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Erst Retter raus, dann Retter weg

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Ein Pilot musste beim Streckenflug über unwegsamem Gelände den Rettungsschirm ziehen. Als der Hauptschirm sich wieder fing, kappte der Pilot den Retter.

Der Pilot mit noch verbundenem Retter über dem Heiligkreuzkofel.
// Quelle: DHV-XC, O. Teubert
Es ist eine der Geschichten, die derzeit für viel Gesprächsstoff unter Streckenfliegern sorgt. Am Sonntag, als viele Streckenflieger in den Südalpen große Dreiecke flogen, musste ein Pilot überm Heiligkreuzkofel in den Dolomiten den Retter ziehen. Nach einer Störung befand er sich zweifach eingetwistet im Spiralsturz. Als der Retter tragend über ihm hing, entwistete sich der Schirm allerdings und war wieder fliegbar. Kurzerhand zückte der Pilot sein Kappmesser, trennte die Leine des Retters und setzte dann seinen Flug normal fort.

Oliver Teubert, der zufällig in der Nähe unterwegs war, hatte das aus der Luft beobachtet und den Vorfall in den Anmerkungen zu seinem Flug im DHV-XC kolportiert: "Eine schräge Aktion am Heiligkreuzkofel, einer schmeißt nach Spiralsturz die Rettung. Ich habe mich schon mit der Alarmierung beschäftigt und wollte noch abwarten, wo er in dem abgelegenen Gelände landet, da trennt er die Rettung ab und fliegt wieder weiter. Nerven haben die Leute..."

Andere bestätigten den Vorfall und fügten weitere Details hinzu, die der betroffene Pilot selbst später am Landeplatz erzählt haben soll: Ihm sei klar gewesen, dass ein Retterabgang in dem unwegsamen Felsgelände am Heiligkreuzkofel nicht nur riskant, sondern auch mit einer teuren Hubschrauber-Rettungsaktion verbunden wäre. So traf er die Entscheidung, lieber den Rettungsschirm zu opfern und den Flug normal fortzusetzen. Allerdings hatte der Pilot auch noch einen zweiten Retter im Gurtzeug.



Hilfreiche Flymap für die Schweiz

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Burnair.ch bietet eine Online-Flugkarte der Schweiz, die viele Infos für Gleitschirmflieger aggregiert – Startplätze, Talwindverläufe, Hindernisse, Lee-Zonen...
Ein kleiner Ausschnitt der FlyMap: Startplätze mit Startrichtung, Talwinde (grau, grün = soarbar, rot = Lee).
// Quelle: Burnair.ch
Angesichts der zahlreichen Startplatz-Datenbanken und -Apps, die es heute schon gibt, könnte man meinen: Noch eine, halt im neuen Gewand. Doch die Burnair FlyMap fasst praktische Informationen in einer Weise zusammen, die so bisher noch einmalig ist.

Auf einer zoombaren Online-Karte (umschaltbar zwischen Google-Maps-Topo, Satelliten und Swiss-Topo-Ansicht) sind zum einen die Gleitschirm-Startplätze in der Schweiz eingetragen, samt der nutzbaren Startrichtung. Dazu lassen sich allerdings noch viele weitere Info-Layer einblenden.

Landeplätze, Landevolten, Faltplätze, Toplandemöglichkeiten (und übliche Anflugrichtung), übliche Fußwege zum Start oder zur Bahnstation, übliche Treffpunkte, Parkplätze, Seilbahnstationen, ÖV-Zustiege, zudem die Talwinde und deren Auf- und Abwindbereiche, berüchtigte Lee-Fallen, Venturis und Rotorbereiche...

Manches davon wird erst richtig erkennbar, wenn man weit in die Karte hinein zoomt.

Die Infos wurden über die vergangenen Wintermonate von einem Team um Burnair-Chef Bernie Hertz zusammengetragen und kartengerecht aufbereitet. Manches könnte noch lückenhaft, fehlerhaft oder ungenau sein, vor allem in Gebieten, zu denen es bisher an offiziellen Beschreibungen mangelt. Hier sind die Nutzer von FlyMap aufgerufen, nötige Änderungen, Ergänzungen und fehlende Infos zu melden (feedback@burnair.ch).

Nach Angaben im Burnair-Blog sollen Gleitschirmclubs die Möglichkeit erhalten, die passende FlyMap ihrer Fluggebiete direkt auf ihrer Website einzubinden.



Podz-Glidz #08: Der Testpilot

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In Folge 8 des Lu-Glidz Podcasts erzählt Pascal Purin, wie er Gleitschirm-Testpilot wurde und warum Sicherheit im Flug nur wenig mit Testnoten gemäß der EN-Norm zu tun hat. 

Pascal Purin beim Testen eines Gleitschirms.
// Quelle: intothesky.at
Bei der Entwicklung und Zulassung von Gleitschirmen spielen sie eine zentrale Rolle: Die Testpiloten. Sie prüfen Schirme auf Stoff- und Leinenfestigkeit, bringen sie in extreme Fluglagen, deformieren die Flügel nach allen Regeln der Kunst, nur um nachzuweisen, dass das Stoffsegel sich danach in erträglicher Zeit wieder sicher in eine normal flugfähige Form entfaltet.

Pascal Purin ist einer dieser Teufelskerle. Als er mit nur 14 Jahren seinen Flugschein machte – und das war schon fünf Jahre nachdem er erstmals mit einem Gleitschirm abgehoben hatte – war für ihn bald klar, dass er Testpilot werden wolle. Seither hat der heute 30-jährige in dieser Funktion für verschiedenste Hersteller und auch eine offizielle Zulassungsstelle gearbeitet. Dabei hat er tiefe Einblicke gewonnen, was tatsächlich wichtig ist, um mit einem Gleitschirm sicher unterwegs zu sein.

Pascal Purin.
// Quelle: Facebook, P. Purin
In der Folge 8 von Podz-Glidz erzählt Pascal unter anderem, wie er zum Testpiloten wurde, und was er bei der Testerei schon so erlebt hat. Er erklärt, warum ein sicherheitsbewusster Pilot seine Zeit besser in Groundhandling anstelle des Studiums von EN-Testberichten investieren sollte. Er berichtet auch von seiner Teilnahme an den Redbull X-Alps der Jahre 2015 wie 2017 und verrät, wie es dazu kam, dass er einmal fast 15 Minuten lang unterm Rettungsschirm hing. 

Die im Podcast genannten Video-Testberichte zu einer wachsenden Zahl von Gleitschirmmodellen sind auf Pascals Website www.intothesky.at  zu finden (mehr dazu auch auf Lu-Glidz im Post: Die Schirmtest-Filmer).

Die Podz-Glidz Folge #08 ist auf Soundcloud zu hören und kann dort auch als mp3 heruntergeladen werden.




Infos zu Podz-Glidz

Podz-Glidz ist der Podcast von Lu-Glidz. Jede Folge fokussiert sich auf einen Protagonisten und seine "Geschichten aus dem Kosmos des Gleitschirmfliegens".

Alle Folgen von Podz-Glidz sind unter dem Label "Podcast" auf Lu-Glidz veröffentlicht. Zudem sind sie im Soudcloud-Channel von Lu-Glidz zu finden: https://soundcloud.com/lu-glidz

Die Produktion des Podcasts ist mit einigem Aufwand und Zeit verbunden. Podz-Glidz ist wie Lu-Glidz vollkommen werbefrei und unabhängig. Im Gegenzug freue ich mich über jeden Leser und Hörer, der meine Arbeit als Förderer unterstützt.

Übrigens: Podz-Glidz kannst Du auch direkt in Deinem Podcast-Player abonnieren. 
RSS-Feed, Itunes, Spotify, TuneIn, Podcast.de.




Gelvenor gibt auf

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Einige Jahre lang versuchte Gelvenor, mit leichten Ripstop-Tüchern auf den Gleitschirmmarkt zurück zu kehren. Jetzt hat die Firma das Projekt aufgegeben.

Der südafrikanische Tuch-Hersteller zieht sich vom
Gleitschirmmarkt zurück. // Quelle: Gelvenor 
Einst standen Tücher von Gelvenor im Ruf einer besonders guten Haltbarkeit. Schirme von Nova, Apco und anderen Herstellern waren daraus gefertigt. Allerdings brachte die schwere Qualität auch einiges an Gewicht auf die Waage. Mit dem Trend zur leichteren Ausrüstung wendeten sich immer mehr  Schirmhersteller von Gelvenor ab. Heute sind Porcher und Dominico die wichtigsten Tuchlieferanten.

Allerdings versuchte Gelvenor seit einigen Jahren, sich wieder Marktanteile zurück zu erobern. Der südafrikanische Hersteller entwickelte leichtere Ripstop-Tücher und experimentierte mit neuen, lösungsmittelbasierten Beschichtungen, die besser am Gewebe haften. Doch der Durchbruch blieb aus. Gelvenor konnte preislich nicht mit anderen großen Herstellern konkurrieren. Kürzlich entschied die Firma deshalb, sich ganz aus dem Geschäft mit Gleitschirmtüchern zurück zu ziehen.

"Mit Bedauern werden wir nach Jahrzehnten der Innovation und des Erfolgs mit Gleitschirmgeweben nicht mehr für diesen Markt produzieren", schrieb die Marketing Leiterin Janice Roberts in einer Email an Lu-Glidz.

Für die Gleitschirmbranche sind das keine guten Neuigkeiten. Denn dieser Schritt zementiert das aktuell herrschende Duopol von Porcher und Dominico (bis auf wenige kleinere Hersteller) als Tuchlieferanten für den Massenmarkt. Größere Produktionsausfälle in deren Werken könnten schnell zu Engpässen führen, die die Gleitschirmwelt empfindlich zu spüren bekäme.

Die Kunst des Nullschieber-Kurbelns

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Wenn es darum geht, auch sehr schwache Thermiken mit dem Gleitschirm erfolgreich auszudrehen, sollte man ein paar Grundregeln beherzigen. 

Beim Thermikfliegen in sehr schwachen Bärten ist die oberste Prämisse:
So ruhig wie möglich seine Kreise ziehen, ohne hektische
Steuerbewegungen. // Quelle: Lu-Glidz
Stark kann jeder! Soll heißen: In kräftigen Bärten kommt jeder irgendwie nach oben. Das Steigen ist dann gut genug, um selbst dann, wenn man den Bart nicht perfekt zentriert, unterm Strich einen Höhengewinn zu erzielen. Wer gut zentrieren kann, wird zwar auch hier schneller steigen. Aber wie gesagt: Hoch kommen in solchen Thermiken in der Regel alle.

Die hohe Kunst des Thermikfliegens zeigt sich in den ganz schwachen Bärten. Hier ist nicht nur das Feingefühl des Piloten gefragt, um das Steigen überhaupt erkennen und verorten zu können. Feingefühl muss man auch bei seinen Steuerbewegungen an den Tag legen. Denn es gilt die Regel: Wer schaukelt oder pendelt, der verliert.

Häufig erleben Piloten, dass im schwachen Steigen andere Schirme irgendwie besser nach oben kommen oder die Höhe halten. Man fliegt drei Kreise gemeinsam, doch am Ende ist der andere eine Leinenlänge höher und steigt einem auch weiter davon. In der Regel schreibt man den Unterschied den Schirmen zu. Der andere hat ein besseres Profil, die geringere Flächenbelastung etc. Natürlich spielen solche Faktoren eine wichtige Rolle! Doch auch bei vergleichbaren technischen Daten der Geräte zeigen sich in der Praxis immer wieder deutliche Unterschiede im Steigen. Wer das für sich des öfteren erlebt und dabei immer wieder andere davonsteigen sieht, sollte an seiner Flug- und vor allem der Kurbeltechnik arbeiten.

Die Kunst des Nullschieber-Auskurbelns beruht im Grunde auf drei Regeln, die man beherzigen sollte, und zwar in dieser Reihenfolge der Prioritäten:
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Bordairrace dreht auf

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Die Hike-and-Fly Rennserie Bordairrace erfreut sich weiter großer Beliebtheit. Einige X-Alps-Athleten wollen den Wettbewerb zur Vorbereitung nutzen. 

// Quelle: Bordairrace.com
In der Nacht zum Freitag, 12. April,  wird die Anmeldung für das erste Rennen der diesjährigen Bordairrace-Serie frei geschaltet. Es ist für den 10. bis 12 Mai an der Kampenwand (Chiemsee) angesetzt.

Im vergangenen Jahr waren alle Startplätze schon nach einem halben Tag vergeben. Das zeigt, wie attraktiv dieses Rennformat eines zweitägigen Hike-and-Fly für viele Piloten ist.

Beim Bordairrace geht es darum, einen "Wendepunkt am Limit" zu setzen. Innerhalb von 33 Stunden muss man sich so weit wie möglich vom Startpunkt entfernen, aber auch wieder zurück kommen. Als Fortbewegung ist nur Fliegen und Laufen (samt Flugausrüstung) erlaubt.

Attraktiv ist das Bordairrace auch für viele X-Alps-Athleten – als Vorbereitung für die nächsten Redbull X-Alps, die Mitte Juni starten. Unter anderem da Aschau an der Kampenwand einer der Wendepunkte der X-Alps sein wird, haben im Vorfeld schon gleich neun X-Alps-Teilnehmer von den Veranstaltern um Thomas Hofbauer eine Wildcard erhalten. Darunter sind "große" Namen wie Chrigel Maurer, Paul Guschlbauer, Manuel Nübel, Simon Oberrauner und der letztjährige Bordairrace-Gewinner Markus Anders.

Weitere Events der Bordairrace-Serie 2019 sind für den 20. bis 22. Juni im Montafon sowie für den 23. bis 25. August in Altaussee angesetzt.

In diesem Jahr wird es in der Wertung erstmals auch eine Fun-Klasse geben. Sie gilt für Piloten, die mit Schirmen der Klassen EN-A oder EN-B an den Start gehen. Alles weitere zu Ausschreibung und Regeln steht auf der Website des Bordairrace zu finden. Aktuelle Infos sind auch auf der Bordairrace-Facebookseite zu finden.

Oudie zeigt Meteo

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Der Vario-Hersteller Naviter bietet einen neuen Service: Auf Oudie-Geräte lassen sich jetzt aktuelle Flugwetterprognosen laden und im Flug als Karten-Overlay darstellen.

Das Oudie von Naviter kann jetzt auch Meteo-Overlays darstellen.
// Quelle: Naviter
Im Flugplanungstool Seeyou-Cloud von Naviter lassen sich schon seit einigen Monaten Wetterdaten der kostenpflichtigen Anbieter Top Meteo und Skysight einbinden (wenn man diese Dienst abonniert hat). Als Overlay über den Karten dargestellt, lassen sich Flüge somit auf Basis der Meteo-Prognosen besser planen.

Jetzt ist Naviter noch einen Schritt weiter gegangen. Die jeweils aktuellen Wetterkarten eines Tages lassen sich auch auf das GPS-Vario Oudie hochladen, um dann im Flug darauf zurückgreifen zu können. Als darstellbare Variablen gibt es den Wind (Top Meteo oder Skysight) sowie Konvergenzzonen, XC-Geschwindigkeit und Wellenprognose (nur Skysight).

Interessant dürfte ein solches Angebot vor allem für Segelflieger sein, die sich bei großen Streckenflügen in den Alpen stark an Konvergenz- und Wellenprognosen orientieren. Ob die viel kleinräumiger vorausschauenden Gleitschirmpiloten von solchen Meteo-Overlays im Vario profitieren, bleibt abzuwarten. Zumal bislang die Daten auch nur im Vorfeld eines Flugtages zu Hause am PC auf das Oudie geladen werden können. Updates im Flug, etwa über aufziehende Regengebiete, sind nicht möglich.

Allerdings lässt diese Entwicklung schon aufscheinen, was die Zukunft noch bringen könnte. Wenn in einigen Jahren schnelle 5G-Datennetze aufgebaut sind, wird es vielleicht völlig normal sein während eines Fluges im "smarten" Vario ständig aktualisierte Wetterinfos oder aus Livetracking-Analysen generierte Steigwert-Karten zu empfangen, um noch effizienter auf Strecke zu gehen.

Ob das Fliegen mit solcher Technik dann allerdings mehr Spaß macht als ohne, ist eine Sache, die jeder Pilot wird für sich selbst entscheiden müssen.

Die Luftraumklärer

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Eine Gruppe Piloten arbeitet daran, Lufträume um Flugplätze und Heliports in der Schweiz bedarfsgerecht anzupassen, um Gleitschirmfliegern mehr Streckenoptionen zu eröffnen.

Die Sonderregelung für den Luftraum um den Flugplatz Bad Ragaz.
Anstelle von 600m AGL im Umkreis von 5 km gilt das Flugverbot
nur noch in einer kleineren, roten Zone, dafür aber bis 1100m AGL.
 // Quelle: SHV
In der Schweiz gilt: Kleinere Flugplätze und Heliports ohne eine CTR sind durch einen kreisrunden Luftraum geschützt, der standardmäßig einen Durchmesser von 5 beziehungsweise 2,5 Kilometer besitzt. In diese Lufträume dürfen Gleitschirmflieger normalerweise nicht einfliegen. Zudem müssen sie mit einer Höhe von mindestens 600 Meter AGL (gemessen über einem Punkt in Landebahnmitte) überflogen werden.

Solche Lufträume sind für Streckenflieger zuweilen ein arges Hindernis und auch Ärgernis, weil sie manche Streckenflugoptionen einfach "verbauen". Und das, obwohl Teile dieser Lufträume ziemlich sicher nie von den motorisierten Fliegern beflogen werden, weil ihre standardisierten Anflugwege viel weniger Raum in Anspruch nehmen.

Allerdings gibt es die rechtliche Möglichkeit, von Seiten der Fluplatzbetreiber Sonderregelungen für ihre Lufträume zu erlassen. Man muss sie halt nur dazu bringen, die Notwendigkeit dafür einzusehen, einen Teil des Luftraums für andere Nutzer wieder offiziell freizugeben. In manchen Regionen haben lokale Gleitschirmclubs durch Gespräche so etwas schon vor Jahren erreicht. Doch es gibt noch immer viele Fälle mit Optimierungsbedarf und -möglichkeiten.

Das dachte sich auch eine Gruppe Schweizer XC-Piloten um Philipp Steinger. Sie begannen gemeinsam mit lokalen Clubs nach weiteren Lösungen zu suchen. Die Prämisse: An Flugplatzbetreiber heranzutreten, um ihr Verständnis dafür zu gewinnen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie eine Sonderregelung aussehen könnte, die den Gleitschirmfliegern Räume gibt, ohne der Motorfliegerei stärker in die Quere zu kommen. Als "Gegenleistung" reichen die räumlich verkleinerten Lufträume dann zum Teil etwas höher hinauf als die 600m AGL.

Mittlerweile sind aus dieser lobenswerten Initiative eine ganze Reihe neuer Sonderregelungen hervorgegangen. Dazu gehören zum Beispiel der Flugplatz Schänis, der Heliport Tavanasa, der Flugplatz Olten und der Flugplatz Bad Ragaz. (Eine aktuelle Liste der Luftraumregelungen rund um Flugplätze in der Schweiz ist auf den Luftraum-Seiten des SHV zu finden).

In Zukunft soll es noch weitere, ähnliche Sonderregelungen geben. Wenn Schweizer Piloten auch für "ihre" lokale Flugregion hier Bedarf sehen, sollten sie am besten mit der Gruppe um Philipp Steinger Kontakt aufnehmen, um das Vorgehen zu koordinieren und von den vorliegenden Erfahrungen zu profitieren. Anfragen per Email an luftraum@pgcl.ch.

Die Sonderregelung des Luftraums Schänis in der Darstellung
von Airspace.Xcontest.org // Quelle: Xcontest.org
Noch nicht zufriedenstellend geklärt ist die Frage, wie solche Sonderregelungen in den Luftraumdaten abgebildet werden können, die in den GPS-Varios der XC-Piloten hinterlegt sind.

Daniel Rissi hat die Aufgabe übernommen, die Sonderregelungen zumindest in die Luftraumdaten zu übertragen, die auf der Airspace-Seite des XContest abgefragt und auch heruntergeladen werden können.

Einige Vario-Hersteller nutzen allerdings standardmäßig andere Datenquellen (z.B. OpenAIP), in denen die Lufträume der Flugplätze und Heliports zum Teil sogar gar nicht abgebildet sind oder eben keine Sonderregelungen berücksichtigen.





Schirmtest: Nova Mentor 6

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Mit dem Mentor 6 setzt Nova den Drang nach Leistung im High-B-Sektor fort. Die Sportlichkeit überträgt sich allerdings auch wieder auf den Anspruch an den Piloten. 
Der Nova Mentor 6 am Startplatz Skopia in Nordost-Griechenland. // Foto: M. Scheid
Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Nova Mentor 6 habe ich in circa acht Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen in Griechenland gewonnen. Geflogen bin ich den Mentor 6 in der Größe S (80-100 kg) mit rund 92 kg Startgewicht. Das Gurtzeug war ein Karpofly Extra Light (Liegegurtzeug). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise von Nova zur Verfügung gestellt.


Die Mentor-Serie von Nova spiegelt geradezu archetypisch das Bestreben wieder, ein erfolgreiches Schirmkonzept immer weiter zu entwickeln und zu optimieren, um noch ein Quäntchen mehr Leistung herauszukitzeln. Dabei fließen neue konstruktionstechnische Erkenntnisse oder Moden genauso mit ein wie die Zielsetzung, Kritikpunkte, die am Vorgänger geäußert wurden, auszumerzen.

Leicht ist das nicht. Der Leistungsdrang führt mitunter zu Neuerungen, die auch ihre Schattenseiten haben. Der Mentor 2 war manchen Piloten zu direkt und sportlich; der 3er dann etwas gebändigt, aber im Speed zu rollig; der 4er hatte eine fürs effiziente Thermikfliegen etwas zu hohe Trimmgeschwindigkeit; den wieder eingebremsten 5er empfanden manche dann als für einen Mentor untypisch brav (bis auf das heftige Schlagen der Außenflügel beim Ohrenanlegen).

Zick-Zack 3D-Shaping am Obersegel. // Foto: Lu-Glidz
Jetzt ist der Mentor 6 am Start, und auch da verspricht Nova wieder einen Leistungszuwachs, basierend auf gleich einer ganzen Reihe neuer baulicher Lösungen (die ich teilweise schon in der Lu-Glidz-Serie "Leistungsdrang" beschrieben habe): 59 Zellen (wie der 5er); 3- statt 3,5-Leiner; eine doppelte B-Aufhängung (Doppel-B-Gabel) für mehr Profilstabilität ohne den Einsatz von C-Wires; eine Zick-Zack-Vernähung des 3-D-Shapings (soll Faltenwurf besser vorbeugen); ein sogenanntes Minirib-Vektorband gegen das Aufbuckeln bzw. Hochknicken des Hinterflügels bei leichtem Bremszug; ein Tragegurt mit Speedbrake und variabler Schränkung des Außenflügels; ein etwas dünneres Profil; geänderte Krümmung (leicht erhöhte projizierte Streckung) und eine Bremsanlenkung, die wieder eine weitgehend gerade Hinterkante ergeben soll (ohne den ungewöhnlichen „Wellenschliff“ des Vorgängers). Zudem kommt beim Mentor 6 jetzt das gleiche, etwas leichtere 33-Gramm-Dominico-Tuch zum Einsatz wie schon beim Ion 5.
Es bleibt die Frage, ob all das am Ende auch ein stimmiges Gesamtpaket ergibt, das die große Mentor-Fangemeinde einmal mehr begeistern kann.


An der Eintrittskante besitzt der Mentor 6 jetzt ein etwas
deutlichere Stufe im Profil als die Vorgänger. // Foto: Lu-Glidz
Starten: Von dem sehr einfachen Startverhalten des Mentor 5 hat der Mentor 6 ein wenig eingebüßt. Die Kappe braucht etwas mehr Impuls und auch Führung, um bis in den Scheitel zu steigen. Die A-Gurte sind geteilt, doch sitzen die A3 jetzt jeweils auf nur sehr kurzen Durchläufern (was wiederum einem langen Beschleunigerweg geschuldet ist). Das macht den Umgang mit den A-Gurten etwas fummelig. Zieht man die Kappe nur mit den inneren A auf, füllen die Außenflügel mitunter etwas verzögert (was im Starkwind auch Vorteile bieten kann). Greift man beide A-Gurte zusammen, knickt der Flügel zuweilen beim Aufziehen in der Mitte etwas ein (das gilt zumindest beim rückwärts Aufziehen, durch die engere Stellung der Tragegurte).
Besondere Beachtung sollte man der Griffposition der Hände beim Aufziehen schenken. Es gilt, die A-Gurte stets weit oben, direkt an den Leinenschlössern zu packen. Dann steigt die Kappe gesittet nach oben. Greift man nur ein wenig tiefer, wird der Zug über das Durchläufer-Band der A3-Leine sehr bald auch auf die B-Ebene übertragen. Dann kann der Mentor 6 am Start geradezu sperrig werden und auf halber Höhe hängen bleiben. Wer hier als Gegenmittel deutlich nachzieht, wird eine schießende Kappe erleben. Bei korrekter Griffposition bleiben solche Sperenzchen aus.
Der etwas "verbaute" Tragegurt: mit Speedbrake und sehr kurzen
A3-Gurten auf einem Durchläufer. // Foto: Lu-Glidz
Nicht nur durch die kurzen A3-Durchläufer-Gurte, sondern auch die beim Mentor 6 jetzt standardmäßige Speedbrake (Verbindung zwischen B- und C-Gurt für die Anstellwinkelkontrolle im beschleunigten Flug) wirkt der schmale Tragegurt etwas verbaut. Das erschwert das spielerische Ground- und Starkwindhandling mit dem Mentor 6. Nova hat das Design der Speedbrake (die es beim Mentor 5 optional gab) zwar so angepasst, dass sie am C-Gurt jetzt etwas tiefer ansetzt. Der C-Gurt kann somit gezogen werden, ohne die B-Ebene gleich mit zu aktivieren. Dennoch bleibt der Zugweg der C-Ebene etwas beschränkt, und das schnelle Umgreifen zwischen den Gurtebenen ist erschwert. Ich persönlich würde noch immer einen Tragegurt ohne Speedbrake bevorzugen – zumal ich davon ausgehe, dass nur ein kleinerer Teil der Piloten die Vorteile dieser Lösung im beschleunigten Flug tatsächlich auch zu nutzen weiß.
Die Beleinung des Mentor 6 ist gut gelöst. Die dünnen Stammleinen (A/B) sind noch immer farbig ummantelt, während der Rest größtenteils unummantelt ist. Als gelegentlich nervig empfand ich das nur an der Bremsleine. Die nackte, filigrane Bremsspinne greift allzu gerne nach Wurzeln und Steinkanten am Startplatz. Diesen Tribut muss man als Pilot dem Leistungsdrang wohl zollen.

Landen: keine Auffälligkeiten. Gutes Flare-Verhalten.

Der Mentor 6 im Gegenlicht. In der Mitte der Miniribs wird das
stützende Vektorband erkennbar. Die Hinterkante hat einiges vom
Wellenschliff des Vorgängers verloren. // Foto: Lu-Glidz
Bremsen: Der Bremsvorlauf des Mentor 6 wurde gegenüber dem Vorgänger (der hier erstaunlich lang eingestellt war), wieder auf Normalmaß (rund 10 cm) gekürzt. Darauf folgen auch allgemein recht kurze Steuerwege. Die Steuerdrücke sind von Anfang an deutlich spürbar, auch wenn Nova im Marketing einen deutlich reduzierten Steuerdruck verspricht. In ruhiger Luft, in der man mit verhältnismäßig geringen Bremsausschlägen unterwegs ist, mag das auch noch stimmen. Doch in turbulenteren Bedingungen, bei denen der Mentor 6 den Piloten mehr als manch andere High-B-Schirme „arbeiten“ lässt, kann die Schirmkontrolle durchaus auch physisch anstrengend werden.
Angenehm sind die neuen Bremsgriffe, die jetzt etwas größer sind und sich gut mit den verschiedensten Techniken halten lassen.
Ein Kritikpunkt vieler Piloten am Mentor 5 war die Optik der Hinterkante im angebremsten Zustand. Diese stand nicht gerade, sondern dellte sich zwischen den wenigen Anlenkpunkten der Bremse aus (wie eine Wellenschliff). Beim Mentor 6 wurde das korrigiert, wenn auch das Ergebnis noch immer keine ganz gerade Linie ergibt. Das dürfte auch daran liegen, dass Nova die Abströmkante des Flügels nicht wie andere Hersteller mit einem stabileren Band umsäumt, sondern Ober- und Untersegel mit einer einfachen Naht aufeinander näht (was aerodynamisch im nicht angebremsten Flug Vorteile bringen soll).
Auf das Thema Speedbrake komme ich unter dem Punkt "Beschleuniger" noch zu sprechen.

Die Außenflügel des Mentor 6 sind nicht nur am Start recht flapsig,
sondern winken auch im Flug des öfteren. // Foto: M. Scheid
Kappenfeedback: Von der Kappencharakteristik ist der Mentor 6 ein typischer Mentor geblieben. Der Schirm reagiert weitgehend als kompakte Einheit. In bewegterer Luft ändert sich dieser Eindruck aber. Dann führt der Außenflügel (die äußersten Zellen) häufiger ein Eigenleben, rollt ein, rollt aus, flappt hier, flappt dort. An diese Nervosität muss man sich als Pilot erst gewöhnen, zumal das Ohrenflappen sich selten im voraus spürbar ankündigt, sondern den Piloten immer wieder zuppelnd überraschen kann.
In den meisten Fällen bleiben die Folgen völlig harmlos. Man könnte auch sagen, hier biete der Mentor 6 das Ohrenrascheln und gelegentliche Stabiloschnalzen als zusätzlichen akustischen Info-Kanal, um die Luft für den Piloten besser lesbar zu machen. Es gibt sicher Piloten, die das als hilfreich empfinden könnten. Ich selbst habe das allerdings als eher störend wahrgenommen. 
Vor allem in turbulenteren Verhältnissen, z.B. an Inversionsdeckeln, arbeitet der Außenflügel sichtbar in sich, zeigt häufiger kleinere Entlaster, und nicht selten folgt dem Ohrenflappen auf einer Seite ein Echo von der anderen. Schon frühere Mentoren taten das gelegentlich, aber meinem Empfinden nach bei weitem nicht so stark ausgeprägt. Weniger abgebrühte Piloten werden kaum davor gefeit sein, sich von dieser Nervosität des Flügels nicht doch ein wenig anstecken zu lassen.
Über der doppelten B-Aufhängung sitzen auch im Inneren
doppelte Verstärkungen. // Foto: Lu-Glidz
Besonders auf längeren Streckenflügen in anspruchsvollen Verhältnissen sollte man die zusätzliche mentale Anforderung, die der Mentor 6 damit an den Piloten stellt, nicht unterschätzen! Andere High-B-Schirme wie z.B. der Ozone Rush 5 oder der Advance Xi vermitteln da eine größere Souveränität. Vom mentalen "Workload" für den Piloten her würde ich den Mentor 6, auch wenn er in vielem einen anderen Charakter besitzt, auf dem Niveau eines Skywalk Chili 4 / Cumeo einordnen.
Informationen über die Luft bekommt der Pilot beim Mentor 6 wie schon bei den Vorgängern fast ausschließlich über die Tragegurte geliefert. Gegenüber dem Mentor 5 ist der M6 wieder etwas direkter geworden. Der Schirm zieht gut zum Steigen hin, folgt den Luftströmungen sehr eindeutig. Bei kräftigen Thermiken "springt" die Kappe auch gelegentlich etwas vor, deutlicher als der M5. Dieser Rückgewinn an Sportlichkeit wird manchen eingefleischten Mentor-Fans sicher gefallen.
Interessant in puncto Feedback ist das beschleunigte Fliegen mit den Händen an der Speedbrake. Hier wird das Arbeiten des Außenflügels gut an den C-Gurten spürbar. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Stabilos des M6 jetzt an den C-Gurten hängen. Interessanterweise sind die Ohren mit etwas Speed sogar ruhiger und weniger flapsig (was man auch als Hinweis sehen kann, dass der Mentor 6 besser höher belastet geflogen werden sollte).

Ein simples Raffsystem an der Hinterkante.
// Foto: Lu-Glidz
Kurvenflug: Auch hier ist Mentor 6 wieder ein typischer Mentor. Das heißt, er steht für sportlichen, spurtreuen Durchzug in den Kurven, und das schon bei vergleichsweise wenig Bremszug. Der Schirm honoriert es, wenn man mit deutlicher Gewichtsverlagerung fliegt. Dann lässt er sich in nahezu jede Schräglage bringen und wunderbar halten, ohne viel Nacharbeit und ohne die Tendenz zum Graben. Auch das Nachziehen in den Kurven setzt der Mentor 6 fast ansatzlos um – ein echter Vorteil, wenn es darum geht, sich in den engen Kern einer Thermik festzubeißen. Nur das ganz flache Drehen ist nicht seine Stärke, was man durch die Agilität im Steigen aber gut kompensieren kann.

Thermikeigenschaften: Mit der satten Kurvenlage wird die Thermikfliegerei ein Genuss, zumindest in harmonisch ausgebildeten Schläuchen. Der Mentor 6 lässt sich sehr exakt im Bart platzieren und ohne viel Nacharbeit auch halten. Mit ordentlich Gewichtsverlagerung geflogen, korkt der Schirm selbst engste Bärte sehr effizient nach oben. Dabei sind kaum korrigierende Eingriffe auf der Außenbremse nötig.
Der Mentor 6 nimmt Thermiken in der Regel neutral an.
// Foto: M. Scheid
Der Schirm zieht gut und weitgehend neutral in die Bärte hinein, ohne sich aufzustellen. Gelegentlich beißt er sprunghaft an. Das Eindrehen ist immer willig.
In zerrissenen Thermiken kommt allerdings auch wieder die flapsige Seite des Mentor 6 zum Vorschein: Man muss sich auf häufigeres Ohrenwinken und -schnalzen einstellen. "Er zeigt den Rand der Thermik gut an", könnte man sagen. Allerdings bringt dieses Verhalten auch schnell Unruhe ins System, vor allem wenn der Pilot sich dazu verleiten lässt, die Ohrenwackler mit Bremsimpulsen abfangen oder verhindern zu wollen. Dann wird die Thermikfliegerei schnell schaukelig und auch physisch anstrengend.
Es empfiehlt sich, den Außenflügel in den Thermiken weitgehend laufen zu lassen, dann bleiben die Ohren sogar stabiler als im leicht angebremsten Zustand! 

Beschleuniger: Die nötigen Kräfte für das Beschleunigen des Mentor 6 sind angenehm niedrig. Allerdings sind die Wege im Vergleich zu anderen Schirmen recht lang. Piloten mit kurzen Beinen könnten schon Probleme bekommen, den Beschleuniger wirklich "Rolle auf Rolle" durchzutreten. Für sie könnte es sinnvoll sein, ins Beschleunigerseil des Tragegurtes eine Kugel einzuknüpfen, die das Übersetzungsverhältnis ab einem bestimmten Zugweg von 1:3 auf 1:2 reduziert.
Der lange Beschleuniger bedeutet allerdings: Auch der Mentor 6 gehört weiterhin zu den schnellsten Vertretern seiner Klasse. Rund 14 km/h über Trimmgeschwindigkeit konnte ich erfliegen.
In ruhiger Luft zieht der Mentor 6 auch im Fullspeed recht spurtreu seine Bahn, er rollt dabei deutlich weniger als der Mentor 5. Wird die Luft hackiger, merkt man allerdings schnell wieder die gesteigerte Unruhe der Außenflügel. Das könnte manche Piloten dazu verleiten, sich beim Einsatz des Gaspedals etwas zurückzuhalten.
Über die Speedbrake werden C- und B-Ebene angesteuert.
Die Zugkräfte sind recht hoch. // Foto: Lu-Glidz
Interessant ist die standardmäßig vorhandene Speedbrake am Tragegurt. Es ist ein Band an der C-Ebene, das über eine Umlenkung auch den B-Tragegurt mitzieht. Im beschleunigten Zustand kann man den Anstellwinkel des Schirmes darüber vergrößern, ohne aus dem Beschleuniger gehen zu müssen. Die Verbindung zur B-Ebene sorgt dafür, dass das Profil beim Zug an der C-Ebene nicht allzu verbogen wird. Soweit die Theorie.
In der Praxis hat mir die Speedbrake allerdings nicht gefallen. Zum einen sind die Zugkräfte durch die Koppelung von C und B enorm hoch. Wer längere Strecken beschleunigt fliegt, wird diese Klimmzüge schnell als anstrengend erleben. Zudem zeigt sich bei nur etwas stärkerem Zug auch ein markanter Knick im Segel, allerdings nicht zwischen C und B, sondern vor der doppelt aufgehängten B-Ebene. Von einer profiltreuen Anstellwinkelveränderung wie bei Zweileinern mit B-Steuerung kann also keine Rede sein. Ich könnte auf so eine Speedbrake gerne verzichten, zumal sie bei Start- und Groundhandling sogar stört.

Der Großteil des Segels des Mentor 6 ist aus einem sehr glatt
beschichteten 33-Gramm-Tuch von Dominico gefertigt
(erkennbar an den großen Ripstop-Kästchen). // Foto: Lu-Glidz
Ohrenanlegen: Für einen Schirm mit drei Stammleinen lassen sich beim Mentor 6 schon allein mit den äußeren A-Leinen erstaunlich große Ohren ziehen. Und diese bleiben dann auch weitgehend ruhig oder flattern nur ganz wenig. Das ist ein großer Fortschritt gegenüber dem Vorgänger, dessen Außenflügel beim Ohrenanlegen sehr heftig schlagen konnten. Das Öffnen der Ohren ist allerdings immer noch genauso zäh. Erst nach mehrmaligem, tiefen Pumpen sind alle Zellen wieder offen. Interessanterweise schreibt ein anderer Tester des Mentor 6 im Thermikmagazin zum Ohrenanlegen: "Die Zellen öffnen meistens selbstständig, lediglich Reste der Außenzellen müssen gelegentlich aufgepumpt werden". So unterschiedlich können die Wahrnehmungen sein, was auch zeigt, wie subjektiv solche Schirmtests sind und stets auch stark vom Setup und der Flugtechnik des Testpiloten mit beeinflusst werden. Jeder Pilot prüfe also selbst, wie gut er mit dem Öffnungsverhalten der Ohren zurecht kommt.
Störend beim Ohrenanlegen ist die kurze Ausführung der A3-Gurte. Sie zwingt den Piloten dazu, auf jeden Fall in die Leinen greifen zu müssen. Diese können dann stärker in die Hand einschneiden. Stabile Handschuhe sind gefragt. 

Steilspirale: Die Steilspirale lässt sich schnell einleiten und erreicht auch schnell hohe Sinkwerte. Dabei lässt sie sich sehr gut kontrollieren, d.h. der Pilot kann mit feinem Händchen an der Außenbremse sehr angenehm mit den Sinkwerten "spielen". Die Ausleitung erfolgt verzögert. Der Schirm dreht gerne etwas nach. Bei Schirmen dieser Klasse sollte man eine aktive Ausleitung schon beherrschen.

Der Leinensatz des Mentor 6: Bei A, B, Stabilo und Bremse sind
die Stammleinen ummantelt. C und obere Leinenebenen sind
unummantelt. // Foto: Lu-Glidz
Nicken: Der Mentor 6 besitzt ein im Normalflug recht nickstabiles Profil. Das zeigt sich auch bei induzierten Nickmanövern, ohne dass diese komplett ausgebremst werden. Hier ähnelt der M6 seinem Vorgänger.

Rollen: Der Schirm spricht gut auf Gewichtsverlagerung an und lässt sich darüber schon weit aufschaukeln. Im Vergleich zum Mentor 5 empfand ich den M6 aber etwas weniger rollfreudig.

Packen: Problemlos. Die gekreuzten Stäbchen in der Eintrittskante sind relativ weich und unempfindlich, lassen also jede Packweise zu. Auch die inneren Verstärkungen der Doppel-B-Aufhängung verlangen keine besondere Beachtung. Das Packvolumen fällt vergleichsweise klein aus.

Qualität: Konstruktion und Nähqualität von Kappe und Tragegurt des Mentor 6 sind auf einem hohen Niveau. Auch kleinere Details wie z.B. die farbige Naht am C-Gurt, an der man erkennen kann, dass dieser nicht verdreht ist, wissen zu gefallen. 

Fazit: Beim Mentor 6 hat Nova wieder ein wenig an der Leistungsschraube gedreht und dürfte es damit weiter schaffen, die Spitzengruppe der High-B-Schirme mit zu prägen. Anders als beim "brav" auftretenden Mentor 5 ist das jetzt aber auch an einem wieder gewachsenen Anspruch an den Piloten zu merken. Vor allem in turbulenterer Luft zieht der Schirm mit seinen rolligen Ohren viel Aufmerksamkeit auf sich, was nicht nur physisch, sondern auch mental anstrengend wirken kann. Für coole, sattelfeste XC-Abenteurer ist das sicher kein Problem. Sie werden das exakte Kurbelhandling, das satte Steigen und den Durchzug des Flügels im Speed zu schätzen wissen. Wer allerdings dem Motto folgt, in der Flugruhe liege die Kraft, der dürfte mit diesem 6. Mentor weniger glücklich werden. Der Schirm ist nicht für Erst-Aufsteiger in die B-Klasse zu empfehlen. Es ist eher ein guter Trainer für erfahrenere Piloten, die in noch höhere Schirmklassen aufsteigen wollen. In diesem Wortsinn passt dann auch der Name "Mentor".


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In meinen Schirmbeschreibungen bemühe ich mich um ein möglichst differenziertes Urteil, bei dem ich wichtige Details zu Aufbau und Handling der Schirme herausarbeite. Das ist freilich mit einigem Aufwand und Erfahrung verbunden. Solche Texte schreiben sich nicht "mal eben so". Dahinter steckt viel Arbeit, und die würde gerne auch entlohnt werden.

Da Lu-Glidz im Dienste der Unabhängigkeit komplett werbefrei ist und sich solche Tests auch nicht von den Herstellern versteckt finanzieren lässt, sind die Leser gefragt: Wenn Du Inhalt und Qualität von Lu-Glidz schätzt, dann gib doch etwas zurück. Ob und was Dir ein solcher Schirmtest wert ist, bleibt Dir selbst überlassen. Aber zusammen mit all den weiteren aktuellen Infos, dem Podcast und dem frei zugänglichen Archiv, die Du auch noch auf der Seite findest, gibt es viele Gründe, zum Förderer von Lu-Glidz zu werden.

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Danke!

Sicherheitsmitteilung: Klinke SSK 01

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Bei der für Stufenschlepp zugelassenen Schleppklinke SSK 01 sind werkseitig zu hohe Auslösekräfte eingestellt. Das muss beim Hersteller korrigiert werden.
Schleppklinke SSK 01 // Quelle: DHV

Der Stufenschlepp ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet, und so wird es die Schleppklinke SSK 01 des Herstellers Aircraft Concepts GmbH aus Kassel auch nicht sein. Dennoch sollten alle Besitzer einer solchen Klinke die zugehörige Sicherheitsmitteilung beachten. Sie wurde auf der Website des DHV veröffentlicht.

Sammlermünze mit Gleitschirm

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Das Bundesfinanzministerium hat eine neue Serie mit Sammlermünzen zum Thema "Luft bewegt" gestartet. Die erste Münze erschien Anfang April. Sie zeigt ein Gleitschirm-Motiv.

Vorder- und Rückseite der Sammlermünze. // Quelle: BVA
Zehn Euro ist die Münze nominell wert. Aber anders als beim Schweizer 50-Franken-Schein, den auch ein Gleitschirm ziert, dürfte die "Sammlermünze mit Polymerring" der Deutschen Bundesbank kaum in den normalen Umlauf gelangen. So eine Münze steckt man ins Münz-Album oder stellt man vielleicht als Dekorationsstück auf den heimischen Flug-Altar (bei jenen Piloten, für die Gleitschirmfliegen auch Religionsersatz ist).

Was man sonst noch wissen sollte? Im Pressetext heißt es: "Die 10-Euro-Münze besteht aus zwei verschiedenen Kupfer-Nickel-Legierungen sowie einem lichtdurchlässigen Kunststoffring. Sie hat eine Masse von 9,8 Gramm und wird in den beiden Prägequalitäten Stempelglanz und Spiegelglanz hergestellt. Der Entwurf der Bildseite stammt von der Künstlerin Natalie Tekampe aus Müncheberg. Die Wertseite, die bei allen Münzen der Serie identisch ist, wurde von dem Künstler Andre Witting aus Berlin gestaltet. Die Bildseite zeigt einen Gleitschirm, der im Zentrum der Darstellung steht und in einer Gebirgslandschaft fliegt. So kommen die Freiheit und die Freude des Fliegens in der Natur hervorragend zur Geltung."

Die Münze in polierter Qualität "Spiegelglanz" ist auf 250.000 Stück limitiert und war nur gegen Vorbestellung zu beziehen. Die Bestellfrist ist schon Anfang März abgelaufen. In der Qualität "Stempelglanz" beträgt die Auflage 1,5 Millionen Stück. Diese Münzen sind (zu leicht unterschiedlichen Preisen) bei verschiedenen Online-Münzshops erhältlich.


Ein epischer Trofeo

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Der Trofeo Montegrappa gehört zu den bedeutendsten Wettkämpfen der Welt. Bei der Ausgabe 2019 war wieder die Weltelite versammelt. Es gewann der Franzose Honorin Hamard.

Pulkfliegen beim Trofeo Montegrappa.
// Quelle: Michael Sommerauer, Instagram
Von der Dichte an Spitzenpiloten gilt der Trofeo Montegrappa als ähnlich hoch einzustufen wie das Superfinale des PWC. Der Wettbewerb lockt regelmäßig fast die ganze Weltelite nach Bassano (wobei der Trofeo 2018 ausfiel). Der Andrang ist stets riesig. In diesem Jahr hatten sich mehr als 400 Piloten gemeldet, um einen der 150 Startplätze zu ergattern. Denn alle wissen: Hier gibt es Racing auf höchstem Niveau vor schöner Kulisse. Zudem lassen sich gute Punkte für die Weltrangliste sammeln.

2019 spielte auch das Osterwetter prächtig mit. Vier Tasks wurden geflogen, wobei vor allem Task 3 mit 156 km Länge von den Beteiligten direkt nach der Landung schon als "legendär" eingestuft wurde. Viel Wind am Start mit entsprechend sportlichen Einlagen. Die Bedingungen erlaubten dann allerdings einen Full-Speed-Flug, sodass am Ende ein Schnitt von knapp 37 km/h für den Führungspulk in den Büchern stand.

Sieger des gesamten Wettbewerbs wurde der Franzose Honorin Hamard. Platz zwei belegte der junge Deutsche Ferdinand Vogel, gefolgt vom Slovenen Jurij Vidic. Bei den Frauen standen die Französin Meryl Delferriere gefolgt von den Schweizerinnen Yael Margelisch und Nanda Walliser auf dem Treppchen.

Neue Luftraum-Strukturen in Tirol

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Rund um Innsbruck wurden die Luftraumstrukturen etwas angepasst. Vor allem im Westen und Norden ergeben sich daraus Erleichterungen auch für Gleitschirmflieger.
Eine vereinfachte Darstellung der neuen Luftraumsituation in Tirol. // Quelle: venetflieger.at

Seit einigen Jahren durften Gleitschirmflieger in  weiten Teilen um den Großraum des Flughafens Innsbruck nur bis auf Höhen von rund 3300 Metern MSL aufsteigen. Die Luftraumsituation wurde jetzt allerdings etwas angepasst – und zwar durchaus zum Vorteil der Gleitschirmflieger. Denn die TMZ LOWI W im Westen und Norden ist jetzt geschrumpft. Dafür sind einige Bereiche dort als CTA C ausgewiesen, unter der man bis auf rund 3800m MSL aufdrehen darf.

Mehr Infos und Karten zum Download samt Vergleich mit der "alten" Situation gibt es bei den Venetfliegern. Es dürfte sich lohnen, sich mit den neuen Luftraumdaten vertraut zu machen und auch die Fluginstrumente auf den neuesten Stand zu bringen.


Fliegen über Salzburg?

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Der Flughafen Salzburg bekommt eine neue Landebahn und ist deshalb für rund fünf Wochen gesperrt. Die Lufträume bleiben aber unangetastet – mit kleinen Ausnahmen.  

Am 18. Mai wird man beim Salzburger Stadtflugtag  im rot
schraffierten Bereich über Salzburg fliegen dürfen.
// Quelle: Fly 4 Fun Salzburg, Facebook
Manche Gleitschirmflieger hatten sich schon größere Hoffnungen gemacht: Wenn auf dem Flughafen Salzburg wochenlang kein Flugzeug mehr starten und landen kann, wird man in dieser Zeit nicht vielleicht auch mal über der Stadt seine Runden drehen können?

Nix da! Den Behörden war nicht an einer temporären Aufhebung der Luftraumstrukturen um Salzburg gelegen. Zuviel Aufwand. Zumal am Flughafen immer noch Hubschrauber starten und landen können und der Tower auch den Durchflug anderer Maschinen noch regelt.

Allerdings wird es doch einzelne Events geben, an denen der Luftraum über Salzburg zumindest in Teilen für Gleitschirme geöffnet werden soll: Für den 4. und 5. Mai ist die Gaisberg-Trophy geplant, ein Wettbewerb der österreichischen Liga. Und am 18. Mai gibt es einen Salzburger Stadtflugtag, organisiert vom 1. Drachen- und Paragleiterclub Salzburg (Fly 4 Fun). Dann wird man über Teilen von Salzburg (aber nicht der Altstadt) bis in rund 2700 m Höhe fliegen und auf einem Landeplatz in Gneis landen dürfen. Gäste sind willkommen.

Crowdfunding für Föhndaten

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Der Schweizer Paradeltaclub Uri will auf dem Gipfel des 2414 m hohen Bälmeten eine Wetterstation errichten – zur besseren Föhn-Einschätzung. Die "Crowd" soll's finanzieren.

Blick vom Gipfel des föhnanfälligen Bälmeten nach Norden
mit eingezeichneter, geplanter Wetterstation. // Quelle: PDC Uri
Der Bälmetenüber dem Reusstal südlich des Vierwaldstätter Sees steht mitten in einem der föhnanfälligsten Täler der Schweiz. Wäre es da nicht sinnvoll, gerade auf diesem Berg eine Wetterstation zu haben, die schon früh Anzeichen einer hochreichenden oder auch nur seichten Föhnströmung liefert? Für Gleitschirm- und Drachenflieger könnten solche aktuellen Infos einen großen Sicherheitsgewinn darstellen.

Das dachten sich auch einige Mitglieder des Paradeltaclubs Uri. Sie starteten gemeinsam das Projekt einer Wetterstation auf dem Bälmeten – und zwar in einer sehr stabilen Ausführung, die allen Unbillen der Hochgebirgswitterung und Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h trotzen kann. So etwas gibt es nicht von der Stange. Es kostet natürlich einiges, selbst wenn die Planungsarbeiten ehrenamtlich erfolgen.

15.000 Schweizer Franken sind als Finanzierungsziel für die Installation der Wetterstation veranschlagt. Das Geld soll via Crowdfunding über die Plattform Lokalhelden.ch zusammenkommen. Noch bis Anfang Juni läuft der Finanzierungszeitraum. Wie bei Crowdfunding-Aktionen üblich, gibt es für Unterstützter, je nach Beitrag, ein besonderes Dankeschön.

Ist die Station einmal installiert, was der Planung nach bis Oktober geschehen soll (die Baugenehmigung ist schon erteilt), werden die Daten für alle gratis zur Verfügung stehen. Die Messdaten (Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Temperatur, Feuchtigkeit) sollen zum einen auf der Homepage des PDC Uri publiziert werden. Andererseits sind Bestrebungen im Gange, die Messdaten in verschiedenste Wetterapps zu integrieren. So sollen die Daten ihren Weg direkt und kostenlos auf die Mobilgeräte und Varios der Piloten finden. Der Bälmeten könnte somit künftig zu einer der wichtigsten Wetterstationen zur Föhneinschätzung in den Nordalpen werden.


UTC in Windy und Meteo-Parapente

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Die Meteo-Seiten Windy und Meteo-Parapente geben ihre Daten zeitbezogen aus. Doch was bildet die Grundlage der Angaben? Sommerzeit, Winterzeit, UTC?

Im Datumsfeld von Meteo-Parapente wird jetzt auch der UTC-Offset
angezeigt. Sommerzeit in Mitteleuropa entspricht UTC +02:00.
// Quelle: Meteo-Parapente.com
In klassischen Wettergrafiken wird der Zeitpunkt ihrer Gültigkeit üblicherweise auf die Weltzeit UTC bezogen (manchmal auch mit dem Kürzel "Z" versehen).

12 UTC steht somit für den Mittag auf dem Nullten Längengrad. Auf Mitteleuropa übertragen muss man dann im Winter eine, im Sommer zwei Stunden hinzuzählen.

Aktuell bedeutet 12 UTC also 14 Uhr MESZ.

Bei beliebten Meteo-Seiten wie Windy.com oder Meteo-Parapente.com ist oder war es allerdings nicht immer gleich erkennbar, auf welche Grundzeit sich die angezeigten Daten beziehen.

Der Zeitstrahl von Windy.com mit lokaler und UTC-Zeit
// Quelle: Windy.com
Meteo-Parapente hat das jetzt etwas klarer gemacht. In einem Datumsfeld am Fuß der Seite wird nun zum einen die lokale Uhrzeit angezeigt, zum anderen auch der Unterschied (Offset) zum UTC-Format.

Auch Windy.com bietet eine solche "doppelte" Zeitanzeige. Damit dort im Zeitstrahl neben der Lokalzeit allerdings auch die entsprechenden UTC-Angaben erscheinen, muss man in den Einstellungen der Seite erst den Punkt "Alle Zeiten in UTC anzeigen" aktivieren.


DHV erleichtert den Stufenschlepp

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Der Stufenschlepp erhöht im Flachland die Chancen, in eine Thermik einzusteigen. Bisher war das Piloten mit B-Schein vorbehalten. Jetzt ist Stufenschlepp auch mit A-Schein erlaubt.

Ein Pilot zieht beim Stufenschlepp das Schleppseil hinter sich her,
um eine weitere Stufe nach oben gezogen werden zu können.
// Quelle: Markus Kaup, Youtube, Screenshot
Der DHV hat seine Vorgaben für die Windenschleppausbildung in Deutschland angepasst. Wer den Stufenschlepp erlernen wollte, musste bisher schon einen B-Schein besitzen. Neuerdings steht das auch schon A-Schein-Piloten offen. Darauf hat der DHV in einem Info an die Vereine hingewiesen.

Als Voraussetzung gilt: Man muss mindestens schon Erfahrung aus 50 Windenschleppstarts nachweisen können. Dann kann man seinen Windenschein um die Startart Stufenschlepp ergänzen.

Im Rahmen der Ausbildung sind mindestens zehn Stufenschleppstarts mit jeweils mindestens zwei Stufen unter Anleitung eines berechtigten Fluglehrers zu absolvieren. Das steht so in der seit April gültigen Ausbildungs- und Prüfungsordnung des DHV.

Um im Verein Stufenschlepp anbieten zu können, braucht es auch entsprechend geschulte Windenfahrer. Auch hier gibt es mittlerweile eine Erleichterung. Einweisungsberechtigte Windenführer (EWF) mit nachgewiesener Stufenschlepp-Schulung dürfen andere Windenfahrer in die Besonderheiten dieser Schlepptechnik einführen (s. Windenführer-Bestimmungen).

Wer noch ein wenig mehr zum Thema Stufenschlepp erfahren will, der kann sich ein gut gemachtes Erklär-Video von Markus Kaup anschauen. Es ist schon von 2012, aber die Grundaussagen sind alle noch gültig.




Yaels Meisterstück

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Die Schweizerin Yael Margelisch flog von St. Hilaire aus ein geschlossenes FAI-Dreieck von knapp 264 km. Es dürfte das bisher größte "weibliche" FAI-Dreieck sein.

Der Rekordflug von Yael Margelisch – ein perfekt
geschlossenes Dreieck. // Quelle: XContest.org
Bei den online XC-Wettbewerben gibt es keine Frauen-Wertungen  wie bei klassischen Race-to-Goal-Wettbewerben. Deshalb ist es schwer, die Statistik genau zu prüfen. Doch nach Angaben der XContest-Betreiber könnte  dieser Flug, den Yael Margelisch am 1. Mai auf den Server lud, als inoffizieller Frauenrekord für ein FAI-Dreieck gelten. (Den offiziellen FAI-Rekord für diese Disziplin hält aktuell  Michaela Brandstätter aus Österreich mit 221 km.)

Interessanterweise hatte Yael Margelisch  eigentlich gar nicht geplant, soweit zu fliegen. Die Basis am Morgen in St. Hilaire war sehr tief. Sie hatte nach eigenen Angaben kein Essen und kein Trinken dabei und soarte anfangs einfach nur die Kanten entlang. Doch dann wurde der Tag immer besser, die Luft trug gut, und so wagte sie sich immer weiter vor, bis sie schließlich nach 9,5 Stunden glücklich in St. Hilaire wieder toplandete.

Yael flog nicht allein. Die ganze Zeit hatte sie Clement Latour als Flügelmann an ihrer Seite. Ihnen folgte noch der Franzose Baptiste Lambert, der das gleiche Dreieck am dritten Wendepunkt um drei  Kilometer erweiterte.

Den Tag, der so gemütlich anfing und dann noch richtig gut wurde, wusste auch der Schweizer Michael Küffer zu nutzen. Er flog von Mornera im Tessin aus ein 289-km-Dreieck. Das ist neuer Startplatzrekord. Es war Michaels erster Streckenflug in der Region.

Riskante Ösen am Schuh

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Wanderschuhe sind bei Piloten beliebt. Man sollte aber darauf achten, dass sie keine offenen Ösen zum Einfädeln der Schuhbändel besitzen. Es sind gefährliche Leinenfänger. 

Eine am Schuh verfangene Leine kann lebensgefährlich sein.
// Quelle: Youtube-Video, Screenshot
Ein Video auf Youtube zeigt einen sehr kuriosen Gleitschirm-Vorfall, der nur mit viel Glück glimpflich endete. Ein Pilot fängt sich einen großen Klapper ein, die Leinen entlasten, und kurz später findet sich der Pilot in einer sehr misslichen Lage wieder.

Die offenen Ösen eines seiner Schuhe haben eine Leine des rechten Tragegurtes gefangen, weshalb das Bein nach oben gezogen wird. Der Pilot versucht sich zu befreien. Doch durch den Zug auf der C-Ebene geht der Schirm in eine starke Spirale über.

Nach einigen bangen Sekunden gelingt es dem Pechvogel tatsächlich den Schuh aus den Leinen bzw. die Leinen aus den Ösen des Schuhs zu bekommen. Die weitere Ausleitung ist dann verständlicherweise auch nicht gerade elegant. Knapp über Grund folgt noch ein zweiter heftiger Klapper. Doch am Ende fliegt der Schirm wieder normal.

Das Video ist eine gute Gelegenheit, um aus den Fehlern und Missgeschicken anderer etwas für die eigene Sicherheit zu lernen. In diesem Fall lautet die Essenz der Geschichte: Wenn Du mit Wanderschuhen fliegen gehst, dann nimm solche, die keine offenen Ösen besitzen!

Lu-Glidz Academy wird fortgesetzt

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Manchmal ist es eine schöne Überraschung, wenn andere ungefragt für Lu-Glidz Werbung machen. Im jüngsten DHV-Info 217 ist in der Rubrik Vereinsnachrichten ein kurzer Rückblick auf ein Wetterseminar von mir beim DFC Olpe erschienen. Es war nicht der einzige Workshop der Lu-Glidz Academy in diesem Frühjahr. Und weitere können folgen.

Wenn auch Du in Deiner Flieger-Community Bedarf für praxisnahe Meteo-Weiterbildung siehst, dann schicke mir einfach eine Anfrage per Email (luglidzkontakt ät gmail.com).

Vom zweistündigen Abendvortrag bis zum ganztägigen Workshop ist im Rahmen einer Lu-Glidz Academy vieles möglich. Themenschwerpunkte nach Absprache. Etliche Aha-Momente in Meteo-Fragen sind garantiert.

// Bildquelle: Georg Zoppe, DHV-Info

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