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Podz-Glidz #04: Flughund

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In Folge 4 des Lu-Glidz Podcasts erzählt Kerim Jaspersen unter anderem wie er es geschafft hat, mit seiner Hündin Bella auch längere Thermikflüge zu absolvieren.

Kerim Jaspersen im Flug mit seiner Hündin Bella.
// Quelle: K. Jaspersen, bearbeitet
Kerim Jaspersen ist ein Name, der sicher bei vielen Gleitschirmpiloten in der deutschsprachigen Szene so ein irgendwoher-kenne-ich-den-Gefühl auslöst. Das kommt nicht daher, dass Kerim mit Mega-Strecken oder als krasser X-Alps-Pilot aufgefallen wäre. Kerim hat sich vor Jahren als Produzent erzählerischer Gleitschirmvideos mit Titeln wie „Rush Hour Dream“ oder „Fliegen ist Freiheit“ einen Namen gemacht. Das war noch ganz am Beginn der Youtube-Ära.

Seit 2010 lebt und fliegt der heute  44-jährige in England. Häufig beim Fliegen mit dabei: Zum einen seine Frau Lena, zum anderen seine Hündin Bella – und das auch in der Luft.

Wie hat Kerim es geschafft, dass Bella sogar Thermikflüge von über einer Stunde geduldig mitmacht? Das erzählt er in dieser Folge von Podz-Glidz.

Szene aus dem Film "Rush Hour Dream".
// Quelle: Youtube, K. Jaspersen
Weitere Themen im Talk: Wie es sich in England so fliegt, warum Kerim einst beim DHV den Ruf als Gesetzesloser hatte und wie es dazu kam, dass im kleinen mittelamerikanischen Land El Salvador ein Fluggebiet nach ihm benannt ist.

Wer gerne ein paar der im Podcast angesprochenen  Videos von Kerim anschauen möchte, dem seien auf Youtube folgende Titel empfohlen:
Rush Hour Dream
Fliegen ist Freiheit
Bella Dog

Die Podz-Glidz Folge #04 "Flughund" ist auf Soundcloud zu hören und kann dort auch als mp3 heruntergeladen werden.





Infos zu Podz-Glidz

Podz-Glidz ist der Podcast von Lu-Glidz. Es geht darin um "Geschichten aus dem Kosmos des Gleitschirmfliegens". Die Themen und Inhalte heben sich bewusst vom normalen Blog etwas ab und ergänzen Lu-Glidz um ein neues Talk-Format. Im Mittelpunkt stehen Menschen aus der Gleitschirmszene, die etwas zu erzählen haben und denen man dabei gerne zuhört.

Wenn Dir Podz-Glidz gefällt, dann freue ich mich über eine Rückmeldung per Kommentar zu diesem Post oder per Email an luglidzkontakt [ät] gmail.com. Kritik und Anregungen sind genauso willkommen.

Natürlich ist die Produktion eines solchen Podcasts mit einigem Aufwand und Zeit verbunden. Podz-Glidz ist wie Lu-Glidz vollkommen unabhängig und deshalb auch werbefrei. Im Gegenzug freue ich mich über jeden Leser und jetzt auch Hörer, der meine Arbeit als Förderer unterstützt.

Alle Folgen von Podz-Glidz werden unter dem Label "Podcast" auf Lu-Glidz veröffentlicht. Zudem sind sie auf meinem Soudcloud-Channel zu finden: https://soundcloud.com/lu-glidz

Übrigens: Podz-Glidz kannst Du auch direkt in Deinem Podcast-Player abonnieren. 
RSS-Feed, Itunes, Spotify





Meteo-Parapente vor dem Aus?

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Der Betreiber von Meteo-Parapente.com, Nicolas Baldeck, will das Projekt offenbar aufgeben. Er bietet die Seite zum Kauf an. Vorerst läuft der Betrieb noch weiter. Wie lange noch?

Die beliebte Wetterseite Meteo-Parapente steht zum Verkauf.
// Quelle: Meteo-Parapente.com, Screenshot
Wer die Seite Meteo-Parapente.com in der Desktop-Version aufruft, findet dort seit gestern den Hinweis "For sale!!"

Folgt man dem zugehörigen Link, bekommt man zu lesen: "Nachdem ich diesen Service seit 2012 betreibe, plane ich jetzt Meteo-Parapente zu verkaufen und ein neues Leben zu beginnen." Mögliche Interessenten sollten per Email Kontakt aufnehmen.

Diese Entwicklung ist ein weiteres Kapitel in einer Reihe von Hochs und Tiefs, die Meteo-Parapente.com in ihrer fünfjährigen Geschichte schon durchlaufen hat. Mehrfach war die Seite schon deaktiviert und stand kurz vor dem Aus, mal aus technischen, mal aus finanziellen Gründen, dann aber auch wegen gesundheitlichen Probleme von Nicolas Baldeck, dem Kopf und Programmierer des Projekts.

Kürzlich hatte Baldeck einen persönlichen Tiefschlag hinnehmen müssen, als ihn Kapitalgeber aus einem anderen Meteo-Projekt herausdrängten, in das er viel Herzblut gesteckt hatte: das Wetterstations-Startup Pioupiou (Lu-Glidz berichtete).

Den Anzeichen nach hat ihn dieser Schritt psychisch so stark belastet, dass ihm nun der Antrieb fehlt, Meteo-Parapente weiter betreiben zu wollen – zumal er diese Seite stets nur als sein Hobby unterhielt und mit den unregelmäßig eingeforderten Abo-Einnahmen kaum die Kosten für die Modellrechnungen und den Server decken konnte.

Ob sich angesichts solcher Vorzeichen tatsächlich ein Käufer für Meteo-Parapente findet, ist fraglich. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Seite noch online ist.

Wer nach Alternativen zu Meteo-Parapente mit einer ähnlichen Datenaufbereitung für Thermikprognosen sucht, dem sei die Meteo-Seite Velivole.fr empfohlen, über die Lu-Glidz kürzlich bereits mehrfach (1 | 2) berichtete. Eine weitere Variante ist Soaringmeteo.org.

Käme es zum Ende von Meteo-Parapente, so wäre dies dennoch ein herber Verlust. In puncto einfacher Darstellung der Wind- und Thermikentwicklung sowie der Temperaturschichtung der Atmosphäre im Tagesverlauf hat Nicolas Baldeck Maßstäbe gesetzt.

Russischer Para-Humor

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Es ist eine lustige Analogie, der sich die Organisatoren der Russian Flatlands Open 2019 auf ihrem Werbeplakat bedienen: Ein Gleitschirm-Rennen ist wie die Raserei der Spermien hin zur Eizelle. Die Zellhülle stellt dabei die End-of-Speed-Section (ESS) dar. Wer dort als erster ankommt und noch bis ins Ziel vorstößt, gewinnt.

In der normalen Befruchtungspraxis gibt es allerdings doch einen kleinen Unterschied: Spermien bekommen in der Regel keine Leading-Points gutgeschrieben. Oder haben Biologen da bisher etwas übersehen?

Die Russian Flatlands Open findet vom 30. April bis 5. Mai in Konchinka rund 100 Kilometer südlich von Moskau statt. //  Bildquelle: xcpara.ru

Spektakulärer Klippenstart

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Der Norweger Robin Larsen betreibt Küstenfliegen der besonderen Art. Ein Video zeigt seinen Klippenstart am 600 Meter hohen Preikestolen über dem Lysefjord.

Spektakulärer Klippenstart überm Fjord. // Quelle: Vimeo, Robin Larsen 
Der Preikestolen ist ein beliebtes touristisches Wanderziel in Südnorwegen: Es handelt sich um eine natürliche Felsplattform 604 Meter über dem Lysefjord. Ein perfekter Aussichtspunkt, aber alles andere als ein perfekter Startplatz. Der fast waagerechte Anlauf auf dem Fels geht abrupt in einen senkrechten Abgrund über.

Der Spot ist vielleicht der Traum für Base-Jumper, aber die Hölle für Gleitschirmflieger. Mit viel Courage und Vertrauen in die eigenen Startfähigkeiten lässt sich freilich auch diese meistern, sogar mit einem gestreckten EN-D-Schirm.

Der Norweger Robin Larsen zeigt in einem Video auf Vimeo, wie er sich nach einem längeren Anlauf ganz ohne Durchsacker an der Kante des Kliffs in die Lüfte schwingt. Die plötzlichen 600 Meter Luft unterm Protektor dürften seinen Puls dennoch ordentlich in die Höhe getrieben haben.

"Don't do this at home", möchte man noch warnend anmerken – vor allem, wenn man schon andere Videos von Klippenstart zu sehen bekam, die nur mit viel Dusel glimpflich ausgingen (s. auf Lu-Glidz: Glücklicher Klippenstart).

Allerdings: Wer hat vor der Haustür schon solche Mega-Klippen wie in Norwegen?

Das kurze Video Preikestolen Cliff Launch, mit einer Drohne aufgenommen, ist auf Vimeo zu sehen.



Kingas Bergwelt

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Kinga Masztalerz wird 2019 an den X-Alps teilnehmen. Ihre Hike-and-Fly Videos zeigen: Kinga kann nicht nur gut fliegen, sie hat auch ein gutes filmisches Auge.

Kinga Masztalerz im Himalaya. // Quelle: Youtube, Screenshot
Kinga Masztalerz lernte erst 2014 das Gleitschirmfliegen, doch seither hat sich daraus eine echte Obsession entwickelt. Häufig ist sie auf abenteuerlichen Routen im Hike-and-Fly-Stil unterwegs, und das auch solo. Einige ihrer Trips hat sie dabei per Video dokumentiert.

Die Filme liefern imposante Bilder aus dem Himalaya oder den Dolomiten. Im positiven Sinn fällt dabei auf, dass Kinga nicht nur Wert auf tolle Flugszenen legt. Sie hat auch ein gutes Gefühl dafür, an passender Stelle andere Aufnahmen mit einzustreuen, welche die Faszination der fernen Landschaften, Länder und Kulturen vermitteln können – bei ebenso treffender Musikauswahl.

Selbst wenn Kinga bei den Redbull X-Alps 2019, bei denen sie als eine von nur zwei Frauen im Starterfeld steht, nicht weit nach vorne fliegen und laufen sollte, wird es wert sein, sie und ihre Filme im Auge zu behalten.

Auf Youtube ist von Kinga Masztalerz (alias "Girl gone Wild") ganz frisch der Film "Himalayas my love" erschienen. Weitere Hike-and-Fly-Videos auf Kingas Youtube Kanal.



Windmesswerte aufs Vario

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Wer würde sich gerne aktuelle Windwerte von umliegenden Meteo-Stationen auf seinem Vario anzeigen lassen? Syride und Burnair bieten entsprechende Lösungen.

Die Anzeige aktueller Windmesswerte auf einem Sys'Evolution.
// Quelle: Syride.com
Syrides Top-Vario Sys'Evolution hat kürzlich ein Update der Firmware spendiert bekommen. Eine der Neuerungen: Nun lassen sich auf dem Display aktuelle Windmesswerte von Wetterstationen in der jeweiligen Flugregion anzeigen. Dafür muss das Sys'Evolution per Bluetooth mit einem Smartphone gekoppelt werden, um darüber wiederum Zugang zum Internet zu erhalten.

Die aktuellen Windmessdaten stammen dann von der Meteo-Website winds.mobi. Diese Seite, die es sowohl im klassischen WWW wie auch als Smartphone-App gibt, aggregiert Messungen aus den verschiedensten Windmessnetzen wie Holfuy, Pioupiou, FFVL, Meteoswiss und weitere.

Beim Sys'Evolution können auf dem Display gleich mehrere Wind-Anzeigen eingerichtet werden: Eine spezifische Windmess-Station nach Wahl, die jeweils nächstgelegene Windmessstation, die nächste Station im Tal und die nächste auf einem Berggipfel zum Beispiel. Das kann dem Piloten einen Überblick liefern, wie sich die aktuellen Windverhältnisse in seiner Umgebung darstellen. Zu jeder Windstation werden auch die Höhe und der Zeitpunkt der letzten Messung angezeigt.


SkyNet-Bodenstation zieht die Winddaten aus der Cloud


Bernie Hertz zeigt eine SkyNet-Bodenstation. Sie
fragt Windstationswerte der Umgebung im Internet
ab und sendet sie per Fanet-Datenfunk an Varios.
// Quelle: Burnair.ch
Vom Prinzip her lassen sich aktuelle Windmessdaten auch schon von Varios anzeigen, die den Fanet-Standard beherrschen (aktuell Skytraxx, weitere Anbieter sollen folgen). Dafür wären aber besondere Bodenstationen erforderlich, die Werte eines Windmessers per Fanet-Datenfunk an die Varios in ihrem Umfeld übermitteln. Solche Fanet-fähigen Meteostationen gibt es zwar schon als Prototyp, aber noch nicht auf dem Markt.

Eine interessante und vom Prinzip her auch günstigere Variante hat der Schweizer Bernie Hertz von Burnair.ch gemeinsam mit etlichen Helfern entwickelt. Anstatt lokale Meteostationen mit Fanet auszurüsten, setzt sein System namens SkyNet darauf, die Daten schon vorhandener Stationen einfach aus dem Internet zu ziehen. Wie Syride kooperiert Burnair dabei unter anderem eng mit Winds.mobi und greift auf verschiedene Windmessnetze zu.

Vereine oder auch interessierte einzelne Piloten sollen eine SkyNet-Bodenstation ganz einfach in ihren Geländen aufstellen können, ohne das große technische Kenntnisse notwendig wären. Es handelt sich im Grunde nur um eine kleine schwarze Box mit Fanet-Antenne, integrierter Elektronik und einem Internetanschluss (Wifi).

Verschiedene Windmess-Stationswerte auf dem Display
eines Skytraxx 3.0 // Quelle: Burnair.ch
Die Stationen sind so programmiert, dass sie sich eigenständig bei Servern des SkyNet-Dienstes anmelden und dann gewissermaßen "aus der Cloud" automatisch die auf ihren Standort bezogenen Messdaten von Stationen aus der Umgebung beziehen. Diese Werte werden wiederum per Funk an Fanet-fähige Varios in der Nähe weitergeleitet. Sie tauchen dort als Windfahnen-Symbole samt Kilometer-Angabe in der Kartendarstellung auf.

Zugleich dient jede SkyNet-Box auch als Relais-Station, um aktuelle Positionsdaten der aktiven Fanet-Varios in der Umgebung an Livetracking-Server wie das Open-Glider-Network (OGN) weiterzuleiten.

Laut den Plänen von Burnair wird man die Skynet-Bodenstationen nicht kaufen, sondern nur mieten können. In den monatlichen Nutzungsgebühren (Preis steht noch nicht fest) wird sowohl die Übermittlung der Windwerte als auch die OGN-Integration enthalten sein. Seit kurzem sind erste SkyNet-Boxen auf Anfrage für einen Beta-Test des Systems erhältlich.

Frantas Welt

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František Pavloušek von UP ist einer der erfahrensten Gleitschirm-Konstrukteure. In drei langen Videos gibt er tiefe Einblicke in seine Sicht der Gleitschirmwelt.

František Pavloušek plaudert aus dem Nähkästchen eines
Gleitschirmkonstrukteurs. // Quelle: Youtube, Daria Krasnova
Auf Youtube finden sich immer wieder mal versteckte Highlights. Die russische PWC-Pilotin Daria Krasnova hat František ("Franta") Pavloušek interviewt, den heutigen Konstrukteur von UP (zuvor bei Axis). Viele Fragen hat sie dabei gar nicht gestellt. Vielmehr hält Franta auf bestimmte Stichworte hin erklärende Monologe: Wie Gleitschirme konstruiert werden; welche Unterschiede es bei den verwendeten Materialien wie Tüchern und Leinen gibt; welchen Einfluss die Streckung auf die Sicherheit hat; was es bedeutet, Zweileiner zu konstruieren und zu fliegen; warum es so schwer ist, realistische Polaren für Gleitschirme anzugeben etc. 

Wer sich als Pilot für hintergründige Infos zu solchen Themen interessiert, dem sei dieser auf drei Videos aufgeteilte Talk durchaus empfohlen. Man muss sich nicht einmal die Bilder anschauen, denn die Einstellung ist weitgehend eintönig. Aber das, was Franta zu sagen hat, ist wirklich interessant. Allerdings sollte man Englisch verstehen können.

Es kommt selten vor, dass sich ein erfahrener Konstrukteur so viel Zeit nimmt, um fundiert und ehrlich aus dem Nähkästchen zu plaudern. Insgesamt dauern die Videos fast zwei Stunden – passend für einen Schlechtwettertag oder einen langen Winterabend. 

Die drei Videos sind auf dem Youtube-Kanal von Daria Krasnova zu finden:
Teil 1:


Teil 2:


Teil 3:


Quick out ohne Quickouts

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Ein Video von den Kanaren zeigt eine Technik, wie man bei einer Landung mit starkem Wind den Schirm deaktivieren kann, indem man ihn einseitig aus dem Karabiner löst.

Der Tandempilot hat nach der Landung den linken Tragegurt aus dem
normalen Karabiner gelöst. // Quelle: Youtube, The Flying Islands
Wer schon mal Tandempiloten am Gardasee bei der Landung zugesehen hat, der wird eine besondere Technik bewundert haben: Bei stärkerem Wind lösen sie einfach direkt nach dem Touchdown die Quickout-Karabiner und behalten nur die Bremsen in der Hand. Die Kappe fliegt im Wind nach hinten weg und sinkt dann kraftlos zu Boden, ohne das Tandemgespann über den Landeplatz zu schleifen. So weit, so beeindruckend. Aber was tun, wenn man keine Quickouts besitzt?

Ein Film, gedreht auf den Kanarischen Inseln als Teil einer von BGD gesponsorten und insgesamt sehr sehenswerten Serie namens The Flying Islands, zeigt eine andere Technik: Die Tandempiloten dort greifen nach der Landung einfach an einen Karabiner, öffnen ihn schnell und lösen dann einseitig den Tragegurt. Auch so kann der Schirm in Fahnenstellung keine große Kraft mehr entwickeln.

Das Video hat im Internet einige Diskussionen ausgelöst. Etliche Kommentatoren kritisierten, dass hier eine gefährliche Technik propagiert würde. Denn während der Pilot mit den Händen nach Karabiner und Tragegurt auf einer Seite greift, muss er beide Bremsen loslassen, gibt also zeitweilig die Kontrolle über den Schirm auf. Wenn jetzt eine Böe in die Kappe fahren und diese hochheben würde, entstünde schnell eine kritische Situation.

Der kanarische Tandem-Pilot Christian Fernández, der an den Videos beteiligt war, verteidigte die Darstellung. Man müsse diese Technik gezielt üben. Wenn man sie aber einmal beherrsche, lasse sie sich bei Bedarf schnell und sicher durchführen, so seine Überzeugung. Vor allem für Tandemschirme, die ja keinen extra Beschleuniger besitzen, der noch zusätzlich gelöst werden müsste, sei diese Option bei Starkwind hilfreich.

Bedenken sollte man auf jeden Fall: Der Film ist an der Küste der Kanaren gedreht, wo zwar häufig starker Wind wehen kann, der allerdings nicht gleich sehr turbulent daherkommt. Unter gleichmäßigen Strömungsverhältnissen könnte es vertretbar sein, sich mit entsprechendem Training (erst am Soloschirm!) ein solches Quick-out-Manöver ohne Quickout-Karabiner zuzutrauen.

Ansonsten wäre für Tandempiloten, die auch bei stärkerem Wind fliegen, der Einsatz klassischer Quickout-Karabiner wohl immer die bessere und sicherere Lösung.

Das Video "Paraglider quick release method without special carabiners" ist auf Youtube zu sehen.






The Flying Islands

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Eine gut gemachte Videoserie auf Youtube stellt die flug-meteorologischen Besonderheiten rund um die verschiedenen Kanaren-Inseln vor.  

Auf La Palma wird im Lee geflogen.
// Quelle: Youtube, The Flying Islands
Die Kanaren sind ein beliebtes Reiseziel für Gleitschirmflieger im Winter. Thermikfliegen auf La Palma und Teneriffa, Starkwindsoaren auf Lanzarote – jede der Inseln hat ihre Besonderheiten und jeweils auch ganz eigene Wetterphänomene zu bieten. Diese zu verstehen ist nicht immer leicht. Nicht von ungefähr wird Reisenden üblicherweise empfohlen, sich sicherheitshalber lokalen Guides anzuschließen, um von deren Erfahrung zu profitieren.

Dennoch ist es sinnvoll, sich mit den kanarischen Wind- und Wetterverhältnissen näher zu beschäftigen. Die Videoserie "The Flying Islands", die in Zusammenarbeit lokaler Piloten mit dem Hersteller BGD entstand, ist dafür ein sehr guter Einstieg.

In zehn kurzen Filmen werden die Besonderheiten des Fliegens auf den Kanaren erklärt: Übliche Großwetterlagen, der Einfluss des Passatwindes und wie dieser mit den verschiedenen Inselformen interagiert etc. Animierte Grafiken helfen dabei, die Fließmuster der Luft zu verstehen.

Die gesamte Playlist von The Flying Islands ist auch mit deutschen Untertiteln auf Youtube zu finden. Hier als erster Eindruck nur der Trailer:






Wolkenstraßenfolger

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Große Streckenflüge im Flachland folgen häufig Wolkenstraßen. Besonders eindrücklich zeigt sich das in einer Flugspur-Animation über Satellitenbildern.

Flugspuren entlang von Wolkenstraßen. // Quelle: Youtube, Screenshot
Guido Prestigiovanni ist ein italienischer Fotograf und Gleitschirmflieger. Am 1. Mai 2016 war er zusammen mit ein paar Franzosen unterwegs auf großer Strecke. Von diesem Flug erstellte er später eine ganz besondere Film-Dokumentation: Er nahm den Stream der Satellitenbilder des Tages von der Internetseite Sat24, um darüber die Flugspuren zu legen.

Auf den Satellitenbildern sind gut die verschiedenen Wolkenbänder und -straßen zu erkennen. Die Flugspuren wiederum zeigen, wie verschiedene Piloten immer wieder genau entlang dieser Wolkenstraßen fliegen. Ein derart aufbereitetes Schauspiel liefert einen interessanten Eindruck und hilft, Zusammenhänge zwischen Flugleistungen und Wetterbedingungen besser zu verstehen.

An jenem Tag flog Martin Morlet übrigens 413 km über Frankreich (Lu-Glidz berichtete).

Das Video von Guido Prestigiovanni mit der igc-Animation über Satellitenbildern ist auf Youtube zu sehen:



Grünes Licht für Super-Paragliding-Testival

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Das nächste Super-Paragliding-Testival in Kössen soll vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 stattfinden. Die Veranstalter um Sepp Himberger haben kürzlich Grünes Licht gegeben.

Nach der Absage des Stubai-Cups 2019 (Lu-Glidz berichtete) gab es in der Gleitschirmszene Befürchtungen, dass auch das Super-Paragliding-Testival (SPT) in Kössen in diesem Jahr entfallen könnte. Doch Organisator Sepp Himberger hat jetzt mit einem kurzen Post auf der Facebook-Seite der Fliegerbar Kössen für Gewissheit gesorgt: "Save the date. Let's do it! See you in Kössen - please share" steht dort zu lesen, zusammen mit einer Darstellung des typischen Posters des SPT (s. Bild).

Damit wird das Supertestival in diesem Jahr zum elften Mal stattfinden.

// Bildquelle: fly-koessen.at

Windy zeigt Arome

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Die beliebte Meteo-Seite Windy erweitert wieder einmal ihre Datengrundlage. Jetzt werden auch die Berechnungen des französischen Wettermodells Arome dargestellt.

Ein Großteil Mitteleuropas wird vom Modell Arome abgedeckt.
// Quelle: windy.com, Screenshot, bearbeitet
Das kostenfrei zugängliche Windy.com ist schon länger das "Schweizer Taschenmesser", um sich Wettervorhersagen mit guter Datengrundlage selbst zurecht zu schnitzen. Jetzt hat Windy nochmals ein weiteres Modell draufgesattelt: Arome.

Arome ist ein Modell von Meteo France. Es deckt hauptsächlich Frankreich und einen Teil der angrenzenden Länder ab (s. Bild). Die Besonderheit: Arome rechnet mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung von 1,5 bis 2.5 km. Die Vorhersagen erfassen nur die nächsten 2,5 Tage, werden aber alle sechs Stunden geupdatet. Arome ist daraufhin optimiert, lokale Windverhältnisse genauer abzubilden. In gebirgigen Regionen werden die größeren Talwindsysteme von Arome schon relativ gut erfasst. Damit stellt es eine interessante Ergänzung zu den anderen von Windy zur Auswahl gestellten Modellen ECMWF, GFS, ICON und NEMS dar.

Allerdings ist von Arome in Windy bisher nur ein eingeschränkter Datensatz verfügbar. Windangaben gibt es nur für den Bodenwind, nicht für die fürs Flugwetter so wichtigen höheren Luftschichten (wie sie für ECMWF, GFS und ICON abgefragt werden können). Dennoch dürfte es sich lohnen, zumindest für den aktuellen Flugtag jeweils auch das Arome-Modell vergleichend zu checken, um lokale Windverhältnisse besser abschätzen zu können.


Windvergleich Modell vs. Real

Neben Arome als Modell hat Windy noch ein weiteres, interessantes Feature hinzugefügt: Lässt man sich in der Kartendarstellung die Wetterstationen einblenden (Windsymbol in der Auswahl) und klickt dann auf eine der Stationen, so öffnet sich ein kleines Meteogramm. Es zeigt zum einen die tatsächlich gemessenen Windwerte der letzten Tage, zum anderen darunter als Vergleich die vom Meteomodell errechneten. So lässt sich schnell überprüfen, ob das jeweils gewählte Modell mit der Wirklichkeit halbwegs überein stimmte. Gerade wenn es darum geht, die Entwicklung der nächsten Stunden abzuschätzen, sollten Modell- und Realwerte in den Stunden davor nah beieinander liegen, und den Angaben in der Zukunft eher vertrauen zu können.

Hier als Beispiel mal der Link zu der Windy-Darstellung der Messwerte der Windstation Patscherkofel bei Innsbruck (wichtig zur Einschätzung von Föhnlagen).

Flugsuche im XContest reaktiviert

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Einfach in die Karte klicken und alle Flüge im Umkreis finden: Diese exzellente Funktion von XContest.org ist nun mit neuem Kartenmaterial wieder verfügbar.

Der Kreis auf der Karte markiert die Suchregion für die Flüge.
// Quelle: XContest.org, Screenshot
World Wide Flight Search– so heißt eine der herausragenden Funktionen der XC-Flugdatenbank XContest.org. Man kann auf einer Karte per Mausklick einen Punkt anwählen und muss nur noch den Radius eines Suchkreises definieren, um die Datenbank nach Flügen zu filtern, die in dieser Region gestartet wurden. Dabei lässt sich die Ergebnisliste sogar weiter eingrenzen: Zum Beispiel nach einzelnen Tagen oder Zeiträumen, besondere Wertungsklassen oder sogar Flüge, die anderswo starteten, aber die Suchregion passierten.

Dieses leistungsfähige Instrument zur Fluganalyse war monatelang nicht verfügbar. Im vergangenen Jahr hatte XContest.org das auf der Seite verwendete Kartenmaterial geändert. Das neue Format war mit der bestehenden Flugsuche nicht kompatibel. Eine Neuprogrammierung war gefragt.

Das ist jetzt geschehen – und hat sogar noch eine weitere Verbesserung gebracht: Anstatt für den Suchkreisradius eine gezielte numerische Meterangabe zu verlangen, kann dessen Größe nun einfach mit der Maus angepasst werden. Dafür klickt man auf einen der vier Punkte am Rand des Kreises und zieht dann den Kreis größer oder kleiner.


Podz-Glidz #05: XC-Revolution

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In Folge 5 des Lu-Glidz Podcast erzählt Sebastian Barthmes wie er daran arbeitet, die Streckenfliegerei zu revolutionieren – zumindest hinsichtlich der Streckenwertungen.

Sebastian Barthmes auf großer Strecke.
// Quelle: S. Barthmes, bearbeitet
Wer mit dem Gleitschirm auf Strecke geht und seine Flüge in Online-Wettbewerben hochlädt, der wird schnell feststellen: Um richtig viele Punkte zu bekommen, muss man in der Regel ein sogenanntes FAI-Dreieck fliegen. Die Vorgabe, drei Wendepunkte in einem bestimmten Verhältnis zueinander einzuhalten, bedeutet allerdings, dass andere, vielleicht auch interessante Routenoptionen dadurch diskriminiert werden. Die Wettbewerbe deckeln im Grunde die Fantasie bei der Routenwahl.

Sebastian Barthmes will sich damit nicht abfinden – obwohl er regelmäßig und sehr erfolgreich große Dreiecke fliegt. 2017 gewann er sogar die Gesamtwertung des deutschen Online-Contest. Doch gemeinsam mit anderen Piloten machte er sich Gedanken, wie man solche Streckenflug-Wettbewerbe von der Geißel der Dreiecksflüge emanzipieren könnte. Das Ergebnis ist eine Plattform namens XCR (XC Revolution).

Sebastian Barthmes.
Unter www.xc-paragliding.com kann man seine Flüge hochladen und nach einem Algorithmus auswerten lassen, der eine viel freiere Streckenführung über viele Wendepunkte erlaubt und auch honoriert. (Mehr zum XCR ist auch im früheren Post "Die XC-Revolution" auf Lu-Glidz zu finden).

Im Podcast erzählt der 33-jährige über die Hintergründe des XCR und die Erfahrungen der ersten Saison. Zudem spricht er über große Strecken und wie man sich darauf vorbereitet. Wie hat Sebastian es geschafft, innerhalb von nur vier Jahren nach seiner Gleitschirm-Schulung in die deutsche Streckenflieger-Elite aufzusteigen? Und warum muss man für wirklich große Strecken lernen, mit Vernunft ins Lee zu fliegen?

Sebastian erwähnt im Talk zwei besondere Flüge. Der eine ist ein großes Dreieck vom Speikboden, mit zweifacher Querung des Alpenhauptkammes. Der andere ist ein besonderer Flug auf ausgefallener Route im Engadin. Die Links führen jeweils zur Darstellung im XCR. 

Die Podz-Glidz Folge #05 ist auf Soundcloud zu hören und kann dort auch als mp3 heruntergeladen werden.






Infos zu Podz-Glidz

Podz-Glidz ist der Podcast von Lu-Glidz. Es geht darin um "Geschichten aus dem Kosmos des Gleitschirmfliegens". Die Themen und Inhalte heben sich bewusst vom normalen Blog etwas ab und ergänzen Lu-Glidz um ein neues Talk-Format. Im Mittelpunkt stehen Menschen aus der Gleitschirmszene, die etwas zu erzählen haben und denen man dabei gerne zuhört.

Wenn Dir Podz-Glidz gefällt, dann freue ich mich über eine Rückmeldung per Kommentar zu diesem Post oder per Email an luglidzkontakt [ät] gmail.com. Kritik und Anregungen sind genauso willkommen.

Natürlich ist die Produktion eines solchen Podcasts mit einigem Aufwand und Zeit verbunden. Podz-Glidz ist wie Lu-Glidz vollkommen unabhängig und deshalb auch werbefrei. Im Gegenzug freue ich mich über jeden Leser und jetzt auch Hörer, der meine Arbeit als Förderer unterstützt.

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Sicherheitsmitteilung: Neo Body

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Der französische Hersteller Neo hat für sein Spezial-Gurtzeug Body eine Sicherheitsmitteilung herausgegeben: Bei manchen Modellen können sich die Beinschlaufen öffnen.

Das Speedriding-Gurtzeug Body von Neo. // Quelle: flyneo.com
Das Body ist ein Gurtzeug, das von Speedridern genutzt wird, weil es mit seinem speziellen Schnitt die Kombination von Skifahren und Fliegen unterstützt. Allerdings ist dabei besonders wichtig, dass die Beinschlaufen ganz sicher geschlossen sind.

Jüngst ist Neo aufgefallen, dass es bei manchen Body-Gurtzeugen nach einigem Gebrauch vorkommen kann, dass die Beingurtschließen im entlasteten Zustand (nicht im Flug) wieder öffnen. Unfälle soll es in diesem Zusammenhang noch nicht gegeben haben. Doch vorsorglich empfiehlt Neo Piloten, die ein Body mit bestimmten Produktionsnummern (siehe Sicherheitsmitteilung) besitzen, dieses einzuschicken, um es ein klein wenig überarbeiten zu lassen.

Selbstherrlich gelöscht?

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Lu-Glidz bietet unter den meisten Posts die Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen. Doch das Angebot ist kein Frei-Schreib-Schein. Unpassendes wird auch gelöscht!

Warum werden manche Kommentare auf Lu-Glidz einfach
ausradiert? Die Antwort steht im Text. // Bildrechte: CC0 1.0
Für das Kommentieren auf Lu-Glidz gibt es ein paar Regeln, die aber leider nicht immer eingehalten werden. Wer nur anonym kommentiert und dabei jegliche Netiquette vermissen lässt; wer mich, andere Leser oder im Post erwähnte Personen beleidigt oder diskriminiert; wer auch völlig am eigentlichen Thema vorbei schreibt und die Kommentarfunktion nur für dummes Zeug oder private Fehden missbraucht, der hat kein Recht, auf Lu-Glidz zu erscheinen. Solche Kommentare werden von mir gelöscht! Zumal ich als Blog-Betreiber auch für die Inhalte der Kommentare rechtlich in die Verantwortung genommen werden kann.

In manchen Fällen lasse ich unpassende Texte sogar ohne Angabe von Gründen spurlos verschwinden. Warum? Um abseitige Diskussionen gleich im Keim zu ersticken. Sonst fragen sich andere Leser möglicherweise: Was stand denn Anstößiges im gelöschten Kommentar? Doch auch damit wird dieser letztendlich nur aufgewertet.

Unpassende Kommentare verdienen ein: Aus den Augen, aus dem Sinn. Das ist auch die effektivste Methode, um irgendwelchen Trollen den Anreiz zu nehmen, sich auf Lu-Glidz auszutoben. (Ja, solche Versuche hat es auch schon gegeben).

Sollte es einmal vorkommen, dass ich einen Kommentar aus Sicht des (anonymen) Urhebers zu Unrecht gelöscht habe, dann sollte derjenige sich direkt bei mir persönlich melden (Email / Telefon) und mich mit offenem Visier vom Gegenteil überzeugen. Auf anonyme Diskussionen im Kommentar-Feed werde ich mich nicht mehr einlassen.

Grundsätzlich kann ich nur empfehlen: Seid ruhig auch kritisch in euren Kommentaren! Aber je kritischer und je härter in der Wortwahl ihr schreibt, desto eindeutiger solltet ihr euch zu erkennen geben. Bei meinen eigenen Posts auf Lu-Glidz ist ja auch immer ganz klar, wer dahintersteht.

Lucian


PS: Wer die Kommentare auf Lu-Glidz aufmerksam verfolgt, wird bemerken, dass ich manche anonym gehaltenen Anmerkungen auch stehen lasse. Das geschieht, wenn sie der Diskussion dienlich und in einem annehmbaren Ton verfasst sind. Die Anonymität sollte aber die Ausnahme bleiben!


Heli to Ground

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Manuel Nübel hat es gewagt, mit einem helikopternden Gleitschirm im Schnee zu landen. Richtig gelesen: Heli to Ground. Eine etwas verrückte Landetechnik. 

Einfach in den Schnee helikoptert. // Quelle: Facebook, M. Nübel
Nachahmer sollten sich sicher sein, dass der Schnee am Landeplatz auch wirklich weich genug ist. Dann könnten heli-erfahrene Piloten so etwas mal probieren. Ich würde das freilich nicht empfehlen. Aber jeder ist seines Spaßes oder Unglücks Schmied bzw. Steuermann.

Manuel jedenfalls macht das ganz cool. "Jetzt abwarten und Tee trinken, oder was?", kommentiert er, als er noch in einiger Höhe die Karussellfahrt einleitet. Um das Video auf Facebook nicht langweilig werden zu lassen, sind etliche Umdrehungen noch rausgeschnitten.

Das Video ist auf dem Facebook-Kanal der Red Bull X-Alps zu sehen. "Manuel Nübel testing out special landing technique", heißt es dort. Dass Manuel das Manöver bei den X-Alps anwenden wird, ist aber wohl eher nicht zu erwarten. Im Sommer fehlt der dämpfende Schnee.



Cutter statt Klinke

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Beim Windenschlepp ist es sinnvoll, ein Kappmesser dabei zu haben. Denn es kann vorkommen, dass sich das Schleppseil mit der Klinke verhakt, wie ein Video aus Texas zeigt.

Das Kappmesser befreit das verhakte Schleppseil.
// Quelle: Youtube, Screenshot
Das Video zeigt einen Windenschlepp an einer Abrollwinde. Als der Pilot schon in großer Höhe die Gurtbandklinke öffnet, bleibt das Seil an einer Seite hängen.

Der Pilot reagiert erstaunlich ruhig und geistesgegenwärtig. Er angelt sich das Seil mit einem Fuß, zieht von irgendwo ein Kappenmesser heraus, um sich dann mit einem schnellen Schnitt von der Zugleine zu befreien.

Hätte er das nicht gemacht, hätte vermutlich der Fahrer der Abrollwinde auf seiner Seite kappen müssen. Mit einem so langen Seil im Schlepptau zu fliegen, ist für den Piloten aber kein Spaß. Es könnte ja immer mal irgendwo hängen bleiben. Von daher sollte man solche Beispiele getrost als Anregung nehmen, sein Gurtzeug bzw. Schleppausrüstung um ein Kappmesser zu ergänzen.

Das Video ist auf Youtube zu sehen. (In der hier eingebundenen Version startet der Film erst kurz vor der entscheidenden Szene. Wer den ganzen Schlepp davor anschauen will, muss halt den Wiedergabe-Schieberegler entsprechend nach vorne ziehen.)



Leistungsdrang (24): Doppel-B-Gabel

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Die Zugkraft einer Leine über zwei Aufhängungspunkte pro Rippe  in das Profil einzuleiten, sorgt für eine bessere Abstützung. Nova hat das beim Mentor 6 auf der B-Ebene realisiert.

Eine Doppel-B-Gabel (links im Bild) an einem Mentor 6.
// Quelle: Nova
Double-B splits (Doppel-B-Gabel) hat Nova diese Variante einer Leinenaufhängung genannt. Ähnliches ist schon von vielen Zweileinern bekannt, bei denen typischerweise die A-Leinen sich kurz unter der Kappe nochmals aufteilen. Die Doppel-B-Gabel erfüllt eine vergleichbare Funktion, nur an anderer Stelle: Es geht darum, den Abstand zwischen den Leinenebenen etwas zu verringern.

Bei der Doppel-B-Gabel sitzt die vordere Gabelleine etwas näher an der A-Ebene und die hintere näher an der C-Ebene als das mit einer B-Leine mit einem einzelnen Angriffspunkt der Fall wäre. Dadurch wird das Profil insgesamt besser abgestützt. In turbulenter Luft wird es dann etwas weniger in sich arbeiten, was letztendlich der Leistung zugute kommt.

Manche anderen Hersteller nähen heute sogenannte Gibus-Bögen über der B-Ebene auf die Profile. Diese halbkreisförmigen Stäbchen, teilweise sogar in doppelter Ausführung, haben einen ähnlichen Effekt, das Profil breiter abzustützen. Allerdings geht das typischerweise mit etwas mehr Gewicht und gewissen Einschränkungen beim Packen einher. Die Doppel-B-Gabel erfüllt den gleichen Zweck in Leichtbauweise.

Natürlich bietet die zusätzliche Gabelleine auch einen zusätzlichen Luftwiderstand, was theoretisch leistungsmindernd sein sollte. Wenn diese Leinen allerdings vergleichsweise kurz ausgeführt sind, sitzen sie noch in der langsamer strömenden Grenzschicht des Untersegels und zudem im Windschatten hintereinander. Der negative Effekt sollte dann vernachlässigbar sein.

Zumal die bessere Profilabstützung dem Konstrukteur die Freiheit gibt, einen Teil der gewonnenen Stabilität auch in ein etwas dünneres Profil gewissermaßen "zu investieren". Ein dünneres Profil reduziert den Gesamtwiderstand. Wie so häufig im Gleitschirmbau gibt es für den Leistungsdrang eine Fülle an Stellschrauben, an denen gedreht werden kann.

Übrigens: Nach Auskunft von Nova-Konstrukteur Philipp Medicus besitzt der Mentor 6 hat im Vergleich zum Mentor 5 tatsächlich ein etwas dünneres Profil.



Schnelle Acht - rückwärts

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Der Doppelkreis mit Richtungswechsel ist eine der Flugfiguren, die man für den A-Schein beherrschen muss. Simon Winkler zeigt, dass man sie auch rückwärts fliegen kann.

Auch im Rückwärtsflug braucht man für die Schnelle Acht eine
gewisse Kurvenschräglage. // Quelle: Facebook, Simon Winkler
Der Rückwärtsflug ist freilich nichts, was man Flugschülern ans Herz legen oder gar von ihnen verlangen wollte. Trainiert wird er typischerweise erst in einem Sicherheitstraining – bei der kontrollierten Ausleitung eines Fullstalls.

Wenn man so ein "Flyback" aber einmal perfekt beherrscht, wie es der Acro- und Test-Pilot Simon Winkler tut, dann kann man sich auch mal das Kunststück erlauben, die Schnelle Acht rückwärts auszuführen.

Im Video "Backwards Dynamic Double Zero" auf Facebook ist das Manöver erst einmal in klassischer Form zu sehen, also vorwärts geflogen. Danach folgt die Acht im Flyback.



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