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Die neue alte Lu-Glidz-Suche

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Die Inhalte von Lu-Glidz reichen mehr als 10 Jahre zurück. Eine Möglichkeit, den großen Wissensschatz zu erschließen, bietet die Suchfunktion. Sie ist jetzt auch mobil erreichbar. 

Die Suchfunktion auf Lu-Glidz ist jetzt auch auf Smartphone-Screens
zugänglich. Die Maske taucht auf, wenn man etwas weiter
nach unten scrollt. // Quelle: Screenshot
Lu-Glidz umfasst seit jeher schon eine Suchfunktion. In der Desktop-Darstellung ist diese oben rechts bei der Lupe zu finden. Im Layout für kleinere Bildschirme (Smartphones) war die Suche aber leider nicht sichtbar. Einige Leser haben mich auf diesen Missstand hingewiesen. Ich habe deshalb noch eine neue Suchmaske ins Layout mit aufgenommen, die auch auf Smartphone-Screens erscheint. Dafür muss man in der Darstellung nur etwas nach unten scrollen.

Die Suchfunktion ist eine gute Möglichkeit, um gezielt auch ältere Inhalte auf Lu-Glidz aufzustöbern. Dafür muss man nur die entsprechenden Suchbegriffe in die Maske tippen. Will man zum Beispiel alle Schirmtests mit Schirmen von Swing auf Lu-Glidz finden, nutzt man die Stichworte: Schirmtest Swing.

Leider ist die von der Blogger-Plattform angebotene Suchfunktion nicht so ausgefeilt wie die in der klassischen Google-Suche. Das heißt: Man kann kaum Operatoren nutzen oder nach gezielten "ausschließlichen" Wortfolgen suchen, indem man diese in Anführungszeichen setzt. Aber eine kleine Hilfe ist die Suche allemal.

Gleitschirmfliegen ist wie Autofahren

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Der britische Physiologe Matt Wilkes erforscht die körperlichen Belastungen des Gleitschirmfliegens. Ersten Ergebnissen nach ist die Fliegerei erstaunlich geruhsam.

Matt Wilkes fliegt mit Atemmaske im Dienste der Wissenschaft.
// Foto: Matt Wilkes, Free Flight Physiology Project
Gleitschirmpiloten sind bei Streckenflügen teils stundenlang in der Luft, erreichen in Thermiken große Höhen, um wenig später schon wieder in tiefere Luftschichten abzusinken. All das könnte eine große Belastung für den Körper darstellen. Viele Piloten fühlen sich nach ihren Flügen auch mehr oder weniger erschöpft. Doch wie anstrengend ist das Gleitschirmfliegen wirklich? Bisher fehlten wissenschaftlich erhobene Daten. Jüngst ist zu dieser Fragestellung eine Studie im Fachmagazin High Altitude Medicine & Biology erschienen. Der Erstautor ist Matt Wilkes.

Der Physiologe von der University of Portsmouth ist selbst Gleitschirmflieger. Er initiierte das Free Flight Physiology Project. Ziel ist es, vor allem die körperlichen Ansprüche des Fliegens in großen Höhen genauer zu erforschen. In einer ersten Untersuchung verglich er Messdaten, die zwei gut trainierte Piloten bei mehrstündigen Höhenflügen bis über 6000 Meter im Himalaya gewannen, mit Messreihen von vier anderen Piloten, die in mittleren Höhen bis 3000 Meter in den Alpen unterwegs waren. Ergänzend analysierte er die Herzschlagraten von 17 weiteren Piloten während 138 Flugstunden. Als Basis diente hier die Flugdatenbank von Flymaster. (Einige Flymaster-Instrumente lassen sich mit einem Pulssensor koppeln und zeichnen dann neben dem Flugtrack auch die jeweils aktuelle Herzschlagrate auf).

Die umfangreichsten Messungen fanden bei den Flügen in mittleren Höhen statt. Hier trugen die Piloten, darunter Wilkes selbst, unter anderem auch spezielle Masken, die automatisch das eingeatmete Sauerstoff- und das ausgeatmete Kohlendioxid-Volumen erfassen. Anhand dieser Werte lässt sich der Stoffwechselumsatz abschätzen.


Der Energieverbrauch im Flug ist gering

Interessanterweise fand Wilkes keine auffälligen Unterschiede zwischen den Flügen in mittleren und großen Höhen. Die Herzschlagrate und die Atemfrequenz war zwar bei den Flügen weit über 3000m etwas erhöht, doch deuten die Werte nicht auf übermäßig gestiegene Belastungen durch die Höhe hin. Erklären lässt sich das mit Hilfe einer anderen Beobachtung. Der Energieverbrauch des Körpers beim Gleitschirmfliegen ist im Vergleich zu anderen Tätigkeiten erstaunlich gering. Den Messungen bei den Flügen in mittleren Höhen nach, die in warmen und wenig turbulenten Bedingungen erfolgten,  erreicht er durchschnittlich nur 1,7 metabolische Äquivalente. (In kälteren und turbulenteren Bedingungen dürften die Werte freilich etwas höher liegen).

Die Einheit metabolisches Äquivalent (MET) wird von Physiologen genutzt, um den Energieverbrauch verschiedener körperlicher Aktivitäten miteinander zu vergleichen. 1 MET entspricht dabei ungefähr dem Energieumsatz des Körpers in Ruhe. Laut Studien anderer Forscher kommen beispielsweise leichte Hausarbeit wie Geschirrspülen auf 2-2,5 MET, das Wandern mit leichtem Gepäck auf 6-7 MET und Fußballspielen auf 10 MET.

Der niedrige MET-Wert des Gleitschirmfliegens zeigt, dass das in der Regel entspannte Sitzen im Gurtzeug plus leichte Steuerbewegungen eine geradezu geruhsame Tätigkeit darstellt. Laut Matt Wilkes ist sie von der körperlichen Belastung her mit dem Autofahren vergleichbar.

Ein Faktor wird vom MET allerdings nicht erfasst: Das ist die geistige Beanspruchung, die mit einer Tätigkeit verbunden ist. "Es ist deshalb möglich, dass jede Erschöpfung, die nach einem längeren Gleitschirmflug auftritt, einem ähnlichen Mechanismus folgt wie die Ermüdung nach einer langen Autofahrt: Es ist eine Mischung aus geistiger Ermüdung und einer eher nur empfundenen als tatsächlichen physischen Anstrengung", heißt es in der Studie.


Der Start ist am stressigsten

Eine weitere Erkenntnis ist nicht ganz so überraschend, aber ebenfalls bemerkenswert: Der größte körperliche Stress im Flug herrscht in den ersten Minuten nach dem Start.

Matt Wilkes analysierte pro Flug vier typische Phasen: Start- und Landephase, Thermikflug und Gleitflug. Dabei erfasste er jeweils fünf Minuten lang die physiologischen Werte. In seine Betrachtung der Startphase flossen nicht die Vorbereitung und der eigentliche Startlauf mit ein, sondern nur die ersten fünf Minuten des Fluges nach dem Abheben. Und auch da herrschen, gegenüber allen anderen Phasen, deutlich höhere körperliche Belastungen. Der Puls ist erhöht, aber vor allem beim sogenannten Sauerstoffpuls zeigen sich Spitzenwerte. Der Sauerstoffpuls beschreibt die mit dem Herzschlag transportierte Sauerstoffmenge.

Wilkes sieht in diesen körperlichen Reaktionen ein Zeichen von Angst bei den Anfängern, während er bei erfahrenen Piloten dahinter einen gewissen Erfolgsdruck vermutet. Auch aus Studien mit Fallschirmspringern sei bekannt, dass selbst sehr erfahrene Springer noch ähnliche Stressanzeichen beim Start zeigten. Es gebe also keinen Gewöhnungseffekt.

Der Startstress ist nicht unproblematisch. Er geht mit einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems einher, das unter anderem die Kampf- und Fluchtimpulse des Menschen steuert und dabei das rationale Denken und kontrollierte Handeln einschränken kann. Angesichts der Tatsache, dass viele Unfälle mit dem Gleitschirm gerade in der Startphase passieren, könnten selbst erfahrene Piloten von Entspannungsübungen vor dem Start profitieren, so Wilkes.

Best of 2017

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Das neue Jahr hat neben schnödem Winterschlechtwetter bisher wenig zu bieten. Eine gute Zeit, um die interessantesten Lu-Glidz-Posts aus 2017 nochmals zu durchstöbern.

Dies ist kein chronologischer Jahresrückblick, sondern einfach nur ein kleines Angebot: Folgende Posts auf Lu-Glidz aus 2017 erachte ich als so interessant, dass ich eine nochmalige oder vielleicht auch erstmalige Lektüre empfehle.

Das aktuell wenig flugtaugliche Wetter lädt ja dazu ein, sich mit etwas Zeit den vertiefenden Inhalten zu widmen. Die Reihenfolge der Nennungen stellt kein Ranking dar, sondern ist dem Zufall entsprungen. Natürlich sind unter den fast 300 Posts des vergangenen Jahres noch weitere Highlights zu finden. Das Archiv von Lu-Glidz ist frei zugänglich. Man braucht nur zu stöbern.


Inhaltlich das umfangreichste Werk des abgelaufenen Jahres ist die Serie Retterwissen. Sie wird in 2018 noch weiter ergänzt. Wer etwas mehr davon verstehen will, welche Rettertypen es gibt, wie sie funktionieren und auf welche Parameter man bei der Retterauswahl achten sollte, findet in den ersten sechs Folgen schon viele wertvolle Infos.

Wer mit dem Gedanken spielt, einen Single Skin zu fliegen oder zumindest einmal auszuprobieren, der bekommt im Post Besonderheiten der Single Skins wichtige Hinweise zu den Vor- und Nachteilen dieses Konzepts.

Jedes Jahr erscheinen Hunderte Gleitschirmvideos. Persönlich besonders gefallen haben mir 2017 die sehr authentischen Reisedokus Über die wilden Schluchten Nepals sowie Himalaya Paragliding.  Einen besonders hohen Nutzwert hat die Videoanleitung Simple Leinenreparatur ohne Knoten.

Von den kleineren von Lu-Glidz getesteten oder vorgestellten Produkte sind mir gleich vier auch nach längerer Nutzung noch immer eine Empfehlung wert: Die simple Brummelhakensicherung Brummellock (Sicherheitstipp: Brummellock), die aufschlussreichen Talwindkarten (Talwind: Woher bläst er?), das Lehrbuch Meteorologie von Norbert Fleisch (Literaturtipp: Meteorologie) sowie die gut ans Fliegen angepassten Shirts von Flyskin (Flugoptimierte Funktionswäsche).

Bei den zahlreichen 2017 von Lu-Glidz getesteten Gleitschirmen sind mir zwei in besonders guter Erinnerung geblieben: In der Kategorie High-B hat mich der Gin Explorer mit seiner spielerischen, sehr intuitiven Vermittlung der Luftmassen gepaart mit gutem Handling beeindruckt (Schirmtest: Gin Explorer). Bei den Low-B zeigte der Swing Arcus RS, dass das RAST-System viel mehr ist als nur ein Sicherheitsfeature, indem es gutes Handling und direkte Steuerung mit einem hohen Grad an Flugruhe ermöglicht (Schirmtest: Swing Arcus RS).

Wer Lu-Glidz seit den Anfängen im Jahr 2006 kennt, der weiß, dass die Flugmeteorologie seit jeher zu meinen Lieblingsthemen gehört. Als wichtigsten Beitrag in der Rubrik Meteo auf Lu-Glidz aus dem vergangenen Jahr sehe ich den Post Die drei Thermiktreiber. Er beschreibt, wie der Aufstieg von Thermikblasen nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Luftfeuchtigkeit und dem Volumen der Blase bestimmt wird. Dieses wichtige Wissen wird leider sonst fast nirgendwo gelehrt. 

Australischer Doppelrekord

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Zwei Piloten übertreffen am gleichen Tag den bisherigen australischen Streckenflugrekord, aber einer davon wird im Netz zu früh gefeiert.

Der Rekordflug von Alex Yaschenko im Spot-Track. Luftlinie sind
das 482 km. Wie weit kam er über drei Wegpunkte gerechnet?
// Quelle: Facebook
Am 2. Januar 2018 flog Joel Debons 478 km über das südaustralische Flachland (469 km Luftlinie). Im Netz wurde das gleich als neuer australischer Rekord gefeiert, denn Joel hatte seinen Flug alsbald im XContest hochgeladen. Allerdings gehört der Ruhm am Ende doch einem anderen australischen Piloten.

Alex Yaschenko flog am gleichen Tag und vom gleichen Startplatz Ben More aus mindestens 482 km (Luftlinie), wie bisher nur sein Spot-Track verrät. Alex landete allerdings, anders als Joel, etwas abseits der nächsten großen Verbindungsstraße, weshalb seine Rückholung ungleich zeitaufwendiger verlief. Die Kunde über seinen Flug ist deshalb noch nicht so weit gedrungen und auf den XC-Servern aufgearbeitet.

Immerhin kann Joel Debons für sich beanspruchen, in diesem australischen Sommer schon am häufigsten mit weiten Flügen auf sich aufmerksam gemacht zu haben. Anfang Dezember flog er 390 km (auch das damals ein Rekord, zumindest in puncto Fußstart ohne Winde), am ersten Weihnachtstag kam er auf 400 km, und nun auf die schon genannten 478 km (abermals Rekord, wenn auch wenig später von Alex übertroffen).

Für die Australier ist diese Entwicklung spannend, zeigt sie doch, dass nicht nur in Brasilien mit Unterstützung der dortigen Passatwindsysteme extrem weite Flüge möglich sind. Vielleicht fällt ja bald auch auf diesem Kontinent die 500 km Marke?

Erst einmal bleibt die Frage, ob Alex sie nicht schon mit seinem aktuellen Rekordflug gerissen hat – zumindest wenn man die Strecke á la XContest über drei Wegpunkte ermittelt. Die Antwort dürfte bald im XContest nachzuschauen sein.

Das Gurtzeug-Urinal

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Ein amerikanischer Gleitschirmflieger hat eine im Gurtzeug installierbare Pinkelhilfe designt. Sie ist immer parat, sollte es im Flug einmal pressieren. 

Marcos Rosenkjer (links) erklärt die Positionierung des P2-Ube.
// Quelle: p2ube.com, Youtube, Screenshot
Manche tollen Flüge mussten schon wegen profansten menschlichen Bedürfnissen abgebrochen werden. Viele XC-Profis behelfen sich mit Urinal-Kondomen oder Inkontinenz-Windeln. Doch diese Lösungen verlangen stets eine gewisse Vorbereitung vor dem Flug und werden dann doch häufig am Ende ungenutzt entsorgt.

Der in den USA lebende Argentinier Marcos Rosenkjer hat nach einer simpleren Lösung gesucht und kam auf die Idee mit dem Gurtzeug-Urinal. Sein P2-Ube (gesprochen: Pee-Tube) ist im Grunde nicht viel anderes als ein Plastik-Becher mit angeflanschtem Gummischlauch als Ablauf. Der Becher ist allerdings leicht gebogen, sodass man seinen Penis gut hineinstecken kann, ohne  befürchten zu müssen, dass das Urin beim Wasserlassen gleich wieder über den Rand hinausläuft.

Der P2-Ube kann fest im Gurtzeug installiert werden. Dafür wird der Becher über eine Gummikordel zentral an den Beingurten bzw. dem Bauchgurt befestigt, sodass er immer griffbereit in Position hängt, sobald man das Gurtzeug angelegt hat. Der Schlauch wiederum hängt zwischen den Beinen und kann bei einem Liegegurtzeug dort auch über ein kleines Loch im Beinsack ausgefädelt und gesichert werden.

Interessant ist diese Lösung, weil sie eine stete Einsatzbereitschaft verspricht und dem Piloten vor einem Flug die Entscheidung erspart, ob er nun seinen Urinalkondom anlegen soll oder nicht. Sollte später wirklich Entwässerungsbedarf bestehen, muss man nur noch die Bremsen in eine Hand nehmen und mit der anderen alles weitere in Position zu bringen.

Marcos verkauft den P2-Ube über seine Webseite (aktuell fast ausverkauft, ab März soll wieder Nachschub verfügbar sein). Der Preis von 99 US-Dollar erscheint angesichts der geringen Materialkosten für einen Plastikbecher, eine Gummikordel und einen Gummischlauch freilich etwas monopolistisch angehaucht. Ein gewiefter 3D-Drucker-Programmierer sollte kein Problem haben, für wenige Euros eine Print-it-Yourself-Lösung zu realisieren.

Wer die Funktions- und Installationsweise des Systems noch nicht ganz verstanden hat, der kann sich noch folgendes Youtube-Video anschauen, in dem Marcos den P2-Ube genauer erklärt.







Video: Moonline

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Der französische Speedrider Valentin Delluc fährt bei Vollmond mit einem beleuchteten Schirm die Hänge bei Chamonix hinunter. So entstehen magische Bildmomente.

Speedrider Valentin Delluc fliegt nachts über den Bossons-Gletscher.
// Quelle: Redbull.com, Video, Screenshot
Bei Gleitschirm-Actionvideos geht es häufig darum, neue, eindrucksvolle Bilder zu liefern. Valentin Delluc ist das mit seinem Video Moonline zweifellos gelungen.

In der Dunkelheit der Nacht, wenn auch bei Vollmond, fliegt und fährt er den Bossons-Gletscher am Fuße des Mt Blanc hinab. Sein Schirm ist mit LEDs beleuchtet, sodass er vor der schwarzen Bergkulisse wie ein Glühwürmchen wirkt, dass über die zerklüfteten Eismassen huscht und taumelt.

Sieben Monate soll Valentin für diesen Stunt trainiert haben, um die durch die LED-Last veränderten Reaktionen der Kappe kennenzulernen und sich die nutzbaren Routen am Hang einzuprägen.

Zu sehen ist das Video auf einer Seite von Redbull. Dort gibt es auch weitere Hintergrundinfos.



Ein schneller Wetterkartenüberblick

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Wetterkarten mit eingezeichneten Frontensystemen sind eine wichtige Hilfe bei der Einschätzung von Wetterlagen. Eine Android-App bietet den schnellen Zugriff.

Schlicht aber nützlich: Die Android-App zur Darstellung von
Bodendruckkarten und Fronten von DWD und Met-Office.
// Quelle: Surface Pressure Maps for Paragliders, Screenshot
Meteo-Seiten und Meteo-Apps für Smartphones gibt es Dutzende im Netz. Doch wenn es darum geht, sehr schnell auf bestimmte Informationen zugreifen zu können, entpuppen sie sich häufig als zu vielschichtig. Einfache Wetterkarten mit eingezeichneten Fronten, am besten im schnellen Überblick für die nächsten paar Tage, sind selten direkt zu finden.

Hilfreich ist da die kostenfreie App Surface Pressure Maps for Paragliders (für Android-Systeme, im Playstore). Sie bietet nur das, was der Name schon sagt: aktuelle Bodendruckkarten, und zwar sowohl vom DWD als auch vom britischen Met-Office. Mit nur zwei Klicks und geringem Datenverbrauch ist man direkt bei den entsprechenden Grafiken für die nächsten fünf Tage.

Bodendruckkarten allein erlauben noch keine sinnvolle Flugwetterprognose. Doch die Überprüfung von möglichen Frontensystemen sollte stets auch zur Flugvorbereitung gehören. So schnell wie mit dieser App kommt man selten an die Infos.

Die neue Thermikmesse

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Am 13./14. Januar findet in Stuttgart die Thermikmesse statt – eingegliedert in die Tourismusmesse CMT. Lu-Glidz sprach mit Veranstalter Jürgen Häffner über das neue Konzept.

Die Thermikmesse ist 2018 erstmals Teil der Tourismusmesse CMT .
// Quelle: thermikmesse.de
Ein neuer Standort (Stuttgart statt Sindelfingen), ein neuer Termin (Mitte Januar statt Mitte Februar), erstmals über zwei Tage hinweg und dann auch noch im Rahmen einer großen Publikums-Urlaubsmesse: Die traditionelle Thermikmesse bricht 2018 zu neuen Ufern auf.

Ob das Konzept der Gleitschirmmesse auch als Sonderausstellungsbereich in einem Umfeld funktioniert, in dem nicht nur die Fliegerszene durch die Hallen streift, wird sich erst noch zeigen müssen.

Der Veranstalter Jürgen Häffner hofft jedenfalls auf neue Impulse, auch durch neues Klientel. Die eingefleischten Thermik-Besucher sollen freilich ebenso auf ihre Kosten kommen.


Wie kam es zu der Idee, die Thermikmesse in die CMT einzugliedern?
Jürgen Häffner: Nach 20 Jahren Thermikmesse wollten wir die Veranstaltung ein bisschen weiterbringen. Es gab schön länger Diskussionen darüber, die Messe auf zwei Tage zu erweitern und für Besucher auch außerhalb der engen Fliegerszene attraktiver zu machen. Hier kam die Stuttgarter Messe mit der CMT als Rahmen ins Spiel. Wir sind jetzt zusammen mit der Sonderausstellung "Fahrrad- & ErlebnisReisen mit Wandern" in einer Messehalle. Dessen Klientel könnte auch für Flugschulen und Hersteller interessant sein, um letztendlich neue Flieger zu gewinnen.

In Sindelfingen war das nicht möglich?
Jürgen Häffner: Nach Sindelfingen sind nur die eingefleischten Flieger gekommen. In Stuttgart haben wir im Umfeld der CMT viel bessere Möglichkeiten, auch Nichtflieger anzusprechen. Das ist ein Mehrwert für die Aussteller.

Schaut man sich die Liste der Aussteller an, so sind es allerdings weitgehend die gleichen geblieben, die auch schon in Sindelfingen dabei waren. Also vor allem Hersteller. Wo sind die vielen Flugschulen, für die das breitere CMT-Publikum am ehesten interessant sein könnte?
Jürgen Häffner: Es sind schon einige da. Wir hatten allerdings erwartet, dass mehr Flugschulen kommen würden. Aber von vielen haben wir gehört: Wir schauen mal, wir gucken uns das erst mal an. Das ist halt der Fluch des Neuen. Wie es am Ende ausgeht, wissen wir nicht.

Ursprünglich sollte es in diesem Jahr im März noch eine zweite, konkurrierende Gleitschirmmesse geben, die European Paragliding Convention (EPC). Die Veranstaltung wurde allerdings im Herbst abgesagt. Hast Du davon irgendwas gemerkt?
Jürgen Häffner: Die Absage hat uns erleichtert. Es war ja ein großer Schock, als vor der letzten Thermik in Sindelfingen die Nachricht kam, dass es eine Konkurrenzmesse geben sollte. Das hat natürlich bei einigen Herstellern für Fragen und Unmut gesorgt: Wohin gehen wir? Auf beide Veranstaltungen, zumal in so kurzer Folge, wollten die meisten nicht setzen.

Jürgen Häffner ist der Veranstalter
der Thermikmesse. // Quelle: J.Häffner
Hast Du die Konkurrenz also zu spüren bekommen?
Jürgen Häffner: Ich habe die Messefläche in Stuttgart gebucht, ich musste sie auch voll kriegen. Über den Sommer hinweg lief das aber schon recht schleppend. Da waren viele noch abwartend. Nach dem Coupe Icare in St. Hilaire, als klar wurde, dass die EPC nicht zustande kommt, hat es sich dann zu unseren Gunsten entschieden. Wir haben den großen Vorteil, dass wir das jetzt schon seit 20 Jahren machen und wissen wie schwierig das Klientel ist.

Warum ist eine Messe für die Gleitschirmbranche schwierig?
Jürgen Häffner: Gleitschirmfliegen ist etwas anderes als zum Beispiel die Elektro- oder Autoindustrie. Kein Autohersteller geht zur IAA in Frankfurt, um ein Auto zu verkaufen. Sondern die präsentieren sich und zeigen, was sie am Markt haben. Bei uns sind halt viele Hersteller, die rechnen: Wenn ich so und so viel für die Messe bezahle, dann muss auch so und so viel am Ende dabei rauskommen.

Die Messe findet erstmals an zwei Tagen statt, Samstag und Sonntag. Wann erwartest Du den größeren Andrang?
Jürgen Häffner: Ich vermute, dass der Samstag stärker frequentiert sein wird, vor allem von den Fliegern. Da haben wir auch den Chrigel Maurer im Vortragsprogramm. Sonntag ist vielleicht eher der Familientag. In den vergangenen drei Jahren waren wir stets mit einem Werbestand für die Thermikmesse auf der CMT vertreten. Da haben wir immer gemerkt: Samstags ist es eher ein Individualpublikum, sonntags kommen mehr Familien. Wie das jetzt in die Fliegerszene reinpasst, muss sich noch zeigen.

Du nanntest Chrigel Maurer als Zugmagnet im Rahmenprogramm. In Sindelfingen gab es für Vorträge einen eigenen großen Saal. Wie sieht das in Stuttgart aus?
Jürgen Häffner: Wir haben eine Bühne direkt in die Halle reingebaut – mit Soundabschottung, damit es nach außen nicht so stört. Das Programm, das wir bieten, ist ähnlich wie in Sindelfingen, vielleicht sogar noch besser.

Wird es wieder Video-Mitschnitte geben?
Jürgen Häffner: Ja, wir werden die Vorträge aufzeichnen und im Netz zur Verfügung stellen. Im vergangenen Jahr gab es eine Riesenresonanz darauf. In diesem Jahr haben wir das sogar noch ein bisschen professionalisiert.

Wie sehen die Pläne für 2019 aus? Wird die Thermikmesse dann auch wieder ein Teil der CMT werden?
Jürgen Häffner: Wenn es gut läuft, ja. Wir haben nicht geplant wieder nach Sindelfingen zurückzugehen. Wir probieren das jetzt mal und schauen wie es läut. Dann fragen wir unsere Aussteller, wie sie es fanden. Und dann müssen wir ein Resümee ziehen. Wenn nach der Messe alle zufrieden sind und sagen, das war der beste Weg, den wir gehen konnten, dann sind wir alle froh. Wenn alle nachher meckern, dann haben wir etwas falsch gemacht. Aber noch ist da so ein Kribbeln, das wir jetzt die ganzen Tage in uns tragen. Wir hoffen, dass es in die richtige Richtung geht.


Die Thermikmesse ist am Samstag und Sonntag, 13./14. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tagestickets kosten vor Ort 15 Euro (ermäßigt 13 Euro). Online können vorab Vorteilstickets zum Preis von 11 Euro (ermäßigt 9 Euro) gebucht werden. Informationen zur Anreise gibt es hier.


Aircross setzt auf Einheitspreise

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Der Hersteller Aircross hat seine offiziellen Preise deutlich gesenkt. Zugleich sollen diese von den Flugschulen als Händlern nicht mehr unterboten werden können. 

Aircross positioniert sich mit einem "Preishammer" neu und setzt
fortan auf Einheitspreise. // Quelle: Aircross, bearbeitet
Mit dem Jahreswechsel hat Aircross seine Preisgestaltung deutlich geändert. Anstatt von hohen Listenpreisen auszugehen, zu denen die Flugschulen als Händler ihren Kunden dann nach Gutdünken Rabatte einräumen, gibt es die Schirme ab sofort überall zu günstigeren Einheitspreisen.

Um bis zu 1000 Euro (je nach Modell) hat Aircross in dem Zug seine Preise gesenkt. Der U-Cruise beispielsweise ist nun für knapp unter 3000 Euro zu haben.

Die zugehörige "Preishammer"-Werbung auf Facebook und der Aircross-Homepage erweckt freilich ein wenig den Eindruck, die Marke stünde zum Ausverkauf. Aircross-Chef Konrad Görg gab aber auf Nachfrage von Lu-Glidz Entwarnung: "Wir bringen im März den U Fly 3 heraus und entwickeln auch noch andere Modelle."

Hinter der aktuellen Aktion stecke die Umstellung auf ein neues Vermarktungssystem. Es basiere auf Einheitspreisen, sei aber eben keine Direktvermarktung. Die Auslieferung erfolge über die Flugschulen, die dann von Aircross eine Provision erhielten.

PWC Superfinale 2017

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Vom 9. bis 20. Januar findet im kolumbianischen Roldanillo das PWC Superfinale der Saison 2017 statt. Ein Stelldichein der Weltelite der Gleitschirmpiloten. 

Das PWC Superfinale findet vom 9. bis 20. Januar statt.
Roldanillo war im Januar 2013 schon einmal der Austragungsort des PWC Superfinales. Damals wurden zehn Durchgänge geflogen. Auch in diesem Jahr hoffen die Veranstalter auf konstante Flugbedingungen, auch wenn das Wetterphänomen La Niña in diesem Frühjahr für etwas instabilere Verhältnisse sorgen könnte. Mit seiner Kombination aus Gebirgs- und Flachlandfliegerei gilt Roldanillo als idealer Racing-Spot.

Das Feld der Teilnehmer ist illuster. Allein 18 frühere PWC Gesamtwertungssieger stehen in der Pilotenliste, dazu 12 weibliche PWC Siegerinnen. Besonderes Augenmerk dürfte auf Aaron Durogati liegen. Der Italiener gewann nicht nur vor einem Jahr das Superfinale in Brasilien, sondern war auch 2013 in Roldanillo ganz vorne. Bis heute ist er der einzige Pilot, der ein solches "Double" bei einem PWC Superfinale geschafft hat.

Technisch hat das Superfinale keine bahnbrechenden Neuigkeiten parat. Die gemeldeten Schirmmodelle (Ozone Enzo 3 und Gin Boomerang 11) sind bekannt. Einige Piloten dürften mit den neuesten Racing-Gurtzeugmodellen von Gin und Kortel aufwarten.

Umso stärker werden das Tasksetting und die taktischen Glanzstücke der Piloten dazu im Vordergrund stehen. Lu-Glidz wird wie üblich den Wettbewerb beobachten, aber nur interessante bzw. prägende Entwicklungen im Blog aufgreifen. Wer das Superfinale selbst intensiver verfolgen will, hier noch einige Links (die Liste wird bei Bedarf aktualisiert bzw. ergänzt):

Veranstaltungsinfos:
PWC-Homepage
PWC-Eventseite
Superfinale (lokaler Veranstalter)
Pilotenliste Superfinale
PWC-Facebook
Paragliding World Cup TV
Live-Leaderboard Fastretrieve
News vom Veranstalter
Ergebnisse
PWC Live-App: Android | iOS

Livetracking:
Flymaster
PWC Google Earth Feed

Berichte / Blogs:
DHV
Swiss League
Österreich

Wetter:
Meteoblue
Windy


Video: Chrigels beinahe Crash-Präzision

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Bei einer Ziellandung im Ski-Stadion beim Showprogramm des Riesenslaloms von Adelboden ließ Chrigel Maurer nur eine Fahnenbreite Luft unterm Gurtzeug. 

Chrigel Maurer hält sicheren Abstand, nur die Fahne
an seinem Gurtzeug hat er nicht mit eingerechnet.
// Quelle: blick.ch, Screenshot
Den Endanflug setzte er denkbar knapp über das TV-Studio des SRF. Von X-Alps und ähnlichen Abenteuern dürfte er solche Präzisionsmanöver gewohnt sein. Doch was Chrigel offenbar vergaß: Unter seinem Gurtzeug hing noch zur Show eine Schweizer Fahne. Und dieses Anhängsel streifte das Dach des Kamera-Unterstandes. Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge.

"Paraglider kracht um ein Haar ins TV-Studio" titelt die Schweizer Boulevard-Zeitung Blick auf ihrer Homepage und zeigt dazu den Mitschnitt der Szene, aufgenommen mit einer Handykamera.

Das Video ist auf Blick.ch zu sehen.



Video: Beinahe Crash-Präzision

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Bei einer Ziellandung im Ski-Stadion beim Showprogramm des Riesenslaloms von Adelboden ließ ein Gleitschirmflieger nur eine Fahnenbreite Luft unterm Gurtzeug. 

Korrektur: In einer ersten Version dieses Posts wurde Chrigel Maurer als Pilot genannt, so wie es 20min.ch berichtet hatte. Diese Info stellte sich allerdings als falsch heraus. Es handelte sich um einen anderen Piloten.

Der Pilot hält sicheren Abstand, nur die Fahne
an seinem Gurtzeug hat er nicht mit eingerechnet.
// Quelle: blick.ch, Screenshot
Den Endanflug setzte er knapp über das TV-Studio des SRF. Doch was der Pilot offenbar vergaß: Unter seinem Gurtzeug hing noch zur Show eine Schweizer Fahne. Und dieses Anhängsel streifte das Dach des Kamera-Unterstandes. Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge.

"Paraglider kracht um ein Haar ins TV-Studio" titelt die Schweizer Boulevard-Zeitung Blick auf ihrer Homepage und zeigt dazu den Mitschnitt der Szene, aufgenommen mit einer Handykamera.

Das Video ist auf Blick.ch zu sehen.



Ein Single-Skin mit Holm

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Dudek experimentiert, ähnlich wie Apco, mit einem Hybridschirmdesign. Vorne Doppelsegel, hinten Single-Skin. Die gefüllte Eintrittskante bildet dabei nur einen Holm.

Ein Proto des V-King Hybrid von Dudek
Über Apcos "Eineinhalb-Skin" Hybridschirm hatte Lu-Glidz im September berichtet. Jetzt hat der polnische Hersteller Dudek Fotos eines Protos veröffentlicht, der einen ähnlichen Ansatz aufweist, wenn auch etwas radikaler gelöst.

Anstatt wie Apco die vordere Schirmhälfte mit Ober- und Untersegel auszustatten und die hintere Hälfte als Single-Skin zu realisieren, setzt Dudek auf eine nur im Eintrittskantenbereich "doppelt" ausgeführte Lösung.

Der Staudruck füllt beim V-King Hybrid nur die Nase, die dadurch wie ein aufgepumpter Holm als leistungsfördernde Versteifung wirkt.

Im Single-Skin-Bereich dahinter verwendet Dudek auch V-Rippen, um die nötigen Leinenmeter zur Abspannung des Segels zu reduzieren. Zudem weist die Kappe drei echte Zellen als längs-versteifende Struts auf, ähnlich wie der Sir Edmund von Skyman.

Die Ergebnisse seien besser als erwartet, heißt es bei Dudek. Der V-King Hybrid sei sogar stabil genug, um ihn als sehr leichten Motorschirm einzusetzen.



F wie Vernetzt Fliegen

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Skytraxx startet die F-Revolution: Fliegende Funknetze, FANET und Flarm für jedermann. Die Systeme bieten Kollisionswarnung, koordiniertes Schwarmfliegen und Livetracking. 

So stellt Skytraxx die Möglichkeiten von FANET dar:
Piloten senden in der Luft untereinander per Datenfunk
ihre Position. Basisstationen speisen die Daten fürs Livetracking
ins Internet ein und liefern den Piloten zudem Wetterdaten,
zum Beispiel aktuelle Windwerte am Landeplatz.
// Quelle: Skytraxx
Wer an diesem Wochenende die Thermikmesse in Stuttgart besucht, der sollte mehr als einen kurzen Blick auf den Stand von Skytraxx werfen. Der Variohersteller präsentiert dort die neuesten Entwicklungen einer Funknetz-Technik namens FANET+. Sie hat das Zeug dazu, zu einem Standard zu werden, wenn es darum geht, Gleitschirmflieger in der Luft untereinander zu vernetzen. Es geht um digitales "sehen und gesehen werden", und zwar auf Variobildschirmen, in Flarm-Kollisionswarngeräten oder auf einschlägigen Livetracking-Seiten im Internet.

Bereits vor einem Jahr hatte Skytraxx – auch auf der Thermikmesse – das Konzept von FANET vorgestellt. Schon bald, so hieß es damals, würden die Variomodelle der Marke (aktuell Skytraxx 2.0 plus und 3.0) dazu fähig sein, sich in der Luft gegenseitig anzufunken und Daten untereinander auszutauschen, indem sie ein selbst-organisierendes "Flying Ad-hoc Network" (kurz: FANET) aufbauen. Darüber können nicht nur aktuelle Position, Flughöhe, Geschwindigkeit und Steigwerte, sondern bei Bedarf auch kurze Textbotschaften übermittelt werden. Ein interessantes Hilfsmittel, wenn man beispielsweise gemeinsam als Pilotengruppe auf Strecke gehen und den Überblick über die Flugpositionen der anderen behalten wollte.


Skytraxx präsentiert auf der Thermikmesse
seinen neuen FANET-Beacon.
// Quelle: Skytraxx
FANET+ kann auch Flarm

Mittlerweile ist die Technik einsatzreif. Und mehr noch: FANET bleibt nicht auf Besitzer von Skytraxx-Varios beschränkt. Auf der diesjährigen Thermikmesse präsentiert Skytraxx kleine FANET-Module, die sich stand-alone oder gekoppelt mit anderen Instrumenten betreiben lassen – und dabei gleichzeitig noch als GPS-Backup für igc-Tracks dienen.

Zudem wurde FANET mittlerweile zu FANET+ aufgewertet. Die Technik ist jetzt auch fähig und zugelassen, als sogenannte Flarm-Boje (Beacon) zu dienen: Die Positionsdaten der Gleitschirmflieger werden damit automatisch auch an Flarm-Kollisionswarngeräteübermittelt, wie sie heute in Segelflugzeugen, vielen Kleinflugzeugen und Rettungshubschraubern Standard sind. Ein echtes Sicherheitsplus!

(Dass die FANET-Module selbst keine Flarm-Daten direkt empfangen und entschlüsseln können, dürfte verschmerzbar sein. Wichtig ist es, frühzeitig von den viel schneller fliegenden Motor- und Segelflugpiloten "gesehen" zu werden.)

Es ist zu erwarten, dass bald weitere Hersteller auf den Zug aufspringen und FANET-kompatible Instrumente auf den Markt bringen werden. Ebenso ist die Integration der Anzeige in einschlägige Smartphone-Flugsoftware ein logischer Schritt.

Dazu dürfte auch ein bisher vor allem von britischen Piloten vorangetriebenes non-profit Projekt namens Airwhere beitragen. Es ermuntert u.a. Flugvereine dazu, ihre Gelände mit lokalen Bodenstationen zum Empfang der Flugdaten und zur Weiterleitung ins Internet auszurüsten. Die nötige Technik dafür ist als Selbstbaulösung schon für weit unter 100 Euro zu haben. Mittlerweile sind erste Airwhere-Stationen auch schon außerhalb Großbritanniens zu finden. Intelligenterweise nutzt Airwhere das gleiche Datenprotokoll wie FANET. Hier dürfte also ein internationaler Standard entstehen.


Wie FANET funktioniert

Die Grundidee von FANET (und analog auch Airwhere) ist einfach: Fluginstrumente mit GPS werden mit einem zusätzlichen, kleinen Funkmodul ausgestattet bzw. per Kabel, Bluetooth oder Wlan damit gekoppelt. Die Funktechnik basiert auf einem Industriestandard (LoRa). Dieser wird normalerweise dafür genutzt, dass Messfühler und technische Geräte drahtlos ihre Daten ins sogenannte Internet der Dinge (Internet of things - IoT), liefern können. Die FANET-Module senden in regelmäßigen Abständen im LoRa-Frequenzband eine fixe Kennung und ihre GPS-Position samt Höhendaten aus. Die Funksignale können typischerweise rund 20 bis 30 Kilometer weit empfangen werden.

Der FANET-Datenverkehr besteht allerdings nicht einfach nur aus den eigenen Positions-Mitteilungen der Varios. Jedes Funkmodul empfängt auch Datenpakete von anderen FANET-Modulen. Zudem kann es diese nach bestimmten Regeln selbst wieder aussenden und somit als Router bzw. Relais-Station dienen. Wenn genügend andere Piloten mit entsprechenden Geräten in der Luft sind, lässt sich die Funkreichweite des FANET auf diese Weise sogar verdoppeln.

Im FANET sind zusätzlich auch Bodenstationen vorgesehen. Sie werden, in der Regel von Vereinen betrieben, typischerweise an Lande- und Startplätzen stehen und mit dem Internet verbunden sein. Die Bodenstationen empfangen die Positionsdaten der FANET-Instrumente in Funkreichweite und leiten sie automatisch und kostenfrei übers Internet an Livetracking-Server wie zum Beispiel das Open Glider Network (OGN) oder Livetrack24 weiter. Zugleich können die Bodenstationen, je nach Konfiguration, auch aktuelle Infos an die Piloten in der Luft übermitteln. Das kann von Daten lokaler Wetterstationen, z.B. dem Wind am Landeplatz, bis hin zu Sicherheits-Meldungen der Rennleitung bei Gleitschirmwettbewerben reichen.


Die Geschichte von FANET

Der „Erfinder“ des FANET ist Dr. Jürgen Eckert. Er studierte rechnergestütztes Ingenieurwesen und beschäftigte sich schon im Rahmen seiner Doktorarbeit mit „ad-hoc“ Netzwerken, bei denen sich mobile Sendestationen selbst organisieren, um untereinander Informationen auszutauschen.

Als Gleitschirmflieger hatte es ihn bei Flachlandflügen immer gestört, dass das Livetracking unterbrochen wurde, sobald er höher als rund 1000 Meter über Grund flog. Das liegt an der Eigenschaft der Mobilfunkantennen im Flachland, ihre Sendeleistung in Bodennähe zu konzentrieren und wenig nach oben abzustrahlen. (Im Gebirge sind die Mobilfunkantennen anders eingestellt).

Sollte sich dieses Problem nicht lösen lassen, so fragte er sich, wenn die GPS-Varios der Piloten in der Luft ein eigenes Netzwerk aufbauen, bei dem immer jenes Gerät, das noch Kontakt zu einer Mobilfunkstation hat, auch für die anderen die Livetracking-Infos ins Internet überträgt?

Aus dieser Idee heraus entstand das Konzept des FANET-Systems. Mittlerweile arbeitet Jürgen Eckert für Skytraxx und hat dort die Technik zur Serienreife entwickelt. 

Eins war Eckert von Anfang an klar: Skytraxx könnte mit so einem Projekt niemals allein erfolgreich sein, weil die nötige Marktdurchdringung fehlt. FANET wird umso effektiver und nutzbringender, je mehr Geräte-Anbieter sowie Piloten und Vereine als Nutzer sich daran beteiligen. Deshalb ist FANET auch als offener Standard realisiert, den jeder ohne Lizenzgebühren nutzen darf. Skytraxx als Hersteller wird nur am Verkauf der eigenen Geräte, Module und Basisstationen verdienen.

Bei so einem Ansatz sind natürlich auch kostengünstige Eigenbau-Lösungen möglich. Hier kommt das schon erwähnte Projekt Airwhere ins Spiel. Gestartet wurde es vom britischen Gleitschirmpiloten Phil Colbert. Dieser hatte, parallel und unabhängig von Jürgen Eckert, fast die gleiche Idee und begann zu entwickeln. 2016 lernten sich beide beim Coupe Icare in St. Hilaire kennen. Sie vereinbarten, ihre Sendeprotokolle zu vereinheitlichen – was am Ende darauf hinauslief, dass Airwhere die damals schon stabilere und vielseitigere Version von FANET übernahm.

Airwhere und FANET sind mittlerweile untereinander voll kompatibel – bis auf die Flarm-Funktionalität, die aus lizenzrechtlichen Gründen zwar bei FANET+ von Skytraxx integriert ist, aber in der Open-Source-Variante von Airwhere fehlt.


Ein Blick in die Zukunft

Fertig montiertes Arduino-Board mit aufgespielter Airwhere-Software.
// Quelle: Airwhere
In Großbritannien sind bereits in zahlreichen Fluggebieten Airwhere-Bodenstationen zu finden. Immer mehr Piloten nutzen dort mit Funkmodulen „gepimpte“ eBook-Reader als Instrumente. In Flugsoftware wie XCSoar oder LK8000 funktioniert das Anzeigen der Position umliegender Piloten bereits.

Passende LoRa Sende- und Empfangsmodule, basierend auf einem programmierbaren Arduino-Mikrocontroller, gibt es mittlerweile als fertig montierte Bausätze von chinesischen Elektronikanbietern für weniger als 50 Euro. Sie müssen nur noch per USB-Schnittstelle mit der Airwhere-Software "geflasht" werden, um einsatzbereit zu sein.

Wie schnell ein viele Fluggebiete abdeckendes ein Netz von FANET- und Airwhere-Bodenstationen entsteht, muss die Zeit noch zeigen. Solange die Verfügbarkeit in der Fläche noch nicht sehr groß ist, wird der Anreiz für Piloten, sich ein Instrument mit FANET-Fähigkeiten zuzulegen, nur verhalten sein. Als Haupt-Kaufargument dürfte anfangs vor allem der Sicherheitsaspekt dienen. Mit der Integration von Flarm in die FANET+ Module hat Skytraxx einen wertvollen Mehrwert seines Systems geschaffen. Nach und nach dürften den Nutzern dann auch die weiteren Vorteile und Möglichkeiten der ad-hoc Vernetzung bewusst und zugänglich werden.


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Thermikmesse 2018: News und Nachlese

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Die Thermik fand erstmals als zweitägige Veranstaltung statt.  Ein Stimmungseindruck und Überblick der Neuheiten – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 

Chrigel Maurer bei seinem gut besuchten Vortrag auf der Thermikmesse.
// Foto: Lu-Glidz
Viel Spannung war mit der Neuauflage der Thermikmesse in 2018 verbunden. Erstmals fand sie integriert in den Rahmen der großen Tourismus-Messe CMT in Stuttgart statt. Mehr Ausstellungsfläche, mehr Zeit (zwei Tage anstatt einem) und die Attraktion von Besuchern jenseits der eingefleischten Gleitschirm-Szene waren die geplanten Ziele dieser Änderung.

Die Einschätzungen der Aussteller und Besucher fiel am Ende sehr gemischt aus. Die Kommentare reichten von: "Im nächsten Jahr sind sicher nur noch die Hälfte der Hersteller da" bis hin zu "Ein echter Gewinn für den Gleitschirmsport" (weil die Messe im Rahmen der "großen" CMT auch zeigte, dass Gleitschirmfliegen keine Randsportart mehr ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen).

Für die Aussteller bedeutete die zweitägige Thermikmesse in diesem Jahr rund doppelt so hohe Ausgaben wie in früheren Jahren. Dies ging allerdings in der Regel nicht mit doppelt so vielen Kundenkontakten oder gar einem verdoppelten Umsatz einher. Das war bei einigen Ausstellern zu hören, die an ihren Ständen auch verkauften.

Aus der Gleitschirmszene selbst war der Zulauf nach Stuttgart nicht spürbar größer als nach Sindelfingen. Und die szene-fernen CMT-Besucher, die die Gelegenheit nutzten, um mal durch die Flure der Thermikmesse zu schlendern, dürften wenig zum Umsatz beigetragen haben.

Deshalb ist durchaus zu erwarten, dass vor einer Thermikmesse 2019 manche der traditionellen Aussteller nochmals kritischer in ihre Bücher und Herzen schauen werden, ob sich ein solches Engagement für sie real oder zumindest ideell auch lohnt. Schon in diesem Jahr hatten einige Hersteller, die zuvor auf Thermikmessen durchaus prominent präsent waren, auf einen Stand verzichtet, darunter UP, U-Turn, Icaro und Finsterwalder-Charly.

Für die Besucher brachte der neue Standort Vor- und Nachteile mit sich. Wer mit dem Auto anfuhr, verlor im Verkehrschaos um die Messegelände nicht nur viel Zeit, sondern durfte dann auch happige Parkgebühren zahlen, die den Messe-Eintrittspreis glatt verdoppelten. Besser dran war, wer mit ÖPNV anreiste, zumal eine online gekaufte Eintrittskarte auch als Fahrschein galt.

Auf der Thermikmesse selbst ging es dann angenehmer zu als in Sindelfingen. Die Gänge waren weniger eng und dicht, an den Ständen häufig mehr Zeit und Raum für Gespräche. Hier zeigte sich eine positive Entzerrung durch die Aufteilung auf zwei Tage. Zudem gab es eine Vortragsbühne, die in das Messe-Geschehen integriert und für jedermann einsehbar war. Eine weitaus bessere Lösung als das "dunkle Nebenzimmer" von Sindelfingen. Die Vorträge verzeichneten einen guten Zuspruch.

Unterm Strich also Licht und Schatten für Besucher und Aussteller gleichermaßen. Welche Lehren alle Beteiligten daraus ziehen, wenn das Erlebte gesackt und verrechnet ist, muss sich erst noch zeigen. Nach dem CMT-Probelauf in diesem Jahr wird der Zuschnitt der Veranstaltung in 2019 vermutlich weitaus entscheidender dafür sein, ob und wohin sich die Thermikmesse in Zukunft noch entwickeln kann.


Die Neuheiten von der Thermikmesse 2018

Natürlich wurden auf der Thermikmesse auch einige Produktneuheiten präsentiert. Im folgenden ein kleiner, alphabetisch sortierter  Überblick, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

(Hinweis: Viel Neues für die kommende Saison wird ja traditionell schon beim Coupe Icare in St. Hilaire vorgestellt. Einen Überblick liefern die fünf Posts "Coupe Icare 2017: Messesplitter" [1], [2], [3], [4], [5]. Die meisten der dort aufgeführten News sind hier nicht nochmals genannt.)

Abgeflogen: Stellte den Prototyp einer für Gleitschirmflieger optimierten, wetterfesten 3-in-1 Jacke vor: Aventus 3.1.

Advance: Die Schweizer starten mit dem High-B Iota 2 und dem Wende-Gurtzeug Progress 3 als Neuheiten ins Jahr.

Airdesign: Eazy 2 heißt ein neuer EN-A, der im Frühjahr auf den Markt kommt. Mit einem geänderten Profil soll der Schirm trotz kleinerer Fläche ein sehr gutes Steigen besitzen.

Wettbewerbs-Gurtzeug Gin Genie Race 4.
// Quelle: Facebook, Marko Kolonjak
Gin Gliders: Von den Koreanern wird es im Jahresverlauf drei neue Modelle geben: den Leichtschirm Yeti 5, den EN-D GTO 3 sowie eine Neuauflage des EN-B Atlas.
Der Yeti 5 ist eine eigene Konstruktion, die nicht mehr wie früher vom Modell Bolero abgeleitet ist. Bei diesem Schirm führt Gin eine neue, interessante Bauweise ein: An den Designübergängen der Zellen werden die Tücher nicht mehr miteinander vernäht, sondern erstmals geklebt.
Auf der Thermikmesse war ein Modell des neuen Wettkampf-Gurtzeugs Genie Race 4 zu sehen. Auffallendste Merkmale: Ein dünner (nur 9 cm), aber sehr stabiler Protektor mit Koroyd-Technologie, eine ausfahrbare Windschutzscheibe und eine Belüftung des Bürzels von der Gurtzeugspitze her (über einen integrierten Schlauch). Auffällig auch der Preis: 2390 Euro.
Für Hike-and-Fly Enthusiasten interessant ist das leichte Wende-Gurtzeug Yeti Convertible 2. Der anklippbare Airbag wird von Kunststoffdrähten vorgespannt und beinhaltet ein Retterfach. Die Retteraufhängung sitzt an den Schultern, nicht den Karabinern.

Gradient: Den EN-B Golden gibt es jetzt in seiner fünften Edition. Wichtigste News allerdings: Nach der Trennung von Turnpoint als Importeur im Frühjahr 2017 ist ein neuer Vertreter für Deutschland und Österreich gefunden. Martin Schwarz, bisher bekannt als Inhaber des Flightclubs und Importeur von Sky in Deutschland, ist seit Jahresbeginn offiziell neuer Vertreter für die Marken Gradient und Supair. Die zugehörige Webseite www.supair-gradient.de wird bald freigeschaltet. Der Standort der neuen Geschäfts- und Lagerräume ist in Penzberg. (Zur Zukunft des Flightclubs: s. Sky.)

Holfuy: Am Skytraxx-Stand war der Prototyp einer Funk-Wetterstation des ungarischen Anbieters Holfuy zu sehen, die eine FANET-Bodenstation integriert. Sie kann aktuelle Wind- und Temperaturmesswerte per FANET-Funkstandard an die Piloten in der Luft senden.

Dreiecksrettung Trigon.
// Quelle: Independence
Independence: Grasshopper heißt der erste schulungstaugliche Single-Skin (EN-A). Der Schirm wiegt in allen Größen über 3 kg, ist also auf Stabilität im Schulbetrieb hin konzipiert. Eine Besonderheit weist die Bremsleine auf: Bei 80% Bremszug ist ein Stopper eingebaut. Zieht der Pilot weiter, wird automatisch die komplette D-Leinenebene mitgezogen. Das ergibt ein besseres Flare-Verhalten bei der Landung. Als klassischer EN-A ist auch der Pioneer 3 neu im Produktportfolio.
Bei den Rettungsschirmen bietet Independence jetzt auch eine steuerbare Dreiecksrettung: die Trigon. Nach dem Werfen ist sie erst einmal vorgebremst und baut nicht direkt Fahrt auf. Die Steuerung muss erst aktiviert werden. Ebenfalls steuerbar ist der erste Rogallo-Retter von Independence namens Control.


GPS-Vario Hyper.
// Quelle: Naviter
Naviter: Hyper heißt der um ein Drittel kleinere, aber teilweise sogar potentere Bruder des GPS-Varios Oudie. Es handelt sich um eine aufs Gleitschirmfliegen angepasste Version des GPS-Loggers Nano 4 von LX Avionics, der ursprünglich für Segelflieger entwickelt wurde. Herausragende Merkmale sind ein geringes Gewicht, ein durch einen rückseitigen Spiegel auch in der Sonne sehr gut ablesbares Farbdisplay (transflektiv) und eine Bedienung mit Tasten und Wischgesten. Die Akku-Laufzeit soll rund 15 Stunden bei hellster Display-Einstellung betragen. Als reiner Logger mit abgeschaltetem Display eingesetzt, sollen über 40 Stunden Tracking möglich sein. Das Gerät ist besonders für Hike-and-Fly-Piloten gedacht: Der Logger loggt auch die Lauf-Passagen, erkennt aber automatisch Flüge als solche und speichert sie als eigene igc-files ab. Erhältlich sein soll der Hyper ab März zum Preis von 700 Euro.
Naviter arbeitet auch an einem externen FANET-Modul, das mit Oudie und Hyper gekoppelt werden kann. Naviter ist hierzu mit Skytraxx in Kontakt.

Niviuk: Den EN-A Koyot 3 gibt es jetzt auch in einer Leichtvariante als Koyot 3P. Für Hike-and-Fly sowie Reisen gedacht ist das leichte Wendegurtzeug Roamer 2. Der anklippbare Airbag-Protektor wird durch einen formstabilen Nitinol-Draht in Form gebracht und ist somit schon vor dem Start gefüllt. Das Gurtzeug wird mit einer Frontrettung kombiniert.

Nova: Bei Nova steht das Frühjahr 2018 ganz im Zeichen der Renovierung der Schirmpalette der unteren EN-Klassen. Dazu zählen der Bergschirm Ibex 4 (jetzt mit EN-A in allen Größen und Gewichtsbereichen), der Low-B Ion 5 und der EN-A Prion 4. Es soll sich jeweils um Neukonstruktionen handeln, mit einem neuen Profil, zusätzlichen "Stummelzellen" am Stabilo und einem optimierten Ballooning. Dabei ist Nova von der variablen Zellenbreite (Smart Cells) wieder abgekommen. Der Prion 4 besitzt zudem nicht mehr die charakteristischen, deutlich abgeknickten Außenflügel, sondern wieder einen runderen Kappenbogen.
Bei der Wahl der Farbschemen der Schirme hat Nova erstmals eine professionelle Farbberaterin zu Rate gezogen. Das Ergebnis soll insgesamt "etwas pastelliger" ausfallen.
Gemeinsam mit Urs Haari von High Adventure entwickelte Nova eine eigene Rettung neuen Typs: Die Pentagon hat einen fünfeckigen Grundriss.

Symphonia im Streifendesign.
// Quelle: Phi
Phi: Die neue Marke von Hannes Papesh nimmt Fahrt auf. Nach dem Erstlingswurf Symphonia (die trotz technischer Auslegung wie ein typischer EN-B eine EN-A-Zulassung erhielt), ist nun als klassischer A-Schirm die Sonata in der Zulassung. Folgen soll bald noch ein Low-B, der voraussichtlich Tenor heißen wird.
Von der Grundform her soll er der Symphonia ähneln, allerdings aus etwas schwererem Tuch und mit leistungsfördernden Miniribs in der Eintrittskante gefertigt werden. Typisches Erkennungsmerkmal der Phi-Schirme ist ein markantes Streifenmuster.

Protegear: Das Tracking- und Notrufsystem A*live soll in den nächsten Monaten fertig entwickelt sein. Von seiner Funktionalität her könnte es eine interessante Alternative zur InReach Serie von Garmin werden.

Renschler: Das schon auf der Thermik 2017 angekündigte Solarvario Solario+ ist nun fertig. Wichtigste Merkmale: nahezu verzögerungsfreie Ansprache dank einer sehr "rauschfreien" Druckdose. Zudem ist das Gerät über zwei Tasten, einen Näherungssensor und Sprachausgabe auch im Flug zu bedienen. Zur stromsparenden Tonausgabe kann ein Headset angeschlossen werden. Im Laufe des Jahres sollen weitere Solario-Varianten mit Bluetooth-Ausgabe und GPS-Option folgen.

Wandelbares Gurtzeug: Sky Transformer.
Sky: Der Flightclub als Sky-Importeur hat einen neuen Besitzer: Knut Miesner von der Flugschule Oberbayern. Der frühere Flightclub-Leiter Martin Schwarz vertritt jetzt die Marken Supair und Gradient (s.o.: Gradient).
Produkttechnisch gibt es im Frühjahr neu von Sky den Schirm Kudos. Als Mid-B soll er die Lücke zwischen dem Anakis und dem Apollo füllen. Auf dem Stand zu sehen war auch das Gurtzeug Transformer, das einen sehr komfortablen, schalenartigen Sitz inklusive verstellbarer Lendenstütze bietet. Es kann als offenes Gurtzeug geflogen oder mit einem vollwertigen Beinsack und integriertem Cockpit aufgerüstet werden. Es besitzt einen Schaumstoffprotektor.
Gut durchdacht, mit ergonomischem Schnitt, guten Kompressionsmöglichkeiten und dennoch recht leicht (750 gr.) ist der Packsack Eyrie light. Es ist eine interessante Option für Hike-and-Fly orientierte Piloten, die Stabilität und Vielseitigkeit über das allerletzte Gramm Gewicht stellen.

Klein, aber Flarm: FANET-Beacon
von Skytraxx. // Foto: Lu-Glidz
Skytraxx: Mit dem neuesten Firmware-Update bekommen die Skytraxx-Varios einen Thermik-Assistenten. Daneben zeigte Skytraxx einen Prototyp seines FANET-Beacon. Das handteller-große Gerät mit Stummelantenne dient als FANET-Positionsmelder und Flarm-Boje. Die Laufzeit mit einer Akku-Ladung soll 20 Stunden betragen. Der Beacon soll ab Jahresmitte für voraussichtlich 179 Euro erhältlich sein. (Mehr zur FANET-Technik: F wie Vernetzt Fliegen).
Als Ergänzung zu Skytraxx-Varios mit FANET-Modul gibt es neu eine per Funk koppelbare Staudrucksonde und einen Herzfrequenzmesser. Hier greift Skystraxx auf die entsprechenden Geräte der Firma Flymaster zurück, die mit dem gleichen LoRa-Funkstandard arbeiten.

Skywalk: Viel Interesse gab es für die neuen Gurtzeuge Cult und das Leicht-Liegegurtzeug Range X-Alps 2. Letzteres ist mit einem innovativen, aufblasbaren Protektor ausgestattet, für das der mitgelieferte Transportsack des Gurtzeugs auch als Aufblashilfe dient. Ebenso clever gelöst: Sitz- und Rückenfläche des Gurtzeuges werden mit einem leichten Federstahlrahmen aufgespannt. Im zusammengepackten Zustand wirkt dieser "Powerframe" als integrierte Versteifung, die den Tragekomfort eines Leicht-Rucksacks, z.B. aus der Skywalk Hike-Serie, deutlich verbessert.

Skyman: Neu ist der leichte EN-A-Schirm Rock 2 als Nachfolger des The Rock. Vom Single-Skin Sir Edmund gibt es einen Tandem in zwei Versionen. Der Sir Edmund 31 light soll nur 2,61 kg wiegen. Der Sir Edmund 31 Pro bringt 200 Gramm mehr auf die Waage. Dafür weist er ummantelte Leinen und eingefasste Profilrippen auf. Durch Einsatz des Trimmers soll der Schirm bei der Landung ein erstaunlich gutes Flare-Verhalten für einen Single-Skin zeigen. "Skyman" Markus Gründhammer  tüftelt noch an weiteren Single-Skin Modellen mit mehr Leistung (größere Streckung, weniger Leinen).
Das Liegegurtzeug X-Alps wurde überarbeitet und besitzt jetzt ein aerodynamisch optimiertes Rückenteil (langer Bürzel am Heck).

Supair: hat eine neue Vertretung in Deutschland (s. Gradient).

Swing: Den High-B Nyos gibt es jetzt als Neu-Entwicklung mit RAST-System unter dem Namen Nyos RS. Welche Vorteile RAST bringen soll, ist in einem Sonderheft beschrieben, das Swing für die Thermikmesse produzierte. Das Heft gibt es auch als Download.
Zu sehen war auch eine neue Version des modularen Leicht-Wendegurtzeugs für Speedrider und Hike-and-Fly: das Brave 4.

Volirium: Die Entwicklung des Smartvarios P1 (ehemals: Flytec Connect) geht weiter. Neben neuen Software-Updates soll es ab dem Frühjahr das P1 auch mit komplett integriertem Flarm-Modul geben – d.h. ohne vorstehende Antenne.

Woody Valley GTO Light. // Foto: Lu-Glidz
Woody Valley: Vom italienischen Gurtzeughersteller war am Stand des Importeurs Turnpoint eine Vorserien-Version des Leicht-Liegegurtzeugs GTO Light zu sehen. Bei einem Gewicht von knapp über 3 kg bietet es einen stabilen Schaumstoffprotektor, der auch teilweise die versteifende Funktion eines Sitzbretts übernimmt und so nicht das typische Hängematten-Gefühl vermittelt. Im staudruck-gefüllten Heckbürzel ist ein erstaunlich großes Gepäckfach integriert. Der Beinsack ist austauschbar.
Hinweis: Mit dem GTO Light stellt Woody Valley auf eine andere Größeneinteilung seiner Gurtzeuge um. Ein "M" entspricht dann in etwa dem "M" von anderen Herstellern.

XC-Tracer: Der Schweizer Vario-Hersteller bietet neu das XC Tracer Mini 2. Es handelt sich um ein rein akustisches Solar-Variometer. Gegenüber dem Vorgänger soll ein verbesserter Prozessor die Verrechnung der Daten aus Drucksensor und 3D-Lagesensorik noch genauer und stromsparender erledigen. Die integrierte Batterie kann über USB geladen werden und soll auch 20 Stunden Betrieb ohne Sonnenschein ermöglichen. Bei Sonneneinstrahlung ist überhaupt kein Nachladen erforderlich. Der Preis: 170 Euro.


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Die neue Schlüpfrigkeit beim PWC

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Beim PWC Superfinale ist Halbzeit. Die Tasks sind spannende, taktische Rennen. Bei den Piloten zeigt sich der Drang nach aerodynamischer Optimierung.

Richard Gallon fliegt mit selbstgebauter Wind-Leit-Scheibe.
// Quelle: Richard Gallon
Beim Superfinale des PWC in Kolumbien ist Halbzeit. Am Montag war Ruhetag. Bisher wurden vier der fünf angesetzten Tasks auch geflogen. Task 4 wurde noch vor dem Start gecancelt, als die Piloten allerdings schon in der Luft waren. Sie mussten sich dann mit Steilspiralen, Wingovern und angelegten Ohren vor einer überentwickelnden Wolke retten. Manch ein Schirm samt Pilot wurde noch am Landeplatz ordentlich durchgewaschen.

Das Wetter ist in diesem Jahr in Roldanillo deutlich feuchter und labiler als üblich. Das Meteo-Phänomen La Niña lässt grüßen. Die Piloten müssen für ihre Flugtaktik stets der Wolkenentwicklung große Aufmerksamkeit widmen. Es gilt jene Routen zu finden, die auch bei längerer Abschattung noch halbwegs zuverlässig Thermik liefern. Der Cauca-Fluss als Abrisskante und die angrenzenden Sumpfgebiete als latente Wärmespeicher haben sich des öfteren schon als Rettungsanker erwiesen. Und nicht immer wird der, der fleißig voran fliegt, am Ende auch belohnt. Bei Task 5 beispielsweise ging der gesamte Führungspulk im Wolkenschatten zu Boden, während die Nachzügler und jene, die das Unheil kommen sahen und taktisch einen Gang zurück schalteten, so lange im schwachen Steigen abwarteten, bis wieder eine Sonnenspur zu sehen war.

Hier zeigt sich ein taktisches Dilemma, in dem die Piloten stecken. Bei diesem Superfinale wird die Platzierung mit einer neuen Punkteformel ermittelt. Sie vergibt für die Führungsarbeit mehr Leading Points als früher. Waren bisher bei einem mit 1000 Punkten gewerteten Task maximal 117 Leading Points möglich, so sind es jetzt 162. Voranzufliegen lohnt sich also, doch manchmal sollte man weise die Nachhut bilden. Bisher hat der Franzose Honorin Hamard diesen Spagat am besten vollzogen. Er führt zur Halbzeit die Gesamtwertung an.

Maxime Pinot landet. Neben der Windschutzscheibe seines Gurtzeugs
setzt er auch noch auf aerodynamische Flügelchen an den Armen.
Nur die Gopro auf dem Helm trotzt aller Cw-Wert-Optimierung.
// Quelle: PWCA
Interessant zu beobachten ist der ungebrochene Drang nach aerodynamischer Optimierung. Am deutlichsten wird dies beim neuesten Race-Gurtzeug von Gin, dem Genie Race 4, das in Roldanillo von 10 Piloten geflogen wird. Das Gurtzeug weist wie andere Modelle eine große Heckflosse auf. Die Belüftung davon erfolgt allerdings nicht mehr durch seitlich störend aufgesetzte Hutzen, sondern durch eine Luftzufuhr in der Spitze des Beinsackes samt innenliegendem Luftschlauch. Im Cockpit ist eine ausziehbare Windschutzscheibe integriert. Sie dient als eine Art Spoiler, der die Strömung über den Piloten hinwegleiten soll. Manche Piloten haben diese Idee schon aufgegriffen und für Gurtzeuge anderer Hersteller ähnliche Lösungen gebastelt (s. Bild oben).

Auf die Spitze treibt die neue Schlüpfrigkeit der Franzose Maxime Pinot. Er fliegt mit übergestreiften Flügelchen an den Unterarmen, um auch deren Cw-Wert zu verbessern. Ob diese Technik unterm Strich wirklich etwas bringt, sei dahingestellt. Zumal Maxime zugleich auf seinem Helm eine kantige Gopro trägt. Der Drang nach Bildern wiegt dann doch mehr als die letzte aerodynamische Konsequenz.


Die Top Ten des Superfinales nach fünf Tasks (vier davon gewertet):
  1. Honorin Hamard, FRA, Enzo3 - 2954
  2. Nicola Donini, ITA, Enzo3 - 2944
  3. Joachim Oberhauser, ITA, Enzo3 - 2923
  4. Charles Cazaux, FRA, Enzo3 - 2912
  5. Michael Sigel, CHE, Boomerang11 - 2910
  6. Laurie Genovese, FRA, Enzo3 - 2904
  7. Ernesto Hinestroza, DEU, Enzo3 - 2903
  8. Torsten Siegel, DEU, Boomerang11 - 2899
  9. Jean Marc Caron, FRA, Enzo3 - 2893
  10. Luc Armant, FRA, Enzo3 - 2888

Wer das Superfinale weiter verfolgen will, hier nochmals die wichtigsten Links:

Veranstaltungsinfos:
PWC-Homepage
PWC-Eventseite
Superfinale (lokaler Veranstalter)
Pilotenliste Superfinale
PWC-Facebook
Paragliding World Cup TV
Live-Leaderboard Fastretrieve
News vom Veranstalter
Ergebnisse
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Livetracking:
Flymaster
PWC Google Earth Feed

Berichte / Blogs:
DHV
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Wetter:
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Windy

Wie Windows 10 auch mit älteren Varios kommuniziert (4)

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Windows 10 hat ein Kommunikationsproblem mit manchen alten Varios. Doch das lässt sich beheben. Es gibt mal wieder eine neue Lösung.  

Auf Lu-Glidz hatte ich schon mehrfach (1 | 2 | 3) über Lösungen geschrieben bzw. diese verlinkt, wie man ältere Varios mit Windows 10 kommunizieren lassen kann, auch wenn sie "veraltete" serielle Schnittstellen oder USB-Buchsen mit veralteten Chipsätzen verwenden. Manche der Lösungen sind mittlerweile schon nicht mehr gültig oder auch nicht mehr im Netz zu finden. Doch es bieten sich immer noch neue Möglichkeiten.

Andreas Lanzl beschreibt auf seinem Blog Lost in Sky einen weiteren Weg, wie man ältere Variotechnik auch mit neuesten Betriebssystemen erfolgreich kommunizieren lassen kann.

Hinweis: Lu-Glidz hat das Verfahren nicht getestet und kann auch keinen Support in dieser Frage bieten. 

Korrektur: Smart Cells

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Manchmal ist das Marketing von Nova nicht ganz im Bilde, was die Technik so macht. Entgegen von Infos auf der Thermikmesse besitzen neue Nova-Schirme weiterhin Smart Cells.

Ein Nova Ion 5 unter kenianischem Himmel. Wer genau
hinschaut, kann die Zellbreitenvariierung noch erkennen.
// Quelle: DHV-XC, H. Klein
Um es klar zu stellen: Mentor 5, der neue Ion 5 und der neue Prion 4 besitzen weiterhin Zellen, deren Breite über die Spannweite des Flügels variiert – sogenannte Smart Cells.

Auf der Thermikmesse hatte Lu-Glidz noch die Angaben erhalten, die Schirme besäßen keine Smart Cells mehr. Vielmehr sei das optimierte Ballooning mit anderen Techniken erreicht worden. Doch diese Auskunft erwies sich als falsch. Darauf hat Nova nun in einer Email hingewiesen.

Nur der Sector und der Phantom kämen ohne Smart Cells aus. Bei ihnen sei die Zellenzahl so hoch bzw. die Zellenbreite so gering, dass die smarte Variierung keinen Vorteil mehr bringe.

Lu-Glidz hat den Post über die Neuigkeiten der Thermikmesse entsprechend korrigiert.

Anmerkung: Ich hoffe, dass andere Hersteller aus diesem Beispiel nicht die Lehre ziehen, man müsse nur erst etwas Falsches erzählen, um nachträglich noch einen eigenen, prominenteren Post bei Lu-Glidz zu bekommen. Das war sicher auch nicht Novas Intention. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Aerodynamikstudie: Sitzgurtzeuge

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Ein norwegischer Pilot hat in einer Simulation die Aerodynamik offener Gurtzeuge mit und ohne Heckschürze untersucht. Ein Bürzel bringt erstaunlich viel.

Eine Strömungssimulation zweier Gurtzeugtypen mit und ohne
Bürzel am Heck. (Weitere Beschreibungen im Text).
// Quelle: Johan Eklund
Johan Eklund ist ein norwegischer  Pilot und Programmierer. Die flugfreie Winterzeit nutzte er, um einmal der Frage nachzugehen: Wie groß ist der aerodynamische Effekt von Heckschürzen (Bürzel) an offenen Gurtzeugen?

Dafür entwickelte er zwei 3D-Modelle im Computer, die jeweils ein Gurtzeug samt Piloten darstellen: Das eine Gurtzeug lehnte er im Stil an ein Woody Valley Wani an, dem anderen gab er eine ähnliche Grundformn, ergänzte sie aber mit einer Heckschürze, die bis in Kopfhöhe des Piloten reicht.

Beide Modelle platzierte er dann für Strömungsanalysen in der Simulations-Softwareplattform SimScale in einen virtuellen Windkanal. Darin ließ er den virtuellen Wind mit 10 m/s wehen.

Die Simulation zeigt: Die Turbulenzenergie hinter dem Wani-artigen Gurtzeug ist deutlich größer als bei dem Gurtzeug mit Heckschürze. Vor allem im Bereich der Schultern und des Kopfes macht sich die luft-leitende und damit turbulenz-mindernde Wirkung einer Heckschürze sehr deutlich bemerkbar.

Auf den Bildern oben ist das gut zu sehen. Links das Wani-artige Gurtzeug, rechts das Gurtzeug mit Bürzel. Beim Gurtzeug ohne Heckschürze sind hinter Schultern und Kopf sehr kräftige Turbulenzen zu erkennen (rote Zone im Bild oben und verwirbelte Strömungslinien unten). Beim Gurtzeug mit Bürzel fällt diese Turbulenzenergie viel geringer aus.

Doch was bringen solche aerodynamischen Anbauten in der Praxis? Auch das hat Johan Eklund überschlagsweise errechnet. Als Basis dient ihm die Annahme, dass der Luftwiderstand eines Gleitschirms samt Piloten sich in etwa auf 50% Schirm, 20% Leinen und 30% Gurtzeug plus Pilot aufteilt. Die bessere Aerodynamik des Bürzelgurtzeugs senkt allerdings den Anteil des Gurtzeugs an dieser Rechnung von 30 auf 19 Prozentpunkte.

In der Gesamtbetrachtung reduziert sich der Gesamtwiderstand der Kombi aus Gleitschirm plus Gurtzeug mit Heckbürzel demnach um rund 10 bis 12%. Hätte ein Schirm mitsamt Wani-artigem Gurtzeug eine Gleitzahl von 9, käme er durch Einsatz des Heckbürzels auf eine Gleitzahl von ungefähr 10. Das entspricht auch in etwa den Ergebnissen ähnlicher Studien zum Thema.

Die Ergebnisse seiner kleinen "Hobbystudie" mitsamt weiterer Bilder und Grafiken hat Johan Eklund im Paraglidingforum als pdf-Datei zum Download zur Verfügung gestellt.

Thermikmesse 2018 im Video

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Der DHV erstellte bei der Thermikmesse 2018 zahlreiche Videos. In den Interviews erzählen die Aussteller über ihre neuen Produkte und führen diese teilweise auch vor.

Die DHV-Messeberichte gibt es als Playlist im Youtube-Kanal.
// Quelle: Youtube, Screenshot
Auf der Homepage des DHV ist eine weitere Zusammenfassung der News von der Thermikmesse 2018 zu finden. Hierzu gibt es etliche Videos, in denen die Hersteller bzw. die zugehörigen Importeure über die neuesten Produktentwicklungen berichten.

Das meiste davon war auch schon in der Messenachlese von Lu-Glidz zusammengefasst. Aber für viele ist es sicher interessant, sich anhand der Videos ein weiteres  Bild davon zu machen, was in Stuttgart geboten wurde.

Die Videos sind gesammelt als Playlist Messeberichte 2018 im Youtube-Kanal des DHV zu finden. Insgesamt sind es mehr als 30 Videos mit über 1,5 Stunden Spielzeit.

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