doch auch die Abgründe der Psyche und die kriminelle Energie mancher Mitmenschen muss man wohl mit auf die Liste setzen. Der Brite Steve Nash hat dies auf tragische Weise in der Mongolei erfahren müssen, wo er - alleine reisend - einem Raubmord zum Opfer fiel, wie das internationale Gleitschirmmagazin Cross Country berichtet.

Ursprünglich hatte Steve Nash die Flugexpedition Spiralling the Steppes 2 in die Khangai Berge in der zentralen Mongolei mit Gareth Aston als Reisepartner angetreten. Nach einer Reihe harter Landungen musste Aston wegen Rückenproblemen allerdings auf halber Strecke aufgeben. Nash entschloss sich, die Expedition allein fortzusetzen.

Wenig später blieb jedoch sein mit einem Spot-Messenger dokumentierter Track in der Mitte eines Tales einfach stehen, ohne dass Nash wie üblich eine "alles ok" Botschaft nach Hause sendete. Ein alarmierter Suchtrupp fand schließlich Nashs Leiche neben seiner noch kompletten Gleitschirmausrüstung. Es fehlten allerdings sein Geld und Reisepass. Nash war von Unbekannten ausgeraubt und ermordet worden.

Steve Nash war ein begeisterter Abenteurer und Gleitschirmflieger. Zwei Mal hatte er an den Redbull X-Alps teilgenommen. Er war Mitglied des Nova Pilotenteams und bei seinen Mit-Piloten als "Beispiel eines britischen Gentlemans" hoch angesehen.

Ein EN-D auf dem PWC-Podium

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Den Paragliding World Cup in St. André gewann Maxime Pinot. Bemerkenswert ist allerdings der dritte Platz von Luc Armant. Er flog mit dem neuen Ozone Zeno, einem EN-D. 

Das Podium des PWC von St. Andre: Felix Rodriguez (2.),
Maxime Pinot (1.), Luc Armant (3.) // Quelle: PWC
Der Zeno ist der erste Zweileiner von Ozone, der nicht speziell auf Wettbewerbspiloten der Competition Class ausgerichtet ist, sondern ein "ehrlicher" EN-D-Schirm sein soll. Während der Enzo 2 mit einer Streckung von 7,55 und 101 Zellen in die Lüfte geht, begnügt sich der Zeno mit einer Streckung von 6,9 und 78 Zellen. Dennoch kann er leistungsmäßig offenbar mit dem Enzo 2 mithalten.

In den stark thermischen Bedingungen von St. André flog Luc Armant immer in der Spitze mit, beim zweiten Task landete er sogar auf Platz 2. Nachteile des Flügels gegenüber der CCC-Konkurrenz waren in der turbulenzreichen südfranzösischen Luft nicht zu erkennen - im Gegenteil. Gelegentlich war Armant sogar mit höherer Geschwindigkeit unterwegs, offenbar traute er sich bei der Stabilität der Kappe noch stärker ins Gas zu steigen.

Den beeindruckenden ersten Auftritt des Zeno dürften die anderen Hersteller mit unguten Gefühlen verfolgt haben. Denn Ozone könnte einmal mehr seine Dominanz bei den Leistungsflügeln untermauern oder gar ausbauen.

Beim PWC waren rund drei Viertel aller Piloten mit einem Enzo 2 unterwegs. Der von Armant präsentierte Zeno ist der "kleine Bruder" des kommenden Enzo 3, der vermutlich beim nächsten PWC Superfinale im Januar 2017 im brasilianischen Governador Valadares seine Premiere erleben wird. Wenn schon der "gezähmte" Zeno so gut fliegt, wie weit werden sich die anderen Hersteller strecken müssen, um dem Enzo 3 noch Paroli bieten zu können?

Auf jeden Fall dürfte es beim nächsten Superfinale nach längerer Zeit wieder einmal spannend werden, mit welcher technischen Aufrüstung der Schirme die Hersteller ins Rennen gehen.

Die gesamten Ergebnisse des PWC in St. André gibt es hier: PWC-Ergebnisse.

Einen kleinen Eindruck von der Fliegerei in St. André gibt dieses Video von Philippe Broers:

Rosanna checkt wie man Gleitschirm fliegt

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Das Kinderprogramm Zambo des Schweizer Fernsehens zeigt in einer Reportage, wie man das Gleitschirmfliegen lernt. Der Film zeichnet ein erstaunlich realistisches Bild.

Rosanna bei ihrem ersten Höhenflug. // Quelle: SRF, Screenshot
Der Film aus der Sendereihe "Rosanna checkt's" dokumentiert, was die Moderatorin Rosanna bei ihrer Gleitschirmschulung mit Fluglehrer Thimo so alles erlebt: von den Anstrengungen am Übungshang, den begeisterten ersten Hüpfern bis zum aufregenden ersten Höhenflug. Dabei schaffen es die Filmautoren und die sympathische Protagonistin viele erklärende Passagen mit leichter Hand in die Handlung mit einzubinden. Eine gelungene Werbung für den Gleitschirmsport, die auch außerhalb des Kinderprogramms funktionieren dürfte.

Der gut 20-minütige Film kann in der Mediathek des SRF abgerufen werden. Fürs Schweizerdeutsch gibt es keine Untertitel.

Der SHV hat eine neue Website

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Der Schweizer Hängegleiter-Verband (SHV) präsentiert sich im Web neuerdings in einem so modernen wie schlichten Design. Der Servicecharakter der Homepage wurde gestärkt.

Die neue Webseite des SHV glänzt mit einem sehr übersichtlichen Layout.
// Quelle: SHV, Screenshot
Die Startadresse ist die gleiche geblieben: www.shv-fsvl.ch. Doch wer diese aufruft, trifft seit ein paar Wochen auf ein neues Layout. Im Vordergrund des Relaunches stehen eine bessere Präsentation aktueller News und Angebote. Zudem können lokale Vereine, Flugschulen, Biplace-Piloten und Rettungsschirm-Packer über eine Kartendarstellung schnell gefunden werden (Links stehen unten auf der Startseite).

Als weitere Neuerung findet sich im Bereich Mitgliederservice eine Rubrik für kostenlose Kleininserate. SHV-Mitglieder können dort nach Anmeldung Schirme, Gurtzeuge etc. zum Kauf anbieten. Nachdem der deutsche Gleitschirmverband DHV kürzlich den zulässigen Anbieterkreis seines Gebrauchtmarktes auf die DHV-Mitglieder beschränkt hat, dürfte diese neue Option des SHV für den Schweizer Markt schnell an Bedeutung gewinnen.

Klimawandel & Menschheitsgeschichte

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Ein englischer Comic von XKCD zeigt auf unterhaltsame Art, wie sich die Welt-Temperatur in den vergangenen 22.000 Jahren entwickelte und was dabei geschah. 

Warum ich das auf Lu-Glidz poste? Weil der Klimawandel ein Thema ist, mit dessen Folgen auch wir Gleitschirmflieger uns in den kommenden Jahren mehr und mehr werden auseinander setzen müssen. Da kann ein bisschen historische Kenntnis nicht schaden - zumal wenn es so unterhaltsam präsentiert wird.

Quelle: XKCD


Ein Karabiner mit durchdachten Details

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Der Gurtzeughersteller Woody Valley hat gemeinsam mit der italienischen Metallschmiede Camp einen neuen Gleitschirmkarabiner entwickelt - mit ein paar interessanten Ideen. 

Der neue Skyway-Karabiner von Woody Valley.
// Quelle: Woody Valley
Skyway heißt der neue Karabinertyp, der an sieben Punkten speziell für die Gleitschirmfliegerei angepasst wurde:

(1) Die schmale Spitze soll das Einfädeln des Tragegurtes erleichtern.

(2) Die tragende Schwinge ist nicht gerade, sondern leicht schräg geformt. Auch schmale Tragegurte sollen so immer automatisch in die hintere Ecke rutschen und dort ihre Position behalten.

(3) Die kleine Nase soll verhindern, dass sich der Karabiner in den Gurtzeugschlaufen verdrehen kann.

(4) Der Aufdruck weist auf die Haltbarkeit hin und erinnert an den Austausch nach spätestens 5 Jahren.

(5) Produktionsdatum und -nummer.

(6) An der abgeschrägten vorderen Schwinge sollen sich weitere Bänder der Gurtzeuge besser abstützen können.

(7) Eine kleine Nase stützt das Verschlussstück beim Öffnen und verhindert, dass das Rändelrad am Karabiner kratzt.

Die frühere Karabinerform
des Camp-Para Twistlock.
Der Skyway wiegt 48 Gramm pro Stück. Das sind 12 Gramm weniger als die bisher von Woody Valley verwendeten Camp-Para Twistlock Karabiner (s. Foto links). Beim neuen Modell wurde laut Woody Valley auch die Festigkeit sowohl bei Längs- und Querzugbelastungen verbessert.

Schirmtest: Sol Sycross

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Der Sycross (EN-B) ist ein feinfühliger Thermikflügel mit Leistungsanspruch, dessen Fluggefühl und Handling auch Rücksteigern aus der C-Klasse gefallen dürfte.  
Der Sol Sycross zeigt seine sportliche Outline - inklusive zurück geschwungener Stabilo.
// Foto: S. Scholz
Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Sol Sycross habe ich in zehn Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen in der Eifel und an der Mosel gewonnen. Geflogen bin ich den Sycross in der Größe M (85-100 kg) mit rund 94 kg Startgewicht. Das Gurtzeug war ein Karpofly Extra Light (Liegegurtzeug). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise vom Sol-Importeur Kontest zur Verfügung gestellt.

Die brasilianische Gleitschirmmarke Sol ist schon seit 20 Jahren am Markt. Weltweit gehört sie zu den großen Herstellern, die mit einer kompletten Produktion - von der Entwicklung bis zur Näherei - aufwarten können. In Deutschland war Sol allerdings bisher weniger präsent. Das lag zum einen an einem wenig umtriebigen Vertrieb, zum anderen aber auch an manchen Konstruktionsmerkmalen der Schirme. Die Modelle waren in der Regel aus sehr schweren Tuchqualitäten genäht - gut um in starker brasilianischer Tropensonne zu bestehen, aber schlecht um die vom Light- und Semilight-Trend beeinflussten europäischen Flieger zu begeistern.

Künftig soll und könnte das anders werden, und der Sycross von Sol stellt das erste Modell einer vielleicht neuen Zeitrechnung dar. Zum einen hat Sol mittlerweile einen neuen Importeur in Deutschland. Konrad Görg hat über seine Firma Kontest den Vertrieb für Sol seit diesem Jahr übernommen und versucht u.a. mit Streckenprämien neuen Schwung ins Marketing für die Marke zu bringen. Zum anderen zeigt Sol mit dem Sycross, dass man mittlerweile auch in der Lage ist, Schirme mit unter sechs Kilogramm Gewicht zu bauen. Die verwendeten, stabilen Tücher vom Typ WTX werden in den USA speziell für Sol produziert. Das Gewicht von 5,7 kg für die getestete Größe M ist zwar immer noch rund 0,5 kg mehr als das, was mittlerweile am Markt üblich ist. Doch was Starteigenschaften oder Packmaß betrifft, hat man davon keine Nachteile.

Der Sycross ist von Sol als High-B konzipiert. 57 Zellen, eine Streckung von knapp 5,7, leicht ausgeprägte Shark-Nose. Auch in anderen Details wird sichtbar, dass Sol mit dem Sycross auf leistungshungrige Piloten setzt. Zum Beispiel sind die Leinen (bis auf die untere Bremsleine) komplett unummantelt und auch durchgängig aus dem vergleichsweise teuren und deshalb seltener bei Gleitschirmen zu findenden Vectran. Dieses als besonders längenstabil geltende Material wird sonst eher nur im Hochleisterbereich eingesetzt.

Die sportliche Ausrichtung der Flügels wird dann auch in der Luft spürbar. Der Sycross gehört zu jenen High-B-Schirmen, bei denen auch C-Klasse-Rücksteiger im Handling nicht viel vermissen werden. Doch davon im Folgenden mehr.


Start mit dem Sycross in Klüsserath an der Mosel. Die Ohren füllen
bei diesem Schirm gerne etwas verzögert. // Foto: S. Scholz
Starten: Das Starten mit dem Sycross geht leicht von der Hand, verlangt aber dennoch etwas mehr Aufmerksamkeit des Piloten als bei manch anderen B-Schirmen. Das fängt beim Leinensortieren an. Die Vectran-Leinen sind zwar angenehm glatt, neigen kaum zum Kringeln und fallen sehr gut auseinander. Doch der komplette Leinensatz ist über alle Ebenen hinweg orange eingefärbt - bis auf die blaue Bremsleine. Selbst die Stabilo-Leine hat keine abgesetzte Farbe. Das erschwert den Überblick.
Für einen Vorwärtsstart bei wenig Wind sollte die Kappe betont bogenförmig ausgelegt werden, sonst kann die Mitte beim Aufziehen etwas hängen bleiben, selbst wenn man nur die inneren A-Gurte in die Hand nimmt. Folgt man diesem Rat, steigt der Sycross sehr ruhig, willig und spurtreu. Trotz der 5,7 kg Schirmgewicht ist nur ein vergleichsweise schwacher Impuls nötig.
Bei stärkerem Wind und Rückwärtsstart verhält sich der Sycross angenehm unaufgeregt. Die Kappe zählt eher zu den "Hockern", die nicht gleich bei der ersten Böe aufflattern wollen. Dennoch reicht wiederum ein kurzer Impuls völlig aus, um den Aufstieg einzuleiten. Damit dieser auch bis über den Kopf des Piloten weitergeht, ist nur noch ein leichter, aber stetiger Zug an den Gurten nötig.
Hat man die Eintrittskante des Schirmes nicht von Anfang an über die gesamte Breite als Wand vor sich im Wind aufgebaut, können beim Aufstieg des Sycross die Ohren etwas hängen bleiben und verzögert füllen. Im Starkwind lässt sich diese Eigenschaft freilich zum eigenen Vorteil nutzen, indem man den Schirm mit kleinerer Fläche durch die Powerzone des Windfensters zieht, während sich die Ohren erst später voll entfalten.
Positiv fällt die Spurtreue des Sycross auf. Die Kappe neigt kaum dazu, bei Seitenwind auszubrechen. Die Kehrseite: Wer einen Spaßschirm fürs Groundhandling sucht, den man besonders flott über A- und C-Gurte hin und her steuern kann, wird beim Sycross etwas Spritzigkeit vermissen.

Landen: nichts auffälliges.

Bremsgriff des Sycross mit angenehm starken Magneten.
Bremsen: Der Sycross hat einen üblichen Bremsvorlauf von rund 10 cm. Dann greift die Bremse gleichmäßig über die gesamte Hinterkante. Sie besitzt kein Raffsystem, was typisch ist für eher flach gebaute Flügel. Der Bremsdruck ist mittel und steigt auch nicht übermäßig an. Er vermittelt einen sehr angenehmen Kontakt zum Flügel. So lässt sich ohne große Anstrengung pilotieren. Der typische Zugbereich liegt im üblichen Rahmen der High-B-Flügel.
Eine Besonderheit des Sycross ist die rechteckige Magnethalterung der Bremsgriffe, die erfreulich gut funktioniert, d.h. die Magnete sind stark genug, um die Griffe an Ort und Stelle zu halten. Die Bremsschlaufen wiederum sind recht weich. Zur Stegverstärkung besitzen sie nur ein eingenähtes, biegsames Plastikstäbchen. Mit einer halben Wicklung geflogen, ermöglicht das aber einen guten Griff.

Kappenfeedback: Der Sycross gibt sehr feinfühlig Rückmeldung über die Luftverhältnisse. Die Informationen gelangen hauptsächlich über die Tragegurte zum Piloten - das aber in einer so differenzierten Weise wie kaum ein anderer Konkurrent dieser Klasse. Der Niviuk Ikuma kann dem Sycross hier noch das Wasser reichen, spricht allerdings eine andere, ruhigere Sprache. Während der Ikuma als Einheit agiert, besteht der Sycross auf eine deutliche "Stereotrennung", d.h. rechte und linke Flügelhälfte kommunizieren eindeutig über ihren jeweiligen Tragegurt als ihren Kanal.
Überhaupt wirkt die Kappe des Sycross manchmal wie zwei- oder gar dreigeteilt. Neben einem sehr stabilen Zentrum gibt es rechts und links deutlich weichere Außenflügel, die gelegentlich ein Eigenleben führen und auch gerne mal kurz winken. In schwachen Bedingungen empfand ich die feinen Bewegungen als sehr hilfreiche Rückmeldungen für eine gute Linienwahl. Bei turbulenteren Verhältnissen erschien mir das "Plappermaul" Sycross fast schon übertrieben gesprächig. Piloten, die von sensibleren C- oder gar D-Flügeln her kommen, werden sich aber vielleicht gerade auch wegen dieser Eigenschaft für den Sycross erwärmen können.

Gewichtssteuerung: Der Sycross reagiert gut auf Gewichtseinsatz, ohne nervös zu wirken oder übertrieben zu rollen.

Kurvenflug: Der Schirm hat ein grundsätzlich sehr angenehmes Kurvenverhalten. Er beherrscht alle Schräglagen gut und kann - einmal eingestellt - mit angenehm wenig Bremszug darin gehalten werden. Der Sycross braucht kaum Stütze mit der Außenbremse und tendiert nicht zum Graben. Aufs Nachziehen reagiert der Flügel angenehm schnell und vermittelt so das Gefühl einer guten Kontrolle. In turbulenterer Luft verliert der Sycross aber gelegentlich seine Kohärenz. Das Eigenleben der Außenflügel führt dazu, dass die Steuerimpulse nicht immer direkt und linear umgesetzt werden. Gelegentlich wirkt das so, als müsse man dem Flügel die Kurven aufzwingen, die er sonst so willig macht. Dann ist etwas mehr Geduld gefragt.

Der Sycross in der Durchsicht. Dem Flügel ist seine vergleichsweise
hohe Streckung von 5,7 gut anzusehen. 
Thermikeigenschaften: Solange die Thermiken homogen und wenig zerrissen sind, punktet der Sycross mit einem besonders angenehmen Kurbelverhalten. Es ist fast so, als besitze der Flügel einen Autozentriermodus, der ihn ins Steigzentrum zieht, dem Piloten viel Arbeit abnimmt und ein effizientes Steigen ermöglicht. Die Nickdämpfung ist gut, aber nicht übertrieben. So lässt sich der Flügel schnell und einfach nachzentrieren. Das besonders feine Kappenfeedback über die Tragegurte macht den Sycross zu einem wahren Nullschieberschnüffler. An dieser Eigenschaft dürften vor allem Flachlandflieger ihre Freude haben.
Deutlich anspruchsvoller wird es, den Sycross in zerrissener Thermik auf Spur zu halten. Wenn der Schirm in Turbulenzen etwas an Spannung und Kohärenz verliert, wirkt er gelegentlich störrisch, weil er sich gegen das Drehen sperrt. Vom Piloten verlangt das viel Aufmerksamkeit und Anpassungsvermögen, um die momentane Drehlaune des Sycross zu erfassen. Unerfahrene Flieger, denen das "aktive Fliegen" und Schirmhorchen noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist, könnten den Sycross unter solchen Bedingungen schnell einmal als anstrengend erleben.
Hinweis: Ich habe den Sycross im Test in der Mitte des Gewichtsbereiches geflogen. Es ist zu erwarten, dass das Handling der Kappe in turbulenterer Luft durchaus von einer höheren Belastung profitiert. Andere Sycross-Piloten dürfen gerne ihre Erfahrungen hierzu in den Kommentaren anmerken.

Beschleuniger: Der Beschleunigerweg des Sycross ist überraschend kurz, meinem Empfinden nach sogar der kürzeste aller bisher von mir getesteten High-B-Schirme. Dennoch erreicht der Schirm einen hohen Maximalspeed, der rund 14 km/h über Trimmgeschwindigkeit liegt. Damit gehört der Sycross zu den schnelleren Vertretern seiner Klasse. Da der Beschleuniger zudem noch ohne allzu großen Kraftaufwand zu treten ist, lädt der Schirm geradezu dazu ein, häufiger ins Gas zu steigen.
Hierzu trägt noch eine weitere Eigenheit des Sycross bei: Die oben schon mehrfach angemerkte Nervosität der Außenflügel nimmt deutlich ab, sobald man nur ein wenig den Beschleuniger tritt. Zwei Zentimeter reichen schon aus, um eine etwas ruhigere Kappe zu erhalten. Es mag zwar auf den ersten Blick seltsam erscheinen, in turbulenteren Verhältnissen ins Gas zu steigen. Doch diese zwei Zentimeter sind nicht die Welt, schonen aber die Nerven.
Positiv sind mir beim Sycross die C-Handles an den Tragegurten aufgefallen, mit denen sich Nickbewegungen des Schirmes im beschleunigten Flug über die C-Ebene kontrollieren lassen. Bisher empfand ich bei anderen B-Schirmen mit C-Handles (u.a. BGD Base, Niviuk Ikuma) diese Griffhilfen eher als störend: Sie sind dort für meinen Geschmack jeweils zu niedrig platziert und geben zu wenig Kontakt zum Flügel. Beim Sycross ist das anders. Die Griffe sitzen auf Höhe der Nullposition der Bremse (die Haltemagnete der Bremse sind auf den C-Handles montiert). Zudem bietet ihre Form eine gute Zugübertragung. Nur im Winter könnte es nachteilig sein, dass die Griffe vergleichsweise klein bzw. eng genäht sind. Mit dicken Handschuhen oder gar Fäustlingen wird man dann Probleme bekommen, noch hineinzufassen.

Ohren anlegen: Die Ohren des Sycross legen sich gut an die Leinen an und schlagen im Geradeausflug nicht. Nur bei Kurvenwechseln können sie etwas unruhig werden, beruhigen sich aber auch wieder. Die Sinkwerte sind durchschnittlich. Die Öffnung erfolgt nicht selbständig, vielmehr sind deutliche Bremsimpulsen nötig, damit die Außenflügel wieder willig Luft fassen.

Steilspirale: Die Einleitung erfolgt etwas verzögert, doch dann entwickelt der Sycross ordentlich Wumms. Die G-Kräfte sind nicht zu unterschätzen. Die Kontrolle während der Spirale ist sehr gut. Bei der Ausleitung sollte man dem Flügel genügend Zeit einräumen.

Frontklapper: nicht gezogen.

Seitenklapper: Ich habe mittlere Klapper bis 60% gezogen (nur unbeschleunigt). Der Schirm drehte dabei vergleichsweise langsam ab und zeigte für einen High-B keine übermäßige Dynamik. Allerdings muss man damit rechnen, nach Klappern den Außenflügel aktiv aufpumpen zu müssen.

Nicken: Der Sycross besitzt eine gut abgestimmte Nickdämpfung - stark genug, um heftiges Vorschießen z.B. beim Herausfallen aus Thermiken gleich abzumildern; aber noch genügend Energie belassend, damit der Pilot das Nickmoment vorteilhaft für die schnelle Kurveneinleitung nutzen kann. Die effektiv benötigten Bremswege zum Abfangen der Kappe sind angenehm kurz.

Rollen: Der Schirm reagiert gut und direkt auf Gewichtsverlagerung, ohne dabei nervös zu wirken. Wer höhere Ausschläge erreichen will, muss schon die Bremsen mit einsetzen. Da der Sycross relativ lange Leinen besitzt, ist für "runde" Wingover ein gutes Taktgefühl gefragt. Die Außenflügel sollten gut gestützt werden.

Packen: Der Sycross besitzt nicht allzu lange, relativ weiche und unempfindliche Stäbchen in der Eintrittskante. Damit dürfte der Schirm jede übliche Packweise gut überstehen. Das Packmaß ist normal.

Der Leinensatz des Sycross: Alles aus orangenem, unummanteltem
Vectran, bis auf die blau-grüne Bremsleine.
Qualität: Da gibt es wenig zu beanstanden. Das Nahtbild von Kappe und Tragegurten ist gut, wenn es auch nicht ganz die Exaktheit wie bei Advance oder Ozone erreicht. Die eingesetzten Materialien sind hochwertig. Wer hinter Sol eine brasilianische Billigproduktion erwartet, muss sich eines besseren belehren lassen. Die Marke beweist sogar Sinn für kleine, zweckdienliche Details. Der Packgurt des Schirmes beispielsweise besitzt ein kleines, aufgenähtes Sichtfenster, hinter dem sich ein Adress- oder Typenschild platzieren lässt.
Es bleiben nur kleinere Kritikpunkte: Das Gurtmaterial der Tragegurte ist recht weich und verdreht sich schnell einmal. Das verlangt vor dem Start etwas mehr Aufmerksamkeit, um nicht mit verdrehten Gurten zu starten. Dass zudem der komplette Leinensatz auf A+B+C einfarbig daher kommt und nicht einmal an den Leinenschlössern durch kurze farbige Mäntel unterscheidbar gemacht wird, halte ich in diesem Schirmsegment für verfehlt. Vor allem dass selbst die Stabilo-Leine nicht farblich abgesetzt ist, stellt in meinen Augen sogar ein Sicherheitsmangel dar. Im Falle eines Verhängers will ich nicht lange nach dem Stabilo suchen müssen. Warum die Hersteller (Sol ist hier nicht allein) an diesem Punkt sparen, ist mir ein Rätsel. Es sollte doch ein leichtes sein, zumindest den untersten Meter der Stabilo-Leine mit einem eindeutig eingefärbten Mantel zu bestücken.

Fazit: Der Sycross von Sol ist ein besonders feinfühliger Thermik- und Streckenflügel, dem man den Leistungsanspruch anmerkt. Die Kappencharakteristik im Handling und Feedback ist näher an einem C- als an einem klassischen B-Schirm. Aufsteigern in die B-Klasse würde ich den Flügel eher nicht anraten, sie könnten von der Sensibilität unter bestimmten Bedingungen überfordert werden. Rücksteiger aus höheren Klassen oder erfahrene High-B-Piloten hingegen dürften die gleichen Qualitäten zu schätzen wissen. Das besonders feine Sensorium und Thermikhandling des Sycross in schwachen Bedingungen empfehlen den Schirm vor allem als Flachlandflügel. In turbulenter Frühjahrs-Alpenthermik wird der Sycross die Piloten allerdings stärker fordern als manch anderer Schirm dieser Klasse.

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Vom Gebrauchtwert eines Gleitschirmes

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Was ist ein realistischer Preis für einen gebrauchten Gleitschirm? Der Schirmhändler Moselglider bietet dafür einen Online-Rechner. Interessant ist die Systematik dahinter.

Glider-Calculator nennt sich ein interessantes Angebot des Gleitschirmshops Moselglider. Dort kann man sich für viele bekannte Gleitschirmmarken ausrechnen lassen, was ein Schirm nach X Nutzungsjahren noch wert ist. Als Vorgaben muss man die Marke, das Baujahr, die EN-Einstufung, den Zustand, die ungefähre Fluganzahl pro Jahr sowie den ursprünglichen Kaufpreis eingeben, schon bekommt man nach einem Klick auf "Preis berechnen" eine passende Grafik der Wertentwicklung dargestellt.

"Sehen Sie die berechneten Werte als Anhaltspunkte, die wir aus unserer langjärigen Erfahrung im Handel mit gebrauchten Schirmen ermittelt haben. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit der geschätzen Werte", heißt es auf der Seite. Es soll also nur eine Hilfestellung sein.

Dennoch ist es interessant, sich die Systematik der Ergebnisse ein wenig anzuschauen und die relative Wertentwicklung der Schirme bzw. Schirmklassen laut Glider-Calculator zu betrachten. Folgt man den Ergebnissen, so müsste man mit folgenden prozentualen Wertverlusten rechnen - pro Jahr (jeweils vom entsprechenden Zeitwert aus gerechnet).

EN-A: 25-29 % 
EN-B (low): 26-30 %
EN-B (high): 30-35 %
EN-C: 34-40 %
EN-D: 41-45 %

Ein EN-A, der bei Neukauf rund 2400 Euro kostet, käme nach einem Jahr auf 1800 Euro oder weniger. Ein EN-B mit typischem Neupreis von 2800 landete dann bei rund 2000 Euro. Ein EN-C zum Neupreis von 3200 käme ebenso auf etwa 2000 Euro, etc.

Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt man, wenn man einer Systematik folgt, die mir ein anderer Gleitschirmhändler vor Jahren mal an die Hand gab: Für einen EN-A könne man mit einem degressiven Wertverlust pro Jahr wie folgt gestaffelt rechnen. Im ersten Jahr 600, dann 500, 400, 300 und 200 Euro. Bei einem EN-B sollte man in den ersten zwei Jahren mit einem 1,5-fachen dieses Wertverlustes rechnen, also: 900, 750, 400, 300, 200. Bei einem EN-C wiederum wäre der Wertverlust anfangs sogar doppelt so hoch wie beim EN-A: 1200, 1000, 400, 300, 200...

Nun gibt es freilich Marken, die als besonders edel gelten und deren Gebrauchtmarktpreise höher liegen, während andere deutlich schlechtere Preise erzielen. Folgt man wieder dem Glider-Calculator von Moselglider, ergäbe sich folgende Klasseneinteilung der Marken (hier der Einfachheit halber als A bis D bezeichnet, wobei A den relativ kleinsten und E den größten Wertverlust pro Jahr bedeutet):

Klasse A: Advance
Klasse B: Gin, Mac Para, Ozone, Swing
Klasse C: Gradient, Niviuk, UP
Klasse D: BGD, Independence, Nova, Skywalk
Klasse E: Sky, Sol, U-Turn 

Ob das tatsächlich so stimmt und von jedem so empfunden wird, sei dahin gestellt. Man könnte sich zum Beispiel wundern, warum Mac Para in Klasse B fällt, Nova oder Skywalk hingegen in D. Wenn man freilich weiß, dass Moselglider der Vertreter von Mac Para in Deutschland ist, wird diese Einschätzung verständlicher. Es ist wie überall im Gebrauchtmarkt: Jeder Verkäufer meint natürlich, dass gerade sein Schirm noch besonders viel wert sein müsste. Der Rest ist Verhandlungssache.

Ein Zipper für den Flügeldreck

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Bei Plastiktüten sind kleine Klemmzipper als Verschluss schon weit verbreitet. Gradient setzt diese jetzt an den Reinigungsöffnungen in den Außenflügeln ein.

Ein Plastikzipper verschließt die Dreckentsorgungsöffnungen in den
Außenflügeln des neuen Nevada 2 von Gradient.
// Quelle: Olivier Georis, Paraglidingforum
Fortschritte im Gleitschirmbau zeigen sich manchmal auch in kleinen Details. Beim neuen Nevada 2 hat Gradient eine interessante Lösung zum Verschluss der Reinigungsöffnungen an den Stabilos gefunden: Anstatt Klettbänder zu verwenden, ist dort ein kleiner Klemmzipper vernäht, wie man ihn sonst von Plastiktüten her kennt, etwa für Tiefkühlware.

Diese Variante bietet durchaus Vorteile. Beim sonst üblichen Klettverschluss kommt es immer wieder vor, dass sich der Staub und Dreck, die feinen Blättchen und Grashalme, die sich im Außenflügel sammeln und die man gerne entsorgen würde, beim Entleeren im griffigen Klett verhängen. Dann muss man mit Fingern zupfen, um den Dreck doch noch loszuwerden.

Ein zweiter Nachteil des Kletts ist, dass damit ausgestattete Öffnungen die Tendenz haben, sich von selbst wieder zuzukletten. Wer zum Beispiel gerne beim Groundhandling den Dreck aus den Öffnungen herausschütteln wollte, sieht sich vor einer Sisyphus-Aufgabe. Manche Hersteller haben dieses Problem zwar erkannt und vernähen in die Öffnungen kleine Stoffschläuche, die man herausziehen kann, um bei den Bedarf den Klett blockieren. Aber es geht auch eleganter.

Die Zip-Lösung schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie ist leicht zu öffnen und leicht zu schließen, verdreckt weniger und bleibt auch offen, wenn man es mal braucht.

"Ich glaubte, das alles zu beherrschen"

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Auch sehr erfahrene Piloten können abstürzen, manchmal aus Übermut und Selbstüberschätzung. Dann gilt es, mit schonungsloser Einsicht aus den Fehlern zu lernen.

Einem bekannten Piloten, dessen Name hier nichts zur Sache tut, ist genau das passiert. Wie es zum Unfall kam, hat er auf seiner Facebook-Seite selbst beschrieben. Der Text ist ehrlich und entlarvt eine der größten Gefahren gerade für erfahrene Piloten: Das Gefühl der Unverletzbarkeit, die Überzeugung, immer alles im Griff zu haben. 


Der Rettungsheli im Anflug aus der Sicht des verunfallten Piloten.
"Gestern ist es passiert! Nach 30 Jahren Fliegen sollte es doch noch kommen! Aber ich es hätte nicht sein müssen, wenn man die Spielregeln eingehalten hätte!

Man sagt es jedem Flugschüler, dass man mit einem feuchten Schirm nicht starten soll und dann noch im leichten Regen soaren geht. Aber ich dachte, dass diese aerodynamischen Gesetze nicht für mich gelten sollten. Durch meine Erfahrung glaubte ich, das alles zu beherrschen!

Ich startete, soarte, spiralte und flog hohe Wingover. Wie weit kann ich gehen, was leidet es noch? Dachte ich mir noch! Dann wollte ich noch direkt an der Bahn punktlanden. Ein fataler Fehler!!!

Schon beim ersten stärkeren Anbremsen ging die Kappe in den Sackflug. Immer noch machte ich mir keine Sorgen. Hände hoch dachte ich mir, und mache eine Sackfluglandung. Für den Beschleuniger war es zu spät. Doch der Schirm ging in einen Backflight. Gottseidank war ich schon voll aufgerichtet, als ich mit offener Kappe rückwärts auf dem Fußweg einschlug!

Noch während des Absturzes ärgerte ich mich über diesen Scheißfehler. Am Boden rang ich erst mal nach Luft und versuchte meine Beine zu bewegen. Alles funktionierte! Aber ich wusste es war schlimmer und hatte einen Schock. Holte mein Handy raus und forderte den Hubschrauber an.
Versuchte ein wenig wegzugehen so gut es ging, nicht dass der Heli meinen Schirm aufblasen wird bei der Landung! Legte mich in die Seitenlage, und dann kam schon Hilfe, Gott sei dank!!!!
Sie flogen mich ins Krankenhaus, wo ich super versorgt und operiert wurde. Diagnose: Drei Wirbel gebrochen und offener Ellenbogenbruch. Noch mal Glück gehabt!!!

Im ganzen Flug dachte ich mir schon, reize es nicht aus, und dann überschritt ich doch die Grenze, den schmalen Grat. Warum machst du das, denke ich mir. Alter schützt vor Dummheit nicht! Aber sobald ich wieder auf den Beinen bin werde ich wieder fliegen! Fliegen ist mein Leben! Aber ich werde es jetzt sicher mit einem anderen Auge sehen!"

Hinweis: Meine Genesungswünsche gehen an den Piloten genauso wie mein Dank für seine Zustimmung, den Text auf Lu-Glidz übernehmen zu dürfen. 

Naviter übernimmt Flytec

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Der Schweizer Traditionshersteller von Fluginstrumenten, Flytec, wird vom slowenischen Flugsoftwarehaus Naviter geschluckt. Die Gerätereihen sollen vorerst weiter existieren.

Eigentlich wollte Flytec seit 2014 mit neuen Produkten und neuem Management durchstarten, doch die Geschichte entwickelte sich als Abstieg auf Raten. Erst wurde das Anfang 2014 bei der Thermikmesse schon vorgestellte Top-Fluginstrument Conav-30 wenige Monate später wieder vom Markt genommen, weil es den neuen Flytec-Chef Jörg Ewald nicht überzeugte (Lu-Glidz berichtete). Dann präsentierte Flytec als neues Spitzengerät das Connect-1, allerdings als eine Art work-in-progress, da die Betriebssoftware erst nach und nach häppchenweise mit neuen Funktionen ausgestattet wurde. Dieser Prozess zog sich deutlich länger hin, als anfangs angekündigt, weshalb immer lauter in der Szene gemunkelt wurde, Flytec stecke in Problemen. Der starke Kurs des Schweizer Franken und die teure Produktionsstätte in der Schweiz dürften letztendlich das ihre dazu beigetragen haben, dass Flytec sich einen Rettungsanker suchen musste. Der heißt Naviter - eine slowenische Softwareschmiede, die mit ihrem Flugplanungstool Seeyou groß geworden ist und seit einigen Jahren auch mit ihren Oudie-Flugcomputern Erfolge feiert.

Naviter übernimmt Flytec. In der zugehörigen Pressemitteilung stehen wie üblich starke Worte. Vom "Bündeln der Kräfte" ist dort die Rede. Naviter freue sich Flytecs fantastische Hardware-Expertise übernehmen und in Zukunft noch bessere Varios bauen zu können.

In der ersten Darstellung wird betont, die Übernahme bedeute für die Piloten keine unmittelbare Veränderung: "Alle aktuellen Instrumente werden weiterhin unterstützt, Garantien bleiben gültig und Reparaturen werden wie bis anhin ausgeführt. Flytec Repair Centres übernehmen bald auch die Reparatur von Naviter-Varios und umgekehrt wird Naviter auch Reparaturen aktueller Flytec-Geräte ausführen. Piloten werden ihre Varios weiterhin von ihrem üblichen Händler beziehen können. Für sie ändert sich also kaum etwas."

Das Wort "unmittelbar" ist freilich auch verräterisch. Denn ein paralleles Aufrechterhalten beider Marken, Vertriebsstrukturen und aller Gerätetypen wäre kaum sinnvoll. Die Top-Varios der Oudie-Reihe mit Farbdisplay sind etabliert. Ist da noch Platz für ein konkurrierendes, noch immer nicht fertig programmiertes Connect-1? Schon eher würde Naviter wohl von der Fortführung des günstigeren Flytec-Einstiegvarios Element profitieren, zumal deren Preise durchaus sinken könnten, wenn die teure Produktion in der Schweiz entfällt. Auf einer Frage-und-Antwort-Seite zur Flytec-Übernahme wird das schon angedeutet: "Naviter hat eine erstklassige Produktion in Slowenien. Zur Zeit stocken sie dort ihr Personal auf, um auch Flytec-Varios produzieren zu können, die Übergabe findet in den nächsten Wochen statt."

Es wird sicher noch ein paar Monate dauern, bis sich genauer abzeichnet, was Naviter aus der Übernahme von Flytec tatsächlich machen wird.

Neues Manöver: Groundloop

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Bernhard Kälin fliegt mit seinem Schirm eine komplette Fassrolle, nachdem er zuvor schon den Boden berührt hat. Das verrückte Manöver nennt er Groundloop.

Kein Photoshop: Bernhard Kälin fliegt einen Groundloop über Wasser.
// Quelle: B. Kälin - Vimeo, bearbeitet
Bisher galt die Bodenspirale als das wohl riskanteste Show-Landemanöver mit dem Gleitschirm. Der Schweizer Acro- und Speedgliderpilot Bernhard Kälin hat jetzt eine weitaus schärfere Variante entwickelt.

Beim sogenannten Groundloop stürzt er sich mit seinem Speedglider gen Boden, fängt den Schirm kurz vor dem Einschlag ab, fliegt mit dem Schwung eine sogenannte Barrel Roll knapp über Grund, um danach vergleichsweise sanft aufzusetzen.

Schon seit der Erfindung der Barrel Roll in 2008 träume er von diesem Manöver, berichtet Kälin in einem Vimeo-Video, in dem er den Groundloop erstmals offiziell vorstellt. Der Film zeigt auch, wie er die Rolle erst über Wasser, dann mit Skiern auf Schnee trainierte, bevor er sich zutraute, diesen Trick auch über einer grünen Landewiese sicher zu stehen. Daneben liefert das Video den Hinweis, dass der Groundloop nicht mit jedem Speedflyer geflogen werden kann - denn geht dabei der Schwung aus, plumpst man unweigerlich nach unten. Gut wenn dort dann Wasser ist.

Beachtenswert ist sicherlich auch jene Anmerkung, die der Hersteller Gin zum Video auf seiner Facebook-Seite postete: "Wir möchten darauf hinweisen, dass Beni ein professioneller Rider ist. Es braucht jahrelanges Training, damit solche Tricks sicher geflogen werden können!"


Groundloop from Bernhard Kaelin on Vimeo.

Coupe Icare 2016 - Messesplitter (1)

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Es ist Tradition: Zum größten Flugtreffen der Gleitschirmwelt - Coupe Icare - präsentieren die Hersteller viele Neuigkeiten. Lu-Glidz gibt in einer kleinen Serie einen Überblick.

Der Coupe Icare 2016 findet dieses Jahr zum 43. Mal statt, und zwar vom 22. bis zum 25. September. Neben Flugshow, Filmwettbewerb und sonstigen Happenings rund um das Vol Libre bietet der Coupe Icare auch ein großes Messegelände. Es ist die weltgrößte Marktshow der Gleitschirmszene, und kaum ein Hersteller von Schirmen, Gurtzeugen oder Fluginstrumenten lässt sich die Möglichkeit entgehen, dort seine aktuellen Produkte auszustellen und häufig auch Neuigkeiten zu präsentieren. Was dort zu sehen ist oder worüber dort schon gesprochen wird, fasst Lu-Glidz in einer losen Folge von Posts unter dem Stichwort "Messesplitter" zusammen - ohne Gewähr der Vollständigkeit. Hier die erste Runde:

Advance
Die Schweizer präsentieren das Gurtzeug Success 4. Gegenüber dem Vorgänger wurde es vor allem in puncto Protektorschutz aufgewertet. Neben dem Hauptprotektor unter dem Sitz besitzt es auch noch einen zusätzlichen Protektor im Rücken. Zudem wurden zwei nur dünn auftragende Seitenprotektoren für die Hüfte integriert. Das Gesamtgewicht soll dennoch nicht gewachsen sein. Es liegt bei 4 kg für die Größe M.
Ein geringes Gewicht macht auch den neuen Tandemschirm BiBeta 6 aus. Trotz robuster Materialien, aber dank eines ausgeklügelten Innenlebens soll der Schirm in Größe 41 unter sieben Kilogramm wiegen. Er kommt mit drei Tragegurtebenen und deutlich weniger Leinen als sein Vorgänger aus. Ab Frühjahr 2017 soll es dazu auch ein neues Tandemgurtzeug BiPro 3 geben.

Airdesign
Die Marke bestärkt weiter ihren Ruf, zum einen besonders leichte Schirme, zum anderen aber auch Schirme für besonders leichte Piloten zu bauen. Den low EN-B Vita 2 gibt es jetzt in der Variante Superlight (Vita 2 SL). Zudem wurde der Schirm auch in den Größen XXS (50-65 kg) und XS (60-75 kg) zertifiziert. Der XXS soll laut Angaben von Airdesign der derzeit einzige Low-B für diesen Gewichtsbereich sein.
Den Single-Skin Schirm UFO soll es in Zukunft auch mit mehr Fläche als Tandemausführung geben - als noch leichtere Alternative zum bereits vorhandenen Leichttandem Hike (5,3 kg).
Neu und noch nicht auf dem Markt ist der Hero. Es handelt sich um einen superleichten Hochleister mit Streckung 7 und einem Gewicht von 3,4 kg. Das Besondere: Trotz der hohen Streckung kommt der Hero mit einer vergleichbar niedrigen Zellenzahl von 60 daher. AD-Testpilot Pascal Purin plant mit dem Hero an den X-Alps 2017 teilzunehmen.
Airdesign stellt seine neuen Produkte in einem Video auf Facebook vor.

Bruce Goldsmith Design
Bruce Goldsmith hat den high-level EN-B Base nun auch als Leichtversion Base lite im Programm. Der Base Lite fällt rund ein Kilogramm leichter aus als der Standard-Base. Dünnere Leinen und ein etwas verlängerter Beschleunigungsweg sollen zudem etwas mehr Leistung und eine um 3 km/h höhere Topspeed bringen. Allerdings wurde der Base lite nicht extra zertifiziert, d.h. er dürfte in Deutschland offiziell nicht geflogen werden. BGD gibt aber an, der Schirm sei im Grunde sicherer als der normale Base.
Bruce Goldsmith arbeitet aktuell auch am ersten Wettbewerbsschirm seiner Marke. Er soll Diva heißen. Erste Prototypen fliegen schon. Die offizielle Vorstellung soll allerdings erst im zweiten Halbjahr 2017 erfolgen - vielleicht zum nächsten Coupe Icare?

Independence
Freestyle heißt ein neues Allroundgurtzeug, das, wie der Name schon sagt, sich auch gut fürs Freestyle-Fliegen eignen soll. Das Gurtzeug gibt es in zwei Varianten als Freestyle 1 und Freestyle 2. Hauptunterschied: Das erste hat ein, das zweite zwei Rettungsgerätecontainer (rechts und links) unter dem Sitz integriert. Das Freestyle besitzt standardmäßig einige interessante Details, zum Beispiel einen Magnethalter für den Beschleuniger sowie zwei Plastik-Röhren als widerstandsarme Führung der Beschleunigerleine im Inneren. Das Gurtzeug wurde von Independence gemeinsam mit dem Sicherheitstrainer Chris Geist entwickelt.
Nicht mehr ganz neu ist der high-level EN-B Schirm Geronimo 2.

Niviuk
Die Spanier setzen ebenso auf den noch immer wachsenden Leichttrend und präsentieren entsprechend "abgespeckte" Versionen ihrer bekannten Modelle: Den mid-B Hook 4 gibt es neu als Hook 4 P, auf Basis des high-B Ikuma ist die Leichtvariante Ikuma P entstanden. Beide Schirme sollen jeweils bis zu 1,4 kg weniger wiegen als die Normalversionen.
Für Motor-Trike-Piloten könnte der R-Bus interessant sein. Er ist als Motor-Tandemschirm konzipiert, der dank etlicher Verstärkungen bis zu 500 Kilogramm Last tragen kann.
Vom Single-Skin Schirm Skin hat Niviuk jetzt auch eine Tandemversion entwickelt. Die Ultraleichtvariante Bi-Skin P soll nur 3,3 kg wiegen.

Supair
Die französische Gurtzeugschmiede, die mittlerweile auch Gleitschirme baut, präsentiert in St. Hilaire das superleichte Bergsteiger-Gurtzeug Everest 3. Die Größe S/M wiegt nur 325 Gramm.
Für Hike-and-Fly Enthusiasten mit etwas größerem Gepäck könnte der nur 350 Gramm schwere Leichtrucksack Trek-Light interessant sein, dessen Grunddesign für die X-Alps 2015 entwickelt wurde.
Bei Rettungsschirmen setzt man jetzt auch auf die Kreuzkappe. Fluid heißt die Variante von Supair, die es in den Größen S, M und L für die Gewichtsbereicht bis 80, 100 und 125 kg gibt.
Das jüngste Gleitschirmmodell der Marke heißt Leaf. Er soll in der Mitte der Klasse EN-B sitzen.

Flugabenteuer in Madagaskar

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Tom de Dorlodot und Freunde haben im Rahmen ihrer Search Projects nach Flugmöglichkeiten in den wilden Bergen von Madagaskar gesucht - und sie auch gefunden.

Theo de Blic am Tandem mit einem Madegassen als Passagier.
// Quelle: The Search, Screenshot
Mit den Search Projects hat sich der Belgier Tom de Dorlodot sein eigenes Abenteuerformat geschaffen. Zusammen mit Freunden reist er in die entlegensten Ecken der Welt, um dort mit dem Gleitschirm zu fliegen. Die Abenteuerreisen werden stets von einer Filmcrew begleitet, die die Flüge auch ins rechte Licht rückt.

Das Video über The Search in Madagascar gibt nur kleine, aber faszinierende Einblicke in dieses Land und seine lachenden Menschen. Erschlossene Flugspots gibt es dort so gut wie keine. Doch das hält die Search-Piloten nicht davon ab, sich von den unwegigsten Flecken an steilen Felsen in die Lüfte zu schwingen, um dann in der Abendsonne ein Synchron-Acroprogramm vorzuführen.



Coupe Icare 2016 - Messesplitter (2)

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Zweiter Teil der losen Serie zu den Produktpräsentationen und -ankündigungen diverser Hersteller beim Coupe Icare 2016 im französischen St. Hilaire. 

Ozone wirbt auf seiner Homepage für die eigenen Neuigkeiten.
// Quelle: Ozone, bearbeitet
Advance (Nachtrag):
Der Sigma 10 steht in den Startlöchern. Im Vergleich zum einfacheren Sigma 9 soll der Schirm wieder etwas mehr in die Mitte der Klasse EN-C rücken, auch um sich stärker vom Iota abzusetzen. Eine technische Neuerung ist ein besonderes, zickzackförmiges 3D-Shaping im Vorderflügel. Advance nennt es "3D-Diamond-Panelshaping".

Aircross:
Mit dem U Cruise will Aircross zur Leistungsspitze der Klasse High-B gehören. Highlights des Schirmes sind 65 Zellen, eine deutliche Sharknose und rekordverdächtig kleine Eintrittsöffnungen. Lu-Glidz hatte den U-Cruise schon vor der offiziellen Marktpräsentation getestet. Designer Paul Amiell arbeitet derweil an einem CCC-Wettbewerbsschirm für Aircross.
Weitere Neuerungen sind das Allround-Gurtzeug U Relax sowie die Kreuzrettung U Safe 120X.

Icaro:
Gravis heißt ein neuer mid-EN-B von Icaro. Durch sein relativ geringes Gewicht von rund 4,3 kg in der Größe M soll er sich gut für Hike-and-Fly eignen. 2017 soll ein Schirm im High-B-Bereich folgen, zudem ein Groundhandlingtrainer namens Furia.

Macpara:
Die tschechische Marke präsentiert einen neuen low-B Schirm , den Illusion. Das Gewicht in der Größe 28 liegt laut Herstellerangaben unter 5 kg.

Ozone:
Gleich acht neue Produkte hat Ozone für die nächsten Monate angekündigt: Der Geo 5 ist die Leichtversion des Buzz Z5. Er wird schon ab Oktober zu kaufen sein. Noch leichter ist der neue Ultralite 4, der sogar seinen Vorgänger noch einmal um ein paar Gramm unterbieten, aber mit Leistung übertrumpfen soll.
Auch für Motorflieger gibt es eine Abwandlung des Buzz Z5 mit Trimmer-Tragegurten etc. Dieser Schirm heißt Kona. Für erfahrenere Moschi-Flieger, die es mit Freestyle und Slalom probieren möchten, bietet Ozone den Freeride. Zudem gibt es eine überarbeitete Version des Miniwings Zero, nun als Zero 2.
Im Bereich Gurtzeuge wird das Ozium 2 lanciert. Der Nachfolger des leichten Liegegurtzeugs Ozium soll noch etwas leichter, aber anpassungsfähiger sein. Unter anderem soll es verschiedene Beinsackoptionen geben - je nach Anforderung an Gewicht und Haltbarkeit. Das Oxygen 3 ist ein leichtes Allroundgurtzeug, das mit einer ähnlichen Sitzgeometrie wie die Top-Gurtzeuge Forza und Exoceat ausgestattet sein soll.
Bei den Rettern setzt Ozone mit der Angel SQ jetzt auch auf die Kreuzkappen-Bauweise.
Der Delta 3 lässt übrigens weiter auf sich warten. Dafür erfreut sich der neue Zweileiner EN-D Zeno regen Interesses.

Skytraxx:
Der Variohersteller hat jetzt auch ein ganz simples Minivario für Hike&Fly im Programm. Das Tweety hat nur einen An-/Aus-Knopf und soll mit seiner Knopfbatterie eine Laufzeit von 250 Stunden erreichen.

Skywalk:
Den high-end EN-B Chili 4 gibt es weiterhin noch nicht in fertiger Fassung zu sehen, doch er steht angeblich "kurz vor der Zulassung". Eine Sharknose und eine kürzere Bremseinstellung dürften die markantesten Veränderungen zum Vorgänger sein. Ein neuer, schon erfolgreich fliegender Schirm der Marke ist der EN-D Poison X-Alps.

Swing:
Connect Reverse 2 heißt das neue Wendegurtzeug von Swing. Es basiert auf dem Wani von Woody Valley und besitzt den gleichen aufspannenden Federmechanismus im Airbag, wurde aber den Swing-Wünschen angepasst. So soll das Connect Revers 2 im Rucksackmodus ein besonders angenehmes Tragesystem von Deuter mit abnehmbarem Hüftgurt besitzen.
Bei Gleitschirmen setzt Swing die Integration der Schottwand-Technik RAST in seine Modellreihen fort. Die neueste Version des Arcus mit RAST 2.0 wird Arcus RS heißen. Daneben gibt es als Miniwing den Apus RS sowie den Speedglider Mirage RS.
Erstmals erweitert Swing seine Palette auch um einen Freestyle- und Acroschirm. Beim Trinity RS sollen einige Vorteile des RAST-Systems besonders zur Geltung kommen, wenn bei dynamischen Manövern die Luft deutlich länger in den Kammern bleibt. Angeblich soll das sogar neue Figurenübergänge ermöglichen.

TripleSeven:
Die Queen bekommt eine Nachfolgerin, die Queen 2, die kurz vor der Zulassung stehen soll. Die Streckung bleibt für einen EN-C moderat (6,2), der Schirm wird aber mehr Zellen besitzen.
2017 soll noch ein leichtgewichtiger low-B die Produktpalette ergänzen. Der Name ist ebenfalls dem Schachspiel entnommen: Knight.

UP:
Nach Makalu 4, Kibo und Lhotse in diesem Jahr will UP zum Frühjahr 2017 auch im High-B Bereich nachlegen: Dann soll der Summit XC 4 auf den Markt kommen, als "Streckenflügel für jedermann".

U-Turn:
Den high-end EN-B Blacklight gibt es bald in einer weiterentwickelten Variante mit Sharknose, dann als Blacklight 2. Zudem folgt auch U-Turn dem Leichttrend und hat mittlerweile entsprechende Schirme in fast allen Klassen parat: Eternity (EN-A), Annapurna (EN-B) und Everest+ (EN-C).
Daneben präsentiert U-Turn noch einen schnellen Miniwing namens Trinity für Freestyle und Starkwindfliegen an der Küste. Er soll in Kooperation mit Mike Küng entwickelt worden sein.

Bombenalarm beim Coupe Icare

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Ein herrenloses Gepäckstück sorgte am Freitag beim Coupe Icare in St. Hilaire für Aufruhr. Es gab Bombenalarm. Die Polizei sprengte schließlich den Koffer.

Militärpräsenz wegen
Bombenalarm in St. Hilaire.
// Quelle: S.Stieglair, Facebook
In der heutigen, von Terrorsorgen geprägten Zeit bleibt auch ein so fröhliches Festival wie der Coupe Icare von Bombenalarmen nicht verschont.

Laut französischen Medienberichten meldete sich am Freitag morgen der Besitzer eines Restaurants bei der Polizei. Zwei Festivalbesucher hatten ihn darum gebeten, einen Koffer für sie zu verwahren, da es ihnen zu unsicher erschien, das Gepäck einfach im Zelt liegen zu lassen. Sie hatten sogar 20 Euro dafür gezahlt. Der Wirt hatte erst zugestimmt, wurde aber später misstrauisch. Könnte der Koffer vielleicht eine Bombe enthalten?

Der Polizei blieb nichts anderes übrig, als diesen Verdacht ernst zu nehmen. Da die Besitzer nicht ausfindig gemacht werden konnten, wurde das Gelände weiträumig abgesperrt und das verdächtige Gepäckstück schließlich kurz vor Mittag gesprengt.

Der Inhalt war, wie in den meisten Fällen zu erwarten, harmlos. Erst danach konnte der Coupe Icare wieder seinen normal-verrückten Bahnen folgen.

Coupe Icare 2016 - Messesplitter (3)

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Dritter Teil der losen Serie zu den Produktpräsentationen und -ankündigungen diverser Hersteller beim Coupe Icare 2016 im französischen St. Hilaire.

Der Plan der Ausstellungshallen des Coupe Icare zeigt, welche
Hersteller vor Ort sind. Ins Bild klicken zum vergrößern.
Flymaster:
Der portugiesische Instrumentenbauer baut seine Trackingtechnologie weiter aus. Die Markteinführung des einfachen Livetracking-Gerätes Tracker inklusive SIM-Karten mit günstigen, globalen Roamingverträgen läuft. Flymaster will die Technik in Zukunft zu einem umfassenden Notfall-System ausbauen, inklusive Alarmierung landesüblicher Rettungsketten.

Gradient:
Der EN-B Nevada 2 war schon lange angekündigt, jetzt ist er endlich fertig. Den Schirm gibt es zugleich in einer Leichtversion. Auffällige Merkmale sind eine starke Leinenreduktion und eine neuartige Eintrittskante mit schmalen und breiteren, V-förmigen Öffnungen. Gradient nennt es das VO-System.
Im kommenden Frühjahr soll auch die neueste Version des EN-C, Aspen 6, auf den Markt kommen.

Nova:
Der 99-Zeller Phantom (EN-B) erregt auch in St. Hilaire Aufsehen. Daneben hat Nova einen neuen Tandemschirm im Programm. Den Bion 2 gibt es in zwei Größen für 90-200 und 120-225 kg.

Sky:
Nach dem Apollo als EN-B der neuen leistungsorientierten "Sport Line" von Sky folgt jetzt auch ein EN-C. Der neue Exos besitzt eine stäbchengestützte Sharknose, Streckung von 6,4 und unummantelte Leinen.
Den Apollo gibt es jetzt auch als Tandem. Der Apollo Bi wurde als EN-C zugelassen - auch um klar zu stellen, dass der Schirm mit seinem Leistungsanspruch und Handling nicht als übliches Allround-Tandem zu sehen ist.
Künftig könnte es auch einen Freestyler von Sky geben.

Skybean:
Der junge slowakische Variohersteller hat bei seinem Skydrop das Display nach eigenen Angaben verbessert. Künftig soll es die Geräte auch mit größerer Akkukapazität geben.

Skyman:
Der Single-Skin Sir Edmund soll nach etlichen Prototypen, bei denen Markus Gründhammer alle möglichen Kombinationen von Struts (geschlossene Stützzellen) ausprobierte, so gut wie fertig sein. Die Endfassung soll nur  in der Mitte sowie an den Stabilos geschlossene Zellen besitzen. Das Gewicht soll deutlich unter 2 kg liegen. Geplant sind die Größen 22, 20, 18 und 16.

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