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Normale Extreme

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Beeinflusst der Klimawandel das Gleitschirmfliegen? Aber sicher! In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es immer häufiger Jahre mit länger anhaltende Hitzeperioden im Sommer, wie diese Grafik des Deutschen Wetterdienstes, ZAMG und MeteoSchweiz eindrücklich zeigt. Hitze bedeutet häufig länger anhaltende Trockenheit, was wiederum tendenziell zu einer turbulenteren Thermikentwicklung führt. Heiße Luft kann aber auch besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen. Dann gibt es mehr Tage mit heftigen Gewitter. Was einst als Extremsommer galt, ist heute das neue Normal. Mehr zu dem Thema kann man auf der Website der ZAMG nachlesen. // Quelle: DWD


#FZC (36): EM soll stattfinden

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Die Europameisterschaft im Gleitschirmfliegen in Serbien soll nun doch trotz Corona Ende August starten. Die Veranstalter behalten sich aber eine kurzfristige Absage vor.

In Nis in Serbien haben schon etliche große Gleitschirm-Wettbewerbe
stattgefunden. // Quelle: Philippe Broers
Es ist der größte Gleitschirmwettbewerb des Jahres: Ursprünglich war die EM im serbischen Niš für Mitte Juli bis Anfang August angesetzt. Doch die Corona-Krise hatte diesen Planungen schon länger einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun haben sich die Veranstalter in Abstimmung mit der FAI auf den Alternativtermin festgelegt: vom 23. August bis zum 5. September.

Allerdings steht dieser Zeitplan noch unter Vorbehalt. Sollte die Corona-Krise wieder anziehen und zu Entwicklungen führen, die gegen eine ordnungsgemäße Durchführung so eines Wettbewerbs sprechen, könnte die EM auch noch kurzfristig abgesagt und dann endgültig auf 2022 verschoben werden.

Auch so wird Corona vieles im Ablauf des Wettbewerbs bestimmen. Unter anderem sollen alle Teilnehmer und Betreuer sowohl bei der Anreise nach Serbien als auch noch direkt vor dem Start des Wettbewerbs einem kostenfreien Coronatest unterzogen werden. Der Veranstalter hat sogar eigens dafür einen Corona-Koordinator benannt.




Eigertour - Edition 3

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Am heutigen Mittwochmittag startet in Grindelwald die dritte Ausgabe der Eigertour. Es handelt sich um ein Hike-and-Fly-Rennen mit besonderem Zuschnitt.
Der Parcour der Pro-Route der Eigertour 2020. // Quelle: Eigertour.rocks

Die Teilnehmer der Eigertour müssen laufend oder fliegend bis zu 20 Berghütten als Turnpoints in einer vorgegebenen Reihenfolge erreichen. All das findet im hochalpinen Gelände statt, was sowohl läuferisch wie fliegerisch und vor allem auch toplandetechnisch hohe Anforderungen stellt. Vor jeder Hütte müssen die Piloten ein Selfie machen, auf dem sie samt Ausrüstung und Hütte zu sehen sind. Das Rennen läuft noch bis Samstag, 11. Juli.

Nach der Absage der X-Pyr in diesem Jahr handelt es sich um das anspruchsvollste Hike-and-Fly-Event des Jahres. Es gibt zwei Wertungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden: Pro- und Challenge-Race. Die Entwicklung des Rennens kann per Livetracking (Pro | Challenge) verfolgt werden.  Neben X-Alps-Seriensieger Chrigel Maurer, der auch schon die ersten beiden Editionen der Eigertour gewann, sind noch etliche weitere aufstrebende Bergfluglaufathleten am Start.

Wer sich übrigens dafür interessiert, was Chrigel bei einem Rennen wie der Eigertour als Ausrüstung bei sich trägt, erfährt das im Blog der Eigertour. Dort ist eine Gepäckliste abgebildet:

Chrigels Packliste für die Eigertour. // Quelle: Eigertour.rocks

Leistungsdrang (32): Tube-Nase

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Auch bei Single-Skins wird an der Performance geschraubt. Ein staudruck-gefüllter Holm an der Profilnase mindert bei dieser Schirmklasse einige ihrer Schwächen.

Ein Prototyp eines Single-Skins von Skyman mit staudruck-gefüllter
Tube an der Profilnase. // Quelle: Facebook, M. Gründhammer
Single-Skins sind Schirme ohne Untersegel. Das spart viel Gewicht, lässt sie ungeheuer leicht starten, bringt aber auch einige Eigenheiten mit sich (s. Besonderheiten der Single-Skins). Dazu zählt, dass die Schirme mangels Innendruck bei Turbulenzen schnell ihre ideale Profilform verlieren. Sie krumpeln einfach ein wenig zusammen und büßen dabei Auftrieb ein. Gefährlich ist das nicht. Beim Durchsacken werden sie ja gleich wieder in Form gedrückt. Aber die Leistung der Single-Skins geht bei solchen Bedingungen in den Keller und kommt eben doch nicht an die "normaler" Schirme heran. Das muss dann auch bei der Flugplanung berücksichtigt werden.

Bei neueren Single-Skin-Entwicklungen ist dieses Problem deutlich entschärft. Und es fällt auf, dass die meisten Hersteller dafür auf eine bestimmte Bauweise setzen: Die Schirme weisen nun an ihrer Profilnase einen per Staudruck befüllten Holm auf. Das ist ähnlich wie bei Tube-Kites, nur dass in diesem Fall die Tube über Öffnungen dynamisch im Flug ihren versteifenden Luftdruck erhält. Zu finden ist das bei allen neueren Modellen wie z.B. Ozone XXLite 2, Niviuk Skin 3, Dudek V-King und auch in aktuellen Prototypen von Skyman (s. Foto).

Den Anstoß für diesen Trend könnte der israelische Hersteller Apco mit seinem Modell Hybrid gegeben haben. Der Hybrid ist kein echter Single-Skin, sondern er weist in der ganzen Vorderhälfte ein Doppel-, im Hinterflügel nur noch ein Einfachsegel auf. Der Schirm entpuppte sich als fliegender Beweis, dass so eine Kombination aus staudruckgefüllten Segelabschnitten mit Single-Skin-Elementen zum einen funktioniert und zum anderen deutliche Vorteile in der Profilstabilität bringt.

Bei den zuvor genannten Single-Skin-Modellen wird im Sinne der Gewichtsersparnis tatsächlich nur der vorderste Bereich des Flügels durch den Tube-Holm gestützt. Dadurch hält die Nase dennoch deutlich besser ihre Form und Spannung. Die Flügel müssen im Flug weniger stark angestellt werden bzw. sie vertragen auch geringere Anstellwinkel, ohne gleich weich zu werden. Das bringt ein etwas größeres, nutzbares Geschwindigkeitsfenster und verbessert die Formhaltigkeit in bewegter Luft.

Dem Piloten erscheinen solche Schirme deshalb auch nicht mehr so sehr als Luftsensibelchen. Zugleich macht die im Meteo-Alltag erfliegbare Leistung der Single-Skins dank der Tubes einen spürbaren Sprung nach vorn.

Sonchaux ohne Acro-Show

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Ein weiteres Corona-Opfer: Die traditionsreiche Acro-Show in Sonchaux ist für dieses Jahr abgesagt. Nächster Termin ist der 20.-22. August 2021. // Quelle: Facebook, Acro Show

Magnethalter fürs Handy

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Apco hat einen anklettbaren Magnethalter entwickelt, mit dem man sein Smartphone im Flug einfach und flexibel auf einem Flightdeck fixieren kann.

Apcos Magnethalter für Smartphones am Cockpit. // Quelle: Apco
Diese Halterung ist kein Zauberwerk, aber für die Bedürfnisse von Gleitschirmfliegern doch clever gelöst: Viele Piloten nutzen ja heute ihr Smartphone als Kombi-Instrument im Flug. Dabei dient es zuweilen auch als Fotoapparat. Wer seine Handyhülle aber wie üblich dafür mit einem Klettstreifen auf dem Rücken versehen hat, muss in der Luft zuweilen etwas kämpfen, um das Gerät von der Klettoberfläche zu lösen.

Der israelische Gleitschirmhersteller Apco hat neuerdings eine nützliche Alternative im Zubehör-Programm: Es handelt um eine kleine, in Stoff eingenähte Magnetplatte, die man einfach auf dem Cockpit festkletten kann. Am Smartphone selbst braucht es dann kein Klett, sondern nur ein passendes, aufgeklebtes Metallplättchen als Gegenstück.


Hasans Husarenflug

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Ein Video eines türkischen Piloten auf seiner Flug-Couch viralt sich durch die sozialen Medien. Setzt hier einer für Aufmerksamkeit sein Leben aufs Spiel?

Hasan Kaval fliegt ungesichert auf seinem Sofa über Ölüdeniz.
// Quelle: Youtube Screenshot
Man möchte beim Anblick des Videos möglichen Nachahmern gerne sagen: "Please do try this at home – aber nicht in der Luft". Gemütlich auf dem Sofa lümmeln und TV schauen erinnert an Corona-Lockdown-Zeiten. Sich in gleicher Position auch noch fliegend fortzubewegen, könnte Lockdown-Träumen entsprungen sein. So etwas auch real in die Tat umzusetzen, werden die einen als extrem cool empfinden, andere hingegen als spinnert oder gar regelrecht lebensmüde. Denn all das erfolgte ohne Netz und doppelten Boden, ohne Sicherung, ohne Rettung... 

Für den türkischen Tandem-Piloten Hasan Kaval dient der Stunt wohl vor allem zum Selbstmarketing. Und das ist ihm durchaus gelungen. Hunderttausendfach wurde das Video schon auf Facebook und Youtube angeschaut, geteilt, kommentiert. Seine Instagram-Abozahlen sind stark in die Höhe geschnellt. Hasan hat angekündigt: Folgt meinen Kanälen, weiterer Content sei schon in Arbeit. Hoffentlich wird er kein Fall für den Darwin Award.




Paraglidingstart als App

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Die umfassende Startplatzdatenbank mit integrierter Meteo-Prognose "Paragliding Start" gibt es neuerdings auch als App für Android-Smartphones.
Verschiedene Darstellungen der App Paragliding Start. Die Startplatzmarker (s. Mitte) zeigen in grün und rot,
wo bei den aktuellen Wetterverhältnissen ein Start möglich sein sollte. // Quelle: Paragliding Start

Paraglidingstart.info ist seit Jahren eine sehr informative Website für Gleitschirmflieger (s. Edler Startplatzfindehelfer auf Lu-Glidz). Jetzt hat der Entwickler Heiko Förster das Angebot auch als App für Android-Smartphones veröffentlicht.

Bei Paragliding Start werden alle Gleitschirm-Startplätze aus der DHV-Datenbank auf einer zoombaren Karte dargestellt – und zwar so, dass direkt die entsprechende Ausrichtung des Startplatzes zu erkennen ist. Diese Daten werden zudem mit aktuellen Meteo-Prognosen verknüpft. So kann man direkt anhand von grünen oder roten Fächersegmenten erkennen, welche der Startplätze den Windprognosen nach aktuell oder in den kommenden Tagen startbar oder nicht startbar sein sollten. Zu jedem Startplatz lassen sich innerhalb der App noch weitere Infos und Punktprognosen verschiedener Wetterdienste abrufen. Daneben stehen noch allgemeine Wetterdaten zur Verfügung, etwa zur Föhntendenz und den Höhenwinden.

Bei Paragliding Start sind in den Startplatzmarkern sehr viele Daten dynamisch integriert: Windrichtung, Sonneneinstrahlung, Bewölkung, möglicher Niederschlag und -stärke etc. Damit man das alles aus den komplexen Symbolen herauslesen kann, sollte man sich zuvor die auf der Webseite befindliche Beschreibung der Funktionen genauer durchlesen. Hat man es einmal verstanden, kann die App bei der Startplatzwahl sehr hilfreich sein.

Hinweis: Die App erfordert Android 8.0 als Betriebssystem des Smartphones.



Der Eiger-König und sein Prinz

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Chrigel Maurer hat wie erwartet die Eigertour 2020 gewonnen. Sepp Inniger als Zweiter liefert aber den Beweis: Die Schweiz braucht sich um den H&F-Nachwuchs nicht zu sorgen.

"King" Chrigel Maurer und sein "Prinz" Sepp Inniger dominierten
die Eigertour 2020. // Quelle: Eigertour, Facebook 
Was kommt nach Chrigel Maurer, sollte dieser einmal als König der Bergwanderflieger zurücktreten? Im Rahmen der Schweizer X-Alps Academy bildet er ja schon mögliche Nachfolger aus. Und ganz oben in der Rangfolge potenzieller Thron-Aspiranten hat sich mittlerweile ein Name etabliert: Sepp Inniger.

Bei der diesjährigen Eiger-Tour hielt Sepp lange mit Chrigel mit, zeigte die gleichen Fähigkeiten in puncto hochalpiner Starts, Landungen sowie Routenwahl. Zwischenzeitlich flog er sogar voraus, musste dann allerdings wegen einer Verletzung etwas kürzer bzw. langsamer treten. Dennoch kämpfte er sich als verdienter "Erster hinter Chrigel" ins Ziel. Dieser Zweikampf Maurer / Inniger könnte auch bei den X-Alps 2021 ein spannender werden.

Die Eigertour läuft derweil auch am Samstag noch weiter. Alle weiteren Positionen in der Rangliste lassen sich im Livetracking verfolgen.

Bei der Eigertour müssen die Piloten laufend oder fliegend eine Reihe von Berghütten im Gebiet Grindelwald als Turnpoints erreichen. Da all das im hochalpinen Gelände stattfindet, gilt die Eigertour als einer der technisch anspruchsvollsten Hike-and-Fly-Wettbewerbe.

Nova gründet Climb&Fly-Team

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Als etwas extremere Form des Hike-and-Fly etabliert sich langsam ein neuer Trend: Climb-and-Fly. Nova setzt darauf mit einem eigenen Pilotenteam.  
Das zehnköpfige Nova Climb & Fly Team (v.l.n.r.): Christof Happ, Alexandra Lamprecht, Simon Heinrich,
Carla Vivó Soler, Jakob Braun, Jessica Kratz, Fabio Keck, Paul Nagl und Luis Depping.
Auf dem Foto fehlt Manuel Ploner. // Quelle: Nova

Beim Climb-and-Fly geht es darum, klassische Berg- und Klettertouren mit einem Gleitschirmstart von ungewöhnlichen Orten abzuschließen. Nova hat diesen Trend erkannt und nun neben seinem klassischen XC-Pilotenteam auch noch ein eigenes Climb-and-Fly-Pilotenteam aufgestellt – unter dem Namen Nova CFT. Die junge Frau- und Mannschaft will mit gemeinsamen Tourenabenteuern von sich hören und sehen machen.

Für Nova ist das Engagement interessant, weil sich mit dem Team der leichte Bergschirm Doubleskin und die kleinere Race-Variante Bantam gut ins Bild setzen und vermarkten lassen. In Corona-Zeiten, in denen die Verkaufzahlen vieler klassischer Schirmtypen sehr mager ausfielen, war der ungebrochene Absatz dieser Leichtschirme für Nova ein Lichtblick. Kein Wunder also, dass man diesen Trend gerne mit strahlenden Gesichtern unterfüttert.



Der Kondor als Segelflugmeister

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Wie häufig müssen große Andenkondore im Alltag mit ihren Flügeln schlagen? Im Grunde machen sie das fast nur für den Start, zeigt eine Studie.

Ein Andenkondor // Quelle: Wikipedia, Abnehm-de
Die majestätischen Kondore in den Anden nehmen wir Gleitschirmflieger uns gerne als Vorbild. Wenn es darum geht, große Streckenflüge im Gebirge zu absolvieren und dabei jede Thermik effizient auszukurbeln, sind sie Meister.

Den Gleitschirmen haben sie freilich eines voraus: Sie könnten bei Bedarf auch mal mit den Flügeln schlagen. Allerdings, so haben Forschungen jetzt gezeigt, machen sie das nur äußerst selten. Von der gesamten Zeit, die der größte flugfähige Vogel der Welt in der Luft verbringt, sind es anteilig weniger als ein Prozent. Das berichtet ein internationales Team von Ornithologen im Fachmagazin PNAS.

Die Wissenschaftler statteten Kondore mit speziellen Bewegungssensoren aus. Die darüber aufgezeichneten Daten zeigten, dass die bis zu 15 Kilogramm schweren Vögel drei Viertel ihrer eh nur seltenen Flügelschläge für den Start "investieren". Ansonsten nutzen sie allein vorhandene Aufwinde, um sich segelnd in der Luft zu halten. 

Die längste Flugzeit ohne einen einzigen Flügelschlag, die im Rahmen der Studie verzeichnet wurde, betrug fünf Stunden. Dabei legte der zugehörige Kondor rund 172 Kilometer zurück. In puncto Streckenleistung pro Stunde kommen gute XC-Gleitschirmflieger also durchaus an Kondore heran.


Wirbelschleppe im Bodennebel

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Die Wirbelschleppe eines Gleitschirms bekommt man beim Soaren mit anderen Schirmen immer wieder zu spüren. Ein Video zeigt, dass sie auch sichtbare Spuren hinterlassen kann.

Die Wirbelschleppe eines Gleitschirms, hier einmal noch
grafisch herausgehoben. // Quelle: Youtube, M. Stiens, bearbeitet
Die Wirbelschleppe entsteht, wenn es an den Flügelenden im Flug zu Druckausgleichsströmungen  kommt. Der Überdruck unter dem Flügel lässt Luft seitlich zur Oberseite hin strömen, wo ein geringerer Druck herrscht.

Dadurch entstehen große spiralförmige Wirbel, die der Schirm dann wie eine Schleppe hinter sich herzieht. Die für die Wirbel nötige Energie wird dem Fluggerät dabei entzogen, d.h. ein Schirm wird abgebremst. Die Wirbelschleppe ist Teil des sogenannten induzierten Widerstands.

Bei klarer Luft bekommt man die Wirbelschleppe nicht zu sehen. Wenn aber ein Gleitschirm durch einen passend beleuchteten Wolkenschleier taucht, können diese Luftwirbel durchaus mal sichtbar werden, wie es in einem Youtube-Video von Manfred Stiens kürzlich zufällig festgehalten wurde.




Sicherheitshinweis: Tandem-Spreize

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Bei einem tragischen Unfall in Frankreich sind Pilot und Passagier eines Tandems gestorben, nachdem im Flug eine Seite der Spreize unterhalb der Karabiners riss.

Tandemspreize mit ausgerissener Karabineraufhängung.
// Quelle: DHV, FFVL
Es ist ein Unfall, wie er so wohl bislang einzigartig in der Geschichte der Gleitschirmfliegerei ist. Gerissene Leinen, gebrochene Karabiner, ausgerissene Leinenaufhängungen, all das hat es in puncto Materialversagen schon gegeben. Dass allerdings eine Tandem-Spreize zerreißt, die typischerweise aus sehr festem Gurtmaterial besteht, ist ein tragisches Novum. Und das lenkt den Blick auf die Ursachen, aus denen man wiederum für die eigene Sicherheit etwas lernen kann.

Offenbar war hier der Tandempilot mit schon deutlich in die Jahre gekommenem Material unterwegs. Die Lehre daraus: Auch Tandemspreizen können altern und dann deutlich an Festigkeit verlieren.

Der französische Verband FFVL empfiehlt nun allen Tandempiloten, ihre Spreizen selbst einer eingehenden Sichtprüfung zu unterziehen oder dies von einem professionellen Checkbetrieb durchführen zu lassen und bei Zeichen des Verschleißes die Spreize zu tauschen. Zudem wird empfohlen, eine Spreize nach fünf Jahren oder 500 Stunden der Nutzung zu erneuern.

Auch der DHV greift auf seiner Website das Thema auf: "Festigkeitsverluste durch Alterung und Abnutzung sind bei älteren Tandem-Spreizen immer gegeben", heißt es dort. Und auch der DHV empfiehlt eine eingehende Sichtprüfung älterer Spreizen. Zudem gibt er noch einen Hinweis: Spreizen unterliegen, als Bestandteil des Gleitschirms, der Nachprüfpflicht alle zwei Jahre. Ob sich alle Tandempiloten dessen bewusst sind?

Podz-Glidz #35: Faktor Mensch

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Bendicht Erb hat eine sportpsychologische Arbeit über den Startstress geschrieben. Im Podcast erzählt er über die Bedeutung des Mentalen fürs Fliegen.

Bendicht "Bänz" Erb weiß, wie man Start- und Flugstress abbauen kann.
// Quelle: Chilloutparagliding.com
Hand aufs Herz, es geht uns wohl allen so: Wenn wir mit unserem Gleitschirm an den Start gehen und dann ein wenig in uns hinein horchen oder fühlen, können wir es spüren. Unser Herz schlägt schneller. Bei den einen mag das ein Zeichen einer spannungsgeladenen Vorfreude auf den Flug sein, bei vielen anderen ist es aber auch einfach nur Stress, und zwar im negativen Sinne. Und dieser Startstress kann manchen Piloten das Fliegen sogar verleiden.

Damit es nicht soweit kommt, sollte man sich mit dem Thema Stress beim Fliegen auseinandersetzen. Einer, der das sehr intensiv getan hat, ist Bendicht Erb, allgemein Bänz gerufen. Bänz arbeitet als Fluglehrer bei der Flugschule Chillout Paragliding in Interlaken, zudem auch als Grafiker bei Advance und für andere Kunden. Sein jüngstes berufliches Steckenpferd ist aber die Sportpsychologie und das mentale Training. Hierfür hat er ein Weiterbildungsstudium mit Zertifikat absolviert. Seine Abschlussarbeit hat er über eben dieses Thema „Startstress“ geschrieben und dafür über 400 Piloten befragt.

Welche Erkenntnisse er dabei gewonnen hat, das erzählt Bänz Erb in dieser 35. Folge von Podz-Glidz. Dabei geht es nicht nur um Startstress, sondern auch andere wenig vorteilhafte Flugsituationen, die sich dann als unterschwellige Angst in unsere Flugseele festfressen können. Bänz selbst hatte vor drei Jahren bei einer Vol-Biv-Expedition einmal einen Retterabgang, der ihn dann noch lange Zeit beim Fliegen belastete. Allerdings fand er aus dieser mentalen Sackgasse auch wieder heraus und hat nun einige Tipps parat, wie man sich die Flugfreude erhalten kann.


Die Podz-Glidz Folge #35 "Faktor Mensch" mit Bendicht Erb ist auf Soundcloud zu hören. Du kannst den Beitrag über das Pfeilsymbol neben dem Button "Teilen" im Player auch als mp3-Datei herunterladen. Zudem kannst Du Podz-Glidz direkt in Deinem Podcast-Player abonnieren: RSS-Feed, Itunes, Spotify, Google-Podcast, TuneIn, Podcast.de.




Weiterführende Links zu dieser Folge:

- Bendichts Blog zu seinem Vol-Biv-Abenteuer BZ-Alps
- Bericht über die BZ-Alps in den Advance-Adventures
- Bendichts Angebot Mentaltraining 
- Weiterbildung Hike and Fly mit Bendicht
- Beschreibung der HEX-Formel auf Lu-Glidz
- Podz-Glidz #03 zum Thema Hypnose mit Katrin Ganter
- Youtube-Video des niederländischen Flightcoachs Bas van Duijn zum Startstress-Abbau



Faktor Förderer

Podz-Glidz und Lu-Glidz liefern ein Füllhorn an News und Informationen rund ums Gleitschirmfliegen. All das steht frei im Netz. Doch es ist nicht durch ein Wunder dorthin gekommen, sondern durch echte Arbeit. Die Podcast-Folgen wie die Blog-Posts zu recherchieren, aufzunehmen, zu texten und professionell zu produzieren bedeutet einiges an Aufwand – wie Du dir vielleicht vorstellen kannst.

Ich lebe davon, dass ich als freier Journalist mein Geld verdiene. Und Lu-Glidz ist nicht einfach nur Hobby, sondern ein journalistisches Projekt, das auch einen (noch immer nur kleinen) Teil zu meinem Einkommen beiträgt. Gerade in Corona-Zeiten ist das aber sehr willkommen. Wenn Du Podz-Glidz und Lu-Glidz zu neuen Höhenflügen verhelfen willst, dann werde doch zum Förderer.

Wieviel Du als Förderbeitrag geben willst, bleibt ganz Dir überlassen. Wer sich unsicher ist, dem empfehle ich als unverbindlichen Richtwert einen Euro pro Podcast-Folge und zwei Euro pro Lesemonat auf Lu-Glidz. Zahlungen sind ganz einfach per Paypal oder Banküberweisung möglich. Alle nötigen Daten stehen auf der Seite: Fördern

Fliegen mit Rückspiegel

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Wer beim Fliegen auch mitbekommen will, was hinter ihm oder ihr geschieht, der braucht am besten einen Rückspiegel. Seiko Fukuoka besitzt so ein Modell, das sie sich ums Handgelenk schnallen kann. Hilfreich ist das z.B. bei ihren XC-Kursen, wo sie ihre Kunden, die ihr wie die Entlein hinterher fliegen, im Blick behalten kann. Seiko witzelt allerdings auch selbst, der Spiegel sei sogar beim Schminken in der Luft eine Hilfe. // Quelle: Instagram, Seiko Fukuoka



#FZC (37): EM am seidenen Faden

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Die Gleitschirm-Europameisterschaft soll Ende August in Serbien stattfinden. Aktuelle Reisebeschränkungen könnten doch noch zu einer Absage führen.

Auch die EM in Serbien könnte dem Corona-Virus doch noch
zum Opfer fallen. // Quelle: Open Domain, P. Broers, Mashup
Die Entwicklungen in diesen Corona-Zeiten sind schwer abzusehen. Die Europameisterschaft 2020 in Serbien stand schon schon kurz vor dem Aus, dann wurde ihr Termin von Mitte Juli auf Ende August verschoben. Allerdings mit dem Vorbehalt, dass sie doch noch abgesagt würde, wenn die Corona-Lage sich wieder verschlechtert.

Letzteres ist mittlerweile eingetreten. Wegen gestiegener Fallzahlen hat die EU Serbien wieder als Risikogebiet eingestuft. Offiziell erlaubt sind derzeit nur noch "notwendige", nicht-touristische Reisen dorthin. Zudem gelten die für Risikogebiete vorgegebenen Regeln.

Wer z.B. von Serbien nach Deutschland zurück reist, muss sich derzeit nach der Einreise hierzulande in eine zweiwöchige Hausisolation (Quarantäne) begeben und darf diese nur mit einem negativen Corona-Test vorzeitig verlassen.

Sollte die Einstufung Serbiens als Risikogebiet nicht bald wieder aufgehoben werden, wird die FAI die Reißleine ziehen und die EM für dieses Jahr absagen und den Termin auf 2022 verschieben. Die endgültige Entscheidung soll am 1. August verkündet werden. Die Chancen stehen aber eher schlecht.



Neuer Grente-Rekord

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Sebastian Barthmes ist von der Grente aus knapp 309 km FAI-Dreieck geflogen. Das ist neuer Startplatz-Rekord und könnte möglicherweise auch als deutscher Rekord gewertet werden.

Die Flüge von Sebastian Barthmes (rot) und Alois Resinger (orange)
zeigen: Diese Dreiecksroute hat noch immer Potenzial.
// Quelle: Xcontest.org
Das "möglicherweise" steht noch im Raum, weil Sebastian das Dreieck (s. XContest) nicht ganz perfekt schließen konnte, indem er den Startpunkt wieder überflog. Er kam ihm nur auf wenige hundert Meter nahe. Hier müssen nun die Auswerter darüber entscheiden, ob das laut Reglement noch als geschlossen gilt.

Nichtsdestotrotz ist dieser Flug ein ganz besonderer. Denn damit ist Sebastian der erste deutsche Pilot, der mehr als 300km als FAI-Dreieck erflog. Und das an der Grente! Von dort aus wurden schon fast 200 Dreiecke mit mehr als 250 km geflogen. Doch die "Schallmauer" von 300 wurde bisher erst drei Mal durchbrochen (Sebastians Flug mit eingerechnet). Stets ist es der dritte, südliche Wendepunkt in den Dolomiten und der späte Rückflug aus diesen zurück ins Antholzer Tal, der die Sache spannend macht. Weit mehr als 300 km gilt an der Grente als kaum möglich.

Besonders interessant ist an diesem Tag aber noch ein weiterer Flug: Alois Resinger startete fast zur gleichen Zeit wie Sebastian um kurz nach 9 Uhr etwas weiter voraus auf der Strecke im Defereggener Tal und flog dann ein Dreieck über 304 km. Das ist auch neuer Lokalrekord und sogar der erste 300er von jenem Startplatz aus.

Spannend wird es, wenn man beide Flüge im XContest übereinander legt und dann vergleicht. Denn dann sieht man, dass Sebastian auf dem Rückflug vom ersten Wendepunkt (hinterm Großglockner) derart aufs Gas drückt, dass er den Alois so gut wie einholt. Allerdings setzt Alois seinen zweiten Wendepunkt dann noch 10 km weiter im Westen, fliegt dafür aber weniger weit nach Süden in die Dolomiten hinein. Am Ende erwischt er die deutlich bessere Linie als Sebastian zurück ins Antholzer Tal und die beiden begegnen sich sogar kurz vor der Landung nochmals in der Luft.

So betrachtet, wären an diesem Tag theoretisch noch ein paar Kilometer mehr für Sebastian im Köcher gewesen. Oder anders gesagt: Das Grente-Dreieck ist noch immer nicht ausgereizt.

Austro Control schließt Datenleck

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Bisher konnte man mit einem Trick über Austro Control auch Alptherm-Prognosen für Deutschland und die Schweiz abrufen. Das ist nun nicht mehr möglich.

Dieses Übersichtsbild und der Abruf von Thermikdaten zu Regionen
außerhalb Österreichs gibt es nur noch für zahlende Piloten.
// Quelle: Flugwetter.de
Der sogenannte Alptherm-Hack war seit 2016 bekannt. Wer bei Austro Control als Nutzer kostenfrei angemeldet war, konnte mit einer händischen Eingabe von Internet-Adressen (bzw. mit entsprechenden Bookmarks im Browser), auch Thermikprognosen für Regionen im deutschen und Schweizer Alpenraum abrufen. Seit kurzem funktioniert das aber nicht mehr.

Austro Control hat die Praxis unterbunden und erklärt das so: "Die Austro Control besitzt die Rechte für die Datenweitergabe des Alptherms nur für den österreichischen Luftraum. Für eine alpenweite Nutzung ist ein kostenpflichtiges Abo bei www.flugwetter.de notwendig. Die bisherige - nicht erlaubte - Nutzung des Alptherms für den gesamten Alpenraum via Austro Control Flugwetter fußte auf einem nunmehr geschlossenen Datenleck."


F-cked up

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So kann es zwischenzeitlich  aussehen, wenn sich zwei Acro-Piloten beim Synchro-Training in Organyá ein wenig zu nahe kommen. Wie die Geschichte ausgeht, kann man im kurzen Youtube-Video von Luke de Weert betrachten. Zur Beruhigung: Beide haben überlebt. // Quelle: Youtube, Luke de Weert




McTwist im Quadrat

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Acro-Weltmeiser Theo de Blic unterstreicht in einem Video einmal mehr, warum er derzeit die Speerspitze der Entwicklung der Acro-Fliegerei darstellt.

Was ist ein voll getwistet geflogener McTwist? McTwist²?
// Quelle: Theo de Blic
Schon seit einigen Jahren besteht der Gipfel der Schwierigkeit in der Acro-Fliegerei darin, die verschiedensten Manöver auch eingetwistet, d.h. als Pilot rückwärts zu fliegen. Was anfangs nur mit einzelnen Figuren gelang, weitete sich mit der Zeit auf fast alle bekannten Tricks aus.

Aber die Entwicklung bleibt dort nicht stehen. Der nächste Schritt stellt die nahtlose und saubere Kombination verschiedener Manöver dar, und zwar im durchgängig eingetwisteten Zustand. Einer, der hier seit Jahren an der Spitze steht und hart daran arbeitet, noch mehr des Unmöglichen möglich zu machen, ist Theo de Blic – seineszeichens Acro-Weltmeister, und in der Szene einfach liebevoll als "Die Maschine" bezeichnet.

Seit Wochen trainiert Theo mit anderen Acro-Assen im nordspanischen Organyá. In einem Video auf Youtube zeigt er jetzt einige seiner aktuell neuesten Tricks und schreibt selbstkritisch, vieles davon sei noch in der Entwicklung und nicht ganz sauber geflogen.

Acro-Kenner, die die Schwierigkeit des Gezeigten genauer einschätzen können, werden hingegen mit der Zunge schnalzen. Ihnen dürfte Theos Understatement wie ein Hohn erscheinen. Denn all das ist schon extrem weit entfernt von der "normalen" Freestyle-Welt. Das ist Acro-Kunst von einem anderen Fliegerstern.





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