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Firmware-Update für Flytec-Varios

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Besitzer älterer GPS-Varios von Flytec bzw. Bräuniger sollten die Firmware ihrer Varios auf den neuesten Stand bringen. Sonst werden die GPS-Daten in Zukunft fehlerhaft sein.

Flytec 6020/6030 bzw Bräuniger Competino+/Compeo+
benötigen ein Firmware-Update, damit sie auch weiterhin
ein korrektes GPS-Datum abspeichern. // Quelle: Volirium
Flytec gehört seit geraumer Zeit zu Naviter, doch die Software der älteren Geräte wird noch immer von den urspünglichen Entwicklern in der Schweiz betreut, die heute als Volirium firmieren.

Auf den Internetseiten von Volirium steht jetzt eine neue Firmware für die Geräteserien Flytec 6020 / Bräuniger Competino+ sowie Flytec 6030 / Bräuniger Compeo+ zum Download bereit.

Allen Besitzern dieser Geräte wird empfohlen, die neue Firmware aufzuspielen. Sie ist nötig, damit diese GPS-Varios auch in Zukunft igc-Dateien mit korrekten GPS-Datumsangaben abspeichern können.

Hintergrund: Das GPS-Datenformat enthält einen Wochenzähler, der aber nur 1023 zählen kann. Bei 1024 springt er automatisch wieder auf null. Am 7. April 2019 kommt es bei vielen älteren GPS-Chips zu einem solchen "GPS-Rollover". Manche elektronischen Geräte können diesen Datumssprung nicht korrekt interpretieren. Sie geben dann ein Datum aus, das 19,6 Jahre in der Vergangenheit liegt. Hier hilft nur ein Update der Firmware.

Für ältere Geräte der Serien 50xx / Compe(tin)o wird es laut Angaben von Volirium-Chef Jörg Ewald keinen Fix geben. Diese werden in allen Funktionen dennoch weiterhin ihren Dienst tun können. Nur als Logger von gültigen igc-Files mit korrektem Datum sind sie dann nicht mehr zu gebrauchen. Allerdings soll das bei diesen Geräte erst ab dem 2. Januar 2022 der Fall sein!

Die GPS-Module, die in der Flytec Sensbox verbaut wurden, sollen angeblich sogar noch bis 2029 korrekt arbeiten.


Intelligente Startplatz-Prognose

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Die Meteo-Seite Paraglidable.com nutzt ihre künstliche Intelligenz jetzt auch zur Einschätzung der Flugbedingungen an einzelnen Startplätzen im Alpenraum.

Paraglidable.com gibt jetzt auch für einzelne Startplätze im
Alpenraum punktuelle Einschätzungen der Fliegbarkeit
aus. // Quelle: Paraglidable.com
Erst kürzlich hatte ich die Funktionsweise von Paraglidable.com auf Lu-Glidz vorgestellt (s. Intelligenter Hammertagalarm). Es handelt sich um die erste Flugwetterseite für Gleitschirmflieger, die die "Fliegbarkeit" einer Wetterlage mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz (KI) einschätzt.

Antoine Meler, der Kopf hinter Paraglidable, hat mittlerweile eine weitere Funktion hinzugefügt: Neben der regionalen Angabe der Fliegbarkeit und der Streckenträchtigkeit eines Tages (beides ist im o.g. Post genauer erklärt) errechnet die KI der Seite jetzt auch für einzelne Startplätze im Alpenraum die Wahrscheinlichkeit, dass dort geflogen werden kann.

Diese Funktion ist durchaus interessant, vor allem wenn sich die regionale und die startplatz-bezogene Fliegbarkeit unterscheiden. So etwas sollte man als Pilot zum Anlass nehmen, genauer in die Wetterprognosen zu schauen, um herauszufinden, woran das liegen könnte. Unter anderem wird dabei häufig eine Rolle spielen, dass die vorhergesagte Windrichtung nicht zum Startplatz passt.


Problematische Westlage korrekt eingeschätzt

Im oben gezeigten Beispiel (Vorhersage vom Vortag für den Sonntag, 10.3.19) liegen die "regionalen" Werte der Fliegbarkeit im Raum Bassano bei rund 50 Prozent. Die punktuellen Werte der Fliegbarkeit der lokalen Startplätze wie "Da Beppi" hingegen werden mit nur 12 Prozent ausgegeben. Ein detaillierterer Wettercheck auf Windy.com zeigt eine tief liegende Basis, vor allem aber einen recht kräftigen Höhenwind aus West. Bei einer solchen Westlage wird es an der West-Ost ausgerichteten Kante von Bassano immer etwas ungemütlich, weshalb dort auch in der Regel weniger geflogen wird. In diesem Fall erscheint das Ergebnis von Paraglidable also plausibel.

Allerdings sollte man sich gerade bei den Punktprognosen nicht voll auf die Ergebnisse verlassen. Einige der erfassten Startplätze werden seltener beflogen. Die Datengrundlage für das Training der Künstlichen Intelligenz ist entsprechend "löchrig". So kann es schon mal passieren, dass in roten Regionen, für die die KI eine Fliegbarkeit von nur einem Prozent errechnet hat, einzelne grüne Punkte liegen, deren Fliegbarkeit angeblich 97 Prozent erreichen soll. Dass da etwas nicht stimmen kann, ist offensichtlich.

Solche Ausreißer sind allerdings kein Grund, Paraglidable als unzuverlässig einzustufen. Die Seite ist immer noch im Aufbau- und die KI im Lernmodus. Antoine Meler spricht selbst von einer Alpha-Version.

Auch als Nutzer wird man lernen müssen, diese Form der Wettereinschätzung durch die Künstliche Intelligenz und die zugehörige Datenausgabe korrekt zu interpretieren. Dazu gehört dann auch, mit gesundem Meteo-Verstand einzuschätzen, wann eine Punktprognose realistisch oder offensichtlich fehlgeleitet ist.

Test: Naviter Hyper

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Das Hyper von Naviter ist ein kompaktes Fluginstrument mit einem gut ablesbaren Farbdisplay. Es bietet viele Funktionen, ist aber (noch) kein vollwertiger Allrounder.

Zum schwarzen Hyper gibt es passende Silikon-Schutzhüllen.
Das Display bietet mehrere, im Flug anwählbare
Anzeigeseiten. // Quelle: Naviter
Als Naviter 2018 sein neues Modell Hyper vorstellte, war das Interesse groß. Ein Fluginstrument, kleiner und leichter als andere GPS-Flugcomputer wie zum Beispiel das Naviter Oudie, ein Skytraxx 3.0, ein Volirium P1, ein Compass C-Pilot oder ein Flymaster Nav, aber mit einer auf den ersten Blick fast ähnlich umfangreichen Funktionsausstattung. Das könnte doch das perfekte Fluginstrument sein für Otto-Normalpiloten, die einen Allrounder suchen – mit Vario, GPS und Navigation, IGC-Recording sowie Karten- und Luftraumanzeige. Zumal Größe und Gewicht das Gerät gerade auch für Hike-and-Fly-Unternehmungen interessant machen.

Form und Größe:
Das Naviter Hyper hat ein angenehm kompaktes Format (10,7 x 7,0 x 1,8 cm), das gut in eine Hand oder auf ein kleines Cockpit passt. Der Bildschirm fällt etwa um ein Drittel kleiner aus als bei heute üblichen Smartphones. In der Praxis ist das ausreichend, um alle nötigen Infos darzustellen und noch gut ablesen zu können (zumal man beim Hyper zwischen verschiedenen Bildschirmseiten hin und her schalten kann). Die vier Tasten am unteren Rand des Gerätes sind gerade groß genug, um sie auch mit dickeren Handschuhen eindeutig bedienen zu können. Das auf der Naviter-Website angegebene Gewicht des Gerätes von 135 Gramm kann ich allerdings nicht bestätigen. Mein Testgerät wog nackt 155 Gramm, mit Silikon-Schutzhülle kam es auf knapp 190 Gramm.
Apropos nackt: Das Gehäuse des Hyper ist aus einem schlagzähen Kunststoff, dessen Oberfläche leicht gummiert ist. Das führt allerdings dazu, dass die mitgelieferten Klettstreifen, die man auf den Rücken des Gerätes kleben könnte, dort nicht besonders gut haften. Schon allein deshalb ist es ratsam, stets auch den als Zubehör verfügbaren Silikon-Überzug für das Hyper zu verwenden. Auf diesem ist hinten ein großes Klett-Pad sicher vernäht.

Bei bestimmten Winkeln kann das ansonsten sehr gute
Farbdisplay stark spiegeln. // Foto: Lu-Glidz
Der Bildschirm:
Das Farbdisplay (7,0 x 5,3 cm) des Hyper liefert eine gute Anzeige. Im normalen Umgebungslicht (Innenraum) ist es bei 100% Hintergrundbeleuchtung zwar nicht heller als typische Smartphones. Bei direkter Sonneneinstrahlung allerdings kann es sowohl die meisten Smartphones, als auch seinen großen Bruder, das Oudie 4 von Naviter, in der Ablesbarkeit ausstechen.
Das liegt daran, dass das Display transflektiv ist, d.h. es besitzt eine hinterlegte Spiegelfolie, um auch das Umgebungslicht zur eigenen Aufhellung zu nutzen. Das sorgt für erstaunlich gute Kontraste. Störend ist nur, dass der Bildschirm, je nach Position und Ausrichtung zum Piloten, recht stark spiegeln kann. Dann ist die Ablesbarkeit deutlich beeinträchtigt. Eine Entspiegelungsfolie könnte hier zwar helfen, doch verliert das Display damit an Schärfe, weshalb ich mich eher um eine möglichst spiegelungsfreie Positionierung bemühen würde.
Die Ausrichtung des Bildschirms und damit des Gerätes ist übrigens fix: Anders als eine Smartphone-Lösung bietet es nur das Hochformat. Angesichts der Größe sollte man aber selbst bei einem kleinen Cockpit damit keine Platzprobleme bekommen.

Die Darstellung
Das Hyper bietet dem Piloten vier Bildschirmseiten, die unterschiedliche Informationen enthalten. Drei der Seiten sind für den Flug gedacht, die vierte umfasst das Einstellungsmenü. Im Flug kann man mit Wischgesten auf dem Bildschirm oder durch wiederholtes Drücken einer Taste zwischen den Seiten wechseln.
Auf der Grundseite ist neben dem Vario-Balken noch eine Kompassrose zu sehen, die neben der Anzeige des aktuellen Kurses auch mit einem Strich in die Richtung des nächsten Wegpunktes weist. Ebenso wird darin die beim Kreisen ermittelte Windrichtung (Windsacksymbol) und die Richtung zur letzten Thermik (rot-gelbes Kreissymbol) eingeblendet. Die Seite bietet auch eine Zentrierhilfe (s.u.) und zudem sechs Datenfelder, deren Inhalt frei konfigurierbar ist.
Die Seiten zwei und drei haben einen identischen Aufbau: Links die Vario-Anzeige, unten vier Datenfelder und ansonsten eine Kartenanzeige, auf der auch die Lufträume dargestellt werden. Der Zoomfaktor der Karten ist frei wählbar. So lässt sich beispielsweise auf einer Seite ein starker Zoom zur lokalen Wegpunkt-Orientierung einstellen, um parallel auf der nächsten eine großräumige Darstellung der Lufträume parat zu haben.
Die Schriftgröße aller Infoboxen ist fix und auch groß genug, um sie bei einer Montage des Hyper auf dem Cockpit als Normalsichtiger gut ablesen zu können. Wer im Alter eine Lesebrille braucht, könnte freilich schon Probleme bekommen.

Die Bedienung
Das Hyper lässt sich sowohl über vier Tasten am unteren Rand sowie per Touch- und Wischfunktion des Bildschirms bedienen. Die Kombination ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil nicht immer ganz intuitiv. Zum Beispiel verlangen die Tasten eine Art langsamen Doppelclick: Einmal, um die Tastenfunktion überhaupt zu aktivieren, und dann, um die jeweilige Auswahl zu treffen.
Der Touchbildschirm reagiert auch dann noch gut, wenn die Hände in dicken Handschuhen stecken. Allerdings muss man sich angewöhnen, Wischgesten weitaus bedächtiger als beim Smartphone  auszuführen, sonst werden sie nicht erkannt.
Dank des Touchbildschirms lassen sich angezeigte Datenfelder auch im Flug bei Bedarf schnell ändern: Einfach länger auf das gewünschte Datenfeld drücken, schon öffnet sich ein Auswahlmenü, aus dem man dann per Fingerzeig direkt auswählen kann. Allerdings kann dieses Verfahren auch schnell einmal zu Fehlbedienungen führen. Mir ist es häufiger passiert, dass ich im Flug Datenfelder aus Versehen verstellt habe, weil ich nur einen Moment zu lang an passender Stelle auf den Bildschirm drückte.
Auch beim Startprozedere muss man aufpassen, dass man nicht aus Versehen die Boxen auf dem Bildschirm aktiviert. Zwar kann man das Vario auch in einen "locked"-Zustand versetzen, der eine solche Fehlbedienung ausschließt. Daraus kommt man allerdings nur mit einer Wischgeste an einer speziellen Stelle des Bildschirms wieder heraus. Im Flug erweist es sich zuweilen als Herausforderung, die richtige Stelle mit der richtigen Geschwindigkeit zu wischen. Hier wäre Naviter gut beraten, bei einem Update der Firmware eine weitere Entsperr-Möglichkeit über die Tasten zu schaffen (oder ein automatisches Entsperren des Bildschirms, sobald das Gerät den Start erkannt hat).

Die Flugbahn ist nach Steigen
und Sinken eingefärbt.
Die Variofunktion
Das Vario zählt zu den Stärken des Hyper. Es hat eine hohe Empfindlichkeit und schnelle Ansprache (in 3 Stufen einstellbar), deren flotteste Variante in puncto Reaktivität fast mit einem XC Tracer konkurrieren kann. Anders als bei diesem ist die Tonmodulation des Hyper allerdings fix vorgegeben. Sie ähnelt der des Oudie 4 und ist darauf ausgerichtet, schon schwaches Steigen stark zu differenzieren. Von 0 bis 1 m/s steigen Tonhöhe und -wiederholfrequenz schnell an, sodass das Vario sehr plapperfreudig und geradezu nervös wirkt. Beim Hyper hat man akustisch schnell den Eindruck, schon in einem starken Bart zu kreisen, nur um dann beim Blick aufs Display von den tatsächlich noch geringen Steigwerten doch ernüchtert zu werden. Kurz gesagt: Das Hyper piept schon bei wenig Aufwind viel. Ob man's mag, ist Geschmacks- und Gewöhnungssache.
Überzeugt hat mich der Hyper in seiner Klangqualität. Das Piepsen ist für so ein kleines Gerät angenehm sonor. Und vor allem lässt es sich so laut einstellen, dass die Töne auch bei Vollgas noch gut vom Cockpit bis ans Ohr des Piloten dringen.
Auf dem Display werden die Vario-Messwerte auf einer Skala am linken Bildschirmrand angezeigt. Dabei gibt es zwei bewegliche Zeiger. Der rechte in rot deutet auf den aktuellen Steigwert. Der linke in blau zeigt das integrierte Steigen an, wobei man die Integrationszeit zwischen 5 und 60 Sekunden frei wählen kann. (Ich empfehle hier 20 Sekunden, weil das in etwa der Dauer eines typischen Thermikkreises entspricht. Wer enger kreist, kann 16 Sekunden wählen).
Wer will, kann sich an anderer Stelle die Werte auch noch als digitale Zahlen in einem Datenfeld anzeigen lassen. Dafür steht zudem der Wert "Durchschnittssteigen in der gesamten Thermik" zur Auswahl. Das ist interessant für jene Piloten, die sich an der McCready-Theorie orientieren: Sobald oben raus in einem Bart das integrierte Steigen kleiner wird als das Durchschnittssteigen in der Thermik, wird es Zeit, den Bart zu verlassen und den nächsten Aufwind auf seiner Strecke zu suchen (so die Theorie).

Die Zentrierhilfe
Das Hyper zeigt auf dem Bildschirm mit der Kompassrose auch den zuletzt geflogenen Flugpfad an. Dieser ist mit unterschiedlichen Farben je nach Steigen und Sinken eingefärbt. Beim Thermikfliegen kann man so seine eigenen Thermikkreise auf dem Bildschirm sehen und die Flugbahn so verlagern, dass man möglichst im Bereich des besten Steigens kreist.
Bei windschwachen Bedingungen klappt das auch gut. Je stärker der Wind allerdings weht und die Bärte versetzt, desto stärker wird auch die spiralförmige Flugspur auseinander gezogen. Bei deutlich versetzten Bärten, wie man sie im Flachland häufiger antreffen kann, reicht die Breite der Anzeige nicht mehr aus, um noch mehrere Kreise nebeneinander darzustellen. Dann bietet das Hyper keine gute Entscheidungshilfe mehr, ob man im Bart vielleicht doch stärker nach Luv vorhalten sollte.
Nach Angaben von Naviter soll allerdings in einem kommenden Firmware-Update eine automatische Zoom-Funktion integriert werden, um dieses Manko zu beheben.

Das Hyper zeigt die Lufträume in
einer simplen 2D-Darstellung.
Luftraum-Anzeige
Das Hyper bietet nur eine vergleichsweise einfache 2D-Darstellung der Lufträume. Für unterschiedliche Luftraumklassen (A-F) lassen sich verschiedene Farben auswählen, in denen die Außengrenzen der Lufträume auf der Karte markiert werden. Verbotszonen sind zudem farbig schattiert. Nähert man sich im Flug einem Luftraum, poppt ein zusätzliches Fenster mit einer Warnmeldung auf. Die horizontalen und vertikalen Abstände, ab denen gewarnt werden soll, lassen sich nach Belieben definieren.
Wer sich in der Luft etwas genauer über die Luftraumsituation informieren will, wird hier schnell an die Grenzen des Hyper stoßen. Während man beim Naviter Oudie zum Beispiel genauere Daten einzelner Lufträume abrufen kann, indem man die Luftärume direkt auf dem Bildschirm antippt, öffnet das Hyper hierbei nur eine Wegpunktsuche im Umkreis.
Auch eine seitliche Ansicht der Luftraumstruktur, um z.B. eine Höhenstaffelung erkennen zu können, sucht man beim Hyper bisher vergebens. Man kann auf dem Bildschirm zwar Info-Boxen einrichten, die einem die Entfernung (horizontal und vertikal) zum nächsten Luftraum angeben. Doch für eine vorausschauende, weitere Planung des eigenen Flugpfades mit Bezug auf die Lufträume hilft das nur wenig weiter. Hierfür wäre man dann auf ein zusätzliches Smartphone mit entsprechenden Apps angewiesen, um sich bei Bedarf genauere Luftrauminfos anzeigen zu lassen. Für komplexere Navigationsaufgaben erweist sich das Hyper als noch nicht vollwertiger Allrounder.
Nach Angaben von Naviter soll die Luftraumdarstellung des Hyper noch verfeinert werden. Wann ein entsprechende Update kommt, ist aber noch unklar. 

Die übersichtliche GoTo-Funktion
ist mit einem Tastendruck
zu erreichen.
Navigation
Auch bei der Navigation nach Wegpunkten reicht das Hyper nicht ganz an die Funktionalität "größerer" Instrumente heran. Man kann zwar Wegpunktdateien hochladen (per USB) und dann am Gerät neue Routen eingeben, doch das funktioniert eben nur mit den schon im Gerät vorhandenen Wegpunkten. Das Verfahren, dass man zum Beispiel auf der Karte mit einem Fingertipp ein Ziel auswählt und sich so eine Route gewissermaßen händisch zusammentippt (bei Hike-and-Fly-Touren durchaus wünschenswert), ist nicht realisierbar. Es besteht nur die Möglichkeit, neue Wegpunkte einzugeben, von denen man die genauen Koordinaten kennt.
Immerhin ist das Hyper selbst für Wettbewerbe mit einfacheren Tasks geeignet. Es lassen sich Radien, genaue Startzeiten etc. definieren. Leider kann man sich eine erstellte Route dann nicht als Gesamtbild auf dem Display anzeigen lassen, um so eine optische Kontrolle zu haben, dass man alles korrekt eingegeben hat. (Doch auch diese Funktion soll laut Naviter in künftigen Versionen der Firmware realisiert werden).
In der Luft lässt sich mit einem Tastendruck eine Goto-Funktion aufrufen. Zur Auswahl stehen dann: Zurück zum Start, ein Taskpunkt, ein Wegpunkt und die letzte Thermik.

Flüge auslesen
Hyper speichert die Flüge im igc-Format, und zwar normalerweise erst ab dem Zeitpunkt, wenn das Gerät automatisch einen Start erkennt. Will man auch eine Wanderstrecke am Boden mitloggen, muss man einen extra Hike-Modus einschalten. Das Auslesen der Flüge geschieht entweder über ein USB-Kabel, was einen zusätzlichen Rechner verlangt. Alternativ kann man die igc-Dateien auch per Email verschicken. Dafür besitzt das Hyper eine eingebaute W-Lan-Schnittstelle (funktioniert z.B. mit einem Smartphone als Hotspot). Bei meinen Tests hat die Email-Variante allerdings nicht immer funktioniert, des öfteren wurde mir ein Server-Fehler angezeigt. Will man mehrere Flüge verschicken, wird dieses Verfahren zudem mühsam, weil nur immer eine igc-Datei pro Email möglich ist.
Leider bietet das Gerät nicht die Möglichkeit, seine Flüge direkt per W-Lan an eine der üblichen XC-Datenbanken (z.B. XC-DHV oder XContest) hochzuladen. Man muss immer den Umweg über USB oder Email gehen.

Akkuleistung
Das Hyper hat einen relativ großen eingebauten Akku. Dieser soll in der Praxis für rund 12 Stunden Dauerbetrieb ausreichen, was ich auch bei nicht zu kalten Temperaturen als realistisch einstufen würde. Für lange Streckenflüge sollte das normalerweise völlig ausreichen. Für mehrtägige Hike&Fly-Unternehmungen sind 12 Stunden aber doch etwas knapp bemessen. Hier gibt es andere Instrumente im ähnlichen Format und mit ähnlicher Funktionalität (allerdings ohne Farb-Display), die gut das Dreifache schaffen. (Das Hyper schafft im sogenannten Hike-Modus zwar auch 36 Stunden, allerdings sind dann der Bildschirm und die Variofunktion abgeschaltet, das Gerät arbeitet somit nur als Logger).

Fazit
Das Hyper von Naviter ist ein interessantes GPS-Vario. Mit dem guten (aber etwas spiegeligen) Farbdisplay, einem sensiblen Vario, vielen Zusatzinfos, einer guten Bedienbarkeit und dem dennoch kleinen Format, ist es ein Gerät, dass sich viele Piloten sicher gerne auf ihr Cockpit kletten würden. Den Ansprüchen der meisten Freizeitpiloten wird es sicher auch mehr als gerecht.
Wer allerdings hofft, mit dem Hyper ein kleines Allround-Instrument zu bekommen, mit dem man größere Geräte wie z.B. ein Oudie oder ein Smartphone mit passenden Flug-Apps komplett ersetzen kann, der muss von diesen Hoffnungen Abstriche machen. Vor allem bei den Informations-Möglichkeiten zu Lufträumen bleibt das Hyper noch etwas zurück. Bei mehrtägigen Hike-and-Fly Touren könnte zudem die etwas kurze Akku-Laufzeit zum begrenzenden Faktor werden.
Sollte Naviter die im Text erwähnten Verbesserungen der Firmware alle umsetzen, würde das Hyper aber weiter gewinnen und dann auch eher den vergleichbar hohen Preis von rund 700 Euro rechtfertigen.


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X-Alps Route 2019 jetzt offiziell

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Die Route der Redbull X-Alps 2019 ist jetzt auch offiziell bekannt gegeben worden. Sie beinhaltet fünf Alpenkamm-Querungen und ist vor allem im letzten Drittel anspruchsvoller.
Die Route der X-Alps 2019 führt über 13 Wendepunkte. Das Zickzack am Ende könnte auch noch vor dem Finish
für spannende Positionswechsel sorgen. // Grafik: zooom.at
Durch einen "Leak" kursierte eine Grafik der Route schon seit ein paar Tagen im Netz. Heute haben die Veranstalter der Redbull X-Alps auch ganz offiziell den Verlauf der 2019er Version des Hike-and-Fly-Rennens quer durch die Alpen präsentiert. Sie führt, wie immer, von Salzburg nach Monaco.

Wie schon 2017 ist die Route 1138 km lang. Allerdings wurde der Verlauf deutlich verändert. Unter anderem liegen nun drei der mittlerweile 13 Wendepunkte auch wieder in der Schweiz.

Die renntaktisch interessanteste Neuerung gibt es im letzten Abschnitt vor Monaco. Hier müssen die Piloten gleich zweimal den Westalpen-Hauptkamm queren (von Frankreich nach Italien und wieder zurück). Diese nicht gerade dicht besiedelte Region ist topographisch alles andere als einfach, was auch die Verfolgung der Piloten durch ihre Supporter erschweren dürfte. Vermutlich ist das einer der Gründe, warum die Veranstalter großspurig verkünden, die Route 2019 sei "härter als jemals zuvor". Zumindest für das Finish kann man das gelten lassen.

Die erste Hälfte der Route schaut im Vergleich zu 2017 hingegen harmloser aus. Allerdings muss man bedenken: Die deutlich höhere Zahl der Wendepunkte wird die Athleten in diesem Jahr dazu zwingen, ihre Flüge häufiger zu unterbrechen. Die vielen Wendepunkte schränken zudem die "sinnvollen" Routenoptionen teilweise deutlich ein, so dass sich im Rennverlauf des öfteren gut nachvollziehbare "Battles" um die Positionen im Livetracking ergeben könnten.

Besonders spannend könnte im Schweizer Teil der Wendepunkt "Titlis" werden. Dieser liegt 3200 Meter hoch auf einem Gletscher. Dort muss auf einer Tafel unterschrieben werden. Bei nicht-fliegbarem Wetter dürften Auf- und Abstieg zu den größten alpinistischen Herausforderungen des Rennens gehören.

Nicht vergessen sollte man zudem, dass die X-Alps in diesem Jahr zwei Wochen früher starten als bisher. Das könnte bedeuten, dass in den Hochlagen noch mehr Schnee liegt. Zudem lässt das den Piloten weniger Gelegenheit, die Route vorab ausführlich zu erkunden.

Zum Vormerken: Der Prolog der X-Alps findet am 13. Juni in Wagrain, der offizielle Rennstart am 16. Juni in Salzburg statt.

Die Liste der Wegpunkte:
Start: Salzburg
TP 1: Gaisberg (AT)
TP 2: Wagrain - Kleinarl (AT)
TP 3: Aschau - Chiemsee (DE)
TP 4: Kronplatz (IT)
TP 5: Lermoos - Zugspitz Arena (AT)
TP 6: Davos (CH)
TP 7: Titlis (CH)
TP 8: Eiger (CH)
TP 9: Mt Blanc (FR)
TP 10: St. Hilaire (FR)
TP 11: Monte Viso (IT)
TP 12: Cheval Blanc (FR)
TP 13: Peille (FR)
Ziel: Monaco

Am Rennen nehmen 32 Teams teil. Anfang Januar hatte der schon nominierte Tscheche Stanislaw Mayer "aus persönlichen Gründen" seine Teilnahme abgesagt. Seinen Platz nimmt nun der junge Slowake Juraj Koren ein.

Die Schirmtest-Filmer

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Im Internet gibt es mittlerweile eine Reihe von Profi-Piloten, die aufwendige Schirmtests durchführen und diese per Video dokumentieren. Ein Vergleich der Angebote.

Pascal Purin beim Test des Phi Tenor. // Quelle: Intothesky.at
Schirmtests gehören nicht nur auf Lu-Glidz zu den am meisten gelesenen Berichten, sondern treffen allgemein in Gleitschirm-Magazinen, Facebook und anderen Foren auf ein großes Interesse der Piloten. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, allein auf Basis der Texte eine klare Vorstellung der Eigenschaften eines Schirmes zu bekommen.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es. Und so gibt es mittlerweile eine Reihe von Angeboten im Internet, die dieses Motto auch auf Tests von Gleitschirmen anwenden. Da wird per Video dokumentiert, wie sich ein Schirm in den unterschiedlichsten Flugsituationen verhält. Im Folgenden stelle ich drei solche Angebote kurz vor. Ich habe mich dabei auf Seiten beschränkt, die von sehr erfahrenen, zum Teil sogar Profi-Piloten betrieben werden.

Nicht alle Angebote sind dabei kostenlos. Das Erstellen solcher Videos, vor allem in guter Qualität, ist sehr material- und zeitaufwendig. Da ist es verständlich, wenn die Filme auch einen Preis haben.


Intothesky

Pascal Purin erklärt das Wingover-Verhalten eines Schirmes.
// Quelle: Intothesky.at
Pascal Purin hat jahrelang als Testpilot gearbeitet, u.a. für Gleitschirmhersteller wie Aircross und Airdesign. Zudem hat er eine Weile die Prüfstelle EAPR geleitet und weiß deshalb gut Bescheid über die Durchführung der von der EN-Testnorm geforderten Manöver.

Mittlerweile ist er wieder selbständig, hat aber für sich in einer neuen Form der professionellen Testerei ein Geschäftsfeld erkannt. Die Idee: Piloten wollen wissen, wie sich ein Schirm bei den typischen Testmanövern verhält. Also fliegt Pascal diese Manöver EN-konform nach und dokumentiert das alles per Video.

Auf seiner Anfang des Jahres gestarteten Website Intothesky.at soll mit der Zeit ein immer größer werdender Fundus an Schirmtests erscheinen. Derzeit schon im Angebot: Phi Maestro, Phi Tenor, Ozone Rush 5, Airdesign Rise 3, Nova Prion 4 und bald auch Nova Mentor 6.

Pascal bezeichnet die Videos selbst als "Flying Manuals". Alle folgen dem gleichen Schema. Aufgeteilt in neun Kapitel, behandeln sie die Punkte: allgemeine Beschreibung, Groundhandling und Take-off, Flug, Schnellabstiegsmanöver (Ohren anlegen, B-Stall, Steilspirale), Klapper (Front- und Seitenklapper, auch voll beschleunigt), Stalls (Sackflug, Fullstall, Spin), Freestyle-Manöver (Helikopter, Sat, Wingover), Landung und Packen.

Wer sich von den Videos eine launige Einschätzung der Schirme erwartet, ist hier allerdings falsch. Pascal geht sehr systematisch und gewissermaßen standardisiert vor. Er vermeidet es geflissentlich, persönlich gefärbte Urteile zwischen die Zeilen einzustreuen. Es gibt kaum Beschreibungen zu "soften" Faktoren wie dem Feeling eines Schirmes im Thermikflug, Dämpfung, Drehwilligkeit etc. Auch verschärfte Testmanöver á la DHV-Safety-Class kommen in den Videos nicht vor. Aus den Filmen lassen sich somit nur bedingt echte Empfehlungen für einzelne Schirme ableiten. Intothesky liefert vor allem gutes Anschauungsmaterial, um die EN-Klassenzugehörigkeit der Schirme zu illustrieren.

Die Sprache der Filme ist Englisch. In Zukunft soll es auch deutsche Untertitel geben. Gehostet werden die Videos auf Vimeo. Wer sie anschauen will, muss sie einzeln käuflich erwerben. Jedes Flying Manual mit einer Länge von rund 20-25 Minuten kostet dabei 39,90 Euro. Gekaufte Folgen werden im persönlichen Vimeo-Account gespeichert und können jederzeit wieder angesehen werden.

[Hinweis: Vom 15.-17. März 2019 bietet  Intothesky alle Flying Manuals zum Preis von je 19,90 Euro an – als "virtuellen Ersatz" für den ausgefallenen Stubai-Cup, wie Pascal Purin erklärt.]


Paragliding Academy

Chris Geist beim Klappertest mit dem Advance Epsilon 9.
// Quelle: Paragliding Academy
Chris Geist ist Inhaber der Flugschule Paragliding Academy und ein bekannter Sicherheitstrainer. Zuvor arbeitete er auch als Testpilot. Seit Jahren hat er gelegentlich zu neuen Schirmmodellen von Marken, die er auch selbst über seine Flugschule vertreibt, Videos eigener Testflüge frei zugänglich auf Youtube gepostet.

Neuerdings geht er das ganze systematischer und geschäftlicher an: Über den Online-Shop der Paragliding Academy kann man ausführliche Testreports zu einzelnen Schirmen kaufen. Für 9,90 Euro erhält man ein Passwort, um auf geschützte Bereiche der Website zugreifen zu können und dort die Tests anzuschauen. Es stehen jeweils Versionen auf Deutsch und Englisch zur Auswahl.

Chris pflegt ein interessantes Mischformat. Statt einem einzigen langen Video, bietet er zum einen Textbeschreibungen der verschiedensten Eigenschaften eines Schirms an. Zum anderen stellt er den Texten kurze Youtube-Videos zur Seite, auf denen man sich das auch noch mal genauer anschauen kann. Ein Testreport ist aufgeteilt in die Kapitel Unboxing (technische Details des Schirmes), Start, Flugverhalten (Handling, Dämpfung etc.), Landung, Strömungsabriss (Trudeln, Sackflug, Fullstall), Seitenklapper (beschleunigt, gehalten, mit Piloteneingriff), Frontklapper, Abstiegsmanöver (Ohren, B-Stall, Steilspirale), Freestyle ( Heli, Sat, Wingover) und ein Fazit.

Anders als Pascal Purin bei Intothesky, der sich um Neutralität bemüht, hält Chris mit persönlicher Einschätzung und Einordnung weniger hinterm Berg. Die Manöver fliegt er auch nicht immer EN-konform, sondern "so wie's kommt". Der Betrachter bekommt aber stärker das Gefühl, mit diesen Testreports auch beraten zu werden. Berücksichtigen sollte man allerdings, dass Chris (bisher zumindest), nur Tests zu Schirmen anbietet, die er auch selbst vertreibt. Die abgegebenen Urteile erscheinen mir zwar erstaunlich wenig gefärbt. Aber die Auswahl der Tests bleibt eingeschränkt – derzeit sind es Testreports zum Ozone Buzz Z6 und zum Advance Epsilon 9.


Flybubble

Flybubble demonstriert das Toplandem mit dem Skywalk Arak.
// Quelle: Flybubble.com
Flybubble ist ein britischer Gleitschirmshop ohne angegliederte Flugschule. Zum Geschäftsmodell gehört, durch Videos rund ums Gleitschirmfliegen im Netz bekannt zu werden, um so Kunden zu gewinnen und zu binden.

Flybubble beschäftigt verschiedene Piloten, die im Wechsel auch Schirmtests auf der Flybubble-Website veröffentlichen. Neben einer ausführlichen Textform (auf Englisch) gibt es die Tests jeweils auch als Videos. Da Flybubble das seit Jahren so betreibt, ist über die Zeit ein umfangreiches Testarchiv entstanden. All das ist kostenfrei zugänglich. Getestet werden allerdings nur Schirme von Marken, die Flybubble auch vertreibt. Die Auswahl ist aber erstaunlich groß: Advance, Gin, Niviuk, Nova, Ozone, Phi, Skywalk, Supair, Gin.

Wie man von einem Shop erwartet, der seine vorgestellten Produkte natürlich auch verkaufen will, fühlen die Flybubble-Tests den Schirmen nicht wirklich aufs Zahnfleisch. Dennoch liefern die Videos viele interessanten Informationen und auch persönliche Einordnungen der Schirme, teilweise auch im Vergleich zu anderen (Vorgänger-)Modellen.

So bekommt man einen guten ersten Eindruck von einem Schirm – gerade auch wenn es um "soft facts" geht wie z.B. dem Gefühl auf der Bremse oder dem Drehverhalten in der Thermik. Die Flybubble-Videos sind zuweilen auch mit einer Prise britischen Humors gewürzt und folgen keinem strikt festgelegten Schema. Damit bieten sie von den hier genannten Angeboten den größten Unterhaltungswert und die schönsten Bilder.

Abstriche muss man bei Flybubble machen, wenn es um genauere Informationen zu Klapper-Reaktionen oder der Freestyle-Tauglichkeit geht. Die Test-Piloten geben zwar durchaus an, ob sie einen Schirm als High- oder Low-B einschätzen und welchem Pilotentyp sie ein Modell empfehlen würden. Mehr aber auch nicht.


Parange goes global

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Den Gleitwinkel-Flugweitenrechner Parange gibt es jetzt auch in einer internationalen Ausführung mit globaler Abdeckung. Zu erreichen unter: www.hikeandfly.org 

Abflug von einer Bergspitze. Hikeandfly.org zeigt die im Gleitflug
erreichbaren Zonen. // Quelle: hikeandfly.org, Screenshot
Vor einigen Monaten hatte ich auf Lu-Glidz die Seite Parange.ch vorgestellt und die Funktionsweise erklärt (s. Parange - ein Gleitflugrechner). Parange bietet die Möglichkeit, jede beliebige Position auf einer Karte auszuwählen und sich dann ausrechnen zu lassen, wie weit man von dort mit einer bestimmten Gleitzahl in angrenzende, tiefer gelegene Gebiete abgleiten kann.

Solche Infos sind unter anderem für Piloten interessant, die checken wollen, ob sie von einem bestimmten Hike-and-Fly-Startplatz überhaupt zu einem geplanten Landeplatz kommen könnten. Genausogut kann man die Seite nutzen, um z.B. zu testen, bis zu welcher Höhe man an einer Stelle aufdrehen müsste, um nach einer Talquerung noch über Grat anzukommen.

Parange war anfangs regional beschränkt auf den Alpenraum und angrenzende Mittelgebirge. Mittlerweile hat der Programmierer Daniel Arndt die Seite erweitert. Jetzt laufen die Rechenroutinen auf einem Geländemodell, das die gesamte Erde umfasst (bis auf die Antarktis). Man kann sich also auch auf abseitige Flugabenteuer – sei es in Feuerland, dem Hochland Äthiopiens, Kirgisien oder den
neuseeländischen Alpen – besser vorbereiten.

Neben der räumlichen Erweiterung bekam das tolle Angebot auch eine neue Website. Sie ist unter www.hikeandfly.org zu erreichen. Der alte Link Parange.ch funktioniert auch weiterhin.

Podz-Glidz #07: Der Kameramann

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In der Folge 7 des Lu-Glidz Podcasts erzählt Yves Jonczyk, wie er zum Kameramann der deutschen Gleitschirm-Nationalmannschaft wurde – und was das in der Praxis bedeutet.

Yves Jonczyk in seinem Element – beim Filmen.
// Quelle: Facebook, Flymovies
Yves Jonczyk war zwölf, als ihm sein Vater erstmals eine Videokamera in die Hand drückte, damals noch im VHS-Format. Damit drehte er lustige Stop-Motion-Filme, und die Liebe zur Filmerei war geweckt. Yves ist heute 40 und filmt immer noch mit Begeisterung. Und da er auch Gleitschirm fliegt, ist es nicht schwer zu erraten, was da im Mittelpunkt seiner Filme steht.

In der Szene bekannt geworden ist Yves vor allem als Kameramann, der regelmäßig die deutsche Gleitschirm-Nationalmannschaft zu großen Wettbewerben wie Welt- und Europameisterschaften begleitet. Seine professionell gemachten, filmischen Tagesberichte zieren mittlerweile nicht nur die Webseite des DHV . Das Bildmaterial wird auch immer häufiger vom Fernsehen übernommen, und das sogar weltweit. So ist er zu einem wichtigen Botschafter des Gleitschirmsports geworden.

Yves Jonczyk
// Quelle: Y. Jonczyk
In der siebten Folge von Podz-Glidz erzählt Yves unter anderem darüber, wie es beim Filmen von Gleitschirm-Wettbewerben zugeht. Warum 43 Sekunden in den ZDF-Heute-Nachrichten ihm so viel bedeuten. Er gibt Tipps, worauf man bei einem guten Gleitschirmvideo achten sollte und verrät, wie es bei einem seiner Filmprojekte zu einem UFO-Alarm kam.

Die Filme von Yves Jonczyk sind auf seinem Youtube-Kanal zu finden: www.youtube.com/user/flymovies.

Weitere Infos auch auf Facebook: www.facebook.com/flymovies

Die Podz-Glidz Folge #07 ist auf Soundcloud zu hören und kann dort auch als mp3 heruntergeladen werden.




Infos zu Podz-Glidz

Podz-Glidz ist der Podcast von Lu-Glidz. Jede Folge erzählt eine "Geschichte aus dem Kosmos des Gleitschirmfliegen". Im Mittelpunkt des Talk-Formats stehen Menschen aus der Gleitschirmszene, die etwas zu erzählen haben und denen man dabei gerne zuhört.

Alle Folgen von Podz-Glidz sind unter dem Label "Podcast" auf Lu-Glidz veröffentlicht. Zudem sind sie auf dem Soudcloud-Channel von Lu-Glidz zu finden: https://soundcloud.com/lu-glidz

Wenn Dir Podz-Glidz gefällt, dann freue ich mich über eine Rückmeldung per Kommentar zu diesem Post oder per Email an luglidzkontakt [ät] gmail.com. Kritik und Anregungen sind genauso willkommen.

Die Produktion eines solchen Podcasts ist mit einigem Aufwand und Zeit verbunden. Podz-Glidz ist wie Lu-Glidz vollkommen unabhängig und deshalb auch werbefrei. Im Gegenzug freue ich mich über jeden Leser und Hörer, der meine Arbeit als Förderer unterstützt.

Übrigens: Podz-Glidz kannst Du auch direkt in Deinem Podcast-Player abonnieren. 
RSS-Feed, Itunes, Spotify, TuneIn, Podcast.de.




PWC Superfinale 2018

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Vom 19. bis 30. März findet im brasilianischen Baixo Guandu das PWC Superfinale der Saison 2018 statt. Es ist wieder ein Treffen der Weltelite der Gleitschirmpiloten. 

Fliegen im Hügelland von Baixo Guandu. // Quelle: PWCA
Baixo Guandu ist bei den PWC Piloten ein beliebtes Ziel – schon allein wegen der imposanten Landschaft mit ihren schwarzen Granitfelsen.

Imposant ist allerdings auch das Teilnehmerfeld des Superfinales der Saison 2018. Sechs der acht bisherigen Superfinal-Gewinner sind am Start, dazu fast die gesamte Weltelite der Gleitschirmpiloten. Titelverteidiger ist der Schweizer Michael Sigel.

Ein besonderes Augenmerk fällt in diesem Jahr auf die Schirme. Nach Jahren des Duopols, bei dem (fast) nur Schirme von Ozone und Gin im Starterfeld standen, gibt es nun wieder eine wachsende Vielfalt im CCC-Bereich. Neue Zweileiner von Niviuk, Flow und UP sind am Start; und viele Piloten werden sehr genau hinschauen, wo die jeweiligen Modelle leistungsmäßig einzuordnen sind.

Lu-Glidz wird wie üblich den Wettbewerb beobachten, aber nur interessante bzw. prägende Entwicklungen im Blog aufgreifen. Wer das Superfinale selbst intensiver verfolgen will, findet hier noch einige Links (die Liste wird bei Bedarf aktualisiert bzw. ergänzt):

Veranstaltungsinfos:
PWC-Homepage
PWC-Eventseite
Superfinale (lokaler Veranstalter)
Pilotenliste Superfinale
PWC-Facebook
Paragliding World Cup TV
News vom Veranstalter
Ergebnisse
PWC Live-App: Android | iOS

Livetracking:
Flymaster

Berichte / Blogs:
DHV
Swiss League
Österreich

Wetter:
Meteoblue
Windy



Sicherheitsabstand von Luftraum C

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Die Deutsche Flugsicherung empfiehlt Piloten, die nach Sichtflugregeln (VFR) unterwegs sind, einen gewissen Abstand von Luftraum C einzuhalten.

Die DFS empfiehlt Segel- und Gleitschirmfliegern, nicht bis an
die Grenze zum Luftraum C heran zu fliegen. // Quelle: DFS
Der Luftraum C beginnt in Deutschland bei Flugfläche 100, im Alpenraum bei Flugfläche 130. Gleitschirmfliegern ist es nicht erlaubt, in den Luftraum C einzufliegen. Allerdings reizen manche Piloten gute thermische Tage doch so weit aus, dass sie bis knapp an die Luftraumgrenze aufsteigen. Das sollte man allerdings besser nicht tun.

Die Deutsche Flugsicherung hat in ihrem jüngsten VFR-Bulletin einen entsprechenden Sicherheitshinweis veröffentlicht, in dem VFR-Piloten empfohlen wird, einen Sicherheitsabstand von mindestens 500 Fuß (rund 150 Meter) einzuhalten. Der Grund: Anders als bei den gestaffelten, niedrigeren Luftraumstrukturen um Flughäfen ist die Grenze zum Luftraum C nicht so definiert, dass eine geordnete räumliche Trennung von IFR- und VFR-Flugverkehr erfolgt. Es ist also nicht auszuschließen, dass Verkehrsmaschinen bis an die Untergrenze des Luftraums C mit so hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind, dass sie einem dort fliegenden Gleischirm nicht sicher ausweichen könnten. Auch die Wirbelschleppen solcher Maschinen stellen eine große Gefahr dar.

Selbst wenn es also legal ist, knapp an den Luftraum C heran zu fliegen, empfiehlt es sich zur eigenen Sicherheit, einen gewissen Abstand zu halten.

Video: Superfinal X

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Aktuell läuft noch das PWC Superfinale in Baixo Guandú in Brasilien. Passend dazu hat der Filmemacher Arvid Berg eine Art Promotion-Video gedreht – mit sehr schönen Bildern.

Der Film zum PWC Superfinale in Baixo Guandú.
// Quelle: Youtube, Screenshot
Arvid Berg ist der Videokünstler unter den Piloten, die mit dem PWC-Tross um die Erde reisen, um an ausgefallen schönen Orten in die Luft zu kommen. Natürlich geht es dabei auch um den Wettbewerb. Doch bei Arvids Filmen steht immer die Ästhetik des Fliegens im Vordergrund.

Sein neuestes Werk "Superfinal X" folgt diesem Credo. Gefilmt bei den ersten Tasks des PWC Superfinales im brasilianischen Baixo Guandú, handelt der Film weniger von der Wettbewerbsfliegerei und den Ergebnissen. Vielmehr vermittelt er mit stimmungsvollen Bildern, untermalt mit salbungsvollen Aussagen aus verschiedenen Piloteninterviews, welche Faszination das Fliegen in solchen Landschaften ausübt. Das ist einfach schön anzuschauen.

Das Film Superfinal X ist auf Youtube zu sehen:

Fanet enthüllt Thermikspots des Tages

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Varios mit dem Fanet-Standard übermitteln nicht nur ihre Position, sondern auch die jeweiligen Steigwerte. Aus den Daten lassen sich aktuelle Thermikkarten generieren. 
Wenn viele Streckenflieger mit Fanet-fähigen Varios unterwegs sind, lassen sich aus den gesendeten Positions- und
Steigwerten die lokalen Thermik-Hotspots erkennen (rot = Steigen, blau = Sinken). Das Karten-Overlay
wurde auf Basis von Tagesdaten einer SkyNet-Station in Klosters im Prättigau generiert. // Quelle: Burnair.ch

SkyNet nennt sich ein System von Boden-Stationen für den Fanet-Standard, das der Schweizer Anbieter Burnair.ch entwickelt hat (s. auch auf Lu-Glidz: Windmesswerte aufs Vario). Der Server des SkyNet kann dabei nicht nur die Position von Piloten in der Luft erfassen (z.B. fürs Livetracking) und die Windwerte umliegender Wetterstationen ans Vario übermitteln. Er kann auch im Verlauf eines Tages zeigen, wo die Piloten gestiegen und wo sie gesunken sind: Als Punktewolken über einer Karte dargestellt, werden so die besten Thermik-Tankstellen eines Tages sichtbar.

Bisher sind nur wenige SkyNet-Stationen bei einzelnen Clubs im Einsatz. Wenn sich das System aber weiter verbreitet und zudem immer mehr Piloten auch mit Varios unterwegs sind, die den Fanet-Standard unterstützen, dann dürfte es in Zukunft ein Leichtes sein, aus den gesammelten Werten sehr genaue lokale Thermikkarten zu erstellen.

4600 Meter – im März

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Eine hohe Basis am Alpenhauptkamm erwartet man eher in den Sommermonaten. Doch bei ausreichend trockenen Luftmassen geht es auch im März schon weit über 4000 Meter.

Blick aus großen Höhen auf das Matterhorn. // Quelle: Xcontest, J. Fuchs
Es gibt Flüge, die nicht wegen besonders vieler Punkte und Streckenkilometer auffallen, sondern wegen interessanter Details – wie den erflogenen Maximalhöhen: Das gilt auch für einen Flug, den Joel Fuchs aus Zermatt am vergangenen Sonntag absolvierte und im XContest hochlud.

Am Klein Matterhorn auf rund 3800 Meter gestartet, flog er erst aus dem Mattertal heraus, um sich dann auf der anderen Talseite wieder hinein und immer weiter hinauf zu hangeln. An den Leiterspitzen und den Südwestflanken des Täschhorns fand er schließlich Aufwinde, die ihn weit über die 4000 Meter trugen. Knapp 4600 Meter betrug seine maximale Höhe.

Normalerweise würde man solche Basishöhen an starken Hochdrucktagen im Sommer erwarten, wenn in der Höhe sehr trockene Luftmassen vorherrschen. Das Beispiel zeigt allerdings, dass es auch im Frühjahr derart hoch hinaus gehen kann – bei passenden Bedingungen.

Wo aber kam die Thermik her, wenn die Berge wie derzeit in den Hochlagen noch stark verschneit sind? Hier spielte vermutlich die Feuchtigkeit eine entscheidende Rolle als Thermiktreiber: Feuchte Luftmassen sind leichter als trockene Luftmassen gleicher Temperatur. Wenn an den Bergflanken bei Sonneneinstrahlung der Schnee in der trockenen Höhenluft sublimiert (das Wasser geht direkt von der Eis- in die Gasphase über), werden die am Boden aufliegenden Luftmassen ein klein wenig angefeuchtet. Drückt nun der Wind diese etwas feuchtere Luft am Hang dynamisch nach oben, wird sie in die besonders trockene Höhenluft geschoben. Dort sorgt dann ihr Feuchtigkeitsvorsprung für den weiteren Auftrieb.

(Wer mehr über die Rolle der Feuchtigkeit für die Thermik erfahren will, dem empfehle ich den Lu-Glidz-Post: Die drei Thermiktreiber.)


Toneditor für Skytraxx-Varios

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Für die aktuellen Skytraxx-Varios 3.0 und 2.1 lassen sich die Variotöne jetzt mit einem einfachen Online-Toneditor nach Belieben anpassen. 

Das simple Layout des Online-Toneditors von Skytraxx.
// Quelle: Skytraxx.eu
Piloten haben unterschiedliche Vorlieben bei den Variotönen. Der eine mag es gerne ruhig und tief, der andere spricht auf schnelle Piepfolgen bei schon geringen Steigwerten an. Der nächste möchte gar einen Thermik-Schnüffler realisieren, der ihm schon das deutlich verringerte Sinken in Thermiknähe mit speziellen Tönen anzeigt. All das lässt sich jetzt bei den Varios Skytraxx 3.0 und Skytraxx 2.1 auf simple Weise realisieren.

Skytraxx hat dafür auf seiner Website eigens einen Online-Toneditor integriert. Man kann direkt ein Soundprofil aus seinem Vario laden, um es dann nach Belieben anzupassen.

Der Soundeditor folgt dabei einem ganz ähnlichen Muster, wie es schon bei den Toneditoren für den XC Tracer und das LeGPSBip realisiert wurde.


Wichtige Updates für Syride-Varios

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Der französische Hersteller Syride empfiehlt für einige seiner GPS-Varios ein Software-Update. Das ist nötig, damit der GPS-Chip auch nach dem 6. April noch korrekt arbeitet.

Entsprechende Updates mit den unten genannten Versionsnummern gibt es für die Geräte der Serien:
SYS'Ky : v2.15
SYS'GPS : V1.26
SYS'GPS V3 : V3.9
SYS'Nav : V1.23
SYS'Nav V3 : V3.31

Für das Sys'Evolution ist kein Update erforderlich.

Die Firmware-Updates sollten wenn möglich vor dem 6. April aufgespielt werden. Sie stehen bereit unter www.syride.com/de/changelog.

Es reuscht im Bloggerwald

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Guido Reusch, Chef der früheren Prüfstelle EAPR und Sekretär der PMA, schreibt jetzt einen eigenen Blog. In seinen Posts nimmt er diverse Missstände der Gleitschirm-Szene aufs Korn.

Ein simples Logo, aber die Texte auf Reuschs.blog sind keine
minimalistischen Info-Happen, sondern zuweilen schwere Kost.
// Quelle: Reuschs.blog
Er wolle Impulse geben, sagt er. Gedankenanstöße. Denn es gibt wohl so einiges, das aus seiner Wahrnehmung in der Gleitschirmszene und ihren Medien zu wenig kritisch diskutiert und hinterfragt wird.

Die gedruckten Gleitschirm-Magazine liefern in Reuschs Augen keinen echten Journalismus. "Nichts mehr, was wirklich in die Tiefe geht." Drei Viertel der Berichte würden im Grunde durch die Hersteller getragen.

In dieses Vakuum will er mit meinungsstarken Texten vorstoßen. Auf der Homepage Reuschs.blog steht denn auch als Motto: "Alles andere als oberflächlich – schwer verdaulich, kritisch, ehrlich, unabhängig."

Die essayistischen Posts, die etwa im Wochenrhythmus erscheinen, behandeln bisher Themen wie: Die Problematik der Zertifizierung; der fehlende Gleitschirm-Journalismus; Testivals als mangelhafter Beratungsersatz; oder das Dilemma, mit Vorschriften anstatt neuer Ideen ein Risiko reduzieren zu wollen.

In einem Youtube-Video, in dem er die Beweggründe für den Start seines Blogs erklärt, sagt Reusch: Er wolle keine Lösungen anbieten.

Das tut er tatsächlich nicht. Wer die Texte liest, bleibt häufiger mit dem Eindruck und der Frage zurück: Gut gebrüllt, Löwe. Und nu?

Das ist aber so gewollt. Vielleicht entsteht ja aus dem einen oder anderen Thema mal eine interessante Diskussion, die tatsächlich zu neuen Einsichten führt.




Weltmeister gewinnt auch PWC-Superfinale

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Pierre Remy hat das PWC Superfinale im brasilianischen Baixo Guandú als Abschluss der PWC-Saison 2018 gewonnen. Mérylle Delferriere beherrschte die Frauenwertung.

Die Sieger: Pierre Remy und Méryl Delferriere // Quelle: PWCA
Der Ausgang des PWC Superfinales 2018 (ausgetragen in 2019) war denkbar knapp. Nach neun geflogenen Tasks lag der Franzose Pierre Remy (6351) mit nur zwei Punkten vor seinem Landsmann Julien Wirtz (6349). Dritter wurde der Brite Russel Ogden (6311).

Bei den Frauen war die Sache eindeutiger: Die Französin Mérylle Delferriere (6206) distanzierte die Schweizerin Yael Margelisch (5967) um mehr als 200 Punkte. Dritte wurde Kari Ellis (5543) aus Australien.

In der Nationenwertung heißt die Reihenfolge der ersten fünf: Frankreich, Italien, Schweiz, Großbritannien, Deutschland.

Die Bedingungen in Brasilien hatten viel zu bieten: von langsamen Basteltasks unter dichten Wolken bis hin zu Vollgas-Rennen, bei denen 100 Kilometer mit kräftiger Wolkenthermik mit mehr als 40 km/h Durschnittsgeschwindigkeit in deutlich unter zwei Stunden abgespult wurden. Pierre Remy bewies vor allem in der wettertechnisch besseren zweiten Hälfte des Wettbewerbs seine Klasse und flog dort konstant in die Top 10 der einzelnen Tasks. Überraschend ist das nicht. Remy gewann in 2017 die Weltmeisterschaft in Feltre.

Nicht zu unterschätzen ist die Leistung von Méryl Delferriere. Schon beim Superfinale 2017 vor einem Jahr in Roldanillo war sie auf Platz 10 der Overall-Wertung geflogen. In diesem Jahr kam sie Overall auf Platz 7.

Im Thermikpulk überm Fluss. // Foto: Yassen Savov
Nicht erfüllt haben sich die (heimlichen) Hoffnungen mancher Piloten, dass die neu im CCC-Zirkus vertretenen Schirme von UP, Flow und Niviuk namens Guru, Spectra und Icepeak Evox die Szene aufmischen und die Vorherrschaft der Ozone Enzos erkennbar brechen könnten. Tatsächlich waren die Podien komplett mit Piloten bestückt, die einen Enzo 3 flogen. In der Top 20 waren 16 Enzos vertreten, drei Boomerang 11 und nur ein Icepeak Evox auf Platz 16. Nun bedeutet so etwas nicht, dass die neuen Schirme nicht konkurrenzfähig wären. Vieles hängt ja auch immer noch vom Piloten ab, und da ist die Weltelite bisher noch nicht so schirmwechselwillig. Allerdings konnte auch keiner der neuen Marken-Mitstreiter seinen Schirm als must-have positionieren. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Bild im Zuge der Saison noch verschiebt.

Wer übrigens noch ein bisschen vom Renngeist eines PWC-Superfinales schnuppern möchte, dem sei die Lektüre des Tagesberichtes vom Donnerstag, 28.3., von Stefan Bernhard auf der DHV-Wettbewerbsseite emfohlen. Er beschreibt darin sehr anschaulich, was die PWC-Fliegerei ausmacht.

Eine kleine Leseprobe: "Das sind die Momente in denen ich das Wettkampffliegen so richtig genieße. Mit den besten Piloten der Welt kniffelige Probleme lösen. Jeder Teilnehmer im Superfinale muss sich auf einem Weltcup der letzten Saison qualifizieren. Und um in einem Weltcup mitzufliegen, muss man sich über nationale Meisterschaften oder Weltcups des Vorjahres qualifizieren. Wer hier mit dabei ist, musste seine Klasse also vorher reichlich unter Beweis stellen. Alle schauen, scannen Gelände und Piloten ab, suchen rastlos, und sobald jemand Thermik findet, bewegt sich der ganze Schwarm wie ein lebendiger Organismus fast gleichzeitig auf deren Kern zu. Es dauert selten länger als einen Kreis, bis diese zentriert ist. Alle sind hochkonzentriert, Abstände manchmal kleiner als einen Meter, aber jeder fühlt sich wohl, weil wir um die Klasse der Piloten wissen, die unter den Schirmen hängen."

Thermik jetzt später

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Mit der Zeitumstellung auf die Sommerzeit gilt ab sofort bei Wetterkarten zu beachten, dass zu den UTC-Angaben in Mitteleuropa nun zwei Stunden hinzugezählt werden müssen (UTC+2). Das verändert auch die Flug-Tagesplanung. Die Thermik setzt (zumindest nach der offiziellen Uhr) nun eine Stunde später ein. Besonders spürbar wird das für Piloten, die in weit westlichen Ländern wie Spanien unterwegs sind. Dort lohnt es sich jetzt noch weniger, ganz früh am Berg zu stehen. Der Tag geht gemütlich los – am Mittag. // Bildrechte: CC-BY-SA

Meteo-Parapente mit neuer Karte

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Bei Meteo-Parapente gibt es zwei wichtige News: Nicolas Baldeck will doch nicht verkaufen, sondern die Seite selbst weiterentwickeln. Erstes Ergebnis ist eine neue Kartendarstellung. 

Neue Karte bei Meteo-Parapente. Bei den Gleitschirm-Startplätzen
zeigen kleine Pfeile die Orientierung. // Quelle: Meteo-Parapente
Noch im Januar hatte Nicolas Baldeck auf seiner beliebten Flugwetter-Seite Meteo-Parapente.com die Botschaft eingeblendet, die Website stünde zum Verkauf (weil er sich beruflich möglicherweise anders orientieren wollte und dann keine Zeit mehr für Meteo Parapente gehabt hätte). Doch nun hat Nicolas sich für eine andere Lebensplanung entschieden: Er will das Projekt MeteoParapente auf jeden Fall selbst weiterführen und seine Arbeitszeit dort hinein stecken.

Ein erstes Ergebnis ist jetzt bereits sichtbar. Nicolas hat die Kartendarstellung überarbeitet, so dass wichtige topographische Details darin aufscheinen (wenn man weit genug hinein zoomt). Die Namen von Berggipfeln (samt Gipfelhöhe) und Seen beispielsweise oder auch die Lage und Höhe von Gleitschirm-Startplätzen. Bei ausreichendem Zoomfaktor wird dort sogar mit kleinen Pfeilen die bevorzugte Startrichtung sichtbar.

Die Karte beruht auf Daten von Opentopomap und Paraglidingearth, d.h. mögliche Fehler (falsch eingetragen Startplätze) müssten in jenen Datenbanken korrigiert werden.

Die neue Karte ist bisher nur auf der Webseite implementiert. In der App von Meteo-Parapente folgt dies mit dem nächsten Update.

Schirmtest: Advance Epsilon 9

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Der Epsilon 9 von Advance ist ein echter Allrounder unter den Mid-B-Schirmen. Das Highlight ist sein besonders harmonisches Kurven- und Kurbelverhalten.  
Der Epsilon 9 beim Start am Osthang von Skopia in Griechenland. // Fotos: Lu-Glidz

Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Advance Expsilon 9 habe ich in circa acht Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen im Westerwald und in Griechenland gewonnen. Geflogen bin ich den Epsilon 9 in der Größe 26 (80-100 kg) mit rund 92 kg Startgewicht. Das Gurtzeug war ein Karpofly Extra Light (Liegegurtzeug). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise von Advance zur Verfügung gestellt.

Die Bauserie Epsilon ist eine der erfolgreichsten von Advance. Lange Zeit war der Epsilon das einzige Advance-Modell in der B-Klasse – bis die Iota-Reihe im High-B-Sektor gestartet wurde. Seither stellt sich die Frage, wo die Epsilon-Reihe einzuordnen ist. Eher als Low- oder Mid-B? Beim Übergang von Epsilon 8 zum Epsilon 9 zumindest ist schon allein von den technischen Daten und Details her zu erkennen, dass Advance beim "Neuner" etwas an der Leistungsschraube gedreht und diesen einen Ticken sportlicher positioniert hat. Das dürfte sich auch im Fluggefühl auswirken (wobei ich gestehen muss, den Epsilon 8 nie geflogen zu sein, also keine direkten Vergleiche ziehen kann).

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Sicherheitsmitteilung: Quick-Out Karabiner

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Finsterwalder Charly ruft alle Besitzer von Quick-Out Karabinern auf, ihre Karabiner auf mögliche Fehlfunktion der Auslöser-Tasten zu testen.

Fehlerhafte Taster an einem Quick-Out Karabiner.
// Quelle: Finsterwalder-Charly
Offenbar sind bei einer sehr kleinen Stückzahl von Quick-Outs  fehlerhaft produzierte Tasten, die den Karabiner öffnen, verwendet worden. Das kann dazu führen, dass die Karabiner schon auslösen, wenn nur eine der Tasten gedrückt wird. Normalerweise müssen zum Öffnen der Karabiner immer zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden.

Jeder Besitzer von Quick-Outs kann mit einem einfachen Test herausfinden, ob er möglicherweise ein Modell aus der fehlerhaften Serie am Gurtzeug hat. Die entsprechende Testprozedur ist in der offiziellen Sicherheitsmitteilung (pdf) beschrieben.

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